/?3f HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN \KADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. ACHTZEHNTER BAND. WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 1860. c INHALT. Erste Abtheilung. Abhandlungen von Mitgliedern der Akademie. Soite Saidinger: Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn im Winter und ihren Bruch im März 1858, nach den Mittheilungen des Herrn k. k. Landes-Baudirectors und Bitters Florian Mcnapacc in Ofen. (Mit XVIII Tafeln.) 1 Kner: Zur Familie der Gharacinen. III. Folge der ichthyologischen Beiträge. (Mit VIII Tafeln.) ? Weisse: Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau ... 63 Langer: Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. Vierter Beitrag zur vergleichenden Anatomie und Mechanik der Gelenke. (Mit III Tafeln.) 99 Hyrtl: Über die Trochlearfortsätzc der menschlichen Knochen. (Mit IV Tafeln.) . 141 Zweite Abtheilung. Abhandlungen von Nicht-Mitgliedern. Halter : Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhält- nissen. Ein statistischer Versuch nach zehnjährigen Beobachtungen im k. k. allgemeinen Krankenhause zu Wien. (Mit XVIII Tafeln.) 1 Perger: Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 41 VERZEICHNIS DER MITGLIEDER DEE KAISEELICHEN AKADEMIE DEE WISSENSCHAFTEN. (AM ENDE JANUAR DES JAHRES 1860.) Inländische Ehrenmitglieder der Gcsammt-Akailcmie. Ernennung vom 1, Februar 1848. Erzherzog Franz Karl. Erzherzog Ludwig. Graf Kolowrat-Liebstcinsky, Anton. Graf Münch-Bdlinglianscn, Joachim Eduard. Freiherr von l'illersdorff, Franz. Ernennung vom 12. November 18.11). Erzherzog Ferdinand Maximilian. Freiherr von Bach, Alexander. Mitglieder der philosophisch-historischen Classe. Im Inlande. Wirkliche Mitglieder. Ernennung vom 14. Mai 1847. Arncth, Joseph Wien. St. Florian. Jaegcr, Albert . . Wien. Cittadella-Vlgodarzere, Andreas Graf v. . . . Padua. Wolf, Ferdinand, der Zeit Sccrctär der . . Wien. philosophisch-historischen Classe . . Wien. Wien. Ernennung vom l. Februar 1848. Bergmann, Joseph Wien. Pfumaicr, August Wien. Karajan, Th. G. von, d. Z. Vicc-Präsi- dent der Akademie und Präsident der philos. -historischen (blasse . . Wien. Ernennung vom 26. Juni 1848. Dienicr, Joseph Wien. Ernennung vom 19. Juni 1840. .Springer, Johann Wien. Ernennung vom 28. Juli 1851. Seidl, Johann Gabriel Wien. Birk, Ernst Wien. Meiller, Andreas von Wien. Miklosicli, Franz Wien. Ernennung vom 24. Juli 1852. Prokesch-Ostcn, Anton Freiherr von d. Z. in Constantinopol. Ernennung vom 2. Juli 1853. Kandier, Peter Triest. | Phillips, Georg Wien Ernennung vom 5. August 1854. Clcogna, Emanuel Venedig. j Könitz, Hermann Wien. Ernennung vom 18. October 1855. Ankershofen, Gottlieh Freiherr von Klagenfurt. Ernennung vom 12. November 1856. Ascliltaeh, Joseph Wien. Ernennung vom 4. September 1857. Koller, Anton Wien. Ernennung vom 26. August 1858. Feil, Joseph Wien. Ernennung vom 26. Jänner 1860. Weinhold, Karl Graz. COPP t- s p © ii u Bois-Reymond, Emil Heinrich . . . Berlin. | Rrcwster, Sir David Edinburgh. IlclmhoUz, Heinrich Bestätigung vom 26. Jänner 1860. Heidelberg. ! l'Iiickcr, Julius Bonn. VERÄNDERUNGEN IM PERSONALSTANDE DER AKADEMIE SEIT IHRER GRÜNDUNG. Mit Tode abgegangen, im Inlande. Ehrenmitglieder: Hilbeck von Kübau, Karl Friedrich Freiherr v. , 11. September 1855. Inzaghi, Karl Graf von, 17. Mai 1856. Metternich, Fürst Clemens, 11. Juni 1859. Philosophisch-historische Classe. Wciirich, Georg, 15. Mai 1847. l'jrker, Franz Ladislaus von Felsö-Eör, 2. Dcc. 1847 Muchar, AI hört von, 6. Juni 1849. Feuchtersieben, Ernst Freiherr v., 3. September 1849. ftranert, Wilhelm, 10. Jänner 1852. Litta, Pompeo, 17. August 1852. Kudlcr, Joseph Ritter von, 6. Februar 1853. Wirkliche Mitglieder: Einer, Franz, 21. Juni 1853. Lahns, Johann, 6. October 1853. Teleky, Joseph Graf v., 15. Februar 1855. Henieiiy, Joseph Graf von, 12. September 1855. Hammer-Pnrgstall, Joseph Freiherr von, 23. Nov. 1856. Weber, Beda, 28. Februar 1858. Chmel, Joseph, 28. November 1858. C o r r e s p o n d i r e n d e Mitglieder: Spann, Anton Ritter von, 26. Juni 1849. Kiesewetter, Raphael Edler von, 1. Jänner 1850. Fräst, Johann von, 30. Jänner 1850. Fischer, Maximilian, 26. Deccmber 1851. Schlager, Johann, 18. Mai 1852. Jasiay, Paul von, 29. Deccmber 1852. Füll, Michael, 19. Februar 1854. Zappert, Georg, 22. November 1859. Im Auslande. E h renmltg I i c d er: Hermann, Johann Gottfried, 31. Deccmber 1848. Mai, Angclo, 8. September 1854. Ritter, Karl, 28. September 1859. Correspondlrende Mitglieder: Lctronnc, Anton Johann, 14. Deccmber 1848. Orelll, Johann Kaspar von, 6. Jänner 1849. Burnouf, Eugene, 28. Mai 1852. Schmeller, Andreas, 27. Juli 1852. Baranda, Sainz de, 27. August 1853. Stemel, Gustav, 2. Jänner 1854. Raonl-Rochette, Desire", 6. Juli 1854. Crcuüer, Friedrich Georg, 16. Februar 1858. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Wirkli Balbf, Adrian Edler von, 13. März 1848. Rusconi, Maurus, 27. März 1849. Prcsl, Johann Swatopluk, 7. April 1849. Doppler, Christian, 17. März 1853. [fllande. e Hl t gliedert Prcchtl, Johann Ritter von, 28. Octobor 1854. Partsch , Paul , 3. Octobor 1856. Heeke!, Jakob, 1. März 1857. Lcydolt, Franz, 10. Juni 1859. Corres pondircndc Mitglieder: Corda, August Joseph, im Jahre 1849. Prcsl, Karl, 2. Octobor 1852. Petrina, Franz, 27. Juni 1855. Salomon, Joseph, 2. Juli 1856. Hruschauer, Franz, 21. Juni 1858. Im Auslände. Ehrenmltgliederi Berflelius, Johann Jakob Freiherr von, 7. August 1848. Bach, Leopold von, 4. März 1853. Gauss, Karl Friedrich, 23. Februar 1855. Müller, Johannes, 28. April 1858. Brown, Robert, 10. .Juni 1858. Humboldt, Alexander von, 6. Mai 1859. Corres pondircndc Mitglieder! Jacobi, Karl Gustav Jakob, 18. Februar 1851. Fuchs, Wilhelm, 28. Jänner 1853. Fuss, Paul Heinrich von, 24. Jänner 1855. Gmclin, Leopold, 13. April 1855. Fuchs, Johann Ncpomuk von, 5. März 1856. Bausmann, J. F. Ludwig, 26. Dccomber 1859. Ausgetreten sind die wirklichen Mitglieder: Endlicher, Stephan, am 11. März 1848. Hcsscwll'y, Emil Graf, am 9. März 1849. Erste Abtheilung. Abhandlungen von Mitgliedern der Akademie. Mit 33 Tafeln. BERICHT ÜBBK DIE EISDECKE DER DONAU IN UNG ARN IM WINTER UND IHREN BRUCH IM MÄRZ 1858, NACH DEN MITTHEILUNGEN DES EERRN K.K. LANDES 15AUDIRE0T0RS UNI) RITTERS FLORIAN ME N AP ACE IN OFEN. VON W. HAI DIN GER, WIRKLICHEM MI'MLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. (3!Li* m 6ofefu>.) MITGKTHEILT IN DEB SITZUNG DER MATHEMATISCH - NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 15 JULI 1888. Ich habe die Ehre der hochverehrten mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe eine Reihe von Zeichnungen und Tabellen zu überreichen, welche sich auf den Verlauf der Bildung, des Bestehens und der Zerstörung der Eisdecke der Donau in dem verflossenen Winter beziehen, nebst einioen anderen Angaben, die uns eine Anzahl anziehender und wissenswerter That- Sachen vor die Augen führen. Sie sind schon an sich ungemein wichtig, die ersteren aber der hochverehrten Classe vorzulegen, erscheint um so mehr meine Aufgabe, als sie Fortsetzungen und Erweiterungen der Studien dieses mit so unbestimmten Verhältnissen nicht vorauszusa- genden und doch so oft mit wirklichen Gefahren wiederkehrenden Phänomens darstellen, an denen auch ich seit einer Anzahl von Jahren lebhaft Theil genommen. Diese werthvollen Zeichnungen und Tabellen verdienen gewiss nicht nur in unseren Denkschriften aufbewahrt, sondern auch in einer grösseren Anzahl von Separatabdrücken entlang den Ufern unserer Ströme vertheilt zu werden, an welchen Bildungen der Eisdecken gewöhnlich vorkommen, "m als Aneiferung zu Studien und als Vergleichungsbilder zu dienen. Ich verdanke sämmtliche Darstellungen, graphisch und tabellarisch, dem Herrn k. "k. Landes-Baudirector und Ritter Florian Menapace in Ofen, der diesem Gegenstände längst die hohe Aufmerksamkeit zuwendet, auf welche er gewiss Anspruch macht. Es sei mir Denkschriften rtor mathom.-naturw. Ol. XVIII. lid. 2 W. Haidinger. gestattet, mit einigen Worten die Veranlassung der Übersendung, überhaupt die Lage unserer Studien in dieser Beziehung zu bezeichnen. Eine zusammenhängende, wenn auch in den einzelnen Abschnitten durch Zwischen- räume getrennte Reihe von Arbeiten lässt sich bis zu einer „Betrachtung über den Eisgang der Flüsse" zurückführen, welche ich am 19. März 1847 in einer Versammlung von Freunden der Naturwissenschaften vortrug 1 ). Damals gab es noch keine Sitzungen der kaiserlichen Aka- demie der Wissenschaften. Wohl war diese bereits durch Allerhöchste EntSchliessung vom 30. Mai 1846 in das Leben gerufen, aber ihre Form und ihre ersten Mitglieder erhielt sie erst am 14. Mai 1847. Eigentlich verzweigten sich meine Betrachtungen nach zwei Richtun- gen, einmal galten sie dem natürlichen Vorgange selbst, der noch nicht vollständig in allen seinen Beziehungen verfolgt war und auch heute noch Raum zu Studien lässt, und dann aber auch dem praktischen und gewiss der höchsten Aufmerksamkeit würdigen Zwecke, ein Mittel zu finden um an den Orten, wo der gewaltige Durchbruch der Eisdecke von der Bergscite her den grössten Schaden verursachen würde, durch Abräumen derselben an der Thalseite schon vor der Ankunft der Hochwasser Luft zu machen, und so im strengsten Sinne des Wortes, im Voraus nicht zu berechnende Verluste zu verhüten. Diese Betrachtungen wurden von mehreren Freunden mit Theilnahme aufgenommen. Am 4. Februar des nächsten Jahres nahm ich den Gegenstand wieder auf, und stellte eine Anzahl von Fragen, deren Beant- wortung mir wichtig schien, und zu welcher ich Freunde der Naturwissenschaften einlud''). Was ich nur in allgemeinen Umrissen angedeutet, nahm durch die aufmerksamen Arbeiten und lichtvollen Darstellungen meines hochverehrten Freundes Herrn Professors Dr. Joseph Ar enstein eine strenge wissenschaftliche Gestalt an. Sic wurden im Dccember 1849, und im Juli 1850 in Sitzungen unserer Classe 8 ) vorgetragen und beziehen sich auf die Eisperiode der Donau in Pesth, wo Herr Professor Arenstein damals seinen Wohnsitz hatte, aus den drei Jahren IS 47 /«, 18*% B , 18 4 %. Namentlich waren die Grundrisse, so wie die graphischen Darstellungen sehr wichtig, in welchen Eismenge, Eisdicke, Wasserstand, Eisgeschwindigkeit und Lufttemperatur sich ausgedrückt fanden. Zweihundert Exemplare der beiden A reu- st ei n'schen Mittheilungen wurden auf Kosten der Akademie gedruckt, meine beiden Mit- teilungen durch die Subscription der Freunde der Naturwissenschaften gedeckt mit ange- schlossen und durch das k. k. Ministerium namentlich entlang der Donau vertheilt. Von den im ( lange begriffenen Arbeiten A ren stein's hatte ich bereits in der Sitzung am 1 1 . Jänner 1849 ') Nachricht gegeben, so wie des freundlichen Wohlwollens aus Veranlassung dieser Frage, des Freiherrn v. Czoernig, damals k. k. Hofrathes, des Freiherrn L. v. Forgatsch und des Herrn Professors D. Co 1 u m b u s dankbar gedacht. Später (Sitzung am 9. Jänner 1854) 5 ) gab ich auf Veranlassung des Herrn v. Tchihat- chef und durch Herrn Professor Arenstein's freundliche Vermittel ung eine „Tabelle über die Dauer der Eisbedeckung der Donau bei Galacz in den Jahren 1836 bis 1853", und „das Eis der Donau bei Wien und das Eis des Rheins bei (Joblenz" (Sitzung am 8. März 1855)'% i) Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, 1847, Band II, 8. 278. *) Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, 1848, Bd. IV, S. 142. 3) Sitzungsberichte d. mathem.-naturw. Ol. d. kais. Akademie d. Wissenschaften 1849, Dd. III, S. 331 u. 1850, Bd. V, S. 138 u. 201. 4) Sitzungsberichte u. s. w. 1849, Bd. II, S. 24. b ) Sitzungsberichte u. s. w. 1854, Bd. XII, S. 9. 6 ) Sitzungsberichte u. s. w. 1855, Bd. XV, S. 360. Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn u. s. w. 3 in welcher letzten Mittheilung ich meinen Prioritäts-Anspruch erhob, wohl mehr darum, um doch „vielleicht einige Aufmerksamkeit zu erringen, wo eine einfache Mittheilung wie bisher ganz spurlos vorübergehen dürfte". Drei Jahre später tritt in dem gegenwärtigen Jahre zwar erst gegen Ende Jänner hin- länglich strenger und anhaltender Frost ein , um eine Eisdecke über grosse Strecken der Donau zu bilden, welche späte Bildung allerdings viele Beruhigung gewährt, dagegen hält der Frost viel länger an als gewöhnlich und der Aufbruch des Eises ist bis gegen das Ende des Monates März immer noch nicht geschehen. Man sieht den Ereignissen mit banger Er- wartung entgegen, ist für das ungewöhnlichste Hochwasser gerüstet, in beständiger Exspectanz. Auch ich nahm durch die Vertheilung der letzten Exemplare der Arenstein'schen Schrift, die ich noch besass, einigen Antheil daran, wo es mir am wichtigsten schien die Auf- merksamkeit auf die so wirksame Abhilfe zu lenken, welche durch künstliches Aufbrechen von der unteren, der Thalseite der Eisdecke gebracht werden kann. Auch die Tagespresse enthielt einige werthvolle Mittheilungen. Namentlich einer der- selben, aus der „Presse" vom 10. März, muss ich hier gedenken, welche folgende Angabe enthielt: „In der neuesten Zeit trat der Donaucanal im Jahre 1849 aus seinen Ufern. Drei Tage hindurch stand das Wasser in den Vorstädten, bis endlich ein Leopoldstädter Bürger unter Beihilfe einer Compagnio Pionniere beim schwarzen Stock Luft machte und die Niede- rungen dadurch, von einem grossen Übel befreit wurden". Es war dies die wahre Anwendung des von mir um jene Zeit und kurz vorher ange- deuteten Princips. Aber der unternehmende Leiter jener Arbeiten, Herr Michael Negcrle, halle eben so wenig von meinen Vorträgen in den Versammlungen von Freunden der Natur- wissenschaften und der Sitzung unserer Classe im Jänner gehört, oder in den Zeitungs- berichten gelesen, als von seinen Arbeiten in jener Zeit mir irgend etwas bekannt wurde, und ich habe Ursache aus seiner eigenen freundlichen Mittheilung an mich zu schliessen, dass überhaupt damals über seine Arbeiten nichts veröffentlich worden ist. Eerr Negerle, in Brünn geboren, Lieutenant in dem daselbst 1809 gebildeten Land- wehr-Bataillon, nach glänzend bestandener Prüfung im Verlaufe des Feldzugs k. k. Greneralstabs-Oberlieutenant, verwundet, quittirte nach geschlossenem Frieden, war seitdem stets mit technischen Arbeiten beschäftigt, der Zwittawa-Eegulirung, Eisenbahnarbeiten, von den Ständen 1820 zum Katastral-Inspector für Schlesien ernannt, später in den Um- gebungen Wiens thätig. Er ist unvergesslich in den Annalcn des letzten Vierteljahrhunderts unserer Leopoldstadt durch die von ihm nach seinen eigenen Plänen und durch eigene, zum Theil auch ihm von der Ersten Österreichischen Sparcasse anvertrauten Fonds ge- schaffene, nach ihm benannte Negerle- G asse, zwischen der Hauptstrasse und der Lilien- brunngasse. Es ist begreiflich, wie die Aufmerksamkeit dieses unternehmenden Meisters in seinem Fache den Verhältnissen aller Hochwasser und Eisgänge zugewendet sein musste. Er war es auch, der sich, als das Wasser fortwährend durch die unterhalb vorliegenden Eisschollen- dämme gespannt blieb, in jener Zeit der Ausnahmszustände in Gesellschaft noch eines zweiten Leopoldstädter Hausbesitzers Herrn Konrad Loy zu dem Freiherrn v. Weiden verfügte und von diesem sich jene militärische Arbeitskraft der Pionniercompagnie erbat, und von unten, wo die Donau bereits eisfrei war, das Hinwegräumen der Hindernisse begann, wodurch sehr bald der Ablauf der Gewässer eintrat. Ich freue mich heute im Schoosse der Akademie anzuerkennen, x* 1 W. Haidinger. dass Herr Negerle, der Mann der Praxis, dasjenige durch die That bewies, wofür ich das Wort gesprochen hatte. Die Ansicht ist die gleiche in Bezug auf den praktischen Zweck, aber sein war die That. Aber gegen alle Erwartung war der Aufbruch des Eises diesesmal am 20. März 1858 ungemein rasch und bei sehr niedrigem Wasserstande vor sich gegangen. Herr Professor Schmidl von Ofen war eben in Wien um jene Zeit anwesend. Durch seine freundliche Ver- mittlung erhielt ich nach seiner Rückkehr von Herrn Mcnapace die Mittheilung der in der Tabelle 18 ersichtlichen Darstellung des Zustandes der Donau im ersten Viertheil des Jahres 1858 von Prossburg bis zum Draiieck. Dazu aber auch noch zwei höchst merkwür- dige Bilder aus der Gegend von Pressburg, in der beifolgenden Tafel 2 unter Profil V und Profil IX gegeben. Dazu noch die Angabo, welche durch häufige Sondirungen sich heraus- stellten, dass die Donau an manchen Stellen bis auf den Grund gefroren war und zum Abfiuss des Wassers entlang der Ufer nur schmale Streifen offen blieben. Der in den zwei Profilen dargestellte Eisklotz lag an der Stelle der Pressburger Schiffbrücke und war 90 Klaftern lang. Auch an den Pfeilern der Pesth-Ofner Kettenbrücke, dann etwas unterhalb derselben reichte das Eis bis auf den Grund. Bei Neu-Pesth, oberhalb des Winterhafens, hat man das Eis bis 17 Fuss dick gefunden. Entlang dem Donaustrome sind die Strom- Assistenten verpflichtet, genaue tabellarische Vormerkungen über den täglichen Verlauf der Flussver- hältnisse nebst Angabe der Temperatur u. s. w. zu führen. Bei Hochwassern und Eisstössen geschehen die Aufzeichnungen des Tages dreimal. Mit grösster Aufmerksamkeit wird dabei natürlich in Pressburg und Ofen vorgegangen, wo sich k. k. Baudirections -Abtheilungen befinden. Mächtig angeregt durch die so meisterlichen und lehrreichen Mittheilungen, bat ich nun Herrn Menapace um möglichst noch mehrere Angaben über die Eiszustände an den fünf oben genannten Stationen „Pressburg, Komorn, Pesth-Ofen, DunaPentcle, Mohäcs", nament- lich aber auch, wo sie etwa zu erhalten wären, um Bilder der Flussprofile. Die freundliche Antwort war von der Übersendung der zahlreichen Bilder und Tabellen begleitet, nebst Erläuterungen, welche ich alle heute der hochverehrten Classe vorzulegen die Ehre habe, und für welche ich hier meinem hochverehrten Gönner und Freunde Herrn k. k. Landes- Band irector Mcnapace meinen innigsten aufrichtigsten Dank darbringe. Das nachstehende Verzeichniss folgt der Ordnung der Stationen: 1. Pressburg. Situationsplan der Donaustrecke von Theben bis unterhalb Karlburg in Be- zug auf die vorgefundenen Eisverhältnisse im Winter 1858. Gezeichnet von W. Kausky, k. k. Bau-Eleven. Massstab 1 : 28.800 der Natur; 1 Zoll = 400 Klaftern. 2. Pressburg. Profilplan. Zwölf Profile. Gezeichnet von W. Kausky. (Längen 1 : 1440 der Natur; 1 Zoll = 20 Klaftern. { Höhen 1 : 144 „ „ 1 „ = 2 3. Pressburg. Wasserstände der Donau, beobachtet am Pegel nächst dem linken Brücken- kopfe zu Pressburg in den Monaten Jänner, Februar und März 1858. Von Joseph Startz, k. k. Strom- Assistenten. 4. Komorn. Situationsplan und Querprofilc der Donaustreckc von Wenck bis unterhalb Radvany in Bezug auf die vorgefundenen Eisverhältnisse im Winter 1858. Gezeichnet von W. Kausky. Massstäbc Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn u. s. w. 5 Situation 1 Massstäbe { Längen 1 Höhen 1 72.000 der Natur; 1 Zoll = 1000 Klaftern. 3.600 ff n 1 „ = 50 „ 720 . . 1 . = 10 „ 5. Komorn. Verzcichniss der täglichen Wasserstände nach dem Komorner Pegel , vom 1. Jänner bis inclusive 31. März 1858. Von Karl Bobies, k. k. Strom- Assistenten. 6. Komorn. Eisverhältnisse der Donau im Winter 1858. Graphisch von Karl Bobies. 7. Komorn. Ubersichtstabelle der Wasserstände der Donau nach den Beobachtungen in Komorn in den Jahren von 1851 bis Endo 1857. Von Johann Dobäk, k. k. Bau- ingenieur. Copirt von Szerdnyi, k. k. Stromaufseher. 8. Pesth-Ofen. Situationsplan der Donaustrecke von Pesth bis unterhalb Promontor in Bezug auf die vorgefundenen Eisverhältnisse im Winter 1858. Gez. von W. Kausky. Massstab 1 : 7.200 der Natur; 1 Zoll = 100 Klaftern. 9. Pesth-Ofen. Profilplan. Sechs Profile. Gezeichnet von W. Kausky. Längen 1 : 2.880 der Natur; 1 Zoll = 40 Klaftern. Massstäbe Höhen 1 : 144 „ „ 1 „ = 2 „ 10. Pesth-Ofen. Wasserstände der Donau in Pesth-Ofen im December 1857 und Jänner, Februar und März 1858. Von Fegy veres, k. k. Strom-Assistenten. 11. Pesth-Ofen. Eisverhältnisse der Donau im Winter 1858. Graphisch von Fegyveres, k. k. Strom-Assistenten. 12. Pesth-Ofen. Tabelle des Wasserstandes von den Jahren 1838, 1853 und 1855 am Ofner Pegel. Gezeichnet von W. Kausk Situation 1 Massstäbe < Längen 1 Höhen 1 13. Pesth-Ofen. Die höchsten Wasserstände vom Jahre 1840 bis 1858 am Pesth-Ofner Pegel. 14. Düna Pentele. Situationsplan und Querprofil für die Donaustreeko bei Düna Pentele in Bezug auf die vorgefundenen Eisverhältnisse im Winter 1858. Gezeichnet: Ingenieur- Assistent J. B6renyi; copirt: W. Kausky. 14.400 der Natur; 1 Zoll = 200 Klaftern. 1.800 : n „ 1 „ = 25 144 1 — 2 15. Düna Pentele. Eisverhältnisse im Winter 1858. Graphisch von Joseph Bdrenyi, k. k. Strom- Assisten ten. 16. Mohäcs. Situationsplan und Querprofil der Donaustreeko bei Mohäcs in Bezug auf die vorgefundenen Eisverhältnisse im Winter 1858. Gezeichnet von W. Kausky. 36.000 der Natur; 1 Zoll = 500 Klaftern. 3.600 „ „ 1 „ = 50 216 „ „ 1 „ = 3 17. Mohäcs. Eisverhältnisse der Donau im Winter 1858. Graphisch von Czogler, k. k. Strom-Assistenten. 18. Allgemeines. Eisstoss der Donau von Pressburg bis zum Drauoek im Jahre 1858. Die Angabe des Inhaltes ist wohl die einfachste, aber auch eine sehr genügende Art des Beweises von dem hohen Interesse, welches diese Angaben darbieten, und welche nun für jeden Freund der Studien in dieser Hinsicht Stoff zu Vergleichungcn enthalten. Der von unserem hochverehrten Freunde Herrn Professor Arenstein eröffnete Weg in der Darstel- lung der Eisbedeckung in Situationsrissen und in den graphischen Darstellungen ist vielfach benützt, aber hier gleichzeitig über eine grosse Strecke ausgedehnt, die der Kraft einer k. k. ' Situation 1 Massstäbe { Längen 1 Höhen 1 6 W. Ilaidinger. Landes-Baudirection entspricht, unter einem unternehmenden und kenntnissreichen Leiter wie Herr Menapace. Ich verdanke demselben, als Auskünfte auf einige Anfragen, noch mehrere Angaben, die ich hier kurz wiedergebe. Der Eisstoss war von Wien am 20. März abgegangen. Er setzte sich zu Pressburg am 21. um 1% Uhr in Bewegung und dauerte bis gegen den 24. In Komorn geschahen die Be- wegungen nahe gleichzeitig vom 20. bis zum 25. Auf der Höhe von Pesth-Ofen begannen die Aufbrüche am 22., am 25. führte die Donau nur mehr wenige Schollen. Gleichzeitig fand auch in Düna Pentele die Hebung, das Zertrümmern der Eisdecke, so wie der Abgang des Eises Statt, durch den — amOfher Pegel innerhalb eines Tages von 3 Fuss 7 Zoll bis 9 Fuss - gestiegenen Wasserstand. In Mohacs beginnt die Bewegung am 23., die Donau ist am 24. eisfrei. Die Durchschnitte wurden durch Ausbrechen von Löchern in der reinen Eisdecke ge- wonnen, bei Pressburg auf Linien 10 Klaftern oberhalb und 10 Klaftern unterhalb des dorti- gen Fisehplatz-Eisübcrganges, in der Entfernung von 10 zu 10 Klaftern. „Die am 18. März, als das Thauwetter eingetreten war, zu 12 und 18 Zoll gefundene Eisdecke, war bis zum 20., als dem Tage vor dem eigentlichen Eisstosse, auf 6 bis 9 Zoll gesehwunden". Über die Vorgänge bei und. unterhalb Pressburg, wo durch die eigentümliche Boden- gestaltung und die Mannigfaltigkeit der Zuflüsse sehr von einem regelmässigen Gange abweichende Ereignisse herbeigeführt werden, theilt Herr Menapace eine sehr anziehende und Ichreiche Schilderung mit. „Wiewohl der Eisstoss vom 19. auf den 20. März 1. ,1. bei Theben sich in Bewegung setzte", und derselbe bis zur Nussau herabrückte, so kam doch in der Eisdecke bei Pressburg keine' Änderung vor, weil von Wien noch kein Eis herablangte und der Wasserstand von 1 Fuss 10 Zoll über Null zu niedrig war um die Eisdecke heben zu können. Als aber der Eisstoss bei Wien den 20. März Mittags sich in Bewegung gesetzt hatte und daher den anderen Tag Früh bei Theben anlangte, übte er einen derartigen Druck auf die hiesige Eis- decke, dass dieselbe um 9 Uhr bei dem Vorpflogs- Magazin ober dem Fischplatze sich in Bewegung gesetzt hatte, welche aber bald in der Anschoppung bei der Landlergasse ein Hindernis* findend, aufhörte, und den Wasserstand auf 5 Fuss 6 Zoll über Null hob.^ Fort- während stieg das Wasser, und durch den heftigen Andrang desselben brach das Eis sich au einer Stelle Bahn, wo an einer im Plane bemerkten offenen Stelle schon Tags vorher starkes „Eisrinnen« bemerkt wurde. Letzteres trat nun in dem dritten Theile der Strombreite ein. Dem ungehinderten Abzüge des Eises stand jedoch die mächtige Anschoppung bei der „Buhne XI" entgegen, daher obige Eismassen in den stark versandeten Karlburger-Arm geworfen worden sind, der zum Glück für die Stadt Pressburg nun bald mit Eisschollen ver- legt wurde. Der Abflugs des Wassers durch den Karlburger-Arm war gehindert, (bis letztere stieg bis 10 Uhr auf 11 Fuss ober Null, und diese Wassermasse überwältigte endlich das vorerwähnte, durch Thauwetter bereits geschwächte Hinderniss, worauf auch die Eismassen bei der Landlergasse in Bewegung kamen, so dass das Eis in der ganzen Strombreite lebhaft abzog". Über die regelmässiger gestalteten unteren Flussscctionen werden gleichfalls Erfahrun- gen mitgetheilt. Der Beginn der Eisbildung bei einem mittleren Herbstwasserstand von 3 bis Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn u. s. w. 7 4 Fuss über Null tritt bei — 4° bis — -6° ß. ein, befördert vom Schneefall und Ostwind. „Die Eisdecke schlicsst sieb gewöhnlich bei — 8° bis — 12°, gegenwärtig zwischen Ofen und Pesth aus Ursache der Kettenbrücken-Pfeiler schneller, als vor Errichtung derselben". „In diesem Jahre war mehrere Wochen lang von der Kettenbrücke angefangen bis wo die breitere Stelle unterhalb des Bruckbades beginnt, offener Fluss. Am Kopfe der Granitpfeiler reichte die Eisdecke wegen der Unterschiebung fast immer bis auf den Grund. Starker Schneefall beför- dert das Dickwerden der Eisdecken, deren Zunahme auch durch stark coneave Strecken (bei Abnahme des Gefälles) begünstigt wird. Isolirte Sandbänke, grosse versenkte Baum- stämme, alte Baumstrünke, verlorene Anker bringen gewöhnlich Verdickungen der Eisdecke bis zum Grunde des Bettes hervor und veranlassen dann die Eisanschoppungen, Diese bestehen daher nicht immer aus Kerneis, sondern aus Trümmern von Schollen". Grössere Dieken der Schollen entstehen durch starke Schneefälle. „Heuer war dies nicht der Fall, daher die Eisklötze und die Schoppungen, welche bis auf eine Tiefe von 8 bis 9 Fuss, sowohl auf der seichten Pesther Flussseite, als auch an der Ofner Seite am Kopasy auf dem Grunde sich fest ansetzten, nur aus Schollentrümmern bestanden haben". Herr Monapaco sehliesst namentlich aus den vorstehenden Thatsachen, dass das Grund- eis nur in den seichtesten Stellen zur Bildung von Anschoppungen oder Eisklötzen mitwirkt. Stets unterscheiden sich zweierlei Dicken der Eisdecken, das reine Eis und die unterscho- benen Eisschollen. In Bezug auf den Beginn der Eisbildung theilt Herr Menapace die Angaben von Schiff- und Fischerleuten mit: „dass bei angehender Kälte, wie sie es besonders au seichten Stellen wahrgenommen haben, im Flussbette sich Eispyramiden bilden, welche gewöhnlich gegen Mittag sich loslösen und an der Oberfläche des Wassers umgekehrt er- scheinen, und sodann mit der Basis zusammenfrieren, daher auch oft die Bestandteile des Flussbettes an den Eistafeln klebend sichtbar sind". Fast jährlich bilden sich grosse Eisdecken bei Pressburg und in der Ofner Gegend. Nur kleine Theile derselben bestehen aus reinem Eise. Der grösste Theil entsteht durch Unter- schiebungen, indem die in ihrem Zuge gehemmten Eistafeln zum zeitweiligen Stillstande genöthiget, die nachströmenden Eismassen ebenfalls aufgehalten, welche vom Andränge des Wassers und durch die eigene Schwere gebrochen und unter die stehende Eisdecke geschoben werden. Die zwei bei Pressburg nachgewiesenen bedeutenden Eisanschoppungen, „Klötze", haben nach Herrn Menapace gewiss nicht mit Gründels begonnen. Die Donau hat dort nicht nur ein regelmässiges Bett, sondern sogar eine bedeutende Tiefe. Die Klötze bestanden auf 4 bis (> Fuss Tiefe von oben nieder aus Tafeln von festem Eise, weiter abwärts aber bis auf den Grund aus mürben Eisbestandtheilen ■ — sogenannter Schneebrut (bei Wien auch wohl mit dem Namen Eisdust bezeichnet), wie dies sich aus den diesjährigen Untersuch ungs- arbeiten ergab. Hatte man erst bis zur ersterwähnten Tiefe die Öffnung ausgehauen, so Hess sich die eisenbeschlagene Sondirstange ohne grosse Anstrengung bis auf den Grund des Strom- bettes hinabstossen. Ich habe in der heutigen Vorlage der wichtigen Daten, welche ich Herrn Menapace verdanke, an die hochverehrte Classe meine Aufgabe erschöpft. Ich wünschte in dem Ver- folge der Jahre wieder auf diesen, unsere Mitbewohner in den Vorstädten Eossau, Leopold- stadt, Weissgärber so nahe betreffenden gefahrdrohenden Verhältnissen zu verweilen. Ich darf auch dicsesmal nicht unterlassen der mehrjährigen werthvollen Beobachtungen über 8 W. Kaidinger. Bericht über die Eisdecke der Donau in Ungarn u. s. w. Eis- und Wasserverhältnisse der Moldau bei Prag zu gedenken, welche unser hochverehrtes correspondirendes Mitglied Herr K. Fritsch am 13. Februar 1851 mittheilte, so wie seiner fortwährenden aufmerksamen Beobachtungen über die Eisverhältnisse der Donau in seinen „Phänologischen Notizen". Es bildet sich aus solchen einzelnen Gliedern allmählich eine in ihrer Gesammtheit nicht mehr zurückzuweisende „Geschichte", während die ersten Anfänge, # wenn auch mit grösstem Eifer und dem reinsten Wunsche, auch in praktischer Beziehung grossem Elende abzuhelfen, dargebracht, doch gerade da weniger Beachtung finden, wo es sich um die Anwendung handelt, eben vielleicht nur darum, weil sie einer solchen Vorge- schichte entbehrten. Aber es bleibt unsere Pflicht, nach Kräften zum Fortschritt beizutragen, selbst wenn wir voraussehen, dass erst spät, vielleicht wenn wir längst nicht mehr Zeugen davon sind, auch allgemeine Anerkennung des Werthes der Forschung, und was hier eigent- lich sich unmittelbar anschliesst, die Anwendung der Ergebnisse derselben als Grundsatz der Ausführung rettend in das Leben treten wird. W. Ttaidinger und Fl.Menapape. Eis der Donau I8">« Taf. t. SITMT10NS PI AN der Donaustrecke von Theben bis unterhalb Karlburg in Beautf auf die vorgefundenen Eis -Verhältnisse im Winter I8.>8 /,..• TV"-""' Lith u. ?ed i d.'k k Hoi'-it St*a1sdru<*«ret Denkschriften !' W. Haidinger und FLMenapace. Eis der D«nav I»-»« P R 0 F I L " P L A N für die Donaustrecke von Theben bis unterhalb Karlburg. Denkschriften (Irr k. Akad ä. Wissensek matlicin. naiurw CI .W'III ISd. t8j9. W. Haidinger und Fl. Menapace. Eis der Donau 1858. Tafel III. Wasserstände der Donau, beobachtet am Pegel nächst dem linken Brückenkopfe zu Pressburg. Datum Pegclstand Früh 6 Uhr Abends 6 Uhr in Pressburg ober Null unter Null ober Null unter Null S P h Zoll Linien Fuss Zoll PI i 3 Zoll Linien Zoll Linien Im Monate Jänner 1858. 1 2 7 6 2 10 0 Trübe, Nordwind. 2 8 o () g 2 0 „ Nordwest. 3 1! 0 (> 3 3 0 „ „ wenig Eis. 4 8 ;>, (> 3 3 G „ Nordost, dann Ostwind. Eis auf der Donau, Abends 11 Uhr die Schiffbrücke ausgehängt. 5 8 8 g 3 K G Trübe, Ostwind, */ 5 Treibeis. 6 8 8 V 3 11 0 Früh trübe, später heiter, Ostwind, 1 / e der Donau mit Treibeis. 7 4 I 1 1 c 0 Heiter, Ostwind, etwa y 3 der Donau voll mit starke« Treibeis. 8 8 1 1 o ;S 1) 0 n Ii ii Vis n n n n Treibeis. 9 8 0 o 1 (j 0 1/ . '1 II II 7 15 II II » ii II 10 0 ( } 0 0 n ii ii V ;} ii ii ii ii ii I 1 o 8 0 A 2 (i ii ?i ii 1% ii ii ii ii ii u • 1 0 0 s O Trübe, Nordwest, wonig Treibeis. 13 ( ) 9 <; 1 1 0 „ Ostwind, viel Eis. Bis zur Buhne XI Eisdecke. 11 1 3 0 1 4 6 „ Nordwest, wenig Treibeis. 15 1 3 0 1 0 „ Schneefall, sehr wenig Treibeis. 1 Ii 1 3 6 1 G „ heftige Windstösso (Nordwest), y i5 der Oberfläche Treibeis. 1 7 1 4 0 1 9 0 „ heftiger Nordwostwind, Y 5 starkes Treibeis. 1 ü 3 0 1) 2 9 0 » schwacher „ l/ 15 „ „ 2 9 1) 2 0 „ Schneefall, kein Treibeis. 20 1 1 1 0 1 8 0 Vormittag trübe, dann heiter, heftiger Nordwestwind, viel Treibeis, die Decke baute sich auf der Donau bis zur Müh lau-Spitze. 2 1 l C> 0 1 7 0 Trübe, 1 / 10 der Breite mit starkem Treibeis bedeckt. 22 1 10 6 3 2 0 Vl5 Treibeis, Nordwind, das Eis stellte sieh bis zur Arena. 23 11 0 K 3 0 Veränderliches Wetter, die Bisdeeke baute sich bis zur Dampf- Bchiffs-Agentie. 2 1 4 1 1 0 i 6 0 Veränderliches Wetter, die Eisdecke baute sich bis zurAnkerwaohe. 25 3 I) 0 8 (0 f) Heiter, das Eis stellte sich bis zum Judenfriedhof. 26 7 0 7 (". „ rh ii ii n zur Einmündung der Weidritz. 27 Ii) 0 0 0 0 „ ii ii i, n ii zui örichenauer Grenze. 28 7 0 1 ( 0 » »ii ii ii o zur Nussau. 29 6 0 2 7 0 n ii n „ n ii *U 'b'n Wolfsthaler Mühlen. 30 i 0 2 0 0 „ n n „ n ii zur Einmündung der March in die 31 Donau. 1 8 0 1 8 0 Veränderlich, das Eis stellte sich bis zu den Schlosshofer Mühlen. Im Monate Februar 1858. i 1 (') ■ 1 • 1 8 0 Trübe, Nordwind, Schneefall. 1 0 1 0 „ Ostwind. 3 1 6 1 10 0 „ Sehneefall, dann heftiger Nordwestwind. 4 1 1 1 6 0 0 Heiter, Westwind, Thauwetter. 5 0 2 0 0 Trübe, Nordwestwind, dann Schneefall. 6 2 0 2 5 (•) „ Ostwind, dann Schneefall. 7 Q 0 2 0 „ Nordwest. ktohrlftea der nuth«m.:a»turw. Ol. XVIII. od. Datum r Früh G Uhr ege) stand Abends G Uhr in Pressburg ober Null unter Null ober Null unter Null $ Zoll Linien Zoll Linien | N Linien 3 Zoll 3 8 6 0 ■ 7 0 Trübe, Schneefall. 9 6 0 * G 55 55 10 * 1 0 - 2 0 1 [eiter, Thauwetter. 1 1 * 4 0 1 0 Trübe, Nebel, Thauwetter. 12 3 0 0 0 55 55 l 3 1 1 I G 1 L 1 0 Heitel', steigende Kälte. 1 l 2 1 0 2 I 0 'Trübe, Nordwind 15 2 0 2 3 0 „ Ostwind. 16 2 2 0 G Früh trübe, dann heiter, Nordwestwind, Thauwetter. 17 2 2 0 2 6 0 Heiter, Nordwestwind, zunehmende Külte. 18 2 7 6 0 G 55 55 55 55 tu 2 8 G 2 8 0 Vormittags trübe, dann heiter, Nordwestwind, kalt. 20 2 3 6 o 2 0 „ Nachmittags heiter, Ostwind. 2] 2 0 0 t L0 G Trübe, starke Gefrier. 22 1 9 0 1 8 G Früh trübe, dann heiter, Nordwind, starke Kälte. 23 1 8 G 1 8 G 1 [eiter, steigende Kälte. 24 | 8 G 1 G G „ Ostwind. 25 1 5 ('» 1 4 6 55 55 26 1 4 0 1 3 0 „ Nordost. 27 1 2 0 1 0 „ Ostwind. 1 0 0 0 1 1 0 Trübe, heftiger Ostwind. Im Monate März 1858. 1 1 0 0 i i o G Trübe, Ostwind. 2 1 G t i 0 0 „ Nordwestwind. 3 1 2 0 1 g 0 „ Ostwind, Kälte im steigen. 4 1 3 G I 3 G Heiter, Nordwestwind. 5 1 -1 0 1 4 0 Trübe, Ostwind. 6 1 4 0 1 K 0 „ „ Schneefall. 7 1 3 0 1 0 55 55 55 8 1 6 0 1 G 0 „ „ Nachmittags Südwind, Nachts Schneefall, 9 1 G 0 1 /» o 0 „ heftiger Nord westw., Schneefall, dann Thauwetter. 10 1 5 G f 5 G Heiter, „ „ 1 1 1 5 0 .] G „ Westwind, dann Ostwind. ta 1 4 0 •> 0 0 Trübe, Schneefall, Ostwind, dann Nordwestwind. 13 1 3 0 1 0 lieber, schwacher Nordwestwind. 14 1 3 0 6 „ Abends Schneefall. 15 1 2 0 1 0 Trübe, Nordwestwind. ii; 1 2 G 1 Heiter, „ 17 I 4 0 1 1 0 Prüll liegen, Naelunittags heiter, Nordwestwind. 18 1 7 0 Heiter, Thauwetter. „ Mitt. 12* ., Nachm. 2" 1 1 7 8 G 0 „ A he ti i ! s 6 1 7 6 „ Nachts 1 l 1 1 8 0 19 Früh 0'' 1 10 0 „ Mitt 12" 2 0 0 „ Abends 5" 2 1 0 (Trübe, heftiger Norwcstwind. Nachts 12 Uhr Eisbewegung » n 6 1 ' 2 0 r in Theben bis an die Grenze der Nussau. „ Nachts 10' 1 2 4 0 1 1 55 55 A 1 2 6 0 20 Früh 6 h 1 10 0 Veränderlich, Nordwestwind. Datum 8" 20 Früh 9 h Mitt. 12' Nachm. 1' Abends G' 1 » 9" „ 11" Nachts L2 h 21 Früh 1" Oh ah . 8" • BW S 5p „ Früh 1 1 " « „ ny 2 " „ Mitt. 12" „ Nachm. l h „ 3" 23 !4 an 26 27 Pcgelstand Früh 6 Uhr Abends G Uhr ober Null unter Null ober Null unter Null n s a a ö o o "o o PH 1S1 N H S N h N 1 9 0 1 3 0 1 3 0 1 LI 0 2 3 0 2 7 0 3 0 0 3 2 3 3 6 0 3 3 1 4 6 0 3 G 3 4 0 3 6 6 /| 5 0 i 6 6 4 10 G 5 6 0 5 5 0 5 3 0 5 6 0 K 8 0 10 0 5 G 0 9 7 0 9 0 0 7 10 0 7 3 G 6 0 0 5 1 0 4 3 G 5 0 4 6 1 4 6 3 9 :i 9 6 10 ;s LI G 3 7 G :s 6 0 in Pressburg s Veränderlich, Nordwestwind. Heiter, schwacher Nordwestwind. — Um 8% Uhr setzte sieh das Eis hei Theben in Bewegung, mit 11 Fuss ober Null. Um 9 Uhr drängte dasselbe die Decke bei Fressburg, und zwar brach es sieh zuerst am rechten Ufer Bahn bis zur Karlburger Donau-Arm -Einmün- dung, von da gegen die Buhne XI und nun, nachdem die Öffnung Iiis dabin durchbrochen war, bewegte sieh der nach Engerau führende Fahrweg abwärts. Trüb, Nordwestwind, bedeutender Eisgang. Heiter, Nachmittags Regen. Um 10 Uhr Vormittags der Dampfer „Orsova "von oben angekommen, Nachmittags der „Uran" von Pesth liier eingetroffen. Hcitor, wonig Eis, der Dampfer „Komarom" von Pesth angekommen. Heiter, heftiger Westwind. W. Haidinger und FI. Vfenapare. Bis der Donau 1858. SITUATIONS-PLAN der Donaustrecke von Pest bis unterhalb Promontor mBesuganf die vorgefundenen Eis Verhältnifse im Hinter 1ÖJ8. MMhmi 0 M Uli S 1 I O II Denkschriften der k.Akad 4. Wissenach. mathem. naturw. CLXVJEBkiUiS. ÜiüiiHmii.ii..,i.i,.liiüi^iJ.,, JM|>M) ^; t| ' > UV ii i .(i n f O 1 - 4, •* ' ■ W. Haidinger und Fl. Menapace. Eis der Donau 1858. Tafel V Verzeichniss der tätlichen Wasserstände nach dem Komorner Pe^el vom 1. Jänner bis incl. 31. März 1858. Wasserstand in einem Tage Thermo- meter- stand nach (1 i'cge cotirt steigt fällt Wind ■Witterungswechsel 1 CS Q o N Linien £ Zoll Linien Zoll Linien Fuss Zoll Linien Früh. ÖD ■ p| Jänner. 1 2 0 0 18ß 8 2 3 0 Windstill 2 —2 (1 0 136 2 *> 0 f- a N. 3 2 !) 0 13« 5 o 3 o Windstill 4 2 10 0 I.'!« 6 2 1 0,1 N. 0. 5 —3 0 0 136 8 2 0 — N. 0. (i —3 2 0 136 10 2 2 — o" schwacher N. 0. 7 — 3 5 0 137 1 2 3 — 5 Windstill 8 1 1 1 0 138 7 8 1 0 — 7 ?1 9 5 o o 1 38 Q O — 8 10 5 4 1 3'.) O 2 0 N 0 11 Tj 5 0 139 1 2 0 — 7 N. 0. 12 — 5 1 0 1 38 9 Q 4 — 6 Windstill 13 — 5 0 0 138 8 1 — 14 , „1 10 (t 138 0 2 2 — 1-.V „ 15 — 4 0 0 1 38 2 2 4 — 3" 18 — 4 1 0 1 .'(7 <} 2 5 f 1* n 17 10 0 1 37 c 2 3 2— 18 4 0 137 0 2 0 — 4 Windstill 1!) 1 0 1 86 9 2 3 j_ » '20 —3 8 0 186 1 1 + H N. W. 21 1 0 13(1 0 2 2 + 4 N. W. 22 2 0 1 3« 10 2 — 34, N. 21! —3 1 0 (.■;<; 9 2 1 — 6^ N. 24 9 1 0 135 9 2 i — 8* Windstill 25 — 0 1 1 0 134 7 2 i 2 — 10 71 77 20 — 0 1 0 133 9 2 10 — 94 27 -0 0 0 133 8 2 1 — 9| 7) 28 — 0 7 0 134 3 <■> 7 — 9 21) — 1 2 0 134 10 2 7 — 9 71 30 — 1 8 0 135 1 2 (1 — 9 77 :•> i - 2 1 0 135 '.) 2 — 94 77 Februar. I 2 8 0 136 7 2 N. 0. o 2 0 0 136 5 2 1 0 N. 0. 0 0 136 8 2 — 1 Windstill 4 —3 2 0 130 10 2 2 — 0 77 5 !) 0 136 5 2 — 7 ?7 6 „ 2 0 (i 130 t) X 2 0 — 3 77 7 2 0 6 13G 2 S — 34 71 8 2 4 0 136 4 8 2 — 6] 1 — 1 !) 0 135 5 2 7 — H N. W. Kl 2 2 0 135 10 2 r. — 5 Windstill Frostig mit starkem Nebel. Lau und Nebel. Trübe u. frostig, Naehmitt. Schneefall Heiter und kalt. Heiter, Eisgang, Dicke von 1" 3"'. Heiter und kalt mit Eisgang, der Waagfluss ist eingefroren. Trockene Kälte, der Eisgang mit */ 5 Thoil geringer, Waag wie gestern. Heiter und trocken, der Eisgang ist sehr gering. Heiter und schön, der Eisgang wie gestern. Kalt, der Eisgang mit ] / 3 Theil ist grösser. Trübe und gelinde, Eisgang ist nahe daran aufzuhören. Trübe, etwas kalt, Eisgang wie gestern. Heiter und gelinde, Eisgang wie ge- stern. Trübe und gelinde, der Eisgang hat gänzlich aufgehört. I [eher und kalt. Heiter, der Eisgang hat sich erneuert. Trübe, Schneefall, Eisgang wie ge- stern. Trübe, der Eisgang bat aufgehört. Heiter und schön. Heiter, der Eisgang hat sich erneuert. Heiter, Eisgang wie gestern. Heiter, Eisgang froren. die Donau einge- Trübe, die Donau und die Waag sind eingefroren. Trübe und Schneefall. Heiter und schön. Trübe mit Schneefall. Heiter und trockene Kälte. Heiter und trockene Kälte, Nachmit- tags Schneefall. Heiter und frostig. Denkschriften der mathem. -natura-. Ol. XVIIL Bd. Wasserstand in ei nein Ta Thermo- a nach dem Pegel cotirt steigt fällt stand Wind VV i.LLC.1 Uilg D W ciiUOl/X d a s ÖD 3 'S s 's 9 '3 0 O 1 JB 2 Q ■ in o N O N n N N f l 1 1 2 1 0 135 2 1 — 12 Wind still Y ? .1.1 1 Vi ÖtlLl 1 1 c i i,('r, st&rli e K ä] fc6< 12 —2 2 0 135 10 •j 1 — 15 n Nöbcl stärk© K ülte. 13 2 2 0 1 35 10 2 — Iii H W f . r 1 M 1 ' i I '1 r : m K ' 1 1 ( 1 ' I 11. LucJ i BltvJ O i \ < M l,< . - 1 4 2 2 2 4 0 0 135 136 10 0 2 2 2 — 15| — iii 77 75 ) [• Nebel und kalt, Nachmittags heiter. 1 6 2 4 0 136 0 2 — 8i 77 Nebel u. kalt, Nachmittags Schneefall. 1 7 2 0 0 135 s "2 4 — 6| N. O. 1 Heitel und schön. ) 18 — 2 0 0 135 s — 10 VV JlRiSUU L9 — 2 1 0 135 ( .l 1 — f&$ 77 | Trübe und kalt. 20 — 1 10 0 1 35 6 2 a 77 '21 — 1 9 0 135 5 2 i r> Trübe und gelinde. 22 — 1 11 0 135 7 2 2 — 8" o. s. 23 — 2 4 0 136 0 2 5 — 9 0. s. 2 1 2 6 0 136 2 2 2 — 10 0. s. 25 — 2 7 0 136 :s 2 1 — 12 Windstill 1 Heiter und kalt. 2G 2 1 1 0 136 7 2 4 — 14 0 27 Q 9 0 131! 5 2 g —12 S. 0. 28 2 9 0 136 5 2 — 12 S. 0. März. 1 2 9 0 L36 5 2 + 0 h 4 Windstill 2 2 9 0 136 2 + 2 1 4 3 2 10 0 136 6 2 x S. 4 2 10 0 1 36 6 2 6 — 5 Windstill 5 2 8 0 136 4 2 2 5 — 5 s. w. 6 2 0 0 (3(1 2 2 2 2 2 Windstill 7 2 4 6 136 0 8 1 6 + 2 + 2 W. S 4 0 136 0 2 6 2 5 N. O. stark 9 2 3 6 135 1 1 8 6 0 + i Windstill 10 t> 0 6 1 35 8 8 3 1 + 4 s. 1 1 2 0 3 135 8 5 3 1 + 6 Windstill 12 — 1 11 0 135 7 2 1 3 1 + H Ü. stark 13 2 0 0 135 8 2 0 0 W. 14 — 1 1 I 6 135 7 8 6 2 2 s. w. 15 — 1 10 9 135 6 11 9 4" ,; ä w. 16 — 1 10 0 135 6 2 9 8. W. 17 — 1 9 0 135 2 1 + 3 4- 3 Windstill 18 — 1 6 6 t35 2 8 2 6 + 4 + 8 n 19 — 1 4 6 135 0 8 2 + 4 + 9 N. W. 20 — 1 0 0 134 8 2 4 6 + 2 + 2 N. W. 21 +0 8 0 133 0 2 1 8 + 2 + 2 N. W. 22 + 1 2 0 1 32 6 2 6 + 4 + 4 N. W T . 23 + 3 3 6 130 1 8 2 1 6 + 4 + 4 Windstill 24 + 4 4 0 129 4 2 1 0 6 + 5 + 5 75 25 H 11 0 128 9 2 7 + 8 ■f 8 W. 26 K> 0 0 128 8 2 1 1 + 5 w. 27 + ö 2 0 128 6 2 2 4 + 4 W. sstark 28 3 0 128 5 2 1 3 — 3 Windstill 29 |-4 10 0 128 10 2 5 r- 3 + 3 75 30 1-4 3 0 129 5 2 7 1 3 + 3 77 31 -+-3 5 0 130 3 2 10 4 4- 4 77 | Trübe und gelind, Nachmittags Hegen. Trübe und .Schneefall. Heiter und frostig. Trübe und frostig. Trübe und gelinde. Trübe und Schneefall. Heiler, Nachmittags gelinde. Trübe, Naohmittags gelinde. > Heiter, Nachmittags gelinde. Trübe mit heftigem Schneefall. Trübe, neigt sich zum Regnen. Heiter und schön. Heiter, Mittags Sonnenfinsternis». Heiter und schön. Trübe und gelinde. 1 [eiter und milde. Trübe und gelinde, Eisbewegung. Heiler und schön, Anfang des Eis- ganges. Etwas trübe, Eisgang. j Trübe, Eisgang. Schön und heiter, Eisgang- Knde. Schön und heiter. Trübe und windig. j. Trübe und gelinde. Schön und trocken. W HaidlngVr und Kl. Menapar». Bis der Donau I8S8 Taf.VI. Denkschriften der k.Akad.d Wi.ssfiisrh matlinii iialurw l'l .W IIIHd 18J9. Uth u feil MT. Haidiiufcr und FLMenÄpace. Eis der Donau 18.i8. Tal' VI ZI Iß ti *\ 7 . t t'f/ir/- /)/>//. \ w /'<>//r IJJ. j'T 0 I |d ^ |j ■♦. !g *n •v N •< * * 3 > s> q t; 3 5 Sä September November Deeember Hor/iw. irnJ.SäO-/u;M.SU „ , SOS:// 7. 6. 3 , , S3S '/ISjl.'lO 'il.U/lllll/ . Feste* Kis ■ ■ i/u JahfTScurve begleitend Drnkscliriflefl 4er k.Jlk«4.i.TW«stn8ck. nuUhera n»tunr. Cl Will Bd. 18.»!) . tUillS.'J'Z' W: Haidinger und Fl. Menapace. Eis der Dona« 18 >8. der Donaustrecke von Wenek bis unterhalb Radvany in Bezug 1 auf die vorgefundenen Eis -Verhältnisse im Winter 1858. Taf. VIII . Ma/ssta& für die Tiefen, in r/r// O, werprofüen >VN of,i ; II. f L 1 0 t " .y o 4 V s \. 1 s> Klftr. Mii/'ssiub ftit rlre Längen in r/e/t OiMterprofilen Denkschriften der k.Akad.d.Wissejisoh. ra.ath.em. riaturw. Cl.XraBd.1859. Lith.u.geä.i d.k.k.Hoi (. S«*«ta.ta|ffctm PROFIL PLAN w. Haidiuj?«r und rLMmapare. Ii« der Don*u 1858. für die Donaustrecke von Pest bis unterhalb Promontor Ut ]X in Bezii£auf die vorgefundenen Eis -Verhältnisse im Winter I808. ttai-u.ifed.t4.kk. Höf u ,>..p.'it:d'nj=ker«. Denkschriften der k.Akad.d.'Wlssejise.h.. rnathein. iwiturw. CLXYDLM, 18J9. W. Haidinger und Fl. Menapace. Eis der Donau 1858 Tafel X Vormerkungen des Donau -Wasserstandes, der Witterungs- und Temperatur -Verhältnisse zu Pesth-Ofen im Jahre 1857/58. Datum Wasserstand um 7 Uhr Früh T herrnc-meter stand nördlich frei 7 Uhr Winde Witterung Baro- ni H er- stand Anmerkungen Fuss Zoll Linien J3 Abend N Linien Im Monate December 1857. 1 8 - 0 + 1 + 3 Windstill sehr schön, heiter ■ 8 4 0 -f 1 + 4 veränderlich 3 3 0 + 1 + 3 heiter 4 8 4 0 + 2 + 3 n veränderlich 5 8 0 0 + 2 + 3 trübe C 8 1 0 + 1 1 + 2 » trübe, Regen 7 3 0 0 4- 2 1 + 3 trübe 8 8 0 0 + 2 + 3 heiter 9 2 11 0 0 k 2 » 10 3 2 0 2 1 ganzen Tag grosser 11 8 1 0 — 3 2 » j Nebel 12 3 0 0 0 — 1 Nordwind schön, heiter 18 8 0 0 0 0 14 2 1 1 0 0 — 1 r> n 15 2 10 0 2 — 2 Windstill Nebel, heiter IC - A — 3 a — o Nebel ganzen Tag 17 2 9 0 — 5 0 Nebel 18 2 7 0 — 1 0 trübe 19 6 0 2 — 4 n ?i 20 2 4 0 — 4 — 4 trübe, nass Das allererste Eis '/g" dick, 3 / J0 breit. 21 2 1 0 — 3 2 » n j> '/.," dick, Vio breit - 22 2 2 0 0 + 5 5) » » V 2 " diek, Vio breit. 23 24 2 0 0 |- 6 + G Nordwind trübe und regnerisch Kein Eis. 1 11 0 + 7 + G heftiger Nordwind veränderlich 25 2 0 0 + 5 + 4 » ;> veränderlich, heiter Kein Eis. 26 2 G 0 + 5 + 5 Windstill heiter 27 4 4 0 + 3 — 1 heftiger n j 28 5 0 0 2 — 1 f Nordwestwind V Sehr angenehme heitere Tage. 29 5 5 0 — 5 — 3 80 5 8 0 — 6 1 n » Nebel, heiter 31 4 4 0 + 1 + 2 heiter 1 Im Monate Jänner 1858. 3 10 0 + 1 + 2 Windstill Nebel, nass 2 3 C 0 ■f 2 — 1 7) ?? 3 4 3 1 0 — 1 3 e 2 9 10 0 — 8 — 6 heiter Vau breites, y 4 " dickes Eis. (■) 2 0 — 8 - 5 n VlO breites, lV 2 " dickes Eis. 2 10 0 — 8 - 5 7 / 10 breites, 2" dickes Eis. 7 2 0 0 — 8 0 8 2 0 0 — 8 — 7 Nebel, heiter 1 8 / 10 breites, 3" dickes Eis. 9 1 10 0 - H 8 starker Nebel % 0 breites, 3'/ 2 " dickes Eis. Denkschriften der mivthom.-naturw. Ol. XVIII. Bd. Datum Wasserstand um 7 Uhr Früh Thormo meter- stand nördlich frei 7 Uhr Winde Witterung Baro- meter- stand Anmerkungen Ol ft Zoll Linien A h TS | < Zoll Linien i n 1 u 1 2 u — 10 — 4 Windstill heiter in der Nacht vom \). auf lo. Jänner der Stoss stehen geblieben. 1 j 1 2 n u - 8 — 0 Nobel, heiter \ 1 2 0 4 A V — 8 — 4 heiter i i o 0 u — 3 2 trübe j 14 0 g — 3 — 5 heiter 15 1 2 0 — 7 1 ii 10 1 3 0 — 1 + 2 1 17 1 g o — 3 — 4 Nordwind Schnee 18 o 6 0 — o — _ ^ » heiter 1'.) 2 4 0 — 1 + 2 Windstill Schnee 20 2 4 0 + 3 + 4 heftiger Nordwind heiter 21 2 4 0 h 4 + 1 trübo ) Der Eisstoss stellt. 22 2 1 1 0 — 4 — 5 Nordwind heiter 2.'! .'} 0 0 — 7 — 5 n M 24 2 2 0 — 9 — 7 Windstill 11 25 2 2 0 — 9 — 7 20 2 2 0 — 9-J — 7 11 27 0 0 — 9 — 8 Nebel, heiter 28 0 0 — 9 — 3 heiter 2!) ■ o 0 — 10 — 3 11 » 80 2 0 0 — 9 — 5 11 ii 31 2 u 0 — 11 — 5 n Nebel, heiter / Im Monate Februar 1858. f 1 1 1 fl 1 u 0 — 4 — 5 Nordwind Schnee \ 1 1 0 A — 6 — 4 Windstill trübe \ o 1 10 (J — 4 5 Nordwind heiter 1 — 5 — 3 Windstill ii 5 1 Q fl —11 — 3 n » 6 1 fi ö fl — 7 — 5 Nordwind Schnee 7 1 1 u fl — 3 — 3 Windstill trübe 8 2 u fl — 8 — 3 » ii Q 2 4 o — 4 — 4 n 1 fl I < t 2 o — 8 — 0 trübe, heiter t t 2 5 o —10 — 8 heiter 12 2 5 0 — 13 — 8 Nebel Eisstoss. — Im Laufe dieses Monates — 13 r*3 2 4 0 — 8 ii l hat die Donau -Eisdioke bis auf U 2 4 0 —14 — 0 n \ -i Ott T ' Cl "LT- 1 ) i.s , bei BzooD ausnahmsweise bis 15 2 3 3 0 — 11 — 3 10 2 0 — 0 — 7 75 it / aut 24 im rosten Korne zuge- n nommen. 17 2 10 0 — 4 — 8 heiter 18 3 * 0 0 — 8 — 0 11 ii Ii) 3 1 0 — 11 - 4 11 ii 20 3 2 0 — 6 5 11 trübe 21. 3 3 0 — 5 — 6 schön, heiter 22 3 4 0 — 0 — 8 heiter 2:', 3 4 0 — 10 — 8 n trübe 24 3 3 0 — 13 1) H heiter 25 3 2 0 — 12 — 8 ii 20 3 2 0 — 12 — 8 Ii n 27 3 0 0 — 12 — 8 Ii ii 28 2 8 0 — 11 - 5 ii trübe Datum Wasserstand um 7 Uhr Früh Thermometer- staad nördlich frei 7 Uhr Winde Witterung Baro- meter- stand Anmerkungen m Zoll Linien Früh a rO Zoll 'S Im Monate März 1858. ] 4 o 2 0 Windstill trübe, Schnee \ 2 4 o l — 3 n trübe \ ;j 2 4 () 3 — 3 » Schnee 4 • 4 () 5 — 8 n heiter 2 4 o — 7 — 2 » trübe, Schnee 27 10 <> 2 4 A 4fc — 1 n Schnee 27 8 7 2 e ü (j — 1 0 heftiger Nordostwind bedeutend Schnee 27 1 8 8 t> — 3 +• i Nordostwind heiter 27 8 Q 3 2 o 0 0 77 veränderlich 27 1 1 10 2 1 1 o 2 2 heftiger Nordwind 77 28 0 [ 1 1 2 10 o — 6 0 Windstill heiter 28 :i \ Eis. 1 2 8 o — 1 + 1 Nordwind trübe, düster 28 X z 1 3 8 1 o — 1 Nordostwitid 77 77 28 i 2 14 8 1 o — 6 2 Windstill Nebel 28 0 15 3 0 o — 1 + 2 Nordwestwind heiter 28 1 16 3 0 5 0 + 2 77 77 28 t 1 7 8 () 0 0 + 5 Windstill trübe 28 0 1 8 8 0 0 + 3 + 2 Nordwestwind heiter 28 2 1 9 3 1 o + 3 + 6 Südostwind veränderlich 28 H 20 3 8 0 + 1 + 3 Nordwind heiter 28 5 1 21 8 g t 1 + 4 Windstill veränderlich 28 C> / 22 8 _ 6 + 4 + ö Nordwind trübe 28 H Der Eisstoss hat sich in Gang gesetzt 4 1 0 0 tl' 1 Vorm. » heiter 28 H Vormittags um '.Jl Uhr bei einem 77 5 3 0 6* Abends 77 28 H Wasserstande von 3' 7" 6"' und heftigen N o r d w e s t w i n de . 7 4 0 + 4 + 6 Windstill 77 28 H n 7 6 0 M ittags Nordwestwind 28 ■>'. 77 7 10 0 Abends H 77 28 • r -i 21 S 4 0 + 6 Windstill 77 28 ;s » 8 (i 0 H 28 :s 8 0 0 + 7 77 77 28 3 25 8 10 6 (-10 n veränderlich 28 0 9 0 0 Mit tags heftiger Nordwind 77 28 0 ») +• 4 77 77 28 0 26 9 9 0 0 1- 4 Nordwestwind heiter 28 3 27 9 1 0 + 2 f 4 heftiger Nordwestw. 7) 28 3 28 9 3 0 0 f 4 Windstill 77 28 3 29 9 1 6 + 1 h 5 77 trübe, heiter 28 5 80 8 10 0 — 1 77 heiter 28 5 ."»1 + 6 77 77 28 5 H'JtaidingVr und Fl. Mf napace. Eis der J)onau 1858. Die Eis Bildungs, Eis-Stoss und Eisgangs Verhältnisse im Jahre 185/« zwischen Pest und Ofen vorstellend Taf. XI. Zeil der '* 20 '•>' *s\*t 29 m J* Jänner /8J8 / 2 3 9 .i ß / rf -9 AO AA AZ A3 /'/ AJ Aß // AS A3 tf> ZA 22 23 ?'/ 23 M 2/ ZS 23 3Q 3/ Februar /SSS / z 3 4 3 e 7 # 9 Aß AA A2 A3 A4 A3 Aß // AS A3 w •>/ ?? ?3 i'/ i.i W 2/ 2S . . J . i I I _j 1 ! i 1 , ■ i i.i Jlftrz /SaS / :> • J 9 J 6 7 i' .9 AfA AA AZ A3 A4 \ A3 A6 f? AS A3 \zo \ ZA \ ZZ Z3 24 ZJ 26 : _J ; ' I , i L 1 1 ,_; — i — , — i 1 — , — i 1 — , — , — , — i 1 1 — r- -r—r s - < s 1444411114444 ^^^^^1111111141111111111111111141111411141114111411111111 II 44 4* Denkschriften der k.Ak/ui.d. Wissenseil. matheln.n*tur*r. C1.XVID Bd. 1BJ9 W. Haidin £>r und KI.Menapaee. Eis der Donau Iö58. Taf XE. t iitsiliutker«. Dpiiksrhnflrii der k .Akatl ii Wlsscnsdi. mal lirnt .naturvv CI.XVIII HH 1« j*> Tafel XIII. Die höchsten Wasserstände vom Jahre 1840 bis 1858 des Donau-Stromes an dem Pesth-Ofner Peo-el. Eiswasserstand Sommerwasserstand 1S40 am 23. Jänner 12' 9" 0"' 8 Tage zwischen 11—12' am 6. August 14' _L A'" Q O Tage zwischen 11 — 12' 1841 12. März 19' 5" 3"' 6 Wochen „ 15 — 19' n 7. Juli o// • O O 5 71 71 9 — 10' 1842 6. April 11' 5" 0"' 8 Tage 10 — 11' „ 7. August o u A"' u 71 7} 7 — 8' 1843 5. Februar 14' 5" 3"' 8 n 13 — 14' „ 1. n 5 D 14 13 — 14' 1844 » 25. April 13' 2" 3"' 14 12 — 13' 26. Juli i. — 7 ' Q'// y Q O 71 71 12 — 13' 1845 8. — 9. April 16' 5" 9"' 14 15—16' n 8. r> c f ' D A'" Q O 71 71 13 — 14' 1846 9. — 10. Februar 15' 8" 0"' 11 14—15' 31. August 1 ±' a" A'" 4: 71 13 — 14' 1847 n 23. — 24. „ 14' 7" 0"' 7 » 13—14' 6. Juli 1 ü' lü A" u A'" U 8 71 12 — 13' 1848 17. Februar 18' 10" 6"' 6 n 17—18' n 19. n 1 _ 1 0 mtfi b Q O n 11 — 1 S ' 1849 « 25. Jänner 19' 7" 0"' 1 n 27. August 13' 0" 0"' 6 71 71 11—13' 1850 r> 12. — 13. Februar Nachts 24' 0" «"' 5 n 19—24' n 24. Juni 12' 5" 0"' 8 71 über 12' 1851 n 4. März 12' 6" 0"' 3 über 12' 11. August 13' 6" 0"' a 71 71 12' 1852 n 12. Februar 13' 0" 0"' 6 » 12' n 28. 11' 7 0"' 4 71 71 11' 1853 n 16. April 14' 11" 0"' 8 fr 14' 9. Juli 16' 9" 0"' 12 n 16' 1854 12. Februar 11' 2" 0"' 5 » zwischen 11 — 12' » 24. August 10' 9" 0"' 4 10' 1855 T) 5. März 14' 11" 0"' 6 n n 13—14' 22. n 13' 5" 6"' 8 r> zwischen 12—13' 1856 J? 1. Februar 12' 7" 3"' 7 n n 11—12' » 1. Juli 12' 1" 9"' 5 71 71 11—12' 1857 7. April 8' 10" 0"' 33 n n 7— 8' 71 6. Juni 9' 10" 0"' 6 71 71 8— 9' 1858 26. — 28. März 9' 4" 0'" 8 » 7} 8— 9' Denkschriften der mathem.-naturw. 01. XVIII. Bd. VV. Haidinjäfer und Fl. Menapace. Eis der Donau 18:»». SITUATIONS und QUER - PROFIL - PLAN für die Donaustrecke bei Düna Pentele Lith..u. '«|>itzig ; ausserdem trägt der Oberkiefer jederseits 3 lange, einfach spitze Zähne und der Unterkiefer beiderseits eine längere Reihe solch spitziger Zähnchen. Die Zunge ist dick und fore Spitze frei; der breite Suborbitalring reicht tief herab ; von den Deckelstücken ragt nach unten blos das Praeoperculum vor und der Deckel, welcher nach hinten und oben stark vor- gezogen ist und vor der Einlenkungsstelle der Brustflossen etwas eingebuchtet erscheint. — Die Rechenzähne der Kiemenbögen sind spitzig und ziemlich kurz. D. 1/12 — 13, A. 38 — 40 . . . Die Brustflossen liegen in der Ruhe so wie bei sternicla, die Bauchflossen sind bedeutend grösser und gar nicht zu übersehen, auch die Caudale ist stärker entwickelt, gleichlappig, Öefgablig; jeden Lappen stützen an der Basis zahlreiche (14—15) PseudoStrahlen. Die Strah- len aller Flossen sind nur an den Spitzen gctheilt, dick und stark gegliedert. ') B«i 'lein Warthe, welchen man bisher ,1er Bczahnung in dieser Familie für die Charakteristik und Systematik beizulegen pflegte, w «rde es die Consequenz erfordern, die beiden Arten von Gasteropelecus sogar in zwei Genera zu trennen, wie sehr man aber hiedurch gegen die Anforderuno- an eine n at ürli o h e Gruppirung und Systematik Verstössen würde, wird Jeder fühlen, der die beiden Arten auch nur eines flüchtigen vergleichenden Blickes würdigt. — Die Consequenz ist der Prüfstein, aber zugleich auch die Klippe für die Systematik, an welcher die bisherige nur zu oft noch als gebrechlicher Kunsthau scheitert. &«nkMkrift»n Zoll lange Individuen beschrieben wurden, so könnte man vielleicht vermuthen, dass die längeren Strahlen der Rücken- und Afterflosse und die zugespitzten I ;.i|>pen der gaboligen Caudalo blos .Jugend-Attribute seien und im Alter durch Abnützung sich verlieren. Unsere 1.1 Zoll langen Exemplare von Mylet. rliomboidalis unterscheiden .sich aber von gleichgroßen Mylet. diseoideu» duroh kleineren Kopf, anders geformte .Suborbital- und Deckelstiioko und stärkere Dornen des Bauchkieles; man muss demnaoh beide vorerst als wirklioh verschiedene Arten anerkennen. Leider vermag ich von keinem unserer Exemplare des Mylet. rliomboidalis das (le.sohhxhi, anzugeben ; alle besitzen aber imZwisohenkiefer eng an einander stossendo Zahnreihen. Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 31 Narino, da der kurze Oberkiefer fast senkrecht nach abwärts steigt. Die Schneiden und Spitzen sämmtlicher Zähne sind braun, die 2 mittleren erster Reihe im Zwischenkiefer echte Schneidezähne, die angrenzenden aber vor- und rückwärts convex, und laufen in eine schnei- dende Kante aus, nur die 2 äusseren und kleinsten jederseits erheben sich in eine Spitze. Die beiden mittleren Zähne zweiter Reihe sind verkehrte Schneidezähne , d. h. ihre vordere Fläche ist concav und die hintere convexe endet mit scharfer Schneide ; sie passen in Folge dessen gut an die gegenüberstehenden des Unterkiefers. Die Zahl der Zähne im Zwischen- kiefer ist — , im Unterkiefer — : bei allen unseren Exemplaren sind die beiden Zahnreihen 2—2' 1— 1 ' r des Zwischenkiefers (so wie bei den Weibchen der vorigen Art) durch einen freien Raum von einander getrennt, zwei derselben sind von Natter er ausdrücklich als Weibchen be- zeichnet, und die beiden Mittelzähne, zweiter Reihe im Unterkiefer ragen auch hier als scharfe Spitzen auf. Sie sind somit der ßezahnung nach wahre typische Tometes zu nennen ; wenn aber die bei der vorigen Art dargelegten Ansichten richtig sind , so dürfte hieraus nur der Schluss zu ziehen sein, dass wir von dieser Art blos Weibchen besitzen, und dass auch das v on Valcncicnnes beschriebene ein solches war. D. 23, A. 34, V. 1/7, P. 18, C. 19 Die in halber Körperlänge beginnende Dorsale ist massig hoch, ihre längsten Strahlen bleiben hinter der Kopflänge zurück und übertreffen kaum die der Afterflosse; der vor ihr hegende Stachel endet mit einfacher Spitze nach vorne. Die ersten 7 — 8 gcthcilten Strahlen ie Zahl der einlachen Dornen am Bauchkiele beträgt zwischen 22 — 25. — Die Schup- pen sind durchweg klein, ganzrandig, nur hinter dem Schultcrgürtel liegt zu Anfang der Seitenlinie eine Partie grösserer Schuppen; die Mittellinie des Rückens ist bis zur Dorsale unbeschuppt. Färbung: Die Flossen sind hell ungefärbt, die Seiten des Rumpfes aber mit ver- waschenen, ziemlich kleinen rundlichen dunkeln Flecken besäet, ähnlich wie bei Serrasalmo Punctata* Schomb., PI. 17, von dem er sich übrigens wohl unterscheidet und der, wie oben erwähnt wurde, wahrscheinlich dem Pygopr. fumarius oder denticulatus entspricht. Unsere kleinen, 5 Zoll langen Exemplare zeigen die Schuppen mit kleinen periförmigen Höckern besetzt, deren einige auch auf der nackten Kopfhaut stehen; sie mahnen unwillkürlich an die Auswüchse bei einigen unserer Cyprinoiden zur Laichzeit, und dürften auch hier das Hoch- zeitkleid andeuten. Grössere Exemplare stimmen mit den hier beschriebenen kleineren in allen Punkten überein, zeigen aber nicht die Höcker auf den Schuppen, jedoch an diesen, namentlich gegen den Schwanz zu, deutliche Radien und eine mehr minder breit und tief schwarz gesäumte Caudale. Die grössten derselben, trockene Kxemplare, messen 11 Zoll in 38 Rudolf Kner. der Länge und stammen aus Matogrosso und Cujaba. Die von Natt er er als Männchen und Weibchen bezeichneten Individuen unterscheiden sich äusserlich nicht. Schliesslich bemerke ich noch, dass diese Art sowohl von Pygoc. niger, wie auch von nigricans Müll. Tr. ohne Zweifel verschieden ist; um sie für ersteren zu halten, dem wider- spricht schon dessen Abbildung bei Schorn burgk auf PI. 18 (unter dem Namen Serrasalmo niger), ebenso die Zahl der Analstrahlcn (83 — 3G) , der Dornen des Bauchkicles (40) und endlich Müller's Beisatz: „processus arcus primi branchiarum brevissimi latissimi« , indem diese bei unserer Art geradezu lang und hakig sind. Von Pygoc. nigricans, den Spix als Serrasalmo nigricans auf Tab. 30 abbildet, unterscheidet sie sich aber schon durch das stark gewölbte Kopfprofil und die weit zurückstehende Dorsale allein genügend. 3. Art. M*ygocen1ms niger 1111. Tr. Ein etwas über 15 Zoll langes, trockenes Exemplar stimmt im ümriss und namentlich dem Kopf- und Rückenprofüo völlig auf Serrasalmo niger Schomb. PI. 18 und auf Valen- ciennes' Beschreibung dieser Art, für welche nebst dem Dorsalprofile insbesondere noch die Form und Grösse der einzelnen Stücke des Suborbitalringcs bezeichnend ist. Der Kücken- scheitel ist unbeschuppt, der vor der Dorsale liegende Stachel relativ klein, der Doppeldorn vor der Anale aber gross; die sehr kleine Fettflosse und dessgleichen die After- und Schwanz- flosse sind längs der Basis tief hinein beschuppt, Form und. Strahlenzahl der Flossen, so wie sie Yalcncicnnes angibt, nur liegen am Bauchkiele blos 33 einfache Dornen. Fundort: Bio Canam6; Natter er bezeichnete das Exemplar als Weibchen und mit den Trivialnamen llura oder Piranha preta. Gattung: SEEEASALMO Cuv. Char. Pentes inter- et inframaxillares wniseriales, magni, scindentes trianguläres, similes uni- seriales in osse palatino, maxillares nulli; abdomen serratum, aculeo duplici ante et quadri- cuspide retro fossam analem; pinna analis longissima, squamae parvac. Die einfache Reihe der Gaumenzähne jederseits von Form der Kieferz'ähne ist das ein- zige Merkmal, durch welches sich diese Gattung von der vorigen unterscheiden soll. Wie es Tin sich aber mit diesen Zähnen verhält, wird sich, aus den nachfolgenden Angaben herausstellen, und ich bemerke vorerst nur, dass diese Gattung ebenfalls zu jenen gehört, die der Aufmerk- samkeit der Ichthyologen dringend anzuempfehlen sind, indem es sich nicht blos um sichere Abgrenzung von Arten, sondern auch von Gattungen handelt. Ich beginne zunächst mit jenen Arten, die ich als bereits bekannte mit Sicherheit wieder zu erkennen glaube. 1. Art. Serrusalmo humeralis Val. (Taf. IV, Fig. 9.) Altitudo ad longitudinem totalem fere ut 1 i 2, capitis longitudo ad illam corporis ut 1 : 3, macula nigra ■magna retro humerum, minores ad trunci latera, pinna caudalis et analis nigro limbatae. Um jeden Zweifel über die Richtigkeit der Bestimmung zu beben, gebe ich nebst der Abbildung die Beschreibung dieser Art ausführlicher, als dies von Yalcncicnnes geschah. Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 39 Die grösstc Körperhöhe unterhalb des Beginnes der Rückenflosse verhält sich zur kleinsten am Schwänze, wie 5% : 1, das Profil der Schnauze ist bis über die Narincn gewölbt, sodann bis zu Ende der Orista oeeipitis sanft concav, steigt aber hierauf in ziemlich raschem Bogen bis zur Dors ale an ; die Höhe am Hinterhaupte botrügt etwas über halbe Körperhöhe. Das Profil der Bauchseite bildet bis zur Analgrubc einen flacheren Bogen. — Der Durchmesser des Auges ist 4 — 4%mal in der Kopflänge enthalten; es steht 1 Diameter vom Schnauzen- endc und eben so weit vom anderen Auge entfernt. Der mächtige knöcherne Augenring ver- hält sich so, wie er bei Ben. rliomheus beschrieben wird; das über dem grossen 3. befindliche als 4. bezeichnete Stück desselben ist aber weiter nichts als der knöcherne Canal selbst, der dann durch die anderen Augcnringknochcn sich fortsetzt und Seitenäste an sie abgibt. Der Winkel des kleinen Oberkiefers, der fast ganz vom vorderen tief unter ihn herabreichenden Suborbitalstücke überdockt wird, kommt unter den vorderen Augenrand zu liegen. Der Unterkiefer ist nur wenig länger als der Zwischenkiefer und bei Weibchen breiter, während er bei Männchen (ähnlich wie bei Lachsen) in einen schmalen stumpfen Haken ausläuft. Die Zahl der Zähne im Zwischenkiefer beträgt bei beiden Geschlechtern jederseits 6, im Unter- kiefer 7 ; dicBczahnung der Gaumenbeine erscheint hingegen keineswegs ver- 1 ä s slich. Sämmliche Individuen, die sich mir bei innerer Untersuchung als M ännch en ergaben, oder von Nattcrcr als solche bezeichnet wurden, besitzen nämlich jederseits eine einfache Reihe von 7 — 8 kleinen stumpf dreieckigen Zähnen, wie deren in den Ilor. icJdhjol. von Serr. rhombeus auf Taf. IT in Fig. 4 dargestellt sind, bei Weibchen fehlt hingegen jede Spur derselben, mit Ausnahme eines einzigen trockenen Exemplares , welches Natterer dsfoemina bezeichnete und das links 6, rechts nur 2 Gaumenzähnc trägt. Es scheint daher, dass allerdings Gaumenzähne beiden Geschlechtern zukommen, dass sie aber entweder überhaupt durch den Gebrauch leicht oder blos bei Weibchen leichter ausfallen, oder dass, wie es am wahrscheinlichsten ist, auch hier durchwegs ein öfterer Zahnwechsel stattfindet. Die papillösen Schleimhautwülste (bourrelet de la muqueuse) hinter den Zahnreihen, die Valenc ienncs ganz gut beschreibt, finden sich daher bei Männchen und Weibchen vor, und s ie beherbergen die Keime neuer Zähne, die entweder im regelmässigen Wechsel sich neu Hilden, oder dann zur Entwicklung kommen, wenn die alten Zähne durch den heftigen Gebrauch, den diese gefürchteten Fische von ihnen machon, verloren gingen. Einigen unserer Exemplare fehlen in der That hie und da Zähne in der Reihe , und gewöhnlich findet sich dann schon ein junger Zahn im Schleimhautwülste hinter der Zahnlücke vor und zwar in Hegender Stellung , indem er offenbar erst später vorschiebt und in ähnlicher Weise an die Stelle des früheren Zahnes rückt, wie dies bei anderen Fischen der Fall ist. Der Vordeckel überhüllt grösstenteils den Zwischendeckel , der an ihm verlaufende Canal bildet zahlreiche strahlig auslaufende Nebenzweige ; das Suboperculum reicht weiter zurück als der ziemlich hoho aber schmale Deckel. Die beiden zuletzt genannten Deckel- stücke sind, wie der ganze Suborbitalring, stark gestreift. Die Kiemcnspalte ist bis an den Isthmus offen, die Zahl der Kiemenstrahlen meist jederseits 4 (öfters bei Männchen links 5, rechts 4); die' Rechenzähne der Kiemenbügen sind kurz, spitz und stehen wie gewöhnlich bei gut bezahnten Fischen ziemlich entfernt von einander; die oberen und unteren Schlund- zähne bilden breite Binden von Sammtzähncn, die Zunge ragt mit freier Spitze vor. 6 D. 16, A. 2/32, V. 7, F. 15, 0. H 40 Rudolf Kner. Die Stellung und übrigen Verhältnisse der Flossen übergehe ich, in soweit sie aus der Abbildung ohnehin ersichtlich sind, nur führe ich an, dass die vorderen getheilten Strahlen der Dorsale kleine seitliche Hautlappen tragen, deren aber die Strahlen der After- und Schwanzflosse ermangeln. Die beiden ersten Strahlen der Anale sind echte Stachelstrahlen, die schwach entwickelten Bauchflossen reichen nicht bis zur Analgrube zurück, die Bauch- flossen aber bis zu ihnen , die Strahlen der nur sanft eingebuchteten Caudalo sind mehrfach dichotomiseh gcthcilt. — Längs des Bauchkieles zählt man 26 — 28 kurze, grösstentheils von Schuppen überdeckte Stacheln, von denen die vorderen in eine nach hinten gerichtete Spitze auslaufen, die letzten 13 — 16 aber meissolähnlich eine Schneide bilden; der letzte vor der Analgrube ist kleiner als die vorhergehenden und bei Weibchen in 2 Spitzen gcthcilt. Hinter der Analgrube ragt ein paariger Dorn mit schneidendem Rande vor, der (vielleicht nur zufällig) bei Weibchen kleiner erscheint. Form und Zahl der Kieldornen variiren übrigens und namentlich sind öfters 2 kleinere statt eines grösseren und breiteren Dornes vorhanden. Die ziemlich leicht abfallenden Schuppen des Rumpfes sind am Rücken am kleinsten und nehmen gegen den Bauchkiel allmählich an Grösse zu ; die an den Schultcrgürtcl an- grenzende Reihe enthält von allen die grössten. Die Mittellinie des last eine Schneide bildenden Rückens ist bis zum liegenden Stachel vor der Dorsale unbesclnrppt. Der Seiten- canal verläuft über halber Körperhöhe fast geradlinig und mündet mit einfachen aber weiten Röhrchen. Färbung: Die Schuppen dos Rückens glänzen stahlblau, die der Seiten siLberig, zahl- reiche schwärzliche Augenflocko bedecken die Seiten des Rumpfes bis gegen den Bauch herab; ein grosser schwarzer, nicht scharf abgegrenzter Fleck hält das Vorderende des Sei- tencanales und die Gegend hinter dem Humerus besetzt. Nebst der bei beiden Geschlechtern breit schwarz gesäumten Oaudale sind auch, und zwar bei Männchen deutlicher, After- und Rückenflosse dunkel gesäumt. Die Eierstöcke des Weibchens nehmen die ganzt; Länge und den grössten Baum der Bauchhöhle ein and pressen Darmcanal und Leberzwischen und vor sich, ein; sie münden mit weitern Eigangc hinter dem Anus. — Die Schwimmblase, deren eigen thümli che Form Val encienncs von der Art Serr. caribe gut beschreibt, verhält sich bei beiden Geschlechtern gleich; Fig. 9 a zeigt sie in der Seitenansicht mit etwas aus einander gezogenen Abtheilungen, um die Aushöhlung der hinteren ersichtlich zu machen, in welche sieh die vordere mit ihrer Convexität hineinbettet. Totallänge unserer Exemplare von 5 bis 9y 2 Zoll. Fundorte: Rio Guaporö, Barra de Rio negro , Oujaba und Villa Maria am Rio Para- guay, letztere von Natter er als Salmo tizoura vel Sachicanga bezeichnet. 2. Arf. Semixahun marginntns Val. Mehrere Exemplare aus Nattcrer's Sammlung stimmen völlig mit d'Orbigny's Fig. 1 auf PI. X und der kurzen Beschreibung in der Eist, des poiss., p. 277, überein. Diese Art steht durch verlängerte und zugespitzte Schnauze wie auch in allen übrigen Punkten der vorigen zunächst und unterscheidet «ich hauptsächlich nur durch den Mangel des breiten schwarzen Saumes an der Caudale. Die Anale war offenbar auch an unseren Individuen im frischen Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 41 Zustande dreifarbig, nur ist das Roth verschwunden, aber durch eine Grenzlinie vom anstossen- den Gelb der Basis noch erkennbar. D. 17, A. 34—35 .... Die Zahl der Dornen des Bauchkieles schwankt von 26 bis 32; auch hier zeigt das eine Exemplar jederseits 7 deutliche Gaumenzähne, ein zweites keine, und bei einem dritten, zugleich dem grössten, gewahrt man bei oberflächlicher Betrachtung zwar auch keine Zähne, hebt man aber das quere Gaumensegel zur Seite, so ergibt sieh bei Untersuchung der sehr angewulsteten Schleimhaut, dass einige (weniger als 7) Zähne den Gaumenbeinen aufsitzen, die aber so schwer aufzufinden sind, dass man kaum zu tadeln wäre, wenn man sie übersähe. Die Mittellinie des Bückens bis zur Dorsale ist hier ebenfalls unbeschuppt. Aus allen vorliegenden Angaben erhellt, wie nahe diese Art der vorigen steht, und der Zweifel, ob beide wirklich verschieden sind, erhält durch den Umstand noch mehr Nahrung, dass Nattercr diese Exemplare gleichfalls als Salmo tizoura und mit den Trivialnamen Tezouras , Sachicanga bezeichnete. — Castelnau gibt auf PI. 37 in Fig. 2 eine Abbildung des Serras. humeralis Val., die von meiner Fig. i) , die ich für dieselbe Art halte, allerdings nicht unbedeutend abweicht. Die Schnauze ist zu kurz und zu wenig zugespitzt, über der Seitenlinie ieblt jede Andeutung rundlicher dunkler Flecken (deren jedoch Valenciennes erwähnt) und die an der Basis schwarz gefärbte Caudale ist hell gesäumt. Durch letzteres Merkmal stimmt Castclnau's Serras. humeralis mehr mit Serras. marginaius Val. überoin, und der Vordacht , ob beide wirklich verschiedene Arten seien, gewinnt dadurch um so mehr Nahrung. — Totallänge von 5% Zoll bis nahe 1 Fuss. Fundorte: G uaporö, Gujaba. 3. Art. Serrasnimo mticulatus, n. sp.? (Taf. IV, Fig. 10.) Altitudo ad longitudinem totalem fere ut 1 : 2, ?iasus obtusus, convexus, frons lata, arcus suborbitalis °>d praeoperculum usque extensus, pinnae caudalis et analis limbus niger et trunci maculae ut in Serrasalmone humerali. Bezüglich dieser fraglich, als neu bezeichneten Art bin ich nicht zu ermitteln im Stande, ob sie etwa mit einer bereits beschriebenen und mit welcher zusammenfällt. Gerade der Umstand, dass sie an mehrere mahnt, macht bei der Ungenauheit der vorliegenden Beschrei- bungen und Abbildungen diese Entscheidung schwierig. Den nachbenannten Arten steht sie jedenfalls nahe, mit keiner stimmt sie jedoch völlig überein. Um sie für Serr. rhombeus Lac. Z U halten, ist ihre Höhe im Verhältniss zur Totallängc zu gross 1 ), für Serr. marginatus und humeralis ist hingegen die Schnauze zu gewölbt und stumpf; von Serrasalmo aureus Spix *) Bloch's Fig. 383 würde allein weniger beirren, da seine Zeichnungen fast nie hinlänglich genau sind, aber Cuvicr nennt sie in den lUm. du Mus. ausdrücklich „ziemlich oxaet" und Valenciennes führt bei Serras. rhombeus eigens an, die Körperhöhe sei 2 1 / 2 mal in der Totallängc enthalten. — Castclnau's Abbildung des Serras. rhombeus Lac. PI. 37, Fig. 3, passt im Ganzen besser auf die hier als maculatus bezeichnete Art, doch fehlt jede Andeutung eines schwarzen Humeralfleckes, die Schnauze ist bei meiner Art noch abschüssiger und gewölbter, die Fettflosso kürzer und breiter und die Caudale trägt einen schwarzen Saum. Es lässt mich daher auch Castclnau's Figur im Unklaren, ob mein Serras. maculatus eine noch unbeschriebene Art ist, oder welcher der bereits bekannton er etwa angehört. Donkschriften der mathcm.-naturw. Ol. XVIII. Bd. <> 42 Budolf Kner. unterscheidet sie sich durch minder concaves Stirnprofil wie auch durch Färbung. Ob sie etwa dem Serr. punctatus Schomb. PI. 17 entspricht, welchen Valenciennes gerne zu Serr. rhom- beus ziehen möchte, lässt sich nicht entscheiden, da bekanntlich Schomburgk's Zeichnungen selten geeignet sind, nach ihnen Arten mit Sicherheit zu erkennen. Die meiste Ubereinstim- mung unter allen finde ich hingegen mit Serras. nigricans Sp ix, Tab. 30, der jedoch, wie bekannt, seiner Bezahnung wegen von Müller und Trosehcl der Gattung Pygocentrus zuge- wiesen wurde. Wie es sich aber mit letzterer verhält, wird sich aus der nachfolgenden Beschreibung, zu der ich mich nun wende, ergeben. Die grösste Höhe beträgt fast die Hälfte der Totallängc, der Kopf 1 / s der Körperlänge, der Augendurchmesser kaum % der Kopflänge und die Stirnbreitc 2% Augendiameter. Der Zwischenkiefer trägt jederseits 5 oder 6, der Unterkiefer 7 Zähne; letztere sind durchwegs, besonders die vorderen grösser als jene, von denen der hinterste eine lange Schneide bildet, während der vorderste oder erste am kleinsten ist und eine nur wenig vorragende Mittel- spitze besitzt. Am Gaumen stehen bei einigen unserer Individuen jederseits 5 oder 6 kleine aber sehr deutlich spitzige Zähne; bei einem trockenen Exemplare aus Caicara (das von Natterer als Weibchen bezeichnet ist) trägt der Gaumen links 5, rechts aber nur 3 Zähne, bei mehreren anderen hingegen findet man keine Spur von Gaumenzäh- nen, und zwar ist letzteres sowohl bei trockenen wie bei Weingeist-Exemplaren und eben so bei Männchen wie bei Weibchen der Fall. Es ist daher Niemand zu tadeln, wenn er blos Individuen ohne Gaumenzähne vor sich hat und diese dann der Gattung Pygocentrus zuweist, wie dies auch Freund Höckel that, der zufällig blos solche Exemplare untersuchte und sie anfänglich als Pygoc. melanurus n. sp. , später aber als Pyg. nigricans Müll. Tr. bezeichnete. Es erscheint mir aber nach Untersuchung sämmtlicher Exemplare mehr als unwahrscheinlich, dass zweierlei in allen Punkten übereinstimmende Fische existiren, von denen der eine der Gattung Pygocentrus, der andere der Gattung Serrasalmo angehören würde, und ich bin, da sich im vorliegenden Falle auch nicht an eine Sexualdiffcrenz denken lässt, vielmehr der Ansicht, dass die Gaumenzähne auch hier wie bei Serr. humeralis überhaupt unverlässlich sind, indem sie entweder leichter ausfallen, oder einem- regelmässigen Wechsel unterliegen. Bei Fischen, wie diese Caraiben sind, erscheint das Fehlen einzelner Zähne wohl eben so wenig befremdend, als dass die Natur für Ersatz sorgt. Überdies trifft man nicht blos hier, sondern auch bei anderen Raubfischen nicht selten Individuen, denen auch in den Kiefern hie und da Zähne fehlen, oder wo eben Neubildung von Zähnen stattfindet. 4—5 D. 15—1(3, A. 32—36, V. 6—7, P. 14, C. 4 Die Rückenflosse beginnt bedeutend hinter halber Körperlänge, ist gleichmässig nach hinten abgestutzt, und der vor ihr liegende Stachel wie bei anderen Arten beschaffen. Die Analflosse erscheint um so niederer, als sie grösstenteils überschuppt ist; die kleinen Bauch- Sössen reichen nicht bis zum After, die Brustflossen aber bis zu jenen zurück; die Lappen der schwach eingebuchteten Caudale sind breit und abgerundet. — Der Bauchkiel trägt 29 bis 33 einfache Dornen, 1—2 paarige kleine vor und 1 Paar hinter der Analgrube. Die Zahl d.-r Sehuppen, welche der Seitencanal durchbohrt, beträgt zwischen 70 und 80, doch enthält diese Längsreihe allerdings eine grössere Anzahl, da oft, besonders gegen den Schultergürtel, nur jede zweite Schuppe von ihm durchbohrt wird. An den vorderen und zugleich grössten Ichihyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 43 Schuppen mündet er mit ästigen Röhrchen , am Schwänze aber mit einfachen , meist nach abwärts gerichteten; der Rückenscheitel bis zur Dorsale ist unbeschuppt. Färbung: Schwanz- und Afterflosse tragen wie Blochs Salmo rhombeus einen breiten schwarzen Saum ; der ganze Rumpf ist bald bis zur Basis der Anale herab, bald nur über der Seitenlinie mit runden dunklen Augenflecken mehr minder dicht besetzt und ausserdem über den Brustflossen ein grosser schwarzer, öfters verwaschener Fleck bei allen Individuen sichtbar. Fundorte: Matogrosso, Bio Guapore; — Tfivialnamo nach Natt er er Pirana pequena. 4. Art. Serrasalmo aureus Spix. Mehrere trockene und in Weingeist aufbewahrte Exemplare stimmen völlig auf die Be- schreibung der genannten Art von Agassiz und Valcncienncs, namentlich auch bezüglich der geringen Concavität der Stirn, die bei Spix's Figur 29 sogar noch etwas grösser als an unseren Individuen erscheint. Auf von Humb oldt's Fig. 1, PI. 47, möchte ich die Überein- stimmung derselben mit Serr. aureus nicht befürworten, da sie mir zu wenig genau zu sein scheint. — Von Serr. marginatus und humeralis unterscheidet sich diese Art durch stumpfere Schnauze, von letzteren auch durch Färbung, von Serr. maculatus durch nicht schwarz, sondern vielmehr licht gesäumte Schwanzflosse; doch zeigt sie gleich diesem meist ebenfalls rundliehe dunkle Flecken am Bumpfe , jedoch keinen schwarzen Humeralfleck. — Ein als Weibchen bezeichnetes trockenes Individuum trägtauch hier einerseits blos 3, andererseits 5 Gaumenzähne. Totallänge bis zu 1 Fuss. Fundorte: Bio Vaupe, Matogrosso; — Trivialnamen: Tiranha branco. v. Piranha; Natt er er benannte diese Art Salmo erythrophtlialmus. 5. Art. Serrasalmo spilopleura, n. sp. (Taf. V, Fig. 11.) Nasus convexus, frone subconeava, arcus suborbüalis non ad jpraeopereuhem usque extensus, macula permagna nigra humeralis fut in Serrasalmone maculatoj, pinna caudalis albo Umbata. Diese Art sieht der vorhergehenden so ähnlich, dass ich in die Gleichartigkeit beider kaum einen Zweifel setzen würde, wenn nicht der schwarze Humeralfleck bei sämmtlichen Exemplaren, jungen und alten, trockenen und in Weingeist aufbewahrten so auffallend wäre. Sie steht übrigens auch dem Serr. maculatus so nahe, wie Serr. aureus und nigricans Spix einander stellen. Der wesentliche Unterschied von Seiras. maculatus liegt in der geringeren Ausdehnung des Suborbitalringes. Bei gleich grossen Individuen ist der Abstand des hin- teren Augenrandes sowohl vom aufsteigenden Aste, wie noch mehr vom Winkel des Vor- deckels um ein paar Linien kleiner als bei maculatus, und es bleibt auch stets ein ziemlich breiter Theil der Wange nach abwärts (so wie bei Serrasalmo aureus Spix) frei und nackt- häutig, während bei maculatus (und bei Serrasalmo nigricans Spix) auch nach unten die Buborbitalknochen fast bis an den Vordeckel reichen. Dagegen setzt sich bei Serras. macu- latus der Schultergürtel vor der Basis der Brustflossen weniger weit an der Kiemenspalte ''ort als bei dieser Art. Bei allen Individuen ist die Caudale weisslich gesäumt, der ganze Rumpf aber wie bei maculatus und marginatus mit dunklen Flecken besetzt. In Gebiss, 6* 44 Iiudolf Kner. Stellung, Form und Strahlenzahl der Flossen, Beschuppung, Zahl der Dornen am Bauchkiele u. s. w. finden keine erwähnenswerthen Unterschiede Statt. — Die Eechenzähne der vorderen Kiemenbögen sind kurz und an der Basis breit. He ekel bestimmte diese Art als Pygocentrus und benannte sie im Manuscripte Pyg. dülcis; dies findet leicht seine Erklärung ; indem sowohl Weingeist- als trockene Exemplare keine Spur von Gaumenzälmen zeigen, während aber andere deren besitzen, die er nur zufällig desshalb nicht untersuchte. Keines unserer Exemplare hat übrigens die volle Zahl von Gaumenzähnen, gewöhnlich jederseits nur 2 — 3 und meist rechts und links in verschiedener Anzahl. Im Gegensatze zu Sorras. humeralis fehlen hier meist den Männchen die Gaumen- zähne, während die Weibchen deren besitzen ; ein deutlicher Beweis, dass hierin keine Sexual- differenz zu suchen ist. — Nach Allem, was bisher über die Gaumenzähno dieser Gattung mitgetheilt wurde, dürfte der Zweifel gerechtfertigt erscheinen, ob die Gattung Pygocentrus überhaupt im Systeme gesichert bleiben wird. Vorerst muss ich sie aber allerdings anerkennen, da ich von Pyg. piraya, Nattereri und niger bisher noch keine Exemplare fand, welche Gau- menzähne besässen. Dass aber der Mangel solcher für sich allein trügerisch sein kann, ergibt sich wohl aus den angeführten Thatsachen zur Genüge, und es würde sicher die Mühe lohnen, in allen Museen, denen Exemplare von Arten der Gattung Pygocentrus zu Gebote stehen, nachzusehen, ob sich nicht auch neben Individuen ohne, solche mit Gaumenzähnen vor- finden, und welchen Arten der Gattung Serrasalmo dann diese zugehören mögen. Fundorte: Matogrosso , Bio Guaporö, Bogota; Natterer unterschied diese Art mit dem Trivialnamen Piranha doce. G. Art. Serrasalmo elongatus, n. sp. (Taf. V, Fig. 12.) Altitudo ad longitudinem totalem = 1 : 'S—3 1 /,, capitis longitudinem paulo superans, caput declive, acuminatum, macula permagna nigra retro humerum. Die verlängerte und zugespitzte Schnauze zeichnet diese Art nicht minder als die gestreckte Totalgestalt vor allen Scrrasalmcn aus 1 ). Die Kopflänge beträgt bei den schlankeren Indi- viduen (Männchen) genau % der Körperlänge, die Breite zwischen den Deckeln kommt seiner Länge von der Symphyse bis zum Bande des Vordeckcls gleich. Das Auge, im Durchmesser von beiläufig »/, der Kopflänge, steht 2 Diameter von der Spitze des Unterkiefers und ebenso weit vom anderen Auge ab. Die Länge des Unterkiefer« bis zum Mundwinkel ist der Entfer- nung des letzteren vom Bande des Vordeckcls gleich; er ragt bedeutend vor den Zwischen- kiefer vor und ist fast hakig wie bei Laehsmännehcn aufgebogen. Er trägt jederseits 7 Zähne von schiefer Dreieckform, deren mittlere lange Bauptspitze nach rückwärts sieht. Im Zwi- schenkiefer stehen jederseits ebenfalls 7 ähnliche Zähne, von denen die mittleren verhältniss- mässig eine kürzere Mittel- und längere Seitenspitzen haben; der letzte allein erhebt sich, in keine Spitzen, sondern bildet nur eine lange geradlinige Schneide; der 3. beiderseits ist der kleinste dieser Zähne.- Die Gaumenbeine bilden vorspringende Leiste id tragen eine Beiho von 8 dreieckigen (an Haie mahnenden) Zähnen, die grösser und stärker als bei allen anderen *) Serras. gibbua Casteln., L'l. 88, Fig. 1, scheint das Üborgangsglied von den mehr weniger hohen und gedrungenen Formen zu dieser langgestreckten Art zu bilden. Icliihyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 45 Arten sind 5 zwischen ihnen vertieft sich der Gaumen in eine ziemlich schmale Kinne. — Der rudimentäre Oberkiefer wird gänzlich von dem tief auf den Unterkiefer herabreichenden vor- deren Suborbitalknochen überdeckt. Nach hinten und unten breitet sich der Suborbitalring ebenfalls mächtig aus und bildet einen breiten Wangenpanzer. Der Deckel ist schmal, aber hoch, der Winkel des Zwischondeckels springt als stumpfe Spitze hinter dem des Vordeckels vor. Alle Wangen- und Deckelknochen sind grob gestreift und gefurcht. Die oberen Schlund- knochen tragen schmale Binden von Sammtzähncn, die Rechenzähne der vorderen Kiemen- bögen sind kurze auf Höckern stehende Spitzen. - Das Profil hebt sich bis zum Hinterhaupte fast geradlinig, an der Stirn nur sanft eingebuchtet, und erst von da bis zur Dorsale in einem flachen Bogen, der dein der Bauchseite nahezu gleichkommt. D. 15, A. 32—33, V. 7 , P. 14—15, G. 19 Die Rückenflosse beginnt etwas hinter halber Länge des Körpers, erreicht dessen halbe Höhe und ist rasch nach rückwärts abgestutzt; der vor ihr liegende Stachel läuft nach hinten wie gewöhnlich in 2 Spitzen aus. Die Analgrube liegt dem Ende der Dorsale gegenüber, hinter dem auf sie folgenden Doppelstachel beginnt die Afterflosse mit 2 kurzen Stachel- strahlen, sie reicht am Schwanzstiele weiter zurück als die mässig grosse, nur an der Basis beschuppte Fettflosse. . Die kleinen Bauchflossen stehen unter dem Anfange der Dorsale und reichen lange nicht bis an den After zurück, so wie die obwohl viel längeren Brustflossen nicht bis zu jenen. Die gleichlappige Caudalc ist leicht eingebuchtet, ihre Endstrahlen sind kaum von halber Kopflänge. - Die Zahl der einfachen Stacheln des Bauchkieles beträgt 32 — 35; sie nehmen nach hinten an Grösse zu und ragen auch mehr hervor. — Längs der Seitenlinie zählt man über 100 Schuppen; diese sind alle gleich klein, ganzrandig, festsitzend und zeigen grobe concentrische Streifung, aber keine Radien. Der Rückenscheitel vor der Dorsale ist unbeschuppt; der Seitcncanal mündet an den meisten Schuppen dichotomisch mit stark divergirenden Röhrchen. Färbung: Hinter dem Sohultergürtel an, grösstenteils aber unter der Seitenlinie ein grosser, nicht scharf abgegrenzter schwarzer Fleck, ausserdem der ganze Rumpf bis gegen den Bauch forellenähnlich mit runden, grau erscheinenden Tupfen ziemlich dicht und regel- mässig besäet; über der Seitenlinie überdies öfters winkelig gebrochene parallel zu einander verlaufende schmale Binden von derselben Färbung; - - Rücken-, After- und Fettflosse mit heller Basis und breitem dunklen Saume. Bei Weibchen beträgt die Körperhöhe fast % der Totallänge und die Kopflänge nur / 4 derselben, in allen übrigen Punkten gleichen sie aber völlig den Männchen, auch sind ihre Gaumenzähne durchaus nicht schwächer. Bezüglich «1er Schwimmblase steht diese Art zwar den anderen sehr nahe, doch zeichnet sieh de- Vorderrand der binteren Abtheilung, in dessen Concavität sich die vordere einbettet, durch längere und zahlreichere, oft mehrfach eingeschnittene Blindanhängsel aus, wie aus Fig. 12 a und b ersichtlich ist. Total! änge von 1% bis 7 Zoll. Fundorte: Rio Guaporö, Matogrosso; ohne Trivialnamen. 46 Rudolf Kner. Gattung: EXODON Mll. Tr. Indem ich diese Gattung hier anreihe, scheint sie sich allerdings in der Nähe der Säge- salme etwas sonderbar auszunehmen, doch sucht man auch sowohl in den Jloris ichthyologicis als in der Histoire des poissons vergebens nach einer natürlichen Reihe, in der die einzelnen Characinen-Gattungen sich folgen würden. Eine einfache Reihe ist hier eben so wenig aufzu- finden, als etwa in der Familie der Cyprinoidcn u. a. Will man derlei grössere Familien nicht geradezu in mehrere trennen, (wodurch dem Systeme auch wohl keine Erleichterung zukäme,) so erübrigt nichts, als den für die Systematik des gesammten Thierreiches brauchbaren Weg auch für die einzelnen Familien einzuschlagen; d. h. man suche auch innerhalb derselben das Princip der Reihen durchzuführen. Bei diesen Versuchen wird man sich aber dann stets genöthigt sehen , mehrere Reihen zu construiren , die sich zu einander nicht sowohl parallel, als vielmehr theils co-, theils subordinirt stellen und zu den Hauptreihen, welche die höheren Einheiten des Systemcs mitsammen bilden, sich als in jenen inbegriffene Neben- reihen verhalten. Dieses meines Erachtens allgemein giltige Princip suchte ich auch in vorliegender Arbeit durchzuführen, und ich begann zu diesem Behufe mit der Reihe von Characinen, deren man- gelnde oder schwache Bezahnung sie von der folgenden, echt typischen Reihe ausschliesst, welche mit Tctragonopterus beginnt und mit Serrasalmo endet. Mit der Gattung Exodon fängt nun eine 3. Reihe von Characinen an, in der sich der echte, in der mittleren Reihe ausge- prägte Typus der Familie allmählich wieder verliert, und die sich durch die Bezahnung in sofern als Reihe erweist, als die konisch spitzige Form der festsitzenden Zähne vorherrscht, unter diesen meist längere Fang- oder Hundszähne sich vorfinden und als an der Bezahnun<_> auch die stets gut ausgebildeten Oberkiefer Theil nehmen. Wirft man einen vergleichenden Blick auf die Totalgestalten in den 3 Reihen der Cha- racinen, so zeigt sich, dass in der ersten mehr langgestreckte als hohe Formen vorkommen, in der zweiten aber die letzteren und in der dritten nun folgenden Reihe die ersteren vor- herrschen. Nach dieser Absch weifung wende ich mich nun der Gattung Exodon selbst zu, deren Art Exod. paradoxus Müll. Tr. bisher die einzig bekannte ist. Valcnciennes einverleibt diese Art offenbar nicht mit Glück der Gattung Epicyrtus , unter dem Namen Epic. exodon, denn sie hat mit ihr wenig- mehr öfemein , als dass auch hier öfters Zähne an der Aussenseitc der Kiefer stehen. Beschreibung und Abbildung dieser Art in den Ilor. Ichthyol. S. 31, Taf. IV, Fig. 1, sind so gut, dass ich ganz auf sie verweisen darf. Nur ist in der citirten Figur zu wenig angedeutet, dass Vor- und Zwischendecke] an ihrem Winkel eine nach hinten vorgrei- fende Spitze bilden. Auch Gaste I na u gibt auf PI. 30, Fig. 3, unter dem Namen Epicyrtus paradoxus (fälschlich J. Müller, der die Gattung Exodon nennt) eine ganz gute Abbildung. Die Schuppen sind alle mit ziemlich zahlreichen, aber wenig divergirenden Radien versehen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht, alle unsere grösseren Indi- viduen gehören jedoch dem letzteren Geschlechte an. Die Eiersäcke liegen fest an den seit- lichen Bauchwandungen an, erstrecken sich bis nach vorne und enthalten relativ grosso Eier. I'ic Schwimmblase ist wie gewöhnlich zweitheilig, die hintere Abtheilung endet in kein I Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 47 langes Zipfel. Der Magensack reicht nur bis gegen die Bauchflossen, die Zahl der Blinddärme ist gering; im Magen zweier Individuen fanden sieh Köpfe und Flügeldecken von Käfern vor. Dem grössten unserer Weibchen fehlt abnorm die Fettflosse gänzlich. Das kaiserliche Museum besitzt durch Natterer 7 Exemplare bis 4 Zoll Länge vom Rio branco. Gattung: EPICYKTUS Mll.Tr. dar. Beriten coniei biser iedes in osse intermaxillari, uniseriales in maxillari longissimo et infra- maxillari; corpus compressum, pronotum plus minusve arcuatum, abdomen post pmnas ven- trales carinatum, pinna analis longissima; squamae medioeres vel parvae. Mit vollem Rechte weist schon Valenciennes, Tom. XXII, p. 321, auf die grosse Ähnlichkeit des Epicyrtus gibbosus mit seinem Cynopotamus gibbosus hin und diese erklärt sich auch ganz einfach, indem beide nur verschiedene Arten derselben Gattung sind. Die sorgfältige Untersuchung zahlreicher Individuen zeigt, dass bei beiden Arten die Zähne des Zwischen- kiefers in einer Doppclreihe stehen, die vordere und kleinere ist allerdings oft schwer sicht- bar, auch fehlen nicht selten einzelne Zähne oder fallen bei älteren Individuen aus, und es ist daher nicht zu wundern, falls man die zweite Zahnreihe nicht bemerkte, dass eine Trennung in 2 Gattungen vorgenommen wurde, da man die Bezahnung als das wichtigste Eintheilungs- prineip im Auge hielt. Müller und Troschcl haben nun, wie es mehr als wahrscheinlich ist, diese doppelte Zahnreihe übersehen und die dadurch entstandene Verwirrung musste sich noch mehr steigern, als sowohl die genannten Autoren der llorae ichthyologicae als auch nach ihnen Valenciennes den von Gronov beschriebenen und abgebildeten Salmo gibbosus in unrichtiger Weise citirten. Um jedem Zweifel an der Richtigkeit des Gesagten zu begegnen, gebe ich zunächst die Diagnosen und genauen Abbildungen der beiden Arten, für welche ich den Gattungsnamen Epicyrtus beibehalte, obwohl, der von Müller für diese Gattung auf- gestellte Charakter nicht mehr volle Giltigkeit hat. Ich glaube ihn aus dem Grunde beibe- halten zu sollen, da die Gattung Cynopotamus Val. auch nach Ausscheidung des Cynop. gib- bosus Val. noch in ihrem Fortbestände gesichert erscheint. - Die beiden Arten, die sich dem oben gegebenen Charakter zufolge als der genannten Gattung angehörig erweisen, unterscheiden sieh leicht durch ihre Beschuppung, und ich benenne sie darnach als Epic. micro- und macrolepis. 1. Art. Epicyrtus microtepis, m. (Taf. VI, Fig. 13.) Syn. Bpieyrtut gibbosus Val., PI. 630. Squamae secundum lineam lateralem ultra 100, pronotum leviter arcuatum. 2. Art. Epicyrtus macrolepis, m. (Taf. VI, Fig. 14.) Syn. Ohara* Nr. 53 Gronov. Mus. ichth. I,p. 19, tab. I, fig. 4. - Salmo gibbosus Lin. - Cynopotamus gibbosus Val., PI. 645. Squamae seoundum lineam tat er. circiter 54-60; pronotum ad pinnam dorsalem usque valde arcuatum. Vergleicht man Gronov's citirto Figur und seine Beschreibung, so wird Niemand zwei- en, dass sie dem Epic. macrolepis entspricht; Müller und Troschcl glaubten aber in 48 Rudolf Kner. selber ihren Epic. gibbosus zu erkennen, von dem sie jedoch „squamae parvae" angeben. Sie scheinen daher nicht Gronov's Art vor sich gehabt zu haben, sondern den Epic. microlepis, welcher offenbar dem Epic. gibbosus Val. entspricht, dessen Schuppenzahl längs der Seiten- linie in der Hist. des poissons auf 110 angegeben wird. Gleichwohl bezieht Valen ciennes, durch Müller's Chat irre geleitet, die Art Gronov's auf seinen Epic. gibbosus und übersieht in Folge dessen, dass jene ohne Zweifel seinen Cynopotamus gibbosus darstellt. Ausser den oben angegebenen Merkmalen unterscheiden sich die beiden Arten noch in folgender Weise. Bei Epic. macrolepis ist die vordere Zahnreihe des Zwischenkiefers schwächer und mangelhafter, der Oberkiefer aber in längerer Ausdehnung und dichter fein bezahnt, während bei Epic. microlepis daselbst nur spärliche aber etwas grössere Zähne stehen. Nur von letztgenannter Art finden sieh in hiesiger Sammlung Exemplare vor , welche auswen- dige konische Zähne am Zwischen-, Ober- und Unterkiefer besitzen, gleich Exodon para- doxus , wie dies auch Valen ciennes bei seinem Epic. gibbosus anführt und sich dadurch bewogen fand, den Exodon mit Epicyrtus zu vereinigen. Bei unseren Individuen mit auswen- digen Zähnen erscheint die gewöhnliche Doppelreihe der Zähne im Zwischenkiefer zugleich derart abweichend, dass man sich leicht versucht fühlen könnte, zu glauben, nicht blos eine andere Art, sondern selbst Gattung vor sich zu haben. Sic verhalten sich nämlich wie Fig. 13 a zeigt. Schon die vordere Reihe steht weiter nach einwärts und nicht wie sonst hart am Kiefer- rande; doch hat dies seinen Grund wohl nur darin, weil durch die Bildung der auswen- digen Zähne eine Auftreibung veranlasst wird, welcher zufolge der Rand des Zwischcn- kiefers zurück zu treten scheint. Im Ganzen besteht die vordere Reihe aus 12 kleinen Zähn- chen, von denen die 4 mittleren weiter einwärts liegen; die zweite oder innere Reihe läuft nicht mit der äusseren oder vorderen völlig parallel und besteht jederseits aus 7 Zähnchen. — Diese abweichende Bezahnung der beiden Arten bestärkt mich um so mehr in der Ansicht, dass Epic. gibbosus Val. wirklich meinem microlepis entspricht. Erwähnung verdienen noch folgende Punkte. Bei Epic. macrolepis nehmen die Schuppen des Vorderrumpfcs über der Seitenlinie rasch an Grösse ab und sind vor der Dorsale am kleinsten; sämmtliche Individuen dieser Art besitzen völlig glatte Schuppen und mehr zuge- spitzte Caudallappen. Bei den meisten Exemplaren des Epic. microlepis sind zwar die Schuppen auch glatt, bei dem grössten derselben sind sie jedoch, so weit sie sich nicht decken, nicht blos am Rande, sondern an der ganzen Oberfläche mit kurzen dreieckigen Spitzen bedeckt, und dadurch rauh anzufühlen; Fig. 13 b. Es dürfte dies entweder ein Attribut des Alters oder zugleich des Geschlechtes sein, mindestens ist unser 9 Zoll langes Exemplar, welches diese Eigenthümlichkeit zeigt , ein Männchen. Anders dürfte es sieh mit den auswendigen Zähnen verhalten, die vielleicht nur zur Laichzeit erscheinen, wie die bekannten warzenähnlichen Auswüchse an der nackten Kopfhaut und den Schuppen mancher Cyprinoiden ; unsere beiden Individuen von Epic. microlepis mit auswendigen Zähnen sind nämlich nur 5 Zoll lang und haben zugleich völlig glatte Schuppen. Ausser den bisher angeführten Unterschieden stimmen die beiden Arten in Färbung und allen übrigen Funkten ganz überein ; als Beleg hiezu füge ich noch Nachfolgendes bei. Die Zahl und Stellung der längeren Fang- oder Hundszähne zwischen den kürzeren beträgt im Unter- und Zwischenkiefer zwar gewöhnlich 4, variirt aber bei beiden Arten. Kicmenstrahlen sind jederseits 4 vorhanden, der 1. weit in die Mundhöhle vorrcichende Kiemenbogen ist mit sehr langen, messerförmigen , am inneren Rande fein gczähneltcn Rcchcnzähncn besetzt, die Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 4 9 am 2. und 3. rasch kürzer werden und am 1. nur noch auf ihre Basis redueirt sind : die oberen Schlund knoehen tragen Sammtzähne. - Die hintere grössere Abtheilung der Schwimmblase liegt bei beiden Arten in einer eigenen, weiter als die Bauchhöhle zurückreichenden Aushöh- lung, deren Wandung durch die hier im starken Bogen gewölbten Rippen gestützt wird ; der weite Luftgang mündet in das Ende dos Oesophagus. Bei allen kleineren Individuen sieht man bei durchfallendem Lichte die Höhlung für die hintere Abtheilung der Schwimmblase ganz deutlich abgegrenzt, und selbst die vordere schwach durchschimmern. Die Höhle für die hin- tere Schwimmblase reicht beiläufig bis über den 12. Strahl der Afterflosse zurück. — Der Magensack senkt sich unmittelbar hinter dem Schultergürte] bis zur Basis der Brustflossen herab; den noch frei bleibenden Baum der kleinen Bauchhöhle nehmen der kurze Darmcanal und die Sexualorgane ein, die sich zwischen die beiden Abtheilungen der Schwimmblase und an deren Unterseite legen. Totallänge von 4'/., bis 9 Zoll. Fun dorte: Bio Guaporö, Oujaba, Caicara, Marabitanos, Surinam ; ohne Provinzialismen. Gattung : CYNOPOTAMUS V a 1. Char. Denies conici inframaxillares biser iales, Uli primi ordinis major ibus caninis mixti, inter- maxillares bi- vel uniseriales, maxillares Semper uniseriales, palatini nullt; corpus sublon- gum, compressum, abdomen retro pinnas ventrales carinatum, pinna analis longissima, squamae medioeres. Valenciennes gibt für seine Gattung Gynopotamus auf p. 316 nur an: „Iis se distin- guent (des llydrocyons) par leurs dents aigues aux mackoires implante'es Sur deux rangs aux in* termaxillatres" , führt jedoch bei der dann folgenden Beschreibung des Cynop. argenteus P- 3] 8 nach Angabe der Zähne erster Reihe im Unterkiefer an: „En dedans et sur un second rang ilya une serie des tres-petites dents coniques«. Nun kenne ich zwar die genannte Art nur ans der Beschreibung und Abbildung (als Ilydrocyon argenteus bei d'ürb. PI. 9, Fig. 2), d °ch findet sich auch bei der hier folgenden Art, die ohne Zweifel dem Cynop. humer alis Val. ^spricht, eine doppelte Zahnreihe im Unterkiefer vor. Valenciennes erwähnt zwar der Bezahnung des letzteren nicht mehr eigens, wahrscheinlich weil er sie mit jener von Cynop. ar genteus übereinstimmend fand. Wie dem auch sei , jedenfalls bildet die doppelte Zahnreihe ,ni Unterkiefer das eigentlich bezeichnende Merkmal, wodurch sich die Gattung Cynopotamus von Epicyrtus und anderen nahe stehenden unterscheidet. 1. Art. Cyitoitolnmus humeralis Val. (Tuf. VII, Fig. 15.) Syn. Ilydrocyon humeralis Val. apud d'Orbig., PI. 11, Fig. 2. — Xiphorhamphus humeralis M 11. Tr, p. IS. Caput depressum, acuminatum, maxüla inferior brevior osse intermaxillari, squamae asperat •; macula "' 5 4 Die Rückenflosse beginnt in halber Körperlänge, ist nach hinten stark abgestutzt und seitlich mit breiten Hautlappen besetzt; vor ihr liegt kein Stachel. Die Anale fängt noch unter der vorigen an und erstreckt sich gegen die Caudalbasis weiter als die kleine Fettflosse zurück; die Länge ihrer gänzlich überschuppten Basis beträgt nahezu '/ 3 der Totallänge. Die Bauchflossen stehen weit vor der Dorsale und reichen zurückgelegt nicht bis zum Alier, die Brustflossen aber noch über die Einlenkung der Ventralflossen. Die Caudale ist schwach ein- gebuchtet und massig entwickelt. Tchihyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 51 Die Zahl der Schuppen über der Seitenlinie schwankt von 14 —16, längs ihr von 78 bis 95 und unterhalb zwischen 13 — 14; sie verhalten sich wie bei Epic. microlepts, indem sie eben so dicht mit Zähnchen besetzt sind. Der rundliche Kücken ist beschuppt, der Bauch vor den Vcnlralflossen abgerundet , hinter ihnen gekielt. Der in halber Höhe verlaufende Seitencanal mündet mit einfachen Röhrchen und setzt sich durch die Caudale bis zur Spitze des mittleren Strahles fort, daselbst ist auch die Flosse tief hinein beschuppt. Färbung: Die Rückenseite erscheint nur wenig dunkler als der Bauch, ein breites Silberband zieht vom oberen Winkel der Kiemenspalte bis zur Caudale und findet seine untere Grenze genau an der Seitenlinie. Nach oben wird selbes durch ein schmales schwärzliches Band begrenzt, das meist erst am Schwänze, selten schon unter der Rückenflosse beginnt. Der schwarze 1 lumeralflcck ist an allen unseren Individuen mehr weniger verwaschen; sämmtliche Flossen sind hell und ungefleckt. Der Magensack reicht bis gegen das Ende der Bauchhöhle, die Pförtnergegend behängen rechts 8, links 4 Blinddärme, der Darm macht hinter diesen noch zwei Windungen. Die Eier- säcke des Weibchens (des grössten unserer Weingeist -Exemplare) sind strotzend mit Eiern von Ilirsckorngrösse erfüllt und reichen bis gegen den Schultergürtel. Die Hoden der Männchen liegen fest an den seitlichen Bauchwandungen an. — Männchen und Weibchen unterscheiden sich äussorlich weder durch Beschuppung, noch durch Körperhöhe u. dgl., nur dürften die Zähne des Oberkiefers und jene zweiter Reihe im Unterkiefer bei ersteren länger und stärker sein, wenigstens bei unseren Exemplaren bis 10 Zoll Länge ist dies der Fall. Fundorte: (Jujaba, Rio Paraguay und Irisanga; Natterer bezeichnete diese Art als Salmo mchicanga. 2. Art. Cynopotnmiis molossntt, n. sp. (Taf. VII, Fig. IG und a Mund von vorne.) Caput antice latum, os supentm, (maxilla inferior exinde longior osse intermaxillari), dentium inter- et ma-xälarmm series simplex, duplex in maxilla inferiori, anterior magnis caninis intermixta, abdomen ante pinnas ventrales latum rotundatum, post illas cariuatum. Diese Art ist dem jetzigen Standpunkte der Systematik gemäss kaum mit Fug einer der bisher aufgestellten Gattungen einzuverleiben; sie erweist sich mit den Gattungen Epicyrtus Müll., Baphiodon Ag. und Oynopotamus Val. als eng verwandt, unterscheidet sich aber von jeder durch ein oder mehrere Merkmale. Von Epicyrtus weicht sie ab durch die langen Hundszähne, besonders im Unterkiefer, welche (so wie bei Hydrolycus Müll, und Baphiodon ^g-) in Gruben am Gaumen hineinpassen, und ferner durch die zweite Reihe kleiner Spitz- zähne in Mitte des Unterkiefers. Von Baphiodon Agas, und M üll, unterscheidet sie sich durch d ie gedrungenere Gestalt, den vor den Bauchflossen breiten, abgerundeten Bauch und eben- falls durch die doppelte Zahnreihe im Unterkiefer. Von Cynodon V al. weicht sie ab durch Langel an Gaumenzähnen und nicht gekielten Bauch; endlich von Oynopotamus V al. durch die entschieden einfache Zahnreihe im Zwischen kiefer. Da mir das letztere Merkmal im Ver- gleich zu den übrigen für die Charakteristik doch die wenigste Bedeutung zu haben scheint, so vereinige ich einstweilen diese Art mit Oynopotamus Val., stelle aber nicht in Abrede, dass 7 * 52 Rudolf Kner. sich auch ihre Aufstellung als eigene Gattung, etwa mit dem Namen Lycodon rechtfertigen Hesse, deren nächste Verwandte sich dann also an einander reihen würden: Epicyrtus , Lyco- don, Cynopotamus Val., Cynodon Spix, Val. Die Höhe des Körpers verhält sich zu dessen Länge wie 1:3, die Länge des Kopfes beträgt beiläufig '/ 6 der Total länge, seine Höhe am Hinterhaupte ist nur wenig geringer, seine Breite nahezu gleich der halben Länge. Das Auge ist gross, sein Durehmesser 3y 3 mal in der Kopflänge enthalten, es steht kaum 1 Diameter von der Symphyse des Unterkiefers entfernt und nur hei grösseren Individuen eben so weit vom anderen Auge ab; sein oberer Rand liegt in einer Horizontallinie mit dem Bande des Zwischenkiefers. Die Mundspalte ist daher ganz nach aufwärts gerichtet, der fast senkrecht absteigende lange Oberkiefer reicht weit über den unteren herab. Die Breite der Schnauze zwischen den Oberkiefern ist so bedeutend, dass sie '/., der Kopflänge misst. Der Zwischenkiefer trägt blos 6 etwas längere Spitzzähne, 2 in der Mitte und je ein Paar seitwärts, bevor er an den Oberkiefer grenzt; die übrigen Zähne sind mit jenen des Oberkiefers gleich kurze Spitzzähne. Im Unterkiefer stehen in vorderer Reihe gleichfalls 6 längere Hundszähne, von denen die äusseren weitaus die längsten von allen sind und nebst den nach einwärts befindlichen in Gruben am Zwischenkiefer hinein- passen. Die Mitte des Unterkiefers nehmen in zweiter oder innerer Reihe meist 6 kurze spitze Zähne ein, die mit den kleineren erster Beihe, welche nach rückwärts auf die Fangzähne folgen, und deren Zahl ebenfalls nur 6 — 7 jederscits beträgt, von gleicher Form und Grösse sind. — Der Gaumen ist völlig glatt, die Zunge frei, lang; die Rechenzähne der vorderen Kiemenbögen sind lang, gerade, messerförmig, die Schlundknochen mit Sammtzähnon besetzt. — Der Vordeckel biegt unter einem rechten Winkel um und läuft nach hinten fast in einen Stachel aus; der Hinterrand des Deckels ist tief eingebuchtet. Der Zwischenkiefer liegt mit dem höchsten Punkte des Bückens vor der Dorsale fast in einer Horizontallinie, nur die Stirn zwischen den Augen ist leicht eingebuchtet, an der Bauchseite bildet aber das Profil einen Bogen, der erst bei Beginn der Anale den tiefsten Punkt erreicht. 4 D. 2/8, A. 46—50, V. 1/7, P. 1/16, C. ü 4 Die Bückenflosse beginnt fast genau in halber Körperlänge, die Anale unter der Mitte der vorigen; letztere reicht am Schwänze weiter zurück als die über ihr befindliche kleine Fettflosse. Am auffallendsten sind die Brustflossen entwickelt, sie reichen bis zum After zurück und bilden aufgespannt einen breiten horizontalen Fächer, die Seitenlinie setzt sich bis zu Knde der fast gerade abgestutzten Schwanzflosse fort. Die Schuppen sind am Bücken am kleinsten, hinter dem Sehultergürtel am grössten, ganzrandig, glatt und ohne Radien; der Seitencanal mündet an ihnen mit schief nach abwärts gehenden Böhrchen. Der Bückenscheitel ist beschuppt; eine Spornschuppe über den Bauchflossen fehlt. Das Schlüsselbein bildet ein vor der Basis der Brustflossen gewölbtes und bis zur Bauchseite herabreichendes breites Schild, das mit geradem schneidigem Bande als Längskante endet und'vor der Einlenkung der Flossen tief eingeschnitten ist. Hiedureh mahnt diese Art an Epic. microlepts, nur ist hier dieser Clavicularfortsatz noch grösser. Der Vorder- bauch erscheint dem zu Folge nicht blos abgerundet, sondern so breit, dass er in der Quere mehr als halbe Kopflänge misst; auch hinter den Brustflossen bleibt er noch abgerundet, verschmälert sich aber bedeutend. Tchthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 53 Färbung: Hinter der Schulter über der Seitenlinie ein dunkler, bald verschwimmender Längsstreif, übrigens Rumpf und Flossen ungefleckt, die Anale schwärzlich gesäumt. Die hintere Abtheilung der Schwimmblase endet plötzlich in ein kurzes Zipfel, wie bei Myletes hypsauchen. Totallänge bis über 9 Zoll; das kaiserliche Museum, besitzt trockene und Weingeist- Exemplare durch Natterer aus Matogrosso, Rio Guapore" und von Caicara; ohne Trivial- namen. Gattung: CYNODON Spix. Char. Dentes inter-, infra- et maxillares conici uniseriales, mlxti caninis permagnis, dentes pala- tini granulosi, thorax nec non interdum et abdomen oompressum, pinna analis longissima. 1. Art. Cyimdon scomberoides Ag. Syn. Sydroeyon scomberoides Cuv. Mein, du Mus. V, pl. 27, ßg. 2. — Hydrolycus scomberoides M II. Tl. Die Mehrzahl unserer Exemplare, die dieser Art angehören, treffen in allen Punkten mit Valencienhes' Beschreibung zusammen , der auch eigens anführt: v le venire est tranchant Sans itre deutelt ; und eben so passt völlig auf sie die Abbildung des Kopfes von Hydrolycus scomberoid. bei Müll. Tr. auf Taf. V, Fig. 2 '), so wie auch der auf p. 19 kurz angegebene Charakter, ausgenommen, dass es daselbst heisst: „pectus leviter prominens, abdomen non cari- natum." Eine ausführliche. Beschreibung der Art erscheint daher nicht nöthig, doch hebe ich a ' s eigentümliche Merkmale derselben hier folgende Punkte insbesondere hervor: die Grösse des A uges und die Form des vorderen S ub orbital kno chens , der 3mal höher als breit und bis zu Ende des Oberkiefers herabreicht. Das anstossende 2. Suborbitalstück zeichnet sich dagegen durch die Breite seines hinteren und unteren Endes aus, welche das Doppelte von jener des ersteren beträgt. Die starke Entwickeluner des Zwischen- und Unterdeckels ist zwar allen Arten djeser Gattung eigen, die Einkeilung des Zwischendeckels zwischen Prä-, Sub- u nd Operculum reicht aber hier besonders weit hinauf. Die Zahl der Kiemenstrahlen beträgt jederseits 5, die Rechenzähne der Kiemenbogen stellen niedere, mit sehr kurzen Spitzen besetzte Höcker vor (Müllers Angabe: „prooessus mterni brancliiarum nullt" kann ich daher nicht bestätigen), die Schlundknochen tragen Sammtzähne; die Kiemenspalte ist ausnehmend weit. D. 12, A. 36 — 40. Die Schwanzflosse ist abgerundet und der Seitencanal setzt sich bis zur Spitze ihres mitt- lren Strahles fort. Die Schuppen längs des Seitencanal es sind grösser als die übrigen und sitzen daselbst besonders fest. Der Canal selbst ist dickwandig und tief in die Maut einge- senkt; seine Nebenröhrchen dringen nur theil weise durch die Schuppen bis an die Oberfläche ( au der sie sich dann mehrfach verästeln), meist schimmern sie blos unter den zarten, dünnen Schuppen hindurch. Valenciennes nennt die Schuppen daselbst „un peu autrement /altes 11 , ) Bei Caetel n a u'i Pig. *> a auf PI. 89 erschein! nur «las Auge zu klein, sonst ist die Abbildung sehr gelungen. 5 4 B udol f Kn er. eigentlich finden sich aber hier zweierlei Schuppen vor: solche, in deren Basis der Seiten- canal eindringt, und inzwischen andere mit nur schmalem frei vorragendem Eande, die mit jenem nicht in Verbindung stehen. Die sonst regelmässige, dachziegelförmige Lagerung der Schuppen wird daher längs der Seitenlinie unterbrochen, d. h. sie geräth durch liier einge- schobene Sehuppen, die sich ungleich decken, in Unordnung (Fig. 16 b). - After- und Schwanzflosse sind fast bis zu den. Strahlenspitzen zart und dicht beschuppt. Die Schuppen einiger Exemplare sind sämmtlich am freien Ende und Rande dicht und fein bezahnt, wie bei Epicyrtus microlepis und Gynopot. humeratis , bei anderen hingegen erscheinen sie völlig glatt und ganzrandig. üb hiobei Geschlecht, Alter oder Laichzeit im Spiele sind, vermag ich nicht zu entscheiden, da unseren Weingeist-Exemplaren die Eingeweide fehlen und Natterer das Geschlecht nirgends angab. Das grösste unserer trockenen Individuen zeigt ganzrandig*», glatte Schuppen; es misst 28 Zoll in der Länge und 6 Zoll in der Höhe über den Brustflossen und fast ebenso viel noch über den Bauchflossen, wodurch die Gestalt gedrungener als bei den kleineren Exemplaren erscheint, ohne Zweifel nur Folge des Alters; die Länge der beiden Hundszähne im Unterkiefer beträgt hier 1% Zoll. Die grössten von Valenciennes genannten Individuen müssen 17 Zoll; die meisten unserer Spiritus-Exemplare mit gezähnelten Schuppen sind so wie Cuvier's Original beiläufig 9 Zoll lang. Fundort: Natterer gab als solchen nur Bananeira an und fügte keinen Provinzial- ismen bei. 2. Art. Cfjnodon gihhus Spix., Taf. 27. Syn. Ilaphiodon gihhus Agas, und Mll. Tp. Dass die Verfasser der Hör. ichihyol. die in der That vorhandenen Gaumenzähne bei dieser und der folgenden Art übersahen, bemerkte schon Valenciennes mit Recht, und die Gattung Mydrolycus kann daher im Systeme um so weniger fortbestehen, als auch das ange- gebene Merkmal „processm interni branchiarum nulli LL nicht Stich hält. Der Beschreibung dieser bei Spix sehr gut abgebildeten Art habe ich ebenfalls nur wenig beizufügen. Die Fangzähne des Unterkiefers sind viel länger als die des Oberkiefers, zwischen ihnen stehen im letzteren stets 3 — 5 kleine, im Unterkiefer aber etwas längere spitzige Zähnchen. Im Ganzen (irscheint die Bezahnung dichter und regelmässiger, die Zahl der längeren Zähne grösser als bei der vorigen Art; auch die Rechenzähne bilden gedrängter stehende Höcker mit spitzen Zähnen besetzt, welche grösser aber weniger zahlreich als bei Cyn. scomberoides sind. — Die After- flosse, deren Strahlenzahl über 80 beträgt, ist blos längs der Basis überschuppt, die deutlich eingebuchtete Caudale aber nicht. Der Seitencanal setzt sich ebenfalls bis zur Spitze ihrer mittleren Strahlen fort. Die Schuppen längs der Seitenlinie verhalten sich wie bei der frü- heren Art, doch sind alle ganzrandig, glatt und nur äusserst fein concentrisch gestreift. Unser 8% Zoll langes in Spiritus aufbewahrtes Exemplar aus dem Rio branco erweist sich als Männchen. Der Magensack reicht nicht bis zur Gegend der Bauchflossen zurück; von Blinddärmen finde ich" kein*; Spur. Die hintere Abtheilung der Schwimmblase, von deren vorderem Rande der ziemlich lange, weite und dickwandige Luftgang abgeht, erstreckt sich fast bis über die Einlenkungsstelle der Brustflossen, nach hinten aber weit über die Analgrube, last bis über die Hälfte der Analbasis zurück und. läuft in ein langes, dünnes Zipfel aus. Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 55 3. Art. Cynodon vulpinus Spix., Taf. 26. Syn. Raphiodon vu/pinus Agas, und Mll. Tr. Der Beschreibung dieser bei Spix im Ganzen sehr gut abgebildeten Art habe ich gleichfalls nur wenige Punkte beizufügen. Der erste betrifft die Beschuppung, von der weder eine gute Abbildung noch Beschreibung vorliegt. Die kleinsten Schuppen liegen längs des Kückens, hierauf folgen die an der Bauchschneide und längs der Analbasis anliegenden; die grössten aber befinden sich zunächst dem Schultergürtel vor und hinter der Brustflossenbasis. Entlang des Seitencanales sind sie von abweichender Form und Lagerung, es alternirt näm- lich, ähnlich wie bei Gyn. scomberoides, stets eine Schuppe, die von den Verästelungen des (-anales durchzogen wird und die nur wenig mit ihrem freien Rande vorragt, mit einer solchen, in die der Ganal nicht eindringt. Indern ferner der Ganal vorne gegen das Hinter- haupt ansteigt, bildet er auf den daselbst befindlichen oberen Schulterknochen, am Vorder- rücken , Oberkopfe und dem Deckel ein viel verzweigtes Gofässnetz und eben so am Sub- orbitalringe. Auch zeichnet sich bei dieser Art der vordere (1.) Suborbitalknochen nicht blos durch Höhe, sondern auch durch Breite, aus, während der anstossende 2. schmal und min- destens 3mal höher als breit ist. Noch verdient Erwähnung, dass die Bauchflossen, obwohl nahe vor der Analgrube ein- gelenkt, doch nicht bis zu dieser reichen, selbst wenn sie beide gut ausgebildet sin d '). Es scheint aber hier mit ihnen ein ähnliches Verhältniss Statt zu finden, wie bei Tra- chypterus, so dass sie sogar ganz fehlen können. Von unseren 3 Exemplaren fehlen sie bei dem von Natter er als Männchen bezeich- neten spurlos und die Stelle ihres Sitzes ist nur durch verwirrte Schuppenlagerung daselbst zu erkennen; bei dem einen Weibchen ist blos die linke Bauchflosse ausgebildet, die rechte rudimentär und nur bei dem dritten sind beide gleich entwickelt. Männchen und Weibchen sind übrigens äusserlich nicht von einander zu unterscheiden. Wir besitzen blos trockene Exemplare von 22 — 26 Zoll Länge von Cujaba und Caicara; Natterer bezeichnete sie als Salmo tamueb, Feixe cachorro. Gattung: AGONIATES Mll. Tr. Ckar. Dentes intermaxillares biseriales, externi conici, interni tricuspidati, maxillares uniseriales conici, aequales, inframaxillares laterales uniseriales conici, magnis caninis mixti, inter hos in media dentes tricuspidati', corpus elongatum, compressum, abdomen carmatum; pinna analis basi elongata. Art. Agoniates halectnus Mll. Tr., Taf. VII, Fig. 2. So schwierig auch die Einreihung dieser Gattung zwischen die übrigen Characinen zu Folge ihrer eigentümlich combinirten Bezahnung fällt , so macht doch grade dies unnöthig, *) Caetelnaul iilirigens gute Abbildung dieser Art, PI, 30, Vig. 1. zeigt nur die BauchfloBSen offenbar zu gross an. 56 Rudolf Kner. die einzige bisher bekannte Art liier nochmals ausführlich zu beschreiben, da sie eben dadurch unverkennbar ist. Ich beschranke mich daher ebenfalls nur auf einige nähere Angaben. Die 8 Zähne zweiter Reihe im Zwischenkiefer sind sä mm fcj ich dreispitzig und auch an den mittleren, grössten fehlt die innere Seitenspitze nicht, wie J. Müller dies angibt. Im Unterkiefer stehen jederseits 4 — 5 lange Ilakenzähne, von denen der vordere stets am grössten ist. — Die Kiemenbögen ragen wie bei Clupeen weit in die Mundhöhle vor, da das Zungen- bein sehr kurz ist. Der erste Bogen allein trägt dünn stehende, lange, compressc, aber steife Reehenzähne , die nicht, wie Müller und Troschol sagen, einfach borstenähnlich sind, sondern vielmehr messerförmig in 2 — 3 längere Spitzen enden und am inneren Rande über- dies fein gezähnt sind. Die hinteren Kiemenbögen sind nur mit ganz kurzen, einfachen, com- pressen Spitzen besetzt; die oberen Schlundknochen tragen Sammtzähne. Bei allen Individuen zähle ich I). 2/9 , A. 3/24 und längs der Seitenlinie 45 — 46 Schuppen, Uber ihr bei Beginn der Dorsale 5 und unter ihr 2 unmittelbar vor den Bauchnossen. Die Seitenlinie senkt sich an den ersten 4—5 Schuppen rasch, verläuft aber dann geradlinig und bleibt bis zur Caudale unter der halben Höhe. Zwischen beide Bauchflossen legt sich eine verlängerte Medianschuppe auf; die über ihrer Basis befindliche Spornschuppe erreicht % der Flossenlänge und eben so die noch grössere an der Basis der Brustflossen. Die vorderen Strahlen der Dorsale und die mittleren der Cau- dale sind mit breiten seitlichen Hautlappen besetzt. — Die zarten, länglichen, ganzrandigen Schuppen zeigen äusserst feine concentrische Streifen aber keine Radien. — Die Caudale ist tief gabelig, gleichlappig, zugespitzt und mit breitem dunkelbraunem Bande gesäumt; alle übrigen Flossen hell. — Männchen und Weibchen unterscheiden sich äusserlich nicht , die Eierstöcke der Letzteren reichen als sehr compressc Säcke bis an das Vorderende der Bauch- höhle. Die wie gewöhnlich abgeth eilte Schwimmblase bietet nichts Ausgezeichnetes; der lange Luftgang mündet in das Ende der Speiseröhre. Der Magen ist ein sehr dünnwandiger Sack, der bei Männchen weiter als bei Weibchen zurückreicht; die Blinddärme vermochte ich nicht genau zu zählen. Im Inhalte des Magens und Darmcanals zweier Individuen Hessen sich Insectenreste und namentlich Käferflügel erkennen. Totallänge: Während Schomburgk's Exemplare nur 3 — 4 Zoll massen, besitzen wir durch Natterer deren bis gegen 8 Zoll Länge. Fundort; Rio branco; mit dem Trivialnamen Sardinha. Gattung: IIYDUOCYON Cuv. Chat. Benfes inter- et inframaxillares uniseriales conici, compressi magni, utrinque 4 — 5, alter- natim positi; corpus elongatum , subcompressum , abdomen rotundatum , squamae laeves, tenues; — pinna dorsalis supra ventrales, caudalis btfurcata, acute lobata, analis breviuscula. Diese Gattung Steht bei Valenciennes ohne Zweifel viel richtiger in der Nähe von Cynopotamus und Cynodon, als bei Müller und Troschol, wo Leporinus ihr vorausgeht und Distichodm und Gasteropelecus folgen. Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. 57 Art. Hydrocyon ForskalU Cuv. Von dieser Art, der einzigen, durch welche derzeit die Gattung nach Ausscheidung anderer ihr nicht zugehörigen vertreten wird, besitzt das kais. Museum ganz junge, 3 Zoll lange Exemplare in Weingeist und trockene durch Rüppel und Kotscliy von 17 Zoll bis 3 Fuss Lange. Gattung : XIPHÖBHAMPHÜS M 1 1. T r. [Xiphorhynckus Agas. Val.) Char. Denies inter-, infra- et maxillares conici unüseriales, parvi mixti mag ms caninis, ossa palatina quoque dentibus conicis uniseriatis munita; caput aeuminatum, corpus elongatum, aubcompressum, abdomen rotundatum, squamae parvae od medioeres. Von dieser Gattung bewahrt das kais. Museum 2 Arten, in denen ich den faleatm und fahirostrü Val. mit Recht zu erkennen glaube, deren nähere Besprechung mir aber nicht unnöthig erscheint, 1. Art. Xtphorhamphus falcntu« Ag. Longitudo totalis ad Ülam capitis ut 4 i 1, ad altitudinem corporis = 6'/ 3 -6 : 1, macula nigra ad humer i regionem et caudae basin. Unsere Exemplare stimmen mit Val enciennes' Beschreibung mehr als mit den kurzen Angaben Müllcr's und Trochel's überein; sie zeigen sämmtlich den schwarzen Humeral- und Caudalflcck ganz deutlich; längs der Seitenlinie zählt man stets über 100 Schuppen und in der Afterflosse 28—30 Strahlen. Bloch's Fig. 385 von Salmo faleatm ist wie gewöhnlich ungenau, das Rückenprofil zu gewölbt, namentlich am Kopfe zu stark abfallend , indem es vom Schnauzenrande an fast der ganzen Länge nach geradlinig verläuft; auch ist die Caudale zu tief gabelig und spitzlappig und die Schuppen sind zu gross angegeben. - - Die Messungs- verhältnisse der Höhe zur Länge u. s. w. variiren übrigens nach dem Alter und Geschlechte nicht unbedeutend. Bei 10 Zoll langen Individuen verhält sich die Höhe zur Totallänge wie 1:4% und erstere ist nur wenig geringer als die Kopflänge, die aber auch hier fast '/der Gesammtlänge beträgt. Trockene, von Natterer als Männchen bezeichnete Exemplare erscheinen schlanker, wahrend bei Weibchen sich das Profil der Bauchseite gleich von der Kehle an mehr senkl und die Gestalt dadurch höher und gedrungener sich ausnimmt. Es ist nicht nur unnöthig, sondern auch nicht räthlich, die Zahl der Zähne so genau anzu- geben, wie dies in der Eist, des poissons geschieht, da sie zum Theile leicht ausfallen, wieder ersetzt werden und daher unverlässlich sind. Keines unserer Exemplare stimmt in dieser Hin- sicht mit den anderen völlig überein; bei unserem 10 Zoll langen fehlt z, B. der vordere, erste Ilakenzahn links, dergleichen die mittleren kleinen des Unterkiefers gänzlich, und der vorletzte Hakenzahn daselbst ist grösser als der letzte u. s. w. - Die Scheitelbeine und oberen Augenrandschildchen sind fein ciselirt und eben so die zwischen die Schuppen des Vorder- Denkschriften der'mathem -naturw. 01. XVIII. Hd. 58 "Rudolf Kner. rückens eingreifende Spitze des Hinterhauptes, in dessen Mitte eine lange, glatte Furche (Fon- tanelle) frei bleibt. — Bezeichnend ist für diese Art auch die S t e 1 1 u n g d e r Eü c ken flo 8 s e, die noch im zweiten Drittel der Körperlänge beginnt. Die Strahlen der Rücken- und Schwanzflosse tragen breite seitliche Hautlappen. Wie gewöhnlich im Alter die Caudalo kürzer wird , indem die Spitzen ihrer Endstrahlen sich abnützen, so erscheint sie auch bei unseren «rossen Exemplaren mehr abgerundet und kürzer als Valenciennes angibt, dessen grösstes [ndividuum nur 7 Zoll mass. — Am Rücken liegen die kleinsten, unterhalb der Sei- renlinie die grössten Schuppen. Fundort: Caicara in Matogrosso ; ohne Trivialnamen. 2. Art. .Xi/tliorhamphu,s' fuleirostri« M 1 1. Tr. Longitudo totalis ad iUam capitis = 4'/., — '/,; /, ad corporis altitudinem ut (>'/._, : 1 ; solum macula nigra ad cuudae basin. Cuvier's Figur seines Hydrocyon falcirostris in den Mdm. du Mus. V. , pl. 27, fig. 3, passt ziemlich gut auf unsere Exemplare, nur bildet der Kiefer keinen so starken Bogen wie bei der citirten Abbildung, sondern verlauft mehr geradlinig. Cuvier's Exemplar war bei 17 Zoll lang, unser grösstes trockenes misst IG Zoll und ist von Natter er eigens als Weibchen bezeichnet. Es wäre nun leicht möglich, dass Cuvier ein Männchen vor sich hatte und dass bei dieser Gattung ein ähnliches Verhältnis« wie bei unserem Lachse Statt hat, bei welchem das Männchen auch als Ilakenlachs sich vom Weibchen unterscheidet. — Da die Totalgestalt dieser Art noch gestreckter ist als die der vorigen , SO steigt die Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie noch höher hinauf. Das Männchen zeichnet sich übrigens auch hier durch noch schlankere Gestalt vor dem Weibchen aus. — Die Rückenflosse steht bei dieser Art viel weiter als bei Xiphorh. falcatus zurück, indem sie erst im letzten Drittel der Körperlänge beginnt; auch ist die Entfernung der Bauch- von den Brustflossen grösser und die vorderen Strahlen der Anale sind länger als bei falcatus. Unsere Exemplare besitzen in der letztgenannten Flosse nur 25 — 26 Strahlen. — Erwähnung verdient noch der gefurchte Scapularfortsatz über der Basis der Brustflossen; er findet sich bei beiden Arten dieser Gattung vor, erscheint vor den Flossen wie Lei Epicyrtus gewölbt und erstreckt sich dann, an die Kehlseite umbiegend, nach vorwärts. An ihn schliesst sich nach oben ein kleiner mittlerer und an diesen ein langer, gleichfalls ciselirter oberer Schulterknochen an , der bis zum Winkel der Kiemenspalte reicht. Dieser Schultergürtel ist nun bei Xiphorh. falcirostris breiter und stärker als hex falcatus. In Cuvier's Figur ist er angedeutet, dessgleichcn auch bei Schomburgk, dagegen vermisse ich ihn sowohl bei Bloch's Salmo falcatus wie auch bei Xtph. pericopte» Müll. Tr. Taf. V, Fig. 1, gänzlich, und in keiner Beschreibung wird seiner überhaupt gedacht. Unsere aus Matogrosso stammenden Exemplare dieser Art sind von Nattercr als Peixe cachorra bezeichnet. Wie sich etwa die Art Xiphorh. microlepis Müll. Tr. zu den beiden hier besprochenen verhalten mag , lässt sich aus den vorliegenden Angaben nicht sicher ermitteln. Müller und Troschel führen an, die Bezahnung sei wie bei falcatus und er unterscheide sich überhaupt nur durch kleinere, dabei- zahlreichere Schuppen, eine mehrstrahlige Afterflosse (A. 33) und Tchthyologische Beiträge zur Familie der Characmen. 59 gestrecktere Gestalt (aUitudo ad longüudimtn 1:6). Valenciennes hingegen gibt an, dass die Sehuppen bei falcatus und microlepis gleich gross seien und ihre Zahl stets bei 100 längs der Seitenlinie betrage; jedoch findet er das Gebiss etwas abweichend, drückt sich aber hiebei nur dunkel aus und es ist nach dem, was bereits früher über die Bezahnung gesagt wurde, wohl hierauf nur wenig Gewicht zu legen. Sch om b urgk's Figur von llydrocyon microlepis auf PI. 24 ist so schlecht, dass sich auf sie gar kein sicheres Urthcil basiren lässt Aus Müller und Troschcl's obiger Angabe des Verhältnisses der Höhe zur Länge wie 1 : 6 kann ich nur vermuthen, dass ihr Xiph. microlepis trotz des mangelnden, oder vielmehr nach ihrem Ausdrucke verschwindenden Humcralflcekes („macula humeralis evaneseente«), vielleicht doch nur mit Xiph. falciroatrü gleichartig ist und als eigene Species schwerlich sich erhalten dürfte. Gattung: SALMINUS A s a s. Char. Dentes conk-i inter- et inf ramaxillar es biseriales, maxillares uniseriales ; corpus ekmgatam, xubcompressum, abdomen rotundatum, squamae medioeres, pinna analis longa. Müller und Trosehel lassen diese Gattung auf Brycmi folgen. Valenciennes hin- gegen reiht sie zwischen Parodon und Prochilodus ein. In beiden Fällen scheint mir die Stel- lung im Systeme keine natürliche zu sein, insbesondere aber jene, welche sie in der Eist, des poissons einnimmt, woselbst sie zwischen gar weit entfernten Gattungen eingepfercht erscheint. Mit viel richtigerem Tacte hat meines Erachtens Cuvier die nähere Verwandtschaft dieser Gattung herausgefunden, indem er die zuerst bekannt gewordene Art als .llydrocyon bezeich- nete, und wenn ich sie demnach hier zwischen Xiphprhamphus und Xiphostoma einschalte, folge ich nur dem Winke des grossen Meisters und bin überzeugt, dass sich gegen diese Einreihung jedenfalls minder gewichtige Bedenken erheben lassen, als gegen die oben erwähnten. Die einzige im kais. Museum sich vorbildende Art ist Salminns Cuvteri Val. Syn. llydrocyon brevidens Cuv., Me'm. du Mus. V,pl.27,fig. 1. — Salminus brevidens Aga», vi. Mll. Tr, Taf. 8, Fig. 3 Dentes. Unsere Exemplare stimmen mit den citirten Abbildungen und. Beschreibungen derart tiberein , dass es unnöthig wäre, sie abermals ausführlich zu beschreiben. Jeder würde auch versucht sein, sie mit Hydrocyon brevidens Val. apud d'Orbigny PI. 9, Fig. 3 für gleichartig z u halten, W e,in nicht V a 1 e n c i e n n e s sich so entschieden für die üngleichartigkeit beider Species aussprechen und die Schüppenzahl Längs der Seitenlinie bei letzteren auf 1 10 angeben würde, während sie bei Salmin. Ouvieri in der That nur zwischen 70 und 80 beträgt. - Valencien nes führt 5 Arten dieser Gattung an, deren Unterschiede aber zum Theil ziem- lich minutiös sind und von denen einige bei genauer Revision sich vielleicht nur als Sexual- differenzen herausstellen dürften. Leider fehlen unseren Weingeist- Exemplaren die Einge- weide, eines derselben bezeichnete jedoch Natterer als Männchen und dieses zeichnet sich durch gestrecktere Gestalt vor einem zweiten aus, dessen Geschlecht zwar nicht angegeben 60 • Rudolf Kner. ist, das aber ein bis zur Dorsale gewölbteres Profil und nebstbei auffallend tiefe, grobe Runzeln in den Seheitel- und Wangenknochen zeigt. Es stimmt in dieser Hinsieht mehr zu Salmin. maxilloms Val., welchen aber Valoncionnos selbst nur mit Vorsicht von Salmmus Guvieri trennt and dabei bemerkt: die Unterschiede zwischen beiden seien wenigstens nicht solche des Alters 1 ). Es fragt sich aber nun, ob sie nicht etwa solche des Geschlechtes seien?, die Analogie mit anderen verwandten Gattungen, bei welchen die Männchen ebenfalls gestreckter als die Weibchen sind, würde mindestens dafür sprechen. Dass die Gestalt sich im Alter nicht wesentlich verändert, zeigt ein trockenes Exemplar von 27 Zoll Länge, welches mit dem 14 Zoll langen Männchen in Spiritus völlig übereinstimmt und als Salm. Guvieri unbezweifelt sich kundgibt. — Schliesslich erwähne ich noch, da ich dies nirgends angegeben finde, dass der Seitencanal bei dieser Art sich bis an den Saum der Caudalo verzweigt fortsetzt und dass die seitlichen Hautlappen an den Strahlen der Dorsale auch im Alter noch sehr breit erscheinen; die Schuppen sind ohne Radien, fein concentrisch gestreift. Fundorte: Irisanga, Rio Cujaba. Natt er er bezeichnete diese Art als Salmo melanurus und mit dem Trivialnamen Tobarana, Gattung: XIPH0ST0MA Spix. Char. Dentes numerosi acuti, apice retrorsum hamati, uniseriales in osse intermaxillari longis- simo, inf ramaxillar i et in brevibm maxillis, ossa palatina dentibus granulosis aspera, caput in rostrum acuminatum produetum, supra osseum, corpus elongatum, subteres, pinna analix breris. Von dieser, allerdings in mancher Beziehung an Hechte und Ganoidon mahnenden Gat- tung besitzt das kais. Museum 2 Arten, in denen ich Xiph. Guvieri und ocellatum zu erkennen glaube. Da aber beide nur flüchtig beschrieben sind, so dürfte die genaue Abbildung der Köpfe und die nähere Angabe der unterscheidenden Merkmale nicht unnöthig erscheinen. J. Art. Xiithitslitntu Cuvieri Spix. (Tai. VIII, Fig. 17, Kopf.) Syn. Wahrscheinlich Xiphost. Oseriß Gast ein., PI. 40, Fig. I. Ein trockenes, 16 Zoll langes Exemplar stimmt völlig mitSpix's Figur Tab. 42 und der Abbildung des Kopfes in den Hör. Ichthyol. Taf. 3, Fig. 3 überein. Diese Art zeichnet sich durch besonders schmale Schnauze, spitzen, weit über den Unterkiefer vorragenden Nasen- knorpel und sehr langen Zwischen kief er aus, dessen Länge blos allein so weit er bezahnt ist (d. h. ohne Nasenspitze) schon die halbe Kopflänge übertrifft, welche selbst mehr als der.Totallängc beträgt. Das unpaare, zwischen die rntermaxillarknochen (-ingeschobene Nasenschild ist hier schwach ausgebildet, schmal und nach vorne nicht verbreitert. Der Durchmesser des Auges beträgt beiläufig '/„ der Kopflänge, sein Abstand l) Castelnau gibt auf IM. 30, Fig. 2 die Abbildung de« Halmin. maxil/oms Val., Int alior selbst, da»« er schwerlich vt Salmin. Cuvieri verschieden sein dürfte. Tchthyologische Beiträge zur Familie der Gharacinen. Gl von der Rüsselspitzc mehr als 4, vom anderen Auge aber kaum 2 Diameter. Das Suboper- culum ist glatter, der Scapularfortsatz kleiner als bei der folgenden Art, und die Zähne in beiden Kinnladen werden nach vorne bedeutend kleiner und stehen dichter gedrängt. — In Zahl und Bildung der Flossenstrahlen und Schuppen, wie auch in allen übrigen Verhält- nissen zeigen sich zwischen beiden Arten keine wesentlichen Unterschiede. Wolkige braunschwarze Flecken bedecken unregelmässig den Rumpf, die Deckelstücke, den Suborbitalring und zum Theile auch die Flossen, wie dies Valenciennes von seinem Xiphost. maculatum anführt, von dem sich aber diese Art durch die Stellung der Rückenflosse jedenfalls unterscheidet, indem diese weiter vorne und zwar näher den Bauchflossen als der Anale gegenüber eingelenkt ist. — • Der schwarze Caudalfleck ist an unserem Exemplare undeutlich, wahrscheinlich in Folge des Ausstopfens nur überschmiert. Tot a Hänge IG Zoll; Fundort: Marabitanos; Trivialnanio: Pira pueü. 2. Art. Xi§*ho»toma ocellatum Val. (Taf. VIII, Fig. 18, Kopf von der Seite.) Obwohl auch diese Art nur flüchtig beschrieben ist, so glaube ich doch in 2 trockenen grossen Exemplaren des kais. Museums die von Schorn burgk auf PI. 23 abgebildete Art 55 u erkennen. Der Rüssel ist kürzer, die Nasenspitze ragt weniger weit über den Unterkiefer v <>r, als bei der vorigen Art, und ist verhältnissmässig breiter. Die Länge von der Nasen- spitze bis zu Ende des Z wischenkie fers, wo dann der kurze Oberkiefer herabbiegt, beträgt nur % Kopflänge. Der Abstand des Auges (dessen Durchmesser zwar ebenfalls nahezu % der Kopflänge ausmacht) von der Nasenspitze misst blos 3%, die Stirnbreite zwischen den Augen 2% — % Diameter. Die Kopf- zur Totallänge verhält sich wie 1:4; die grösste Höhe des Rumpfes übetrifft etwas die Hälfte, die Breite zwischen den Deckeln aber kaum ein Drittel der Kopflänge. Die Nasenspitze wird durch einen kurzen breiten, in eine stumpfe Spitze endenden Knorpel gebildet, der nach hinten in ein unpaares dreieckiges Nasen schild grenzt, das sich zwischen die Iutcrmaxillarknochen einkeilt und mit der breiten Basis nach vorne gerichtet ist. Alle Schilder des Oberkopfes sind grobstrahlig oder längsgefurehi und wie bei Stören ciselirt und auch eben so gelagert; unter ihnen zeigen die Scheitelschilder die grösste Ausdehnung. Die Suborbitalknochen reichen bis an den Vordeckel. 7 D. 10, A. 11, V. 9, P. 22—23, C. 19 7 Die Dorsale steht wie bei der vorigen Art den ßauehflossen näher als der Anale und kommt in Länge ihrer Strahlen der Körperhöhe gleich. Bemerkenswerth ist der äusserst dicke erste Strahl der Bauchflossen, der beinahe den der Brustflossen übertrifft und nach aussen noch von einein kurzen starken Knochenstrah] gestützt wird. Auch verdient die gänzliche Verknolcherung der äusseren Strahlen des unteren Caudallappens Erwähnung, welche ihre Gliederung völlig verlieren und wahre runzelige Knochenplatten werden. Der After liegt unmittelbar vor der kleinen Anale, die Lappen der nur seicht eingebuchteten Caudalo sind breit und abgerundet. Die Zahl der Schuppen längs der Seitenlinie beträgt 10G — 110, über derselben 1 2—13 und 8 — 9 unter ihr. Sie sind alle gleich gross und am freien Ende derart grobstrahlig 62 Rudolf Kner. Ichthyologische Beiträge zur Familie der Characinen. gefurcht, dass der ganze Eand gekerbt oder spitzig gez'ähnelt erscheint. — Unter den Kopf canälen macht sich bei dieser Art der am Vordeckel zum Unterkiefer herablaufende Ast seinei ganzen Länge nach durch grosse Poren bemerkbar ; während bei Xiph. Guvieri nur an dei vorderen Hälfte des Unterkiefers sehr feine, aber zahlreichere Poren sichtbar sind. So weit die Färbung noch erkennbar, bestärkt mich diese ebenfalls in der Ansicht, dass unsere Exemplare wirklich der S ch omb u rgk'scben Art entsprechen; der schwarze Caudal- fleck ist scharf ausgeprägt und der Saum der Caudale hell, weisslich, während die Mitte dieser Flosse dunkel erscheint. — Trotz alledem wäre es möglich , dass die hier beschriebene Art nicht dieselbe ist, welche Valencicnnes vor sich hatte; denn aus seiner allerdings nur kurzen Beschreibung stimmen 2 Punkte nicht auf unsere Exemplare, nämlich die Stirnbreite, die nach Valencicnnes 3% Augendurchmesser betragen soll, und die Ausdehnung des Sub- orbitalringes, der angeblich bei ocellatum einen Theil der Wange frei und nackthäutig lässt. Wie dem auch sei, so viel steht fest, dass die beiden hier besprochenen Arten wirklich von einander verschieden sind und dass allem Anscheine nach Müller und Trosch el mit Unrecht den Xiph. ocellatum Seh omb. als synonym mit Xiph. Guvieri Spix citirten. Unsere beiden Exemplare sind von Natterer als Männchen und Weibchen angegeben, an denen sich aber keine äusseren Unterschiede wahrnehmen lassen; das eine ist 21, das andere 24 Zoll lang. Fundorte: Forte do Bio brauen und Rio Solimocb. Provinzialnamen : I'ira pueü, Dente de cao'). ') Die beiden Gattungen Erythrinus und Macrodon kommen in der vorliegenden Arbeit nicht in Betracht. Der Mangel einer rett- tiosse, durch den sie sich von allen übrigen Characinen unterscheiden, bestimmt mich, sie gleich V a le n c i e, n n e s, von dieser sogenannten Familie auszuschliessen. Hei Fischen, wie die Loricaten oder Goniodonten sind, welche ihrem ganzen Habitus nach sieh unverkennbar als nahe Verwandte kund geben, mag das Vorhandensein oder der Mangel einer Fettflosse allerdings für ein Merkmal von untergeordneter Bedeutung erachtet werden; bei einer Familie jedoch, wie die Characinen, die ich geradezu als eine blos kün s t Ii ehe zu bezeichnen mich nicht scheue, gewinnt meines .Erachtens dieses Merkmal eine höhere Bedeutung, and ic h kann mich wenigstens vorerst nicht entsehliessen, dasselbe zu iguoriren. Die dieser Familie derzeit einverleibten Gattungen stehen ohnehin in einem so lockeren Verbände, dass ich an den Fortbestand derselben in ihrem gegenwärtigen Umfange nicht glauben kann, oder die Hoffnung an eine Vervollkommnung des Systeme» aufgeben miisste. Aus diesem Grande ziehe leb daher einstweilen vor, die beiden genannten Gattungen hier zu übergeben und hoffe in der folge an einem geeigneteren Platze sie besprechen zu können. er. Zur Familie der &haracinen. Tat. II K »cr. Zur Familie der Wiaracine» Taf. III. /''///. <•('. Pia, /. Myletinu* SchtmburgkU Fig. t. PygoctiUrus NmUtrtri . tjifh.u gelt Liefe Hof ■%. Stütsiirm krrei Denkschriften der k.Ak&d..d.Wissensch. mathem. naturwCDOTBA. 1859. <'''■ Zur Familie der Characinwi Taf.IV 63 VARIATIONEN DER DEKLINATION DER MAGNETNADEL, BEOBACHTET IN KRAKAU. Von Da. MAX WEISS E, niRECTOR MR K. K. STERNWARTE IN KRAKAU. VORGELEGT IN DER SITZUNG DIOR MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSIC AM 18. .IUM 185S. k '«'hon im Jahre L839 habe ich in dem hiesigen botanischen Garten, ziemlich entfernt von a Uen Gebäuden, ein ganz eisenfreies Häuschen aufführen lassen und darin ein Gauss'sches ■^agnetometer aufgestellt. Der ursprüngliche Zweck war, die Göttinger Termine einzuhalten Un< 3 von Zeit zu Zeit die Declination der Magnetnadel zu bestimmen. Später entschloss ich mi ch aber, regelmässige tägliche Beobachtungen der Variation der Declination zu machen, Wa « ich auch durch, mehrere Jahre ausführte. Leider wurden die Beobachtungen mehrmals Verbrochen ; einige Male wurde in das Häuschen gewaltsam eingebrochen und die Apparate entwendet. Im Jahre L850 stellte ich statt des Theodoliten ein blosses Stativfernrohr au I', aber auch dieses wurde geraubt. Durch mehrere Jahre konnte ich mich nach den gemachten traurigen Erfahrungen nicht entschliessen neue Apparate aufzustellen; endlich habe ich im Jahre 1855 doch wieder einen Variations-Apparat aufgestellt, aber auch der wurde im Jahre 1856 den 22. October durch Einbruch zerstört, wodurch die Beobachtungen geschlossen w aren. Die Art der Beobachtungen mit dem Gauss'schen Magnetometer ist bekannt; ich 9 r wähn e daher darüber nichts, sondern bemerke blos, dass die Beobachtungen von mir Krüh " n, l Nachmittags so lange fortgesetzt wurden, bis ich das Minimum und Maximum erreicht hatte; nur mit dem Variations-Apparate wurde regelmässig Früh um 8''40', Nachmittags um L 40' mittlere Krakauer Zeit, was den Göttinger Stunden 8 h und l h entspricht, eine Position genommen, Diese Beobachtungen e-eben nun die täglichen Variationen, die ich hier mittheile. Ich *uge eine Ubersicht bei der Schwankungen, in den verschiedenen Monaten, wie sie die Beobachtungen im Mittel ergaben. 6 t Max Weisse. Jänner. ■ Mai. September. 1840 6' 13 ! 79 1841 Hl' 58 ! 75 1841 9' 19 v 45 1 Q.A 1 1 Ol 1 0 1812 1 0 35 31 1 bl 1 8 32 • 26 1842 4 57-11 1843 10 3 17 1843 9 30-63 1843 4 35-15 1844 8 59 33 1844 8 8-98 1844 . 3 19-71 1845 1 1 28 77 1845 8 41-93 1845 2 21-72 1846 13 3 14 1847 1 1 59-81 1846 3 21-32 1850 14 17 1850 1 1 32-74 1850 6 57-80 Mittel aus 7 Jahren mm 1 1 18 66 1855 7 14-98 1856 58-90 Mittel aus 8 Jahren = 9 22-51 Mittel aus y Jahren = 4 31 -52 Februar. Juni. Oetober. In 1 I 7 ' 1 A A * Qfi 'i-A: i/o 1841 1 1 1 1 44 f fi ( i\ 1 Q*fcU 7 ' i 1 Q • i \ A 1842 5 32 • 05 1842 10 33 47 18 11 7 55-01 1843 4 1 6-21 1843 1 1 18 65 1842 7 46-- 25 1844 3 42-87 1844 9 39 04 1843 7 33 • 42 1845 5 13-13 1845 10 42 04 1844 7 2-92 1846 3 37-15 1846 10 8 63 1845 7 52-27 1850 9 9-69 1850 14 15 28 1855 Ii 18-36 1856 3 54-28 1855 9 25 71 Mittel aus 7 Jahren = 7 10-1)0 Mittel aus 8 Jahren = 5 27-54 Mittel aus 8 Jahren = 10 58 03 März. Juli. November. 1 04 l I © ' IQ 1 841 1 0 11 65 1 Q.Äi\ l niu 2 2 J 1 1 1842 8 36-91 1842 9 30 60 1841 4 39 • 33 1843 8 5-74 1843 10 9 33 1842 5 9 • 20 1844 7 53 • 8 1 1844 9 14 27 1843 5 2-70 1845 1 55-30 1845 9 33 02 1844 5 13-92 1846 10 1-67 1846 1 1 23 32 1845 5 29-11 1850 13 16-97 1850 12 49 54 1855 3 56-04 1856 6 44-17 1855 8 39 71 Mittel aus 7 Jahren = 4 58-91 Mittel aus 8 Jahren = 9 13-38 Mittel aus 8 Jahren = 10 1 1 80 April. August. December. 1841 13' 16 ! 13 1841 9' 39''31 1839 3 1 7 ' 54 1842 1 1 12-85 1842 9 33 89 1840 6 -19-00 1843 10 25 • 54 1843 10 15 61 1841 4 1 7 • 42 1844 10 36-37 1844 9 30- 20 1842 4 29-15 1845 12 58-38 1845 9 50- 65 1843 4 49-55 1846 12 37-21 1846 1 1 2- 56 1844 5 13-69 1850 14 45 • 83 1850 12 4- 80 1845 4 4-19 Mittel aus 7 Jahren a= 12 16-19 1855 8 33- 27 1855 1 20-83 Mittel aus 8 Jahren = 10 3- 78 Mittel aus 8 Jahren = 4 17-68 Tch stelle hier auch die mittleren Krakauer Zeiten zusammen, an welchen nach diesen Beobachtungen das Minimum und Maximum der Declination in den versehiedcnen Monaten eintrat. Monat und Jahr Zolt dos Mlalmum Zeit des Maximum Monat und Jahr Zoit dos Minimum Zoit des Maximum Jänner 1840 8* 50' 58" l* 41' o" Februar 1841 8" 44 58" l h 43' 17" 1811 48 26 40 12 1842 38 0 35 34 1848 42 58 37 3 1843 38 9 ' 37 24 1843 38 19 36 58 1844 36 43 34 46 1844 38 19 34 56 1845 39 32 38 32 1845 36 7 34 1 1846 39 6 38 37 1846 40 23 35 44 1850 44 0 44 0 1850 42 0 42 0 Mittel aus 7 Jahren 8'' 40' 1" l b 38' 51" Mittel aus 8 Jahren 8 h 41' 18" l l 37' 44" Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 65 M o t Kit und JfiHr Zelt Mini: doa nini Zeit des Maximum Monat und Jahr Zeit Minis les um Zeit des Maximum MUtt 1841 8» 42' 5" 1' 45' 5" August 1841 8" 34' 47" 1' 39' 1 1 " 1842 40 27 35 5 1842 34 4 38 2 1843 39 52 37 47 1843 34 52 35 22 1844 38 17 36 47 1844 33 19 36 56 1845 37 42 38 31 1845 33 47 37 2 1846 38 ;üi 36 31 1846 38 46 37 21 1850 42 5 43 2 1847 37 19 41 32 Mittel au« 7 Jahren 8" 39' 52" 1" 38' 0" 1850 40 8 42 ,s Mittel aus 8 Jahren o - - // 38' 31." April 1841 8" 41' 36" 1" 43' 18" 35' 55 1* 1842 36 0 37 42 September 1841 8" 39' 54" l h 35' 59" 1843 35 20 36 39 1842 39 3 35 7 1844 38 36 37 5 1843 30 18 36 o 1845 36 20 38 6 1844 34 26 34 15 1846 36 58 37 59 1845 37 46 36 40 1850 39 36 A 1 48 1847 37 12 39 Mittel aus 7 Jahren 8" 37' 47" 1" 38' 56" 1 850 40 28 42 1 m lllC 1 1845 40 38 36 44 Mittel aus 7 Jahren 8" 37' 1" 1" 40' 12" Mittel aus 6 Jahren 8" 4.0' 41" 1" 36' 29" Diese Beobachtungen ergaben auch mit einander. verglichen die; jährliche Abnahme der declination. So ergab das Jahr 1842 vom 1. April bis Ende März 1843, verglichen mit dein vorhergehenden Jahre, im Mittel eine jährliche Abnahme von 7' 59?55; die Göttinger Beob- achtungen gaben für diese Zeit dieselbe = 7' 56'6. Das Jahr 1843 und 1844 ergab dieselbe == l' 18? 21, das Jahr 1845 = 6' 3 2 '-'S. Wie ich anfangs erwähnte, habe ich auch öfters die Constanten zur Ermittelung der absoluten Declination bestimmt. Ich führe einige < lies er Bestimmungen liier an: so fand }0h am ]. Dccember 1839 die Declination = 13" 6' 20? 2, März 1842 = 12" 42' 34?5, J'onkschrifton der matliom.-miturw. Ol. XVili. Bd. 9 60 Max Weisse. März 1843 = 12° 34' 55*2, welche zwei Bestimmungen die jährliche Abnahme von 7' 3 9 '•' 3 ergaben; im December 1842 = 12° 37' 26*5, im September 1843 = 12° 30' 8 '■'(). Herr Director Dr. Kreil hat am 30. Juli 1857 die Deelination hier in Krakau mit einem Lamont'schen Theodoliten bestimmt, und gefunden 10° 52' 9 '•'(), was, verglichen mit meinen Bestimmungen im März und September 1843, eine jährliche Abnahme von 7' 0" ergibt. — Im Juni 1844 fand ich die Deelination = 12° 22' 5". Die Vergleichungen der Beobachtungen im October, November und December 1843, 1844, 1845 zeigten einen merkwürdigen Gang, es trat nämlich eine Verringerung der jähr- lichen Abnahme der Deelination ein, und sogar öfters eine Zulmahme derselben. Um diesen Gang übersichtlich zu machen, habe ich die jährlichen Änderungen von 5 zu 5 Tagen zusammengestellt bis Ende Mai 184G und füge sie hier bei: Tag und Jahr Abnahmo im Mittel Tag und Jahr Abnahmo im Mittel Tag und Jahr Abnahme im Mittol 1843 und 1844. 20 24. Ulm 3' 5 7 96 1 I 15. i 1 0 1 1 \ r i / M" V/U (jU LH. 1 7' OL O hj 1 — u. Octobe r 6' 89' 33 05 29 11 A ^9 • ao j ß 20. n R i • A 1 u 1U. 17 6 35- 88 an 3_ April 7 9:1 J i 2i 25. n u 1 o o 1 1 L.l. 77 6 36- 34 A Q t — o. 11 K O 1 Q . 1 ^ 1 A 2ß ;-jo. ii 9 Iß 20. 77 5 56- 72 0 1 a v — 10. 11 A 4L- 07 a i 4_ \! n \'iHn Ii nr o 'Iii* I "> 9 1 9^ 71 4 39 12 11 1 Ä 11 0 O i Uö K Q 11 Q O 71 2 50 45 [9 23. 11 l 50 35 10 14. 9 19*11 O 1 A Ol — 0 33 21 OJ. Qfl 11 q o 9fi • 15 i9 # i to o ft • K 7 o — 71 1 4- 29 9Q "\ Meli A A7 • *t 1 Uu 20 24. " 1 L • 01 Oli J J Zunahme A Q *fc O. » /I 35 66 25 29. 11 1 £ Iii 1 1 1 14 82 O 1 a J Ii). ii /I 4fc a a ii i an A DU 4. I Kwnin Iwi w 1 ' \ ( . ( ! 1 1 U U J. 9 -±4: / t> 15—19. 3 5 38 14 — lo. • » 4: 10 1 7 1 1 5— 9 8 Ji) 1 L Abnahme 19 — 23. 4: ÖD A9 in II. 1U 14. 9 20—24. 0 51 31 24—28. 4 36 72 15—19. » 11 4 • 02 25—29. 0 33 10 29 2. 5 30 94 20 24. 1 0 43 ' 79 Zunahme 3— 7. » 5 7 53 25—29. 11 28-17 30— 4. December l 22 09 8—12. 11 5 21 ßO 30— 3. Jänner 10 35-95 Abnahmo 13—17. 11 6 55 01 5— 9. n 1 17 73 18—22. 11 5 40 35 1845 - 1846. 10—14. 77 3 39 93 23 — 27. r> 4 31 93 4— 8. Jänner 9 39-15 15—19. 77 3 40 36 28— 2. Juli 5 1 37 9—13. n , 10 10-77 20—24. 71 4 52 45 3— 7. n 5 29 06 14—18. ii 10 31-74 25—29. 71 0 24 26 8—12. 4 42 26 19—23. 10 16-01 30— 3. Jänner 4 34 21 13—17. 7 30 18 24—28. 10 15-56 18 — 22. 4 38 84 29— 2. Febriiiir 10 56-03 1844 - 1845. 23-27. 7 59 78 3— 7. ii 10 15-20 4— 8. Jänner 7 2 08 28— 1. August 7 29 45 8 — 12. » 10 2-99 9—13. 71 4 17 39 2— 6. ii 2 44 38 13—17. 9 1-88 14—18. 77 4 37 31 7— tl. ii 2 49 60 18—22. ii lt 8-95 19 23. 77 3 40 93 12 — 16. 7 4 77 23—27. ii 9 53-07 24—28. 71 4 41 68 17—21. » 4 45 51 28— 4. März 9 57-24 29— 2. Februar 4 32 70 22—26. 11 28 18 5— 9. n 1 I 19-00 3— 7. 77 4 22 22 27 — 31. ii 9 13 34 10—14. n 9 29-82 8 1 1». 77 4 33 77 1— 5. September 8 24 63 15—19. n 8 39 • 47 13 — 17. 77 4 56 89 6—10. ii 9 25 •06 20—24. ii 10 28-79 18-22. 77 3 30 22 11—15. 8 54 •09 25—29. 9 60-23 23—27. 77 5 1 03 16—20. 6 22 •05 30— 3. A prl 1 8 9-01 28— 4. März 4 15 •27 21—25. » 6 16 •41 4— 8. ii 9 29-39 5— 9. 77 3 40 •20 26 — 30. ii 8 57 •65 9—13. 9 0-92 10—14. 71 2 52 •73 1— 5. October 7 28 ■58 14—18. 9 12-63 15—19. 71 5 I •73 6 — 10. » G 37 •60 19—23. 10 2-18 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 67 Tag und Jahr Abnahme int Mittel Tag und Jahr Abnahme im Mittel Tag und Jahr Abnahmo im Mittol 24—28. April 29— 3. Mai 4— 8'. 10' 44 r 97 8 50-78 9 3-62 9—13. Mai 14-18. „ 9' 6 ! 82 10 50-00 19 — 23. Mai 24—28. | 9' 5G r 66 9 10-90 Ausser den erwähnten regelmässigen täglichen Beobachtungen, wurden auch von mir zu den Zehen eines Nordlichtes, einer Finsterniss während der ganzen Dauer des Phänomens ( lcr Gang der Declinationsnadel am Gauss'schen Apparate notirt. Besonders interessant ist «er Gang der Declination während eines Nordlichtes; ich füge liier zum Beispiele die von mir während des Nordlichtes am 6. Februar 1840 beobachteten Declinationen der Magnet- nadel bei. K Mittloro ■akauor Zeit Declination dor Magnetnadel Mittloro Krakauor Zeit Decli der Mag lation netnadel Mittl e Krakauei Zoit Declination der Magnotnadel 8' 53' 40" 12° 43' 48 12 gl, r 40" 12° 51' 27 03 9" 48' 0" 12° 48' 28 ! 02 54 30 45 14 15 9 0 52 47 94 52 0 50 40-51 55 35 45 1 45 12 0 53 53 42 55 0 52 21-64 50 25 45 ( 45 15 0 55 18 13 58 0 53 51-40 57 25 44 42 48 18 0 56 33 98 10 2 0 54 47-53 58 20 44 29 85 21 0 55 7 7G 5 0 56 14-76 9 59 10 45 3 98 24 0 52 10 01 8 0 57 36-18 0 0 45 46 97 27 0 50 7 89 12 0 57 7-86 0 55 4G 7 19 31 0 47 54 14 15 0 57 12-91 1 40 46 9- 71 34 0 47 5 34 19 0 57 25-05 2 40 47 5- 35 37 0 46 33 23 23 0 58 1 -24 3 40 47 34- 42 40 0 46 36 77 2G 0 59 26-67 G 0 50 35- 41 45 0 47 52 29 Einige Male habe ich auch mit einem freilich nicht sehr vollkommenen Instrumente die Inklination der Nadel bestimmt, ich fand sie so z. B. den 30. Juli 1839 = 66" 8' 16", den 1 3 -> 14., 15. April 1844 im Mittel = 65° 50' 46*-'4. Indem ich hier einige Resultate der von mir gemachten so zahlreichen Beobachtungen nnttheile, bemerke ich nur noch, dass ich weitere Untersuchungen einer ferneren Zeit, wenn «5h dazu Müsse finde, vorbehalte. Variationen der Declination der Magnetnadel. Tag Zeit Mini des mum Minimum Zeit den Maximum Maximum Unterschied Tag Zoit dos M ininuun Minimum Zeit des Maximum .-Maximum Unterschied Im December 1839. 11 8''40' 0" 195 G6 1''40' 0" 479 35 31 1 12 40 0 90 10 40 0 86 40 4 00 2 8» 40 0" 193 •1)0 l'MO' 0" 487 60 6 30 13 40 0 91 89 40 0 88 75 6 14 .'( 40 0 87 • 61 40 0 89 00 8 64 14 40 0 91 39 40 0' 89 1t 2 28 ! 0 97 •71 40 0 90 25 7 46 15 40 0 98 50 40 0 87 75 10 75 5 40 0 98 • 45 40 0 92 12 6 33 16 - ; 40 0 99 66 40 0 91 51 8 15 6 (1 96 ■ 60 40 0 90 71 5 89 17 40 0 97 53 40 0 81 29 16 24 7 40 (1 98 •28 40 0 92 50 5 78 18 40 0 503 35 40 0 89 20 14 15 8 9 10 40 0 98 21 40 0 91 37 6 84 19 40 0 489 55 40 0 91 03 — 1 48 40 0 95 80 40 0 89 1) 1 6 76 20 40 0 94 57 40 0 89 00 5 57 40 0 501 60 40 0 89 25 12 35 21 40 0 98- 15 40 0 87 G4 10 51 40 0 00 71 40 0 89 62 1 1 09 22 68 Max Weisse. i ag Zeit des Minimum .M i Ii i um i Ii Zeit des Maximum Maximum Unterschied 23 24 t h 40' 0" 490-51 25 26 27 8' lo' 0" 495-69 40 0 90 • 25 5 44 28 40 0 83-69 40 0 81-16 12 73 29 40 0 95-43 40 0 88-56 6 87 30 0 99-32 40 0 ■87-60 1 1 72 31 40 0 97-44 Mittel 8 40 0 196- 32(1 l 10 0 488-483 7 87 = 3' 17 f 6 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima Im Jänner 1840. l 49-2-401. 35 27 28 29 30 31 Mittel 14«' m t: r k B II % e. n gen; — unruhig *2 9 0' 0 3 5 0 4 8 50 0 5 55 0 6 9 5 0 7 1 0 8 8 36 0 9 35 0 10 50 0 1 I 40 0 12 13 40 0 14 45 0 15 45 0 16 55 0 17 45 0 18 45 0 19 ;i 0 0 20 0 0 21 0 0 22 10 0 23 8 35 0 24. 40 0 25 9 0 0 26 8 50 0 35 50 0 0 0 0 58 Den l 30' 0" 492 40 195 88 40 0 89 73 6 15 96 86 2 0 0 93 92 2 94 89 82 1 50 0 96 90 — 7 08 502 37 30 0 82 52 19 85 03 52 30 0 87 33 16 19 497 12 45 0 85 16 LI 9 6 508 26 40 0 85 16 23 10 199 56 50 0 90 14 9 42 99 85 30 0 92 55 7 30 501 00 40 0 80 80 20 20 40 0 91 30 494 55 45 0 66 36 28 19 99 54 40 0 77 69 21 85 504 14 45 0 73 26 30 88 03 14 27 0 83 08 20 06 199 43 40 0 73 26 26 17 502 1 1 50 0 80 66 21 45 495 61 •> 0 0 92 08 3 53 91 89 1 35 0 81 66 10 23 96 44 0 0 0 89 63 6 81 98 33 1 50 0 87 95 10 38 96 89 35 0 89 13 7 76 97 58 50 0 88 81 8 77 97 31 30 0 87 46 9 85 50 1 71 30 0 82 84 18 87 40 0 86 38 503 «2 35 0 87 39 16 23 03 93 35 0 88 60 15 33 03 23 40 0 78 92 21 31 03 05 40 0 76 76 26 29 19!) 526 1 41 2 485 156 14 892 =6' 13-79 1. und 2. Früh war die Nadel nicht zu beruhi- len 4. Früh merkwürdiger Gang; — den 10. Früh — ■ den 13. Nachmittags unruhig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 492 • 341 . Grösste Declination den 13. mit 466 -36» grösste monatl. Osciliation Kleinste „ „ 8. , 508-26) *!•»<> = *>' MM1. Grösste tägliche Osciliation den 13. = 28-19 = 1 1' 47*57. Kleinste „ „ „3.= 2-94= 1' 13 ! 79. Im October 1840. 3 4 5 6 7 8 9 10 1 I 12 13 14 »» 18' 31' 522 68 ' 8 57 30 19 67 l' 1 21' 30' 197 95 21 72 37 30 20 87 30 0 95 73 25 1.4 37 0 22 05 31 0 96 04 26 Ol 32 0 24 95 32 30 95 17 29 78 42 30 17 59 53 0 92 22 25 37 52 30 19 29 0 92 02 27 27 43 0 19 42 42 0 90 51 28 81 43 30 21 66 50 0 98 56 23 ■ 10 Tag Zeit Mlnli los Min; Zeit des Maximum Maximum Unterichted 15 8'' 4-2' 0" 519 94 i 1 ' 38' 0" 199 62 20 32 16 48 o 1 7 2 Ji 33 0 90 50 26 73 17 34 0 1 7 Ott 56 0 95 90 22 03 18 56 30 1 82 19 55 o 00 58 36 30 493 02 13 56 20 39 o 12 35 36 30 98 99 13 36 21 42 0 18 29 50 30 >02 48 15 81 50 0 14 72 49 30 198 02 16 10 23 42 30 12 64 37 0 -»oo 20 12 44 24 44 0 14 42 34 30 02 04 12 38 25 52 30 14 57 2 8 0 199 32 15 25 26 56 30 13 Ol 1 42 0 503 27 9 74 27 46 0 18 84 47 0 02 92 15 92 28 40 0 04 28 45 0 195 47 8 81 29 43 0 67 52 0 50 t 97 8 70 30 60 0 17 83 36 0 02 92 16 91 3 1 52 0 13 64 38 0 Ol 40 12 18 Mittel 8 47 1 1 :>ig 729 1 39 1 1 197 788 18 647 = 7' 48 r 04 Mittelaus den Summen der Maxima und Minima = 507 ■ 258. Grösste Declination den 16. mit 490 -50) grösste monatl. Osciliation Kleinste „ „10. „ 524-95, 84-« m 14.' im». Grösste tiigliche Osciliation den 1 0. = 29 • 783 — 12' 27 v 55. Kleinste „ „ „ 28.= 8-808= 3' 41*08. Im November 1840. 1 8''48' 30" 515 75 1" 38 30" 503 86 1 1 89 2 50 0 15 57 35 30 03 03 12 54 3 40 30 (6 62 42 0 Ol 74 11 88 4 48 0 15 47 43 30 07 48 7 99 5 50 30 1 1 50 36 0 06 86 7 64 6 40 0 15 47 50 0 00 96 1 1 51 7 45 30 16 58 54 0 06 02 10 50 8 47 0 II 23 36 30 00 04 14 19 9 42 0 06 27 38 0 199 56 6 7 1 10 45 0 17 78 39 30 505 62 12 16 11 55 30 1 6 22 52 0 08 66 7 56 12 54 0 18 26 51 0 06 54 1 1 72 13 53 0 15 37 35 0 193 48 21 •89 14 36 30 16 92 37 0 508 27 8 65 15 38 30 10 58 40 0 196 73 13 OD 16 55 0 15 17 37 0 92 84 22 33 17 50 30 1 7 92 18 44 30 1 1 65 43 30 505 45 9 20 19 46 30 17 04 33 30 07 82 ■ • 22 20 30 12 79 42 30 02 17 LO 62 21 35 30 14 36 48 0 198 70 15 66 22 50 30 03 18 33 30 503 67 — 0 49 23 40 30 16 43 36 30 06 51 9 92 24 45 0 14 08 29 30 190 56 52 25 49 0 16 95 35 30 506 45 50 26 9 8 0 17 83 34 30 Ol 97 1 6 86 27 8 53 0 18 17 40 0 06 67 1 1 70 28 40 0 18 71 30 0 199 54 19 17 29 58 0 21- 13 35 0 93 50 27 63 30 54 0 15- 95 42 0 >05 02 10 93 Mittel 8 47 5 1 515- 3 12 1 39 37 502 • 5 OS 12- 780 5'22' 1 I Bemerkungen. Den 1. Naehmittags senkrechte Schwingungen; — den 7. Vormittags Unregelmfiseig ; — den 9. Nachmittage hoher Stand; — den 12. Früh unregelmüssigc Sprünge; — den 13. Nachmittags ein sehr merkwürdiger Gang; — den 15., 16. u. 22. Vor- u. Nachmittags merkwürdiger Gang und Stand; — den 24. Nachmittags merkwürdige senkrechte Schwingungen; — den 27. Nachmittags ein merkwürdiger Sprung; — den 29. Früh unruhig, Naehmittags sehr hoch. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 508 • 925. Grösste Declination den 24. mit 490-558) grösste monatl. Osciliation Kleinste „ „ 29. „ 521-133) so-575 = ia' 47V48. Grösste tägliche Osciliation den 29.= 27 • 633 = 1 l'33*59. Kleinste, „ „ „ 22. =—0-492 = 12*35, Naehmittags kleiner als Früh. Variationen der Deelination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 69 Tag t dcf ilmuii Minimum Zeit dos Maximum Maximum i ! iidirscli (od Tag Zeit des Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied Im December 1840. 1 8''41' 30" 514 97 1*86' 0" 503 17 11 80 2 39 30 14 02 36 30 07 25 6 77 3 47 30 15 94 53 0 03 73 12 21 4 50 0 14 62 37 0 492 85 21 77 5 40 0 16 31 39 0 504 31 12 00 6 51 0 12 62 - - 7 4 Ii 0 17 32 58 0 507 90 9 42 8 47 0 15 96 28 0 02 72 13 24 9 45 0 14 70 35 30 06 42 8 28 10 34 0 tc> 67 40 0 09 08 7 59 1 1 52 30 18 16 43 0 496 35 21 81 12 41 30 14 85 38 30 89 59 25 26 18 9 0 0 20 26 43 30 512 52 7 70 14 8 38 0 17 72 40 0 03 21 II 51 15 30 1 9 42 40 30 07 57 1 1 85 16 43 0 18 72 50 0 06 34 12 38 17 47 30 18 12 30 0 496 31 21 81 18 54 30 15 32 40 30 505 30 10 02 19 52 30 IG 71 37 0 501 26 15 45 20 48 0 12 67 42 0 491 38 21 29 21 37 0 15 55 59 0 498 07 17 48 22 44 0 15 97 38 0 506 32 9 65 23 43 30 20 77 52 30 498 92 21 85 24 5 t 30 24 75 31 0 506 80 17 95 '25 45 30 20 52 41 0 06 57 13 95 2fi 52 0 19 91 37 30 08 74 11 17 27 38 0 20 04 47 0 Ol 86 18 18 28 40 0 18 88 42 0 00 47 18 41 29 40 30 17 82 49 30 489 55 28 27 30 40 30 27 52 46 0 95 14 22 38 31 51 0 09 21 50 0 504 74 4 47 Mittel 8 42 2 510 968 1 42 0 502 119 16 297 . 6' 49 r 00 Mittelaus den Summer der Maxlma und Minima •= 609*658. Grösste Dcelination den 29. mit 489-550) grösste raonatl. Oicfllation Kleinste „ 24. „ 524-750) 35-20 = 14' 43;!>o. lirnssie tägliche Osciflation den 29. = 28-267 = 11' 49 '50. Kleinste „ . . 81.= 4-466 = t'62'lO. Im Jänner 1841. 10 ti 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 23 29 51 0" 517 • c)2 [ h 31 0" 506 ■06 11 •86 0 16 ■09 39 30 00 •92 15 • 17 59 0 17 •86 0 Ol •50 1 1; •36 45 30 17 48 30 07 ' 22 • 13 38 30 17 ■27 37 30 08 8 •94 54 0 19 43 82 0 04 •00 15 ■43 56 0 18 83 39 0 Ol 73 17 • 10 48 30 15 65 46 0 199 14 ■51 51 0 17 07 . 53 30 507 00 in •07 40 0 18 85 36 30 08 01 10 •84 51 0 19 09 44 30 00 91 18 18 42 30 17 64 32 30 08 74 8 90 53 30 499 22 39 30 495 22 4 00 41 30 517 03 29 30 502 98 14 05 38 0 15 91 58 0 498 97 16 94 59 80 18 98 36 80 505 62 8 36 40 0 20 31 30 0 10 87 9 44 0 21 68 40 0 10 53 11 16 49 0 20 45 43 0 05 07 15 38 37 0 L6 17 46 0 00 32 15 85 42 0 21 32 38 0 04 42 16 90 51 30 20- 19 53 80 199 76 20 48 43 0 22 - 16 0 199 62 22 54 53 30 21 ■ 42 39 0 502 • 17 19 25 50 30 15- 57 37 0 02 C»l 12 96 49 0 Bi- 47 32 30 Ol ■ 17 20 20 43 0 ld* 9 l 49 0 499- 91 17 00 53 30 16- 32 45 30 508* 7 41 54 0 20- 5 1 44 30 04- 77 15 74 30 31 Mitte) 8" 40' 0' 52 0 8 48 26 52 1-90 22-70 518-009 t h 37' 0' 37 0 1 40 12 105-07 04-30 ">03*737 16-83 18-40 14-272 =5' 58 J 23 Bemerkungen. Den 11., 20., 22. und 28. Früh und Nachmittags unruhig; — den 13. Früh und Nachmittags hoher Stand; — den 21. und 25. Früh und Nachmittags unregelmässig; — den 31. Früh unruhig. Mittel aus den Summen der Maxiina und Minima = 510*873. Grösste Deelination den 13. mit 495-217) grössto raonatl. Oscillation Kleinste „ „ 31. „ 522-700) 27-483 = U' 29;82. Grösste tägliche Oscillation den 23. = 22-533 = 9' 25 r 58. Kleinste „ „ „ 13.= 4*000 = 1' 40 '40. Im Februar 1841. 1 8 h 47' 30" 517 63 t h 37' 0" 507 97 9 66 2 47 0 20 37 35 30 1 1 96 8 41 3 51 0 22 12 38 30 07 17 15 95 4 49 0 21 85 37 0 Ol 82 17 03 5 53 30 21 50 38 30 02 04 19 40 6 37 0 23 25 37 0 07 19 16 06 7 43 0 16 97 33 0 197 09 19 86 8 50 30 21 39 53 30 5 10 84 10 55 9 40 0 22 39 36 0 184 08 28 31 10 50 30 2 1 99 47 30 ",05 88 19 1 1 11 50 30 22 44 30 1 98 60 24 31 12 54 30 19 62 48 30 503 03 15 99 13 34 0 24 55 50 30 03 82 20 73 14 47 30 26 43 54 30 07 08 19 35 15 47 30 24 47 41 30 497 83 26 64 16 44 30 25 71 31 30 98 57 27 14 17 52 0 19 44 4t 30 505 22 14 22 18 53 30 24 07 53 30 03 81 20 26 19 44 30 20 38 44 0 08 20 12 18 20 53 30 24 28 53 30 04 83 19 45 21 43 0 24 92 35 0 06 64 18 28 22 37 0 24 72 53 30 06 07 18 65 23 41 30 23 11 55 30 492 46 30 65 24 37 0 24 77 52 0 502 38 22 39 25 44 0 19 61 34 0 03 21 16 40 20 37 0 20 97 38 30 494 13 26 84 27 20 0 18 07 50 O 506 23 1 1 84 28 48 30 15 57 37 1(1 7 ' 12 8 15 Mittel 8 44 58 522 - 002 1 43 17 503 • 161 18* 506 II o in e r k II II j!' 6 II. Den 2. unruhig; - - de n 3. 4. 7. und 15. 7' 44' 50 tags unruhig; — den 8. senkrechte Schwingungen; — den lt.. 12. und 16. Früh unruhig; — den 22., 24. und 28. Früh unregelmässig; — den 25. Früh und Nachmittags unregel- mässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 51 2 * 581. Grösste Deelination den 9. mit 184 ■ 083) Kleinste- „ „ 14. „ 526*433) Grösste tägliche Oscillation den 23. grö'ssto monatl. Osoillaliou 42 •350= IT' 13*98. Kleinste 30-650 i 2. = 8 • 409 12' 49-31. 3' 31 f 06. Im März 1841. 1 8 l 47' 30" 518 62 1*66' 30" 505 27 15 35 2 49 0 18 1 1 52 30 06 72 1 1 39 3 47 0 21 47 54 30 00 41 21 06 4 38 0 22 03 39 0 05 94 16 09 5 38 0 21 98 42 30 07 12 14 86 6 42 30 23 44 40 30 07 33 16 U 7 38 0 26 89 45 30 499 72 27 17 s 38 0 25 22 39 30 504 84 20 38 9 38 0 23 45 41 0 199 16 24 29 10 38 0 24 53 53 0 50 1 26 20 27 11 42 30 23 39 38 0 02 15 21 2 1 12 39 30 22 37 44 0 00 12 22 25 13 39 30 25 98 42 30 04 98 21 Oll 70 Max Wein sc. lag Zeit des Minimum Minimum Zeit des Maximum Maximum Vn L 4: 8 h 53 0" 530 •03 l h 38' 0" 199 •01 3 1 32 1 O 45 30 25 72 54 30 503 32 22 40 L O 38 0 13 48 41 0 01 40 12 02 1 7 39 30 25 00 42 30 00 87 18 73 1 ö OQ OO 0 £ 9 Oo ,1 W 4:0 't A U 1 S9 *ifi OU 1 0 l O 47 0 23 99 48 30 197 '42 26 57 20 38 0 18 41 38 0 509 53 8 sa 2L 41 0 20 77 38 0 03 52 23 25 22 51 30 20 89 54 30 492 36 28 53 23 48 30 21 27 50 0 90 88 2 1 39 24 48 30 25 82 42 30 502 4 9 23 33 25 48 30 25 10 41 0 03 02 22 08 26 38 0 28 71 38 0 05 35 23 30 27 41 0 32 02 51 30 197 97 34 05 28 38 0 28 07 53 0 501 38 26 09 29 38 0 30 47 41 0 195 02 34 85 30 38 0 28 Ol 38 0 98 07 •29 37 31 39 30 ■29 91 50 0 502 42 27 49 Mittel s 12 5 52 1 361 1 45 • r > 502 361 22 Ol 1 Unterschied Tag: Zeit des Minimum Zeit dos Maximum Unterschied Bemerkungen. Den 1. Früh unrogelmässigcr Gang; — den 4. und 27. Früh senkreckte Schwingungen; — den 8. und 9. Früh und Nachmittags etwas senkrechte Schwingungen; — den 13., 14. und 20. Früh und Nachmittags senkrechte Schwin- gungen; — den 15., 18. und 24. Nachmittags kleine senk- rechte Schwingungen; — den 10. Früh und Nachmittags kleine senkrechte Schwingungen; — den 31. Früh etwas senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 513*361. Orösste Declination den 21. mit 492*358) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 27. „ 532-017) 39-659 = 10' -'Mtl. Grösste tägliche Oscillation den 29. = 34*850 = 14' 34 r 73. Kleinste „ „ „ 20.= 8*875 = 3'42 ! 76. Im April 1841. 1 8" 40' 0" 531 30 l h 37' 0" 190 52 34 78 2 38 0 .-',7 13 37 0 95 52 41 01 3 43 0 37 44 49 0 87 46 19 98 4 39 0 32 89 48 0 9 7 00 35 89 5 52 0 30 07 37 0 97 87 38 80 6 41 0 34 50 42 0 500 29 34 27 7 51 0 31 92 48 0 199 33 32 59 8 45 0 36 81 44 0 90 36 40 45 9 38 0 37 02 45 0 99 52 37 40 10 45 0 34 95 44 0 99 60 35 29 1 1 4 2 0 37 21 57 0 88 47 48 74 12 38 0 33 11 38 0 500 99 32 12 13 45 0 3 t 29 38 0 00 05 31 24 14 39 0 29 90 38 0 02 93 27 03 15 38 0 29 00 47 0 04 14 24 92 10 38 0 30 17 38 0 03 04 27 13 17 38 0 20 9 1 38 0 198 1 7 28 74 18 44 0 28 71 45 0 93 75 34 96 19 47 0 21 52 44 0 99 27 22 25 20 39 0 21 12 45 0 500 20 20 80 21 38 0 20 5 1 38 0 02 60 23 91 22 38 0 20 22 38 0 00 58 25 04 23 38 0 29 64 38 0 195 58 34 00 24 51 0 31 34 59 0 199 2 7 32 07 25 47 0 20 15 45 0 501 43 21 72 20 42 0 20 05 38 0 06 26 19 79 27 38 0 21 51 54 0 03 02 18 49 28 38 0 29 15 ' 38 (1 04 82 24 33 29 41 0 3 1 02 39 0 01 31 29 71 30 38 0 30 99 54 0 494 18 42 81 Mittel 8 41 0 530 811 1 43 3 499 089 31 722=13' 10 ! 13 Mittel aus den Summen der Maxima und M inima = 5 14 ■ 950. Grösste Declination den 3. mit 487-458) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 3. „ 537*442j 49-984 = 20' 54'.'S0. Grösste tägliche Oscillation den 8. mm 49*984 = 20' 54' 00. Kleinste „ „ „ 27. = 18*483 = 7' 43 ''92. Im Mai 1841. 1 8 b 39' 30" 534 * 27 1 11 47 A" 502 1 0 31 78 ' 42 30 30 * 58 't o 30 Oo 00 2 ! 98 3 38 0 OO 1 9 A 7 4/ 0 A O 'i 1 o l •t 1 Lo 4 41 0 Ol 07 a q OO () 101) 1 7 a s OU 5 39 30 28 82 39 30 502 33 26 49 6 42 30 9 7 30 Oo u 1 96 O 3 vo •t < i oU Q 7 7 39 30 30 37 'i n 09 30 - Ar. DUO 00 24 7 7 8 5 1 30 97 2 / OQ iO A 1 4 1 u A'l Uo Aß Ot) O A oo mm 9 54 30 28 07 44 0 03 O J. 2 I 55 1 0 38 0 28 65 08 0 488 A 1 I 0 O A J4 1 1 38 0 28 07 A O 48 30 TAI ;>0 1 1 0 23 n i 1 2 38 0 30 1 2 41 0 05 A 7 4 i 24 K UO 13 45 30 27 1 2 54 30 00 Iii) 1 7 q a OO 14 54. 30 30 1 9 38 0 05 47 25 15 38 0 O L 8 * A Q 4o OU A7 U i Q K .1 O 0 H £0 16 38 0 28 82 38 0 01 82 26 90 17 39 30 29 52 54 30 02 29 27 23 18 39 30 27 32 38 0 Ofl 31 18 01 19 53 0 23 51 38 0 05 92 17 59 20 39 30 27 09 41 0 12 72 14 37 21 38 0 32 07 39 30 05 84 26 83 22 39 30 31 17 38 0 02 Ii; 20 01 23 38 0 30 72 53 0 00 01 30 7t 24 38 0 29 90 45 30 02 48 27 42 25 51 30 20 00 09 30 0 1 53 24 47 26 36 0 33 90 30 0 04 49 29 41 27 36 0 22 75 43 30 487 92 34 83 28 37 30 25 08 40 30 501 07 23 11 29 0 0 31 02 35 0 04 01 26 08 30 45 30 29 10 53 0 02 27 26 83 31. 53 O 28 15 50 0 04 70 23 30 Mille! 8 40 44 529 1(17 1 44 23 503 102 26 245 = 10'58''7 Bemerkungen. Den 1. Früh unregelmässig; — den 3. und 4. Früh unruhig; — den 8. Nachmittags plötzlich unruhig; — den 10. Nachmittage merkwürdiger Stand und Gang; — den 26. und 28. Früh kleine senkrechte Schwingungen; — den 27. Früh kleine senkrechte Schwingungen unrcgelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 516*284. Grösste Declination den 27. mit 487*925) grösste monatl. Oteillatton Kleinste „ „ 4. „ 534 675) 46*750 = 19'8;t»42. Grösste tägliche Oscillation den 10. = 40*242 = 10' 50*07. Kleinste „ „ „ 13. = 14*307 = 0' 0*61. Im Juni 1841. 1 8" 38' 0" 528 03 IM 7' 0" 504 97 23 66 2 42 30 28 07 38 0 00 80 27 87 3 39 30 31 52 39 30 199 40 32 06 4 37 30 31 57 37 30 504 14 27 43 5 37 30 27 46 52 30 03 97 23 19 6 40 30 32 99 37 30 00 58 32 41 7 38 30 25 04 46 0 493 72 31 92 8 47 30 30 11 43 0 500 19 29 92 9 47 30 28 83 37 0 192 53 36 30 10 40 0 30 02 38 30 504 56 20 00 1 1 48 30 28 36 41 30 02 Ol 26 35 12 37 0 29 93 53 30 00 52 23 41 13 53 30 28 93 38 30 00 72 22 21 14 37 0 25 92 38 30 00 07 19 25 15 37 0 32 05 46 0 00 99 25 04 10 37 0 29 50 44 30 199 Ol 30 19 17 40 0 28 27 43 0 508 00 19 67 18 47 30 27 44 52 0 05 45 21 99 19 37 0 28 21 38 30 02 83 25 38 20 37 0 29 37 46 0 00 84 28 53 21 37 30 33 85 42 0 04 00 29 85 22 51 0 29 58 54 0 01 30 28 22 23 40 30 31. 9 1 38 0 197 52 34 39 24 39 30 30 10 54 30 503 04 27 00 25 31 30 35 07 38 0 01 55 33 52 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 71 Tag Zeit d os Minimum M miuill m 20 8' 1 HO' 0" 534-51 27 50 0 32-92 28 30 0 35-46 29 30 0 32-98 30 34 30 34-17 Mittel 8 39 43 500-486 Zeit des Maximum Unterschied l 1 ' 54' 30" 508-28 26-23 39 30 06 24 26-68 53 0 04-24 31-22 38 0 196-19 30-79 38 0 503-19 30-98 l 43 36 502- 173 27 ■ 91 0=11' 41 '•' 44 B*»rkl| ( iE Don 2., 7., 8., 23., 24., 20. und 29. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 0. Nachmittags etwas senkrechte Schwingungen ; — den 16. und 17. Früh unruhig; — den 19. Früh und Nachmittags unruhig; — den 28. Früh _ unregelmässiger Gang. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima — 510-479. OreSsste Declination den 9. mit 492-533) gr8»sto monatl. O.cillatlon ^?. lnstc n , „ '28. „ 535-458f Urosste tägliche Oscillation den 29. Kleinste 1 2 3 4 5 0 7 8 9 10 11 12 18 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 20 27 28 29 30 81 Mittel 14. Im Juli 1841. 42-825 = 17' 671«. 30-791 = 15' 23'-'45. 19-242 = 8' 2 r 97. 8" 45 0" 531 •01 I' 1 42' 0" r.oi 87 26 14 31 30 34 00 38 0 00 85 33 81 30 0 31 02 54 30 04 37 26 65 30 0 33 65 39 30 495 57 37 98 38 0 33 36 50 0 506 05 27 31 30 0 28 08 38 0 01 13 26 95 81 30 28 02 34 30 07 33 20 09 40 30 39 40 48 0 08 50 30 90 39 0 34 50 31 30 06 93 27 57 33 0 34 28 55 80 08 83 25 45 89 0 28 52 37 30 06 59 21 93 37 80 29 12 33 0 12 62 16 50 55 30 24 90 31 30 07 11 17 85 39 0 27 98 39 0 06 72 21 20 43 30 24 36 36 0 02 71 21 05 31 30 28 99 48 0 09 00 19 99 40 30 25 92 49 30' 11 47 14 45 30 0 31 64 51 0 17 75 23 89 30 0 32 46 40 30 05 14 27 32 49 30 25 32 54 0 496 28 29 04 31 30 33 32 37 30 504 55 28 77 86 0 1fr 39 43 30 10 1 1 18 38 34 30 28 65 30 0 03 55 25 10 42 0 21 79 40 30 02 75 19 04 30 0 37 05 48 0 05 72 31 33 4 5 0 34 77 39 0 03 38 31 39 30 0 32 25 33 0 10 06 22 19 31 30 29 32 46 30 10 47 18 85 45 0 29 65 31 80 07 70 21 89 31 30 33 17 36 0 06 02 27 15 30 0 28 80 42 0 11 07 17 73 8 30 42 530 461 l 4 t 15 505 974 24 448=10' 14 ! 65 luingen Den 3., 9. und 11. Früh unruhig; - - den 12. Nach- "unugs etwas senkrechto Schwingungen; — den 14., 25. und 29. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 16. und 23. Früh unregelmässig; — den 17. und 18. Früh senk- rechte Schwingungen; — den 30. Früh etwas senkrechte SohwiagimgM,, unruhig. »Uttel aus den Summen der Maxima und Minima = 518-217. *0S8te Declination den 4. mit 495-575) grösste monatl. Oscillation „~ lnst0 n n 8. „ 539-400) 4S-888 = 18'20'«1. «'•««ste tägliche Oscillation den 4. = 37-975 = 15' 53 ! 17. Kleinst0 . „ 17. = 14-458 = 6' 2 r 89. Im August 1841. 1 8'' 31' 30 2 39 0 3 4 30 0 42 0 5 30 0 6, 31 30 532 00 t"86' 0" 505 42 26 58 29 4 40 30 498 94 30 00 30 57 45 0 97 97 32 50 24 08 30 0 510 10 14 58 30 12 55 30 2 57 33 55 24 34 30 0 1 80 22 48 Tag Zeit Mini des num Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied 7 8''49' 30" 532 •41 t"80 0" 505 •47 20 •94 8 33 0 31 •01 45 0 0H 27 22 •74 9 30 0 31 •12 45 0 07 •87 23 •25 10 30 0 33 ■42 33 0 07 •15 26 27 11 36 0 28 09 30 0 09 58 19 •11 12 40 30 31 97 33 0 00 50 25 47 13 46 30 29 77 39 0 09 71 20 00 14 30 0 34 17 39 0 10 50 23 97 15 30 0 17 91 55 0 08 91 9 00 10 40 30 31 17 31 30 00 22 25 25 17 30 0 25 01 34 30 12 47 13 14 18 43 30 28 95 10 30 07 69 21 26 19 31 30 31 94 48 0 09 05 22 29 20 30 0 36 78 40 30 10 00 26 72 21 37 30 34 79 43 30 498 00 36 73 22 42 0 32 73 34 30 96 78 35 95 23 30 0 30 43 39 0 50 1 20 2 9 17 24 37 30 12 92 43 0 00 72 6 20 25 3 t 30 33 00 39 0 14 91 19 12 20 30 0 33 00 31 30 03 17 .",0 43 27 30 0 13 40 49 30 198 37 15 09 28 30 0 27 17 45 0 500 39 20 78 29 45 0 22 37 51 0 03 07 18 70 30 30 0 29 27 37 30 1 1 07 18 20 31 30 0 30 33 30 0 1 1 09 19 24 Mittel 8 34 47 5-29 127 1 39 1 1 500 079 23 080 = 9'39 ! 31 RenerknngeD. Den 2. Früh unruhig, Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 3. Früh etwas senkrechte Schwin- gungen; — den 7. Früh unregelmässig; — den 10., 12., 19., 20. und 21. Früh senkrechte Schwingungen; — den 11. Früh sehr unruhig; — den 13. Früh unruhig, unregelmässig; — den 15. und 27. Früh hoher Stand; — den 24. Früh senk- rechte Schwingungen, hoher Stand; — den 29. und 31. Früh un regelmässige senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 51 7 -603. Grösste Declination den 22. mit 496-783) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 20. „ 530-783j 40-000 = 16' 41 !'oo. Grösste tägliche Oscillation den 21. = 30-734 = 15' 32*02. Kleinste „ „ „ 24.= 6-200 = 2'3ö''02. Im September 1841. 1 8" 80' 0" 520 42 1 '■ 30 0" 507 72 18 70 30 0 20 46 30 0 08 04 18 42 3 19 30 35 01 39 0 10 77 24 84 4 40 30 37 55 34 30 08 75 28 80 5 40 30 38 17 31 30 05 52 32 65 6 45 0 50 57 33 0 11 88 24 64 7 37 30 35 81 42 0 12 17 23 64 8 31 30 33 87 39 0 15 07 18 80 9 33 0 34 99 30 0 11 99 23 00 10 30 0 39 47 34 30 11 87 27 CO 1 1 37 30 32 99 46 30 16 19 1 0 80 12 40 30 39 39 33 0 12 12 27 27 13 45 0 32 53 30 0 07 42 25 11 14 48 0 12 50 30 0 Ol 61 10 95 15 30 0 32 24 45 0 14 62 17 62 16 36 0 34 89 34 30 08 14 26 75 17 12 0 30 20 30 0 17 47 12 73 18 36 0 36 87 30 0 1 1 10 25 77 19 32 0 39 17 32 0 10 50 28 61 20 54 0 1 1 31 45 0 I 1 84 29 47 21 43 3(1 35 93 37 30 14 38 21 55 22 46 30 34 84 32 0 13 03 21 31 23 49 30 37 II 33 0 15 10 21 98 24 48 30 40 52 33 0 08 82 31 V) 25 36 0 28 02 46 30 189 1 1 38 58 26 40 30 37 90 34 30 513 30 24 66 27 33 0 23 52 33 0 13 72 98 00 28 33 0 27 00 49 30 17 00 10 60 72 Max Weisse. Tag Zeit dos Minimum Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied Tag Zelt des Minimum Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied 29 8" 52' Ii'! 525-67 1''34' 0" 518 92 6-75 13 8'' 42' 0" 532 o o 0 9 t oü ... ( ) 89 ■> l Jo 30 34 0 34-88 46 0 15 41 19-47 14 44 0 27 73 32 0 1 3 2 1 14 ' 32 Mittel 8 39 54 533-425 1 35 59 511 137 22-289 = 9' 19 r 45 15 16 55 0 39 0 26 35 • 65 85 41 35 o 0 23 25 5 1 32 3 ' 10 • 14 33 It e in « r k im rti Den 16., 20. und 22. Früh unruhig; — den 3., 4., 17 30 0 '.tO O ü o 1 7 J 7 1 5 • 35 10. und 13. Früh senkrechte Schwingungen ; — den 6. Früh 18 30 0 32 • 63 32 0 27 47 5 * a 0 selir unruhig; — den 14. Früh senkrechte Schwingungen, 19 30 0 17- 00 48 0 09 88 7 • 52 hoher Stand — den 17., 18. und 21. Früh unruhig, unregel- 20 30 0 25- 97 56 0 21 78 4- 19 mässiir : — den 23., 25., 29. und 30. Früh unruhig, senk- 21 39 0 28- 09 30 0 13 7 1 14- 38 rechl e Schwingungen. 22 50 0 34 26 31 0 22 00 12- 26 Mittel aus den Summen der Maxiina und Minima = 522-281. 23 34 0 28 78 37 0 25 37 3- 11 Grösste Dcclination den 25. mit 489 142) grösste monatl. Oscillation 24 40 0 33 32 38 0 21 62 1 1 • 70 Kleinste n ■ 20. „ 541-3081 51-866=21'41'84. 25 47 0 34 40 41 0 27 77 6- 53 Grösste tägliche Oscillation de i 25 !8-575 am 16' 8 ! 23. 26 34 0 35 12 31 0 27 89 7 ■ 23 Kleinste 29 6-758 = 2' 49'-'62. 27 10 0 35 81 5 0 24 66 II- 15 28 43 0 35 57 40 0 23 45 IS' 12 Im Oetober 1841. 29 39 0 33 21 39 0 25 12 8- 09 30 50 0 35 62 32 0 16 54 19- 08 \ 8' 53' 0" 537-20 i 1 ' 10' 0" 517 1 6 20 • 04 Mittel 8 39 0 531 542 1 37 0 520 412 11- 130 = 4' 89*88 2 47 o 34-94 35 0 13 81 21 ■ 13 3 49 0 36-92 34 0 16 09 20-83 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima mm 525-977. 4 34 0 28-77 2 2 0 08 62 20-15 Grösste Dcclination den 6. mit 605-983) grötste monatl. Otelllitton Kleinste „ „ 1. „ 53G-883| 30-050 = 12'6G'.'84. 5 33 0 35-62 1 30 0 09 77 25-85 6 53 0 38-44 29 0 09 64 28-80 Grösste tägliche Oscillation de u 4 21 -167 = = 8 51-29. 7 29 0 34-73 33 0 13 1 1 2 1 • 62 Kleinste „ n H 15. = 3-142 > = 1' 18 ! 86. 8 35 0 34-97 29 0 12 92 22 ■ 05 9 39 0 27-82 38 0 17 16 20 -66 10 36 0 30-61 45 0 12 07 18-54 Im Deceraber 1841. 11 33 0 80' 15 30 0 14 92 15-23 12 42 0 37-71 30 0 14 89 22 • 82 1 8" 89' 0" 584 96 1*80' 0" 514 27 20 •69 13 30 0 34 27 39 0 16 89 17-38 2 54 0 34 03 30 0 16 77 17 •26 14 31 0 34-17 42 0 17 39 16-78 3 31 30 28 92 30 0 07 32 2 1 •60 15 43 0 32-58 30 0 10 10 22-48 4 5 53 0 29 87 30 0 16 72 13 •15 16 32 0 35-21 31 0 18 55 16-66 42 0 32 15 31 30 23 •82 8 ■33 17 30 0 33-73 39 0 17 11 16-62 6 33 0 30 01 36 0 24 37 5 •64 18 30 0 31-63 36 0 12 94 18-69 7 31 0 31 93 40 0 26 51 8 ' 42 19 43 0 35-33 46 0 L6 7 6 18-57 8 37 0 32 16 38 30 17 52 14 •64 20 33 0 33-67 30 0 18 97 14-70 9 33 0 86 80 31 0 19 30 17 •50 21 52 0 35-33 36 0 07 27 28-06 10 32 30 34 65 40 0 21 94 13 - 7 1 22 49 0 38-65 45 0 16 95 2 1 • 70 11 33 0 33 34 39 0 26 97 6 •37 23 46 0 36-27 30 0 16 33 20 • 94 12 34 30 33 16 31 30 20 82 13 •34 24 1 1 0 39-02 32 0 1t 80 27-22 13 40 30 96 31 30 26 92 6 •04 25 46 0 13-62 2 2 0 190 48 8*14 14 46 30 32 12 33 0 24 •37 7 •75 26 46 0 22-98 2 0 0 516 71 6-27 15 31 30 34 63 45 0 29 82 4 •81 27 30 0 30-82 1 37 0 26 84 3-98 16 33 0 34 57 31 30 27 12 7 ■45 28 48 0 34-00 34 0 18 24 15-76 17 51 0 37 35 31 30 16 22 SU • 13 29 38 0 33-92 44 0 23 10 10-82 18 48 0 31 98 31 30 27 69 4 •29 30 43 0 35-99 30 0 21 85 14-14 19 48 0 36 34 31 80 15 52 20 •82 31 50 0 34-70 32 0 19 62 15-08 20 40 30 31 85 42 0 24 42 7 ■43 Mittel 8 40 9 533-348 1 37 7 514 77G 18-927 = 7' 55 ! 0l 21 45 0 34 74 32 0 27 56 7 • 18 11 e in i! r k ii n g e u. Den 25. merkwürdig hoher Stand. 22 32 0 33 38 33 30 28 48 1 •90 Mittel aus den Summen der Maxinia und Minima mm 524 -062. 23 44 0 30 27 32 0 30 50 — 0 •23 Grösste Declination den 25. mit 490-1 83» grösste monatl. Osrillalioii 24 42 30 34 92 2 0 30 17 42 17 •50 K leinete » « 22. „ 638-6Ö0I 48-167 n= 20' 8*99. 25 42 30 36 77 1 48 30 29 49 7 •28 GrÖMte tägliche Oscillation den 6. = 28-800 = 12' 2 ''88. 26 42 30 35 28 32 0 25 •87 9 •41 Kleinste n n 27. 3-975 = t'29 ;, 77. 27 44 0 33 71 33 30 27 63 6 •18 28 47 0 35 74 50 0 27 •72 8 •02 Im November 1841. 28 41 30 3 1 49 37 0 28 51 86 5 •98 30 49 0 32 75 31 30 25 6 •89 8 h 43' 536-88 l h 32' 31 44 30 80 23 31 30 25 67 4 •56 1 0" 0" 521 06 15-82 Mittel 8 40 15 533 516 1 35 42 523 326 10 •258 = 4'17 ! 42 2 36 0 34-05 36 0 22 32 1 1 • 73 3 3 t 0 34-25 46 0 24 29 9-96 g; — den 23. den 26. Nach- 4 5 49 56 0 0 33-02" 29-56 31 47 0 0 11 10 85 47 21-17 19-09 Bemeritungen. Den 17., 18. und 19. Früh unruni Früh unregelmässig, merkwürdiger Stand ; — 6 60 0 36-02 38 0 19 73 16-39 mittags unruhig ; — den 31 . Nachmittag , un regelmässig. 7 55 0 25-45 50 0 05 93 53 19-52 Mittel aus den Summen der Matima und Minima = 528-421. 8 33 0 30-17 31 0 21 8-64 Grösste Declination .I2 = 20' ■!:!'•' 50. 17 33 0 52 77 43 30 10 98 35 79 Grösste tägliche Oscillation den Iß. = 40-917 =17 7 02. 18 4;i 0 48 l 1 37 30 23 95 25 19 Kleinste ff ff ff 31. = 17-533 T Ort 'rt Q — i 21.) Uo. 1!) 36 0 45 77 42 0 18 48 27 29 20 33 0 50 •21 30 0 18 53 31 08 Im Juni 1842. 21 49 30 40 37 34 30 24 10 22 21 22 30 0 49 17 42 0 20 42 22 75 1 s 30 0 - 5 1 8 01 l 1 ' 10' 30" 527 30 2 1 3 1 23 30 0 47 17 39 0 20 46 20 7 1 2 30 0 40 92 49 30 23 1 0 17 82 24 42 0 54 •01 30 0 22 32 31 79 3 40 30 1 9 02 42 0 24 05 24 9 7 25 37 30 52 48 37 30 22 98 30 50 4 30 0 49 22 31 30 20 0 1 29 18 20 33 0 50 22 36 0 22 01 28 21 5 48 0 30 44 46 30 22 48 13 90 27 39 0 49 •07 39 0 25 77 23 30 0 30 0 52 49 30 0 21 51 30 98 28 31 30 40 17 30 0 24 72 22 45 7 30 0 50 03 49 30 21 36 28 07 29 37 30 48 15 43 30 22 97 25 18 8 48 0 45 32 30 0 24 77 20 55 30 42 0 48 41 46 30 22 22 26 19 9 31 30 5 t 83 51 0 20 87 30 96 Mittel 8 36 0 5 1 6 750 I 37 42 520 007 20 807 = = 1 l'12 r 85 10 31 30 50 02 43 30 11 50 38 52 11 30 0 45 57 36 0 21 17 24 30 Bemerkungen Den 1. und 8. Früh etwas senkrechte Sehwingun- 12 30 0 53 27 39 0 19 57 00 gen; — den 9. und 10. Früh etwas senkrechte Schwingungen 13 58 30 51 00 33 0 19 84 31 1 0 unrcgelmässig ! - - den 12. Früh onrecelmäa •ig; - - den 13. 14 48 0 45 94 48 0 18 05 27 89 Nachmittags merkwürdiger Gang; - — den 14. Nachmittags 15 31 30 44 57 30 0 31 92 12 05 plötzlich etwas senkrechte Schwingungen; - — den 15. Früh 16 39 0 51 27 36 0 29 90 21 3 t sehr merkwürdiger Gang; - - den i 6. Früh und Naehmiti aga 17 33 0 53 05 33 0 35 87 17 78 unruhig — den 17., 24. und 26. Früh urirul ig- 18 49 30 48 82 46 30 24 07 24 15 Mittel aus Icn Summen der Maxima und Minima = 533-378. 19 30 0 46 66 49 30 15 47 3 t 19 Orösste Declination den 13. mit 497-183) grösste monatl. Oscillation 20 33 0 49 90 31 30 28 9 1 20 96 Kleinste n » 24. „ 554-058 SG-8 5 = 'Ja 27' 56. 21 30 0 48 05 30 0 22 12 25 93 Orösste tägliche Oscillation der 13. = 45-350 = 18' 58 r 28. 22 30 0 50 95 30 0 22 22 28 73 Kleinste ff n 10. 7 • 083 = 2' 57 v 78. 23 40 30 46 31 42 0 22 34 23 97 24 30 0 53 92 40 30 28 18 25 74 25 30 0 51 83 30 0 30 92 20 91 Im Mai 1842. 26 30 0 49 02 30 0 20 32 29 30 27 30 0 48 45 43 30 22 00 20 45 28 34 30 53 15 45 0 29 00 24 15 1 8*3f 30" 548 93 1 '' 4 0' 30" 526 80 22 07 29 43 30 51 09 40 30 30 44 20 65 2 30 0 50 51 31 30 19 2.S 31 23 30 31 30 55 10 31 30 26 00 29 00 3 30 0 48 97 31 30 24 38 24 59 Mittel 8 35 30 549 102 1 38 51 523 868 25 234= 10'88'47 4 36 0 49 Ol 33 0 24 00 25 35 04 5 40 30 51 01 40 30 15 92 09 II emerk n n g en. Den 8., 16. und 18. Früh [»regelmässiger (Jung; — 6 40 80 46 49 Ol 33 0 20 73 25 28 den 4. Nach nittags etwas anruhig den 9. Früh etwas 7 31 30 0-2 30 0 18 75 30 87 senkrechte Schwingungen ; - - den i I . Früh unruhig, unregcl- 8 31 30 47 97 42 0 22 51 25 46 massig. 9 10 30 0 44 25 42 0 2 t 0!) 50 23 56 Mittelaus den Summender Maxima 1 Minima = 586 "484. 30 0 47 02 34 30 21 20 06 Grösste Declination den 10. mit 5 1 1-500) grösstc monatl. Oscillation 11 37 30 49 17 37 30 20 90 22 21 Kleinste ff ff ;io. „ 5 ÖS- 100) 48-600 — 18' U '86. 12 45 0 49 50 33 0 21 Iii 28 37 Grösse tägliche Oscillation den 10. = 38-525 - = 16' 6-98. 13 33 0 50 06 33 0 23 35 26 7t Kleinste ff 7) lC. = 12-050 = 5'17 ! 54. 14 43 30 53 37 33 0 23 49 29 88 15 31 30 49 80 40 3(1 18 93 30 87 Im Juli 1842. IG 43 30 44 94 40 30 04 02 40 92 90 1 " 45' 17 39 0 50 17 45 0 23 02 27 15 1 54' 0" 551 0" 524 72 -2 7 24 18 40 30 47 92 40 30 29 55 18 37 2 30 0 57 83 31 30 32 24 •25 59 19 39 0 40 07 31 30 24 10 22 •51 3 52 30 51 80 34 30 33 24 07 18 73 20 30 0 44 0H 31 30 26 79 17 89 4 30 0 50 19 54 0 92 2:, 27 21 30 0 45 06 " 30 0 26 77 18 •29 5 33 0 51 47 39 0 28 07 23 40 22 30 0 46 82 45 0 27 00 19 ■ 16 6 31 30 .40 56 37 30 31 02 15 54 23 30 0 53 57 45 0 27 07 20 50 7 30 0 52 58 40 30 24 87 •27 71 24 30 0 49 18 48 0 20 55 22 •03 8 30 0 44 71 4 9 30 28 1 1 10 00 25 39 0 48 81 30 0 24 17 24 •04 9 30 0 4t 90 39 0 23 15 1 8 81 20 31 30 47 57 30 0 17 89 •29 ■08 10 59 0 49 9 1 82 4 0 30 31 11 1.8 80 27 81 30 50 •50 30 0 20 • 52 29 •98 •33 1 1 30 0 49 33 0 23 52 2 0 30 28 40 0 51 •90 30 0 24 •57 27 12 30 0 50 •40 43 30 20 44 30 •02 29 30 0 45 •92 40 30 25 •82 20 •00 13 34 30 5 1 •74 48 0 28 •72 20 •02 14 30 0 53 93 40 30 30 ■05 22, 88 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 75 lö n; 17 18 19 20 21 24 20 28 29 30 81 I Mitte I! merk 4 Zeit de» Minimum Minimum Zeit (los Maximum Maximum Unterschied a ' 3 I 30" 552 ■ 22 l h 48' 0" 530 •02 22 •20 30 0 .">() •37 54 0 29 00 21 •37 30 0 50 74 43 30 29 •39 21 •35 30 09 37 30 Oft i 3 30 ' 96 3 7 30 10 87 55 30 29 77 17 • 10 31 30 1!) 92 45 0 33 52 0 40 30 0 62 31 30 31 53 21 09 30 0 54 12 ' 42 0 20 1 1 28 01 43 30 66 37 30 24 30 11 30 33 (i 57 77 30 0 32 50 25 27 30 0 24 40 30 20 07 20 57 30 0 OS 30 0 25 03 24 05 37 80 49 87 45 0 24 51 25 56 39 0 50 98 30 0 20 07 24 91 30 0 51 59 43 30 20 1 7 31 42. 43 30 45 SO 48 0 23 90 21 84 30 0 1 I • 32 37 30 30 00 11 32 8 34 550 120 1 41 35 527 O'.l 1 22 788= 9' 30 '00 äugen. Dei 2. 1 Wih sohr unruhig) unr 'ge massig; — den . Früh unregelmässig; — den 21. und 24. Nach- mittags etwas senkrechte Schwingungen.. ' 'ttel uns den Summen der Maxima und Minima »689 •061. 'p^sie Deolinationden 29. mit 520-167) grKsste monatl. O.oillatlon inste 557'833f 87-088 = 18'« * "äste tägliche Oscillation den 29. = 3 1 -425 Kleinste 31. 11-317 13' = 4' 06. Im August 1842. 3 4 5 0 7 S 9 10 I 1 12 13 14 15 I 0 17 18 19 20 21 2-1 25 20 27 28 29 30 51 Mitte 8' 43 30' .51 •27 1''30 0' 525-64 25-03 31 30 U •25 45 0 2 1 • 18 20-07 30 0 51 •27 37 30 84-98 16-34 45 0 47 •Ol 36 0 32-87 14-14 37 30 4 1 •09 .30 0 27-55 13-54 52 30 ■1 1 • 45 48 0 29- 10 15-35 40 30 17 •02 40 30 30-08 I 0 • 9 1 30 0 51 ■03 39 0 29-90 21 • 13 33 0 49 •82 30 0 31 -50 17-32 30 0 51 •30 0 33-82 17-48 34 30 50 ■21 48 0 25-35 24-83 43 30 52 08 31 30 29-48 22-00 33 0 19 43 30 30-51 18-81 33 0 42 21 34 30 22 • 19 20-02 3 0 0 48 9 1 37 30 31-17 17-77 31 30 53 07 45 0 32-29 20-78 30 0 57 02 42 0 18-02 38-40 30 0 48 48 30 0 25-02 23-40 31 30 47 98 95 0 05-79 12- 19 36 0 49 41 31 30 30-64 18-77 30 0 51 92 34 30 27-53 24-39 34 30 54 75 31 30 20-57 28 - 18 80 0 50 78 34 30 23-21 27-57 31 30 54 80 30 0 19-03 85 • 23. 30 0 54 so 31 .",0 33-35 2 1 • 45 37 50 54 35 30 0 29-18 25 • 1 7 0 0 18 40 0 32 - 25 20-93 39 0 51 • 15 30 0 28-43 82' 70 31 30 57 ' 48 50 0 28-50 28-98 33 0 12 33 0 20-9 1 25-18 34 34 10 19- 00 37 30 20-52 •23- 14 4 550- 406 1 38 527-509 22 -864 = 9' 88*89 u er k u n ge n. Den 0. Früh in. unruhig. — den 19. Ni _ 2 h 35'". \ "i" S kS '""""' n •'<•'• Maxima und Miniina = 538-957. «ste Declination d 9. mit 505-7921 grösste monatl. «scillation , .." ,8tc n „ 29. „ 557-183 M-091 =21' 37*44. "Wwte tägliche Osoillation dm 19. = 42-191 = 17' 38*99. k Lein stA , n " 8TO * „ n 5. = 13-542 = 5' 39*90. 'golni.'issig-; — den 13. Krüh etwas Iiiiii! tHS'S fil I es fort« liirernl Ins Tag Zeit des Mi ni tun in Minimum Zoit des Maximum Maximum Unterschied Im September 1842. 1 8 34 30 5 51*0 2 I 1 ' 30' O" 529-98 1-21 •04 80 0 57 '26 30 0 29-96 27 •30 Q O 6 1 6\) 49 ■ 1 2 43 80 3 1 • 22 17 •90 4 80 0 49*8 1 39 0 31-27 IS • 57 U 'i -i ft 00 \.t 5 1 ' 39 45 0 32'88 18 ■51 (> i- U i 7 * 5 3 37 30 31 -77 15 •76 7 ■ A <•) i\ •1 & 0 5 0 ■ 5 8 30 0 28-71 21 •87 g 10 Ii l - u 1 y , .1.) 80 0 24-29 24 ■03 9 Ol ou 18 ■ 85 34 30 ■22-58 26 ■27 1 0 *+U ,)() I 1 . 1 II 1 .> 81 30 26 ■ 4 1 1 7 •74 1 ] A t fl *0 U ;) 1 * 1 'a 30 0 24-27 20 80 1 2 17 , U E 30 0 28 '57 19 28 1 8 40 30 50 ■ 96 31 30 17-33 .13 03 j | 60 ' 64 30 0 30 * 51 20 03 L 5 4 0 3 0 5 1 * 45 30 0 25-20 26 19 1 h 3 0 0 3 7*71 30 0 28-32 9 39 l 7 42 0 86 " 26 42 0 27-02 9 24 1 8 66 0 ■1 8 * 98 40 30 35-81 13 17 1 Q 37 ii 0 46 * Uli 37 80 27-62 18 44 20 43 30 53*52 30 0 24 ■ 7 2 28 80 21 64 0 40-88 45 0 25-42 15 46 2*2 30 0 ■4 7-78 40 30 22 '78 00 23 80 0 45*65 30 30 27-95 18 70 24 86 0 48 • 52 30 0 29-47 19 05 25 49 30 5 1 - 88 30 0 28-32 56 26 31 30 66 ' 60 30 0 33-89 21- 71 27 46 30 53 • 62 33 0 29-70 23 * 92 28 49 30 ■17-8 1 43 30 32 0 7 15- 14 29 33 0 51 -32 43 30 29-33 21- 99 30 öö 30 52' 15 39 0 38-49 13- 00 Mittel j 3 39 3 548*026 1 35 7 528-920 20- 409 = 8' 32*26 Bemerkungen. Den 2. Krüh merkwürdiger Gang, ganz unregel- massige senkrechte Schwingungen; — den 16. und 17. Krüh grosse Beelination; — den 21. und .29. Krüh unregelma'gsiger Gang; — den 27. Früh ganz unrcgelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 538 • 739. Grösste Declination den 13. mit 517-333) gr 8 M te monatl. Oscillation Kleinste. „ „ 2. „ 557*268) W-»2fi= 1«'42'J0. Grösste tägliche Oscillation den 13. = 33-625 = 14' 3*99. Kleinste „ „ „ 17. mm 9-241= 3' 51 *95. Im October 1842. I 8'' 31' 30' 5 50 •00 1 11 33 0' 537 1 38 12 •02 2 33 0 50 •53 37 30 39 •47 1 1 •00 □ 45 0 50 •31 30 0 37 •13 13 • 18 4 33 0 52 •51 33 0 35 •38 17 • 13 5 33 0 53 • 50 30 0 35 • 22 18 •28 6 30 0 51 •42 46 30 32 ■09 1 5 •33 7 30 0 57 •37 30 0 28 •32 -2!» •05 s 30 0 58 •98 43 30 29 • 12 24 •86 ;i 42 0 5 5 50 31 30 3 1 ■02 24 48 10 30 0 5 1 55 30 0 ■G5 15 90 11 30 0 57 05 30 0 37 •50 19 55 12 36 0 55 73 3 1 30 33 22 03 13 37 30 57 45 31 30 28 82 28 03 14 31 30 54 95 48 0 33- 87 21 08 15 31 30 54 21 40 30 40 07 1 1 14 10 31 30 4 1 40 30 39 07. 15 77 17 30 0 50 47 55 30 33 54 10- 93 18 49 30 51 9 1 49 30 3 7 28 14 03 19 31 30 55 30 34 30 28 48 20- 82 20 34 30 55 ' 82 30 0 33 13 22 • 09 21 33 0 CO- 32 33 0 35 58 24- 74 22 43 30 57 • 8 1 30 0 35 - 32 22 • 52 23 40 80 54- 78 40 50 31 38 25- 40 2 1 40 30 57 ■ 30 42 0 37- 27 20- 03 4G 30 50 • 71 30 0 42- 14 1 1 ■ 57 20 39 0 57 ' 50 39 0 35 • ■>'' 21- 95 10* 76 Max Weisse. Tag Zeit des Zeit Ah Unterschied Zeit des Z«lt des Minimum Maximum Maximum Tag Minimum M ii.x 1 in 11 1 1 1 Untersöln cd Minimum Minimum Maximum 27 8 h 46' 30" 552-50 i h 4.v o" 536 •73 15-77 14 8 h 46' 30' 550 •76 l" 34 30" 543 •51 7 ■25 28 31 30 5 1 ■ 03 40 30 39 •07 14-36 15 46 30 52 •32 31 30 34 •37 17 •95 29 37 30 53-00 40 30 39 ■29 14-31 16 30 0 53 -57 34 30 44 • 97 g • 00 M 39 0 51-53 30 0 56 •47 15-06 17 40 30 50 ' 83 30 0 37 * 07 13 ■ 16 31 46 0 54-62 30 0 41 •90 12-72 18 -i 1 '-KCl OL 0\J 45 • 45 48 0 3 5 • 98 Q • 47 Mittel 8 37 3 554-284 1 37 27 535 •406 18-974=1 7' 46 ! 25 i) ■* ou 54 "76 30 0 • 1 6 ' 22 0 • 54 Remcrkungnn. Den 5., 8., 13., 14., 26. und 28. Früh unregelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 544 • 848. 20 2 1 Ol ö\) Ad ^KC\ '\:\J OKI 52 52 • 14 ■62 31 30 30 0 45 39 ■72 •21 - ■ 1 a • 42 • 4 1 Grösstc Declination den 7. mit 528-325 Kleinato .. - 21. .. 560-3251 grösste monatl. Oscillation 32-000 = 13' 23 ! 20. 22 23 37 30 36 0 51 50 •60 ■50 30 30 0 0 43 1 I •47 •45 8 6 • 19 •tl Grösstc tägliche Oscillation den 7. Kleinste .. .. .. 2. = 29-050 = 12' 9 r 15. = 11-066 = 4' 37 ''76. 24 25 51 0 31 30 54 53 •37 ■ 17 30 40 0 30 39 ■12 34 •71 ! , 10 •03 ■40 26 30 0 54 •05 31 30 38 19 16 •46 27 31 30 52 •82 30 0 38 91 13 •91 Im November 1842. 28 45 0 54 •52 31 30 39 09 15 •43 I 1 ' 30' 0" LO \J t 29 31 30 55 •20 42 0 44 47 1.0 ■73 1 oh 07 001 t>\> K R A • Q 7 541 80 30 31 30 52 • 92 40 30 4 t 15 ' 1 •77 Q r\ KO . KO ■ ) ^ .) ^ 45 0 38 04 13*48 31 30 0 53 ■38 31 30 43 02 9 •76 f> O A 9 n V 45 0 39 19 ! 5 ■ 9 1 Mittel 8 38 31 551 •587 1 34 53 540 221 10 723 = 4' 29'-' 15 4 43 30 50-68 30 0 37 69 18-99 5 39 0 52-93 39 0 39 43 13-50 II einer klingen. Den 4. Früh und Nachmittags unregelmässig; — 0 46 30 56-10 30 0 37 15 18-95 den 13. Früh unregelmässig, — den 1 5. Nachmittags unregcl- 7 42 0 53 ■ 08 31 30 41 57 12-11 massig. 8 37 30 53-89 30 0 40 28 13-61 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima =n 545 • 901. 9 37 30 50-26 36 0 42 17 8-09 GrösstcDcclination den 3. mit 628-980] grössto monatl. Oscillation 10 31 30 49 • 82 37 30 27 78 22-04 Kleinste „ 555 2001 26-220 = 10' 58 r 12. 11 36 0 46-33 45 0 11 80 4-97 Grösste tägliche Oscillation den 3. = 22-458 = 9' 23 - 69. 12 42 0 55-10 45 0 43 29 11-81 Kleinste „ , l. 4-792 = 2' 0 f 28. 13 43 30 47-70 34 30 38 49 9-21 14 39 0 48-57 31 30 41 06 6-91 Im Jänner 1843. 15 31 30 50-01 33 0 42 99 7-02 10 30 0 50-15 30 0 35 82 14-33 1 8 h 33' 0" 553 75 IM 5' 0" 541 83 11 92 17 43 30 52-01 30 0 40 0.", 11-38 2 30 0 52 45 48 0 41 01 II 44 18 37 30 52-22 30 0 31 9 7 20-25 3 45 0 50 62 40 30 43 70 6 86 19 43 30 49-87 33 0 39 86 10-01 4 31 30 55 12 45 0 35 57 19 55 20 34 30 46-97 30 0 29 40 17-57 5 33 0 53 52 31 30 40 50 7 02 21 45 0 46-73 30 0 37 19 9-54 6 42 0 52 78 31 30 45 95 6 83 22 42 0 43-60 30 0 26 82 16-78 7 31 30 50 09 31 30 45 32 10 77 23 43 30 50-67 42 0 42 32 7-85 8 31 30 53 25 30 0 43 39 9 86 24 39 0 48-99 45 0 43 64 5-35 9 33 0 53 59 40 30 41 92 1 1 67 25 46 30 50-5!) 33 0 41 22 9-37 10 49 30 53 53 30 0 35 70 17 77 2G 25 0 48 39 30 0 40 55 7-84 11 30 0 52 73 37 30 39 53 13 20 27 46 30 50-13 36 0 43 76 6-37 12 39 0 53 80 31 30 44 03 9 17 28 34 0 53 -70 30 0 41 17 12-53 13 43 30 54 1 1'. 42 0 43 95 10 21 29 45 0 47-31 31 30 30 88 16-43 14 42 0 55 2 t 30 0 43 9 1 11 30 ' 30 45 0 51-67 33 0 35 37 16-20 15 45 0 55 •17 36 0 42 09 13 38 Mittel 8 39 25 550-802 1 34 51 538 465 12-318 = 5' 9 ! 20 16 45 0 52 95 30 0 40 0 1 12 31 Bemerkungen. Den 4., 6. und 17. unregelmässig; — den 8. Nach- 17 33 0 53 16 40 30 44- 43 8- 73 mittags unregelrnässig ; — den 12. Nachmittags plötzliche 18 45 0 55 50 31 30 44 06 11 44 Anderun e; — - den 30. von 45"' 0" Früh bis 31'" 30' Nachmit- 19 40 30 54 49 37 50 41 31 13 18 tags dasselbe. 20 30 0 56 17 42 0 43 12 13- 05 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 544-635. 21 43 30 55 63 34 30 43 69 1 1 • 94 Grösstc Declination den 22. mit 520-825/ grösstc monatl. Oscillation 22 40 50 54 05 39 0 45- 22 8 83 Kleinste , 4. , 556-683( 29-858 = 12' 20 '•'.')4. 23 43 30 57 82 36 0 43- 37 14- 45 Grösste tägliche Oscillation den 10. mm 22-034 => 9' 13 "05. 24 39 0 52 87 34 30 45- 95 6 92 Kleinste • n „ 11. 4-975 = 2' 4 ? 87. 25 42 0 55 14 45 0 47- 54 7 00 26 46 30 66' 32 43 30 33- 97 21 35 27 36 0 52- 58 30 0 45- 87 6 71 Im December 1842. 28 31 30 55 - 77 43 30 42- 07 13 70 29 30 0 53- 46 30 0 45- 94 7 52 1 8" 37' 30" 550-09 I 1 ' 45' 0" 545 • 30 4-79 30 40 30 52 '13 30 0 47- 09 5 34 2 40 30 50-52 30 0 43- 83 0-79 31 36 0 53 38 30 0 47 543 56 5 82 3 30 0 51-87 31 30 29- 42 22-45 Mittel 8 38 19 554 090 1 30 58 128 10 962 = 4' 35 ! 15 4 3t 30 54-18 • 31 30 3t- 77 22-41 5 40 30 48-25 39 0 43 25 5-00 It cm c r k Ii n g«n. Den 3. Früh unregelmässii; > den 4. Früh un- 6 48 0 47-12 30 0 28 98 18-14 rul lig, ganz inregelmäs»ig, Nachmittags auch ; — den 1 1 . 7 42 0 47-46 37 30 42 58 4-88 Nachmittags unregelmässig, den 20. Früh und Naohmit- 8 34 30 50-20 36 0 42 29 7-91 tags unregelmässig. 9 46 30 49 • 43 31 30 42 67 6-76 Mittel .ins den Summen der Maxima und Minima = 548-60.9. 10 45 0 49-62 37 30 43 84 5-78 Grösste Declination den 20. mit 533-968) grb'sste monatl. Oscillation 11 46 30 49-90 30 0 40 75 9-15 Kleinste „ 9 3 n n 557-817! 23-810 = 9' 58 • (1 1 . 12 43 30 52 ■ 88 46 30 43 28 9-60 Grösste tägliche Oscillation den 4. 19-5 50 sm 8' 10 V 70. 13 39 0 51-94 42 0 45 82 6-12 Kleinste „ n 30. 5-341 = ->' 14 '06. 1 Variationen der Declinaüon der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 77 Tag Zeit des Minimum Minimum Zeit des Maximum i\l ;> \ i i Unterschied Im Februar 1843. 8 1 ' 34' 30" 554 ' 53 t h 31 30" 547 ■70 ('. ■ 83 ow 0 52 • 6 1 48 0 36 ■83 15 • 78 37 ■ > i 54 •70 46 30 37 •54 1 7 • 1 6 A A 30 55 05 42 0 48 •02 7 • 03 OU 0 50 • 53 34 30 43 •72 6 •81 Ol a a oO 53 92 36 0 II ■11 9 81 ■ ) \J 0 56 1 1! 34 30 36 ■17 1 9 • 99 A.'\ 54 87 48 0 44 37 1 1 1 •50 0 U 0 57 32 46 30 44 35 1 2 •97 1A an 55 07 46 30 45 68 9 ' 37 43 30 57 20 46 30 43 45 13 75 84 30 55 0 1 40 30 45 60 9 41 30 0 58 1 9 31 30 44 88 1 3 31 43 30 50 12 42 0 36 95 13 1 7 37 30 55 72 30 0 47 46 8 26 46 30 55 53 42 0 46 62 8 91 34 30 55 65 39 0 49 71 5 94 40 30 53 78 30 0 16 26 7 52 33 0 55 97 30 0 48 08 6 89 45 0 56 09 33 0 44 50 11 59 31 30 55 64 46 30 44 6'2 11 02 36 0 58 53 30 0 41 51 17 02 36 0 57 7 1 30 0 45 42 13 32 43 30 58- 50 43 30 34- 61 23 99 60 0 59 • 10 5 0 48- 17 10 93 36 0 55' 30 48 0 47- 06 8- 24 31 30 57 • CK 34 30 48- 12 9- 56 80 0 50- 07 31 30 45- 87 Ki- 10 8 38 9 555- 592 1 37 24 544- 335 ll- 403 = 4' 46 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 1 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Mittel "«merkungen. Den 2., 3. und 6. Nachmittags unrcgclmässig ; — den 4. Früh unregelmässig; — den 14. und 19. unregel- Wässigj — Jen 22. Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 24. Früh unregelmässig, hohe Declination Nach- mittags. ™* tel »US den Summen der Maxima und Minima = 549-963. Urossto Declination den 24. mit 534-608) grössto monatl. Oscillation „„ Ste » n 25. „ 559-100) 24-492 = 10' 14'-'75. Wösste tägliche Oscillation den 24. = 23-992 = 10' 2 ! 20. Kleinste 17. Im März 1843. •942 = 8' 29*14. 1 2 S h 30 0" 555 •33 1*87 30" 544 •92 10 •41 40 30 55 •07 37 30 44 •90 10 •11 8 46 30 56 •70 34 30 45 ■67 1 1 ■03 4 80 0 59 28 37 30 42 •67 16 • 6 L 5 45 0 56 •75 30 0 47 57 9 18 6 7 8 9 10 11 12 37 30 50 •43 37 30 42 77 7 •00 43 30 55 42 46 30 35 95 19 ■47 43 30 50 15 37 30 44 32 i 1 83 34 30 60 57 31 30 42 08 18 49 43 30 59 98 81 30 43 22 10 70 33 0 60 42 39 0 42 02 17 80 37 30 60 90 46 80 37 66 23 40 13 14 42 0 55 00 33 0 42 07 12 33 45 0 58 59 30 0 42 27 16 32 15 16 33 0 59 84 40 30 44 14 15 70 40 30 63 00 37 30 40 28 22 78 17 18 19 55 30 71 70 34 30 39 48 32 28 40 30 63 15 54 0 37 95 25 20 43 30 01 01 37 30 43 55 18 06 20 21 22 45 0 64 62 31 30 38 13 26 49 40 30 62 57 39 0 44 20 18 37 45 0 65 81 42 0 41 04 24 77 23 24 25 26 27 28 31 30 62 09 43 80 41 50 21 19 37 45 80 0 88 60 32 7 1 37 48 30 0 45 43 60 07 22 23- 72 04 34 30 04 76 31 30 41- 82 22- 94 45 0 68 51 30 0 43- 45 25- 06 31 30 07 47 30 0 41' 18 26' 29 Tag 29 30 31 Mittel Zeit des Minimum S' 1 37' 30' 34 30 43 30 8 39 52 Minlmu m 508-51 03-61 60-02 561-604 Zeit dos Maximum l h 48' 0' 46 30 30 0 1 37 47 Maximum 538 -18 41-65 44-64 542-249 Unterschied 30-30 21-90 21-38 19-354 8' 5 '74 Bemerkungen. Den 2. Früh und Nachmittags ganz unregclmüssig ; — den 3., 4., 5., 0., 10., 17., 24. u. 25. Früh unregelmässig; — den 15. Nachmittags um 1' 40'" plötzlich senkrechte Schwin gungen ; — den 18. Früh und Nachmittags unregelmässig; — den 29. Nachmittags senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 551-927 Grössto Declination den 7. mit 535-950) grössto monatl. Oscillation Kleinste „ „ 17. „ 571-758) 85-808 = 14' 58*78. Grössto tägliche Oscillation den 17. = 32-275 = 13' 30 v 10. Kleinste „ „ „ 6.= 7-066 = 3' 12 r 41. Im April 1843. 1 8 h 45 0" 500 •27 1''30 0" 539 •01 27 •26 2 31 30 66 •37 39 0 39 •30 27 •07 3 33 0 02 •99 39 0 33 •05 29 •94 4 40 30 51 91 40 30 38 •27 13 ■07 5 81 30 07 •05 45 0 36 •88 30 ■17 6 39 0 55 •09 34 30 25 •38 30 •31 7 37 30 62 •44 40 30 35 •70 26 •68 8 30 0 58 98 46 30 43 •02 15 •96 9 42 0 01 85 30 0 43 •72 18 •13 10 30 0 43 24 11 30 0 04 57 31 30 40 05 24 •52 12 40 30 65 90 31 30 41 87 24 •03 13 30 0 63 81 31 30 43 00 20 81 14 45 0 64 15 40 30 34 25 29 90 15 30 0 66 70 30 0 36 82 29 88 16 33 0 64 99 31 30 36 73 28 26 17 40 30 00 34 45 0 39 12 27 22 18 30 0 06 46 40 30 39 95 26 51 19 30 0 60 07 40 30 38 70 27 91 20 31 30 64 23 30 0 41 15 23 08 21 31 30 65 68 33 0 41 87 23 81 22 33 0 62 73 34 30 46 08 16 65 23 42 0 64 34 46 30 44 17 20 17 24 40 30 63 99 30 0 42 97 21 02 25 37 30 68 19 36 0 41 73 26 46 2G 37 30 67- 45 33 0 42 72 24 73 27 30 0 67 47 45 0 38- 75 28- 72 28 31 30 66- 16 34 30 43- 05 23- 1 1 29 30 0 09 • 17 42 0 38- 72 30- 45 30 34 30 68- 25 31 30 41- 94 20' 31 Mittel 8 35 20 564- 512 1 30 39 539- 712 24- 922 10'25 ! '5-1 Bemerkungen, Den 1. und 6. Früh etwas unregelmässig; — den 11. und 23. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 7. Nachmittags etwas senkrechte Schwingungen; — den 16. Nachmittags plötzlich senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 551 • 902. Grösstc Declination den 6. mit 525-383) grössto monatl. Oscillation Kleinste „ „ 29. „ 569-167) 43-784 = 18' 18*98. Grösste tägliche Oscillation den 29. = 30-450 = 12' 44 ; 29. Kleinste „ „ „ 4. = 13-607 = 5' 43 ! 04. Im Mai 1843. 1 8*81' 30" 567 94 l h 48' 0" 542 85 25 •09 2 34 .'10 07 12 31 30 41 88 25 2 l 31 30 67 91 42 0 41 37 20 54 4 43 30 67 52 36 0 43 48 24 04 5 33 0 70 49 48 0 44 82 25 67 6 30 0 69 46 36 0 43 07 25 79 7 37 30 71 27 36 0 42 82 28 45 8 46 30 03 87 31 30 45 05 18 82 9 40 30 03 92 42 0 45 09 18 83 10 42 0 06 01 31 30 41 00 25 01 1 1 34 30 65 32 46 30 47 62 17 70 TS Max Weisse. 1 &g Zeit des Minimum Zeit dos Maximum Unterschied Tag Zeit des Mm nui in Zeil 5Iaxh des Maximum Unterschied Minimum Maximum [Minimum nlim 1 2 8 h 30 0" ODO oU l h 33 0" \ 1 A I LA n.) 2 1 • 1 r. Messungen verwendet wurde. hie Beobac litungen dienen 13 31 30 c. 7 Uo 36 0 i u ■1 o t s L O •17 '1- i also Mos zur Ermittelung der taglichen und monatlichen 14 33 0 C Q 31 30 A 'i 4=U ^ . > • Uli Oscillation. 15 30 0 70 ' 1 5 40 30 II 7 • > 1 ■ 1 7 1 1 >•> _ • Qfi Grösste tägliche Oscillation de i 25 = 40-350 = 16' 51-78. 1 0 45 0 i) i l o 45 0 1 S 1 O ou 1 ■} • st£ ÖO Kleinste „ 1 1 = 8-733 = 3' 89 'SO. 1 7 33 0 68 ' 37 30 0 1 ~. .(17 V 1 • II k 1 8 30 (1 e. \ • n i u 1 10 30 42 •Ä7 22 1 4 Im Juli 1843. 1 9 30 0 60 • 10 30 0 45 •42 20 •74 zu 31 30 72 ■42 36 0 40 •77 3 1 •05 1 S h 40' 30' 577 • 59 1*31' 30' 548*44 3 1 • 15 21 30 0 «8 • 57 39 0 15 •07 ■1 -1 ■90 9 45 0 07 • ßfi 3 1 30 42 ■ 99 2 1 •23 22 31 30 02 •79 33 0 44 •16 18 03 3 30 0 7 0 ■ 92 ■t i 0 i •in ou 42 • 99 33 ■93 23 30 0 62 •34 45 0 46 ■21 16 • 13 4 30 0 75 ■09 A O 0 39-70 35 •39 24 30 0 0 1 ■ 02 30 0 38 •88 25 ■74 5 46 30 63 • 01 30 0 39 ' 88 .> " ■76 SB 31 30 70 •05 46 30 37 ■44 32 •01 6 30 0 02 1 1 ( A 9 AZ u 1 2 ■ S2 1 '.1 ■ 29 2« 33 0 0!) • 57 46 30 30 •24 33 ■33 7 45 0 70 " 7ö 1 D OU Iii ÖO ' 90 27 0 0 69 00 10 0 39 85 29 •75 8 58 0 l o •80 1 0 30 20 * 1 9 1 Cl l .1 O 1 28 33 0 70 ■53 30 0 12 •20 28 •33 9 30 () 02 ■ 82 33 0 46 ' 23 1 A * 59 29 30 0 7 1 ■59 48 0 45 •00 26 • 59 1 0 31 30 5 0 * (i i 43 30 '-l 7 • 7 f 1 S! 1 O • <\n V\J 30 30 0 02 ■79 46 30 4 l •22 2 1 •57 1 1 30 0 öS • 13 30 0 36-60 9 1 • Kft .).> 31 30 0 0 7 ■95 39 0 42 • 12 25 •83 1 2 ".ii ii OU u 0 1 ■ 15 46 30 37-70 23 - 45 Mittel 8 32 31 5 07 •445 1 38 10 542 •12 1 24 • 03 1 = = 10' 3" 17 13 14 36 0 30 0 59 Ii 1 •08 43 30 30 0 35- 16 36- 37 24 2 1 • 52 ÖO 1! f, ■ l r k ii n 1 1 n Den 1. Früh kleine senkrechte Schwingungen ; — 15 30 0 58 •30 34 30 42-80 15 56 den 4., ')., 10. und 29. Früh unreeelmüssiger Gang; — d< 16 30 0 02 • 00 10 30 37-23 25 43 8. Früh und Nachmittage un regelmässig ; — den 18 1 O iii . ? t Vi 1 N ' 1 1 7 46 30 58 •09 39 0 3 1-80 23 29 20. Früh etwas si nk rceht o Schwingungen. 18 19 34 30 03 •44 37 30 37-47 25 97 Mittel aus i cn Summen der Maxima und Minima = 554 - 78 1 . 30 0 53 "0 30 0 31-21 55 Grösste Declination den 20. mit 530-2 I2j grösste moriatl. OlCilUtl D 20 21 39 0 58 80 46 30 3 1 -09 2 1 77 Kleinste 572-417I 36-1 T5 = 1E> ' 7 '■' DO. 30 0 48 78 45 0 20-01 22 17 Grösste tägliche Ose: Uation den 20. = 33-3 33 = 13' 56 '-'66. 22 30 0 57 53 46 34 30 30-3 1 27 12 K leinste n n 10. 3-883 = 5' 48 '-'40. 23 34 30 00 46 30 27 ■ 95 25 1 1 24 31 30 52 24 30 0 32-60 19 64 Im Juni 1843. 25 30 0 50 00 40 30 13-97 42 09 26 3 1 0 19 51 34 30 26-14 oa 37 1 8' 80' o' 570 90 r-4o' 30" 537 05 33 20 27 45 0 41 94 40 30 22-34 19 60 •) 30 0 71 17 39 0 31 32 39 80 28 39 0 73 00 40 30 48-65 24 11 3 31 30 71 77 45 0 39 17 32 30 29 30 0 79 12 46 30 48 • 6 1 30 51 4 31 30 80 75 10 30 52 25 28 59 ;0 30 0 7 5 40 43 30 54 47 20 93 5 30 0 85 33 30 0 03 99 21 30 31 84 30 75 97 37 30 55-84 20 13 6 33 0 78 00 30 0 57 85 20 20 Mittel 8 35 7 1 39 43 24- 270 = 10' 9 ! 33 7 34 30 80 65 31 30 57 23 71 •23- 10 i mer kurjjen. Den 7. ind 8. Früh etwas senkrechte Sohwingun- 8 30 0 73 97 37 30 50- 17- 20 gen; den — den 21., 24., 25. und 20. Früh unregelmässig; - 9 ■16 30 86 27 46 30 02- 46 23 80 27. NaeliniHtags senk rech l.e Seh wi iigungen ; — den 28. 10 30 0 80 56 30 0 44- 22 36- 30 und 29. Frül plötzlich etwas senkrechte Schwingungen. 11 40 30 54 81 30 0 46 07 8' 70 Auch in diesem Monate wurde mit dem Rohre des Sex 12 30 0 00 79 46 30 45 so 2 I • 90 tauten beobachlet. 13 43 30 73 29 43 30 43- 37 29 90 ■össte lütrliche Osci Ilation den 25. = 42-691 = = 17' 51*54. 14 34 30 07 48 37 30 44- 43 23 00 leinste n n 15. = 15-5 58 = 0' 30 ! 50. Ii) 45 0 08- 51 46 30 49- 84 18- 00 n 10 17 31 30 30 0 07- 09 ■ 61 62 30 43 0 30 38- 45- 75 20 28- 24- 80 40 Im August 1843. 18 33 0 70 60 42 0 10- 19 24- 40 1 8 b 46' 30"' 570 74 t l 30' 0" 537-82 38 92 19 30 0 75- 42 46 30 47- 29 28- 10 40 30 75 42 4 5 0 48-89 26 53 20 30 0 09 28 31 30 45- 47 23- 80 io 30 79 40 33 0 50-00 29 34 21 30 0 73 00 39 0 48- 84 24- 20 1 33 0 80 90 40 30 30-84 44 12 22 34 30 73' 10 40 30 51 4 9 21- 00 30 0 08 3 7 42 0 60-52 7 85 23 40 30 73- 42 39 0 51- 07 21- 70 0 30 0 0 1 • 68 33 0 61-89 2 74 24 33 0 77 • 13 46 30 40- 03 30- 50 7 30 0 73 82 42 0 58-62 15- 20 2") 36 0 75 • 27 30 0 34' 92 40- 30 8 31 30 70 0 1 10 30 53-93 16- 08 26 30 0 73- 54 43 30 35- 93 37- 00 9 10 30 03 26 30 0 46-88 10- 38 27 40 30 78- 02 30 0 43- 84 35- 70 10 12 0 02 8 1 30 0 478-31 24- 40 28 31 30 78- 12 1* 30 47 • 77 30 30 1 1 37 30 00 45 43 30 79-42 26- 98 29 30 0 81 ■ 19 .30 0 57- 27 26- 90 12 30 0 02 • 03 30 0 79-84 22- 19 30 34 30 70- 93 30 0 4 2 • 97 33 90 13 14 37 30 12- IS 42 0 86- 12 26- 07 Mittel 8 31 15 1 38 30 27- 042=- 11'18'Y 31 30 10" ■17 30 0 85-28 2 "i " 19 Bemerk u n (■ e n Den 2. Nachmittags plötzlich senkrechte Schwin- 15 30 0 08' 57 30 0 80 • 77 21 • 70 Bungen ; den 10. Fr ih unregelmässig ; — Ich 1 1 . und 1 'e 16 30 0 00- 89 43 40 30 85-67 89-42 21- 21 Nachmittags senk rechte Schw Lngungen ; den 16. Fi di 1 7 37 30 08- 83 30 19- 4 1 etwas senkrechte Schwingungen — den 21. Früh und Naeh- IS 34 30 07- 02 30 0 85 • 32 21- 70 mittag! unregeluüissig 19 30 0 07- 3 1 40 30 83 '48 s 1 • 1 s QU - 28 - 80 Vom •-. . Juni an wurden die Beobachtungen mit dem Rohre 20 3;; o 12- 20 30 0 08 des Sextanten gemacht, da der Theo lolith zu terrestrischen 21 39 0 10- 50 30 0 89 • 05 20- 85 Variationen der Deelination der Magnetnadel, "beobachtet in Krakau. 79 Tag 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mittel Zeit dos Minimum 8*81' 45 42 34 0 31 31 40 39 36 8 34 30" 0 0 30 0 30 30 30 0 0 59 509 ■ 67 08 • 63 05-79 11-50 07-34 10-99 10-68 05- 07 07-43 06- 88 508 -390 Zeit des Maxi m ['MC' 37 30 37 0 37 30 31 46 31 1 35 30' 30 0 30 0 30 0 30 30 30 99 474-10 80-08 77-04 84-69 80-91 80- 37 80 • 62 81- 29 84-44 80-72 482-028 I'ntorM'hiiMl 35-57 26-55 28-75 26-81 26-43 30 • 62 30-06 23-78 22-99 26-16 2 I - 129 = 10'15'-6I Bemerk ii n (;,.„. ]),>„ ]<>. a nd 07. Früh unregelmassifri — den 8. Früh Unregelmässig, Nachmittags senkrechte Schwingun- gen ; — den 29. Früh plötzlich unrcgelmässig. Ben 9. wurde der Theodolith wieder aufgestellt, und den 28. die Constanten zurBerechnung der absolutenDoclination bestlmmtj '"Ii fand so « = 15° 56' 59 ''7, i = 25'20. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima vom 10. an = 495-390. OrÖKgto Deelination den 22. mit 471-100) g ,.;;.,ste monatl. O.olllatlon " loir 'sto „ „ 20.,, 512-258) 88-188 - 1«' 1 »48. Urosste tägliche Oseillation den 4. = 44-116 = 18' 31 r 72. Kleinste „ y. = 2 -740 = 1' 9 r 05. Im September 1843. 3 4 5 6 7 8 9 10 I I 12 13 14 15 te 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Mittel ,B " k «»|" Den 3. Früh unrcgelmässig, unruhig; — den 5., •> l2 - bis 10., 18. bis 21., 26., 29. und 30. Früh unregel- massig. ° Q r '!j tel aus (1(,n Summen der Maxima und Minima = 491-188. SM Deelination den 10. mit474-291) grösste monatl. Oseillation » - 17. „ 518-792 «-50! -18'«»«. K.„; ' ta * lM *« Oseillation den 17. = 34-017 = 14' 17 '23. K1Cln8te . , . 5.= 9-200 = 3' 51 '84. 8' 1 31' 80' 501 •45 t 6 39 0" 483 ■24 18 •21 30 O 495 •05 31 30 80 •00 15 ■05 39 0 500 • 99 43 30 84 •24 16 •75 46 30 03 •78 80 0 84 ■ 45 19 •33 40 30 190 •60 31 30 Hl 10 9 ■20 37 30 501 •51 37 30 85 42 L6 •09 30 0 07 •61 45 0 82 ■24 25 •37 30 0 09 •07 30 0 83 85 26 22 30 0 04 40 37 30 80 23 2 l •17 37 30 Ol 78 43 30 74 29 .",0 49 31 30 Ol 80 30 0 81 72 20 08 34 30 08 16 43 30 82 07 25 79 46 30 08 27 30 0 87 6 1 20 03 30 0 1 1 91 45 0 86 73 25 18 33 0 07 43 36 0 86 99 20 44 43 30 06 68 43 30 87 52 19 10 31 30 18 79 30 0 84 77 34 02 31 30 07 97 43 30 77 28 30 69 45 () 07 II 30 0 84 77 22 67 33 0 07 90 31 30 83 82 24 08 46 30 12 22 34 80 79 IM 33 04 46 30 05- 29 30 0 82 26 23 03 31 30 00 Ol 30 0 86 48 13 01 30 0 06 16 34 30 89 72 10 44 30 0 09' 37 30 0 83- 62 25 75 33 0 07- 11 45 0 81 • 47 25- 67 34 30 5 7 30 0 82- •10 28 17 45 0 08- 33 43 30 81 • 56 26- 77 43 30 06- 76 31 30 83' 39 23- 37 30 o 02' 03 39 0 82' 17 19" 86 8 36 18 505 • 79 1 36 0 483- 182 22- 644 = 9' 30 Tag Zeit des Minimum i\l i ni um m Zeit des Maximum Maximum Ünterschfod Im October 1843. 1 8* 33 0" 503 - 04 1*34 30" 486 1 Ö L D DD 2 30 o 05 •84 30 o o J 1 7 ;i 46 30 i 'je. ■ 7 1 33 0 88 ' 95 7 1 • 7ß 4 30 0 508 ■ 07 45 o SC) - I * 2*) 5 34 30 04 - 25 1 6 30 83 i". I •XI .AI • AI 6 30 0 09 - 05 30 o 80 a 4 09 •) t 30 08 62 RA ei *tft ß <\ uo -> ■> ÜO iy ( 30 o 06 54 0 1 s <*i ö>) 1 \t i i 35 9 30 o 09 70 45 o 70 ■ » ■) 10 30 o 06 39 43 30 88 1 1 1 o Oft n 33 0 10 1 7 43 'Hl 88 O 1 S7 12 34 30 08 93 36 0 8ü 1 o O Q _ ■ ) o 1 13 34 30 07 3 1 tn vu () ÖD (\Q \Jv <• 1 „ l oo 14 31 30 07 94 40 30 85 99 2 1 95 15 37 30 U 08 31 30 75 17 36 51 16 46 30 03 88 37 30 1)1 09 12 19 17 33 0 03 67 37 30 89 14 14 53 18 42 0 08 65 34 30 90 16 18 49 19 40 30 10 85 45 0 93 41 17 44 20 45 0 1 1 85 33 0 93 42 18 43 21 30 0 1 1 90 45 0 96 39 15 51 22 42 0 13 82 31 30 94 95 18 87 23 39 0 10 59 30 0 9-1 75 15 84 24 39 0 10 81 45 0 80 57 24 24 25 34 30 07 08 40 30 96 22 10 86 20 42 0 08 50 40 30 90 53 97 27 36 0 07 79 36 0 502 70 5 09 28 30 0 1 1 51 43 30 Ol' 55 9 90 29 42 0 11 • 95 39 Ol 499 75 12 20 30 34 30 19- 45 34 30 504- 01 15 44 31 30 0 15- 43 31 30 496* 81 18 02 Mittel 8 36 0 608- 800 1 37 58 190- 813 17- 993 n 7' 83 f 42 llumcrkungon. Den 1., 2., 5. und 15. Früh et\\;as unregehnässig; — den 3. Früh hoher Stand; — den 4. Früh etwas unrcgel- mässig, senkr. Schwingungen; — den 9. Früh etwas unregel- mässig, Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 10. und 14. Früh und Nachmittags unrcgelmässig; — den 12., 20., 21., 22. und 28. Früh unregelmässig; — den 18. u. 19. Früh unregelmässig, Nachmittags senkrechte Schwingungen. MBtel aus den Summen der Maxima und Minima = 499-809. Grössto Deelination den 15. mit 475-175) grösste monatl. OsollUtfon Kleinste „ „ 30. „ 519-450) 44-a75 = I8'35 r 73. Grösste tägliche Oseillation den 15. = 36-508 = 15' 20'00. Kleinste „ n n 27.= 5-092 = 2' 8 r 32. ' Im November 1843. 1 8'' 45 0" 524 •72 1* 30 0" 503 •09 21 •63 2 46 30 12 ■77 39 0 05 •38 7 •39 3 48 30 II • 10 46 30 07 83 6 •27 4 31 30 18 •38 34 30 10 05 s •33 5 35 0 19 •58 30 0 07 58 12 00 6 48 30 17 01 33 0 4 99 87 17 •17 7 30 0 20 05 33 0 509 12 10 • 93 8 33 0 21 10 34 30 1 1 77 9 33 9 45 0 17 27 36 0 07 42 9 85 10 30 0 28 02 30 0 1 1 66 6 96 11 30 0 20 47 40 30 10 00 10 47 12 46 30 22 57 33 0 499 32 23 25 13 42 30 23 05 36 0 512 22 10 83 14 43 30 25 30 30 0 14 73 10 57 15 31 30 21 66 36 0 1 1 35 10 31 10 34 30 20 38 39 0 12 98 7 40 17 30 0 20 43 30 0 08 89 11 54 18 42 0 22- 84 31 30 15 57 7 27 19 33 0 27- 25 37 30 18 60 8 65 20 43 30 18- 17 31 30 10 91 7 26 21 40 30 29- 15 30 0 U 50 17 55 22 36 0 16 31 34 30 13- 10 3- 2t 80 Max W eis s e, 'Tin* I ag Zoit des Minimum Minimum Zeit des Maximum Mas iniii in Unterse 23 8*86' 0" 522 71 1" 30' 0" 499 07 23 64 24 42 0 21 54 30 0 492 III 28 03 25 45 0 15 40 20 0 501 85 13 55 20 30 0 18 32 34 30 504 37 13 95 27 31 30 17 50 30 0 02 49 15 07 28 43 30 10 21 31 30 04 25 11 90 29 31 30 18 40 40 30 08 03 9 77 30 31 0 19 00 31-30 14 04 5 02 Mittel 8 37 55 520 034 1 33 40 507 987 12 012 = 2-70 Bemerkungen. Den 5. Früh und Nachmittags unregelmässig j — den 0. Früh und Nachmittags unregelmiissig, unruhig; — den 7. Früh plötzlich senkrechte Schwingungen, unregel- mässig, unruhig; — den 8. Früh plötzlich senkrechte Schwingungen, unregelmässig, unruhig; — den 8. Früli plötzl. senkr. Schwingungen ; — den 10. Früh unregolmässig, unruhig; — den 11. Früh etwas senkrechte Schwingungen ; — den 12. Früh und Nachmittags etwas senkrechte Schwin- gungen; — den 17. Früh und Nachmittags unregelmässig, senkrechte Schwingungen; — den 20. Früh und Nachmittags senkrechte Schwingungen ; — den 30. Früh unregelmiissig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 514-010. GrössteDeclinationden 24. mit 492-908) grb'ssto monatl. Oscillation Kleinste „ , 21. „ 529-150? 88-842 - Ii' 18'W. Grösste tägliche Oscillation den 24. = 28 ■ 634 = 12' 1 ' 57. Kleinste , „ „ 22.= 3-208 = 1' 10 ! 84. Im December 1843. 1 8" 36' 0" 523 59 1"46' 30" 508 62 1 i 97 2 33 0 25 65 30 0 09 62 10 03 3 45 0 19 83 30 0 1 1 20 8 63 4 34 30 20 42 30 0 14 58 5 84 5 43 30 18 91 30 0 10 52 8 39 6 30 0 18 35 40 30 15 02 2 73 7 40 30 28 78 43 30 19 12 9 66 S 45 0 24 67 34 30 18 07 6 00 9 49 30 18 09 34 30 13 48 4 61 10 30 0 30 68 3 t 30 12 64 18 04 11 33 0 29 82 37 30 19 '10 10 42 12 33 0 26 50 33 0 20 64 5 86 13 43 30 10 42 37 30 10 29 0 13 14 39 0 15 14 31 30 21 74 6 OO 15 49 0 27 32 33 0 18 79 8 53 10 30 0 28 24 34 30 13 37 14 97 17 34 30 34 99 36 0 05 01 29 38 18 30 0 28 54 30 0 00 4.0 22 08 19 45 0 36 91 43 30 10 09 26 82 20 33 0 35 98 3G O 12 30 23 62 21 30 0 28 32 33 0 03 81 24 51 22 33 0 39 73 30 0 24 22 15 51 23 45 0 24 60 34 30 17 01 7 59 24 36 0 32 62 31 30 22 73 9 89 25 46 30 19 99 43 30 U 02 8 97 20 40 30 35 47 46 30 35 00 0 31 27 67 30 11 79 37 30 495 55 1 6 24 28 30 0 05 45 30 0 93 09 I:: 30 29 37 30 07 54 3 t 30 99 70 7 84 30 43 30 07 81 30 0 97 77 10 04 3t 39 0 07 82 33 0 94 03 12 19 Mittel 8 39 0 523 516 34 59 511 878 1 1 490 Tag Zoit des Minimum Zoit des Maximum M.;i.\ i ii i u m Minimum Unterschied 4' 49 ! 5. r Bemerkungen. Den 3. Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 9. zwischen 8" 40™ und l h 40 ,n — 0-758; — den 13. zwischen 8''40'" und 1'40" — 1-258; — den 14. zwischen 8M0 1 " und l"40™ — 13-491; — den 26. zwischen 8*40" und 1"40'° — 0-100; den 21., 23. und 24. Früh senkrechte Schwingungen ; — den 27. Früh merkwürdiger Stand u. Gang. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 517-697. GrössteDeclination den28. mit 493-087) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ , 22. , 539-733f «'MG = W»'». Grösste tiigliche Oscillation den 17. = 29-384 = 12' 20*50. Kleinste „ . „ 20.= 0-397 = 10 ! 00. Im Jänner 1844. t 8 h 37' 30" 500- 12 l h 31' 10" t95- 57 10- 55 2 37 30 07 • 09 30 0 195- 80 1 t- 23 3 40 30 08- 08 33 0 500- 36 7 72 4 40 30 09 1 1 34 30 493- 75 15- 30 43 30 00 83 30 0 486 63 20 20 y 30 0 00 07 31 30 499 95 0 72 7 31 30 07 37 31 80 498 58 8 75 8 30 0 07 75 30 0 198 42 9 32 9 40 30 07 92 31 30 500 19 7 73 10 45 0 08 72 42 0 02 07 0 05 H 40 30 04 72 42 0 496 88 7 84 12 45 0 05 44 30 0 500 57 4 87 13 31 30 07 78 30 0 499 42 8 30 14 30 0 05 28 39 0 494 38 10 90 15 43 30 07 8t 46 30 90 95 10 80 10 43 30 08 75 40 oU Jo 39 15 30 17 40 30 09 08 37 30 94 05 15 03 18 30 0 07 40 30 0 90 50 10 90 19 3t 30 07 80 39 0 502 85 5 01 20 37 30 07 09 34 30 03 73 3 30 2t 31 30 07 37 46 30 03 07 4 30 22 40 30 08 07 30 0 Ol 1 1 7 56 23 30 0 04 G7 39 0 04 80 — 0 ■13 24 45 0 05 90 30 0 03 12 2 78 25 43 30 494 •92 40 30 192 14 2 78 26 34 30 500 90 30 0 503 02 3 88 27 39 0 06 93 31 30 02 33 9 ■60 28 39 0 05 ■72 30 0 190 75 8 97 29 35 30 07 02 46 30 501 •62 0 •00 30 33 0 08 22 33 0 05 52 2 •70 31 40 30 08 98 31 30 196 •82 12 • 16 Mittel 8 38 19 500 671 t 34 56 198 744 7 •925 = 3'19 ! 71 II einer klingen. Den 2. , 9. , 20. unc 21. Früh unregelmässiger Gang; — den 5. Früh ganz unregelmiissig; — den 6. zwi- schen 8*40" und l"40 m —0-625; — den 11. und 17. Früh senkrechte Schwingungen; — den 13. Früh unruhig un- regelmässig; — den 14., 15. und 10. Früh unruhig; — den 23. Früh unregelmässig, zwischen 8''40 m und 1'40™ — 2-950; ■ — den 3t. Früh plötzlich etwas senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 502' 708. Grösste Declination den 5. mit 488*6881 gru'ssto monatl. Oscillation Kleinste „ , 4. „ 509-108( Ü2-476 = 9' 26» 84. Grösste tiigliche Oscillation den 5. = 20-209 m. 8' 29 ! 04. Kleinste „ , „ 23. = - 0 • 125 = - 3 ! 02. Im Februar 1844. 1 S" 3 1' 30" 508 03 I 1 ' 46' 30" 492- 09 15- 34 2 30 O 09 35 45 0 503 • 15 6 20 3 33 0 1 1 64 30 0 500- 63 tl Ol. 4 45 0 lt 82 31 30 501 39 10 43 5 42 0 1 1 84 30 0 495- 5 1 16 30 6 40 30 10 57 42 0 50 t 89 8 63 7 40 30 12 12 30 0 19'.) 76 12 36 8 40 30 LI 55 39 0 498 1 1 13 1 1 9 45 0 10 20 30 0 503 31 6 95 10 30 0 09 98 33 0 500 20 9 78 1 1 30 0 12 35 3t 30 04 62 7 73 12 3t 30 10 44 43 30 05 I 1 5 33 13 40 30 07 08 3t 30 03 23 3 85 14 33 0 08 00 43 30 01 1 1 3 89 16 31 30 07 50 40 30 00 94 6 56 10 36 0 09 30 30 0 Ol 3 t 7 99 17 30 0 09 36 39 0 03 93 5 43 18 40 30 07 00 30 0 00 77 0 29 19 42 0 09 58 30 0 01. 15 5 •43 20 37 30 12 •48 33 0 Ol 99 7 •49 2t 46 30 14 •97 30 0 197 40 17 •57 22 42 0 08 •84 37 30 503 75 5 •09 Variationen der Declinaüon der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 81 ■ag 23 24 26 20 27 28 29 Zeit dos Minimum 8 k 80' 0' 0 0 89 0 4 0 30 80 0 34 30 45 0 Mittel 8 30.43 Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied 507 • 00 t* 8.1' 30" 50^-06 3 54 11-21 35 0 499 • 83 11 38 1 1 -77 36 0 500-82 10 95 10-61 37 30 499-81 10 80 09-61 30 0 497-22 12 39 12-83 31 30 500-00 12 83 10-87 30 0 503-20 7 07 510-29 1 34 40 501-45 8 444 = 3' 42 r 87 — , . , a lb - * im »'"-««'ff unregelmässig : den 11. 15., 23. und 29. Früh unregelmäßig; - den 18 .wischen 8*40» und 1*40» - 0-875, _ den Nachmit- 2 7 r S :?, nZ unr °S elmässi g; - den 24. Terminstag; - den Mitt l 6tWa8 senkrocl,te Schwingungen. «JriwT ,S """" ,m der Maxima und Minima = 505-871 «vh.t uri Klein te mUl °" den mlt m *H B^sste monatl. Osclllation G ; , » »••!.» öl4-975( M-UB-e'U'M. 17-575 0-291 7' 22 r 89. 7 V 33. Im März 1844. 513-50 U 48' 30' ' 505-73 1 7-83 15-21 46 30 498-77 16-44 06-45 30 0 '.Ol-Ol 5-41 15-34 30 0 500-42 14-92 14-77 30 0 500-87 1 8 • 90 13-76 30 0 496-22 17-54 12-45 81 80 501 - 89 10-56 10-42 43 30 499-02 1 1-30 16-94 27 0 504 • 1 1 12-83 14-45 33 0 504-64 9-81 10-29 10 80 197-110 18-33 16-83 30 0 195-48 21-34 20-57 45 0 99-57 20-90 18-12 30 0 97-34 20-78 17-15 46 30 99-75 17-10 19-32 45 0 98-73 20 • 59 18-82 40 80 98 ■ 72 20-00 23-87 30 0 94 • 39 29 • 48 17-10 89 0 98-00 19-10 18-07 31 80 502-07 1 0-00 10-70 46 80 500- 1 1 10-65 21-58 33 0 197-25 2 1-33 21-04 43 30 96-85 2 1-79 22 • 82 33 30 91 -95 10-87 20- 33 31 80 97-36 22-97 19-70 30 0 98-58 2 1-12 21-08 80 0 99-21 23-47 16-24 34 30 93 • 22 28-04 16-92 30 0 96-91 80-01 1 4 • 02 40 30 84-07 29-92 14 - .so 46 30 93-83 il -03 16-97 36 47 - 198-20 18-802 = 7' 5 unruhig. Früh n o tl I . iuii OUIU den 9. Früh sehr unregelmässig; — den 14 und *»" r p K ?. mS *«%' senkrechte Schwingungen! - den I«. . w " ^ und Naclimitt ags merk (il '"«s'e iwi';,' r"'"", 0 " l,rr M " xima M»'i...a = 507-583. ,,, . J ' CLl "'atiori den 30 mit 484-0751 - ™ iöi lUö grösste monatl. Osclllatlon 523-807 leinste Kl Gr Deinste gf?"t« UtgUoh", OseiHat: 18. ion den 24. 39-J0a = 16' 47 r 7G. 30-875 = I2'58 r 05 3. = 5-411 = 2' 16 r 35 Im April 1844. 8 36' 0"|514-87 ;!7 30 10-80 42 0 15-15 33 0 | 22-21 l"3l' 30' 46 30 45 0 42 0 """«ehriften der ,,„ulm„ 501-05 196-66 99-01 90-20 13-82 20-20 10-14 -'5-95 Tag Zoit des Minimum Mlnlmun Maximum Unterschied 5 8' 80' 0' 5I9T>7 l''39' 0' 489-27 30-30 0 46 30 19-70 33 0 97-60 22-10 7 40 30 14-40 43 30 95-24 19-16 8 31 30 19-04 30 0 95-50 24-14 9 36 0 1 9 • 22 30 0 96-32 22-90 10 39 0 22 • 47 30 0 92-29 30-18 1 1 42 0 17-40 31 30 99-73 15-73 12 30 0 35-15 30 0 96-35 38-80 13 37 30 20-15 30 0 95-42 24-73 1 i 45 0 23-47 37 30 96-55 26-92 15 42 0 16-51 56 30 89-42 27-09 1 6 45 0 18-16 31 30 500-92 17-24 17 37 30 06-29 37 30 465-97 40-32 18 40 30 17-09 42 0 493-45 23-04 19 40 30 28 • 40 34 30 505-83 22-57 20 34 30 26-82 30 0 01-65 25-17 21 30 0 27-15 33 0 07-32 19-83 22 45 0 29-35 37 30 06-44 22 • 9 1 23 43 30 28-55 42 0 01-30 27-25 24 86 0 25-84 46 30 496-69 29-15 25 37 30 28-33 42 0 490-58 17-75 20 33 0 28-62 31 30 479-94 48-68 27 40 30 23-47 30 0 502-95 20 • 52 28 31 30 19-02 46 30 499-67 19-35 29 42 0 22-92 30 0 500-04 22-88 30 46 30 20-37 30 0 198-22 22-15 Mittel 1 3 38 36 521-67 1 37 5 J496-25 25-253= 10' 30 " 37 Bemerkunge». Den 3. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 4. Früh sehr unruhig; — den 5. Früh unruhig, unregel- massig; — den 8. Nachmittags senkrechte Schwingungen ; — den 17. Früh und Nachmittags merkwürdiger Stand; — den 2,3. Früh plötzlich senkrechte Schwingungen; — den ~;>. Früh unregelmässig, Nachmittags senkrechte Schwin- gungen; — den 26. Früh unregelmässig, merkwürdig. ■Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 508-914 Grosst Declination den 17. mit 405 907) gr5ss te monatl. Ovation Kleinste „ „ )2 . „ 535-1501 W-18J ■> 89' 8»«. lirosste tägliche Oseillation den 20. b= 18-675 = - 20' 25 ! 0I Kleinste „ „ n l. = 13-825 = 5' 48 r 39.' Im Mai 1844. rw. Cl. XVIII. lid. 1 8 h 81' 30' '522-42 l''33' 0' 502 • 85 19-57 2 40 30 19-15 46 30 02-64 16-51 3 37 30 15-99 51 0 01-94 14-05 30 0 22 • 92 31 30 00 • 42 22-50 6 30 0 21 -42 31 30 496-16 25-20 34 30 1772 42 0 96-96 20-70 7 43 30 22-42 45 0 501-95 20-47 8 45 0 21-4.4 42 0 496-19 25-25 9 10 43 30 19-14 46 30 94-97 24 • 1 7 46 30 22-00 46 30 502-41 1 9 • 59 1 1 33 0 17-03 30 0 495-98 21-05 12 30 0 2 I ■ 02 39 0 96-02 25-60 13 31 30 21-42 30 0 97-87 23-55 14 39 0 20-60 48 0 91-10 35-50 15 30 0 18-31 30 0 99-46 18-85 16 40 30 22 -24 40 30 99-98 22-26 17 30 0 1 9 • 9 1 30 0 502-03 17-88 18 33 0 22-07 33 0 03-43 18-64 19 43 30 20-75 30 0 00-52 20-23 20 43 30 I 20 • 42 34 30 03-41 17-01 21 42 o 2 1 -52 30 0 498-63 25-89 22 30 o 24 • 09 46 30 91-34 12-75 23 30 0 20 • 03 43 30 50 1 • 07 18-96 24 30 O 25-48 33 0 02-36 23 • 1 2 25 30 0 2 1 • 02 45 0 01 • 18 9-84 20 31 30 20-94 30 0 02-22 8-72 27 30 0 17-45 31 30 00-33 7-12 28 36 0 21-55 31 30 1 02-02 9-53 1 1 82 31 ax Weisse. Tag Zeit Am M Lnimu m 29 SO 81 '30' 0' SO ü S7 SO Mittel 8 35 38 Zeit du« Maximum 516 '83 l 15-74 22-76 520 ■ 82 Iii)' V 4 0 30 30 0 1 37 33 493-95 500-00 02 • 57 499-42 Unterschied 22-88 15-74 20- 1!» 21 - 402 = 8' Ö9'33 Bemerkungen. Den 10. Früh plötzlich etwas senkrechte Sehwin- gungen; — den 19. Fr üb senkrechte Schwingungen ; — den 20. und 24. Früh etwas unregelmässig; - den '27. Krüh und Nachmittage senkrechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 510-1 I!). Grösste Declination den 14. mit 491-100/ grSsste monatl. Oscillatlon Kleinste „ „ 14. , 52S-600J 85 WO - 14' M»6. Grösste tägliche Oscillation den 14. = 35-500 = 14' 54'6. Kleinste „ „ „ 3. = 14 050 = 6' 64*1. Im Juni 1844. 1 8*43' 30" 518 60 l h 33' 0" 497 81 21 29 2 39 0 20 71 39 0 501 32 19 39 3 46 30 21 39 30 0 498- 87 22 52 4 40 30 21 13 54 0 500 88 20 25 5 31 30 25 51 30 0 00 39 25 12 6 30 0 26 90 42 0 498 74 28 16 7 34 30 22 28 31 30 99 26 23 02 8 31 30 25 64 36 0 500 83 25 31 9 42 0 22 55 33 0 02 53 20 02 10 34 30 22 02 30 0 00 32 19 70 1 1 42 0 20 79 48 0 Ol 75 19 04 12 30 0 25 14 33 0 Ol 79 23 35 13 40 30 16 64 42 0 497 85 18 79 14 37 30 20 63 36 0 500 74 19 89 15 30 0 23 62 33 0 196 56 27 06 10 31 30 24 32 46 30 99 35 24 97 17 43 30 26 26 30 0 500 44 25 82 18 34 30 24 81 46 30 498 09 26 72 19 33 0 21 28 46 30 97 35 23 93 20 30 0 21 92 3t 30 96 83 25 09 21 40 30 25 49 45 0 92 41 33 08 22 46 30 25 46 37 30 505 90 19 56 23 36 0 17 99 45 0 03 88 14 1 1 24 33 0 27 35 33 0 02 66 24 69 25 40 30 23 38 45 0 02 30 21 08 26 30 0 24 33 36 0 03 45 20 88 27 30 0 23 32 31 30 199 68 23 6 1 28 30 0 25 02 30 0 98 08 26 99 29 37 30 22 33 37 30 503 13 19 20 30 30 0 28 18 36 0 Ol 51 26 67 Mittel 8 36 0 523 ■ 166 l 37 36 500 122 22 978 = Benerkoigtn. Des I. Krüh anregelmässig (starker Wind); — den 14. Früh und Nachmittags etwas un regelmässig (Wind); — den 15. Früh etwas senkrechte. Schwingungen; — den 20. Früh und Nachmittags ganz unregelmässig; — den 29. Früh ganz unregelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 511-644. Grösste Declination den 21. mit 492-41 1 grosste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 30. „ 528-18 } 35-77 = 15' 1» 40. Grösste tägliche Oscillation den 21. = 33-08 = 13' 53 ! 62. Kleinste , „ „ 23. = 14-11= ö'55 r 57. Im Juli 1844. 1 8" 31' 30" 525 56 1" 45' 0" 199 85 26 21 2 30 0 27 53 43 80 99 00 28 53 3 31 30 23 98 31 80 98 14 25 84 4 36 0 20 00 30 0 502 84 17 16 5 31 30 24 95 40 30 498 78 26 17 6 31 30 24 73 33 0 503 73 21 00 7 31 30 28 85 48 0 Ol 25 27 60 8 36 0 25 •24 42 0 02 90 22 34 9 43 30 14 •30 40 30 07 •79 6 51 Tae Zeit Act Minimum Minimum Zeil de« Maximum Maxi num Unters« 10 8 h 40' 30" 542 81 l" 31' 30" 506 58 35 73 1t 30 o 1 9 92 30 0 Ol 80 1 0 02 12 30 o 16 4 1 34 30 00 Ol 1 0 40 13 30 o 14 02 52 30 493 85 20 17 14 30 o 19 00 30 0 500 94 18 06 15 3 l 30 18 06 81 30 493 70 24 30 16 30 o 22 00 46 30 94 15 27 85 17 36 0 21 65 37 30 95 08 26 62 18 80 0 2 1 93 57 0 92 86 "29 19 33 0 23 23 81 30 98 11 25 09 SO 30 0 23 65 80 0 503 54 20 I l 2 1 43 30 19 3 t 34 30 .1 Qft 1 6 28 15 22 30 0 18 90 31 30 504 13 14 77 23 36 0 15 2 t 31 80 499 84 15 37 24 39 0 2 7 2 t 45 0 502 07 24 54 25 37 30 1 1 32 31 30 490 83 20 19 26 34 30 10 53 45 0 490 65 13 88 27 37 30 05 88 30 0 487 93 17 95 28 30 0 19 73 31 30 495 64 24 09 29 30 0 17 82 39 0 488 19 29 03 30 30 0 17 68 34 30 510 61 7 04 31 46 30 19 57 80 0 490 53 29 04 Mittel 8 33 49 520 596 1 37 18 4 98 602 21 995 = I I 2 7 Bemerkungen. Den 9. und 31. Früh unregelmässig ; — den. 10. Früh sehr merkwürdiger Stand, Nachmittags senkrechte Schwingungen ; — den 18. Früh plötzlich etwas senkrechte Schwingungen; — den 17. Früh um 8' 1 84" unregelmässig (wenig); — den 22. Früh unregelmässig, Nachmittags senk- rechte Schwingungen; — den 23. Früli plötzlich senkrechte Schwingungen (Wind); — den 25. Nachmittags unregel- mässige senkrechte Schwingungen ; — den 27. Früh und Nachmittags hohe Declination. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 509-599. Grösste Declination den 27. mit 187'93 | Kleinste „ „ 10. „ 542-31 j Grösste tägliche Oscillation den 10. = 35-73 = 15' 0'40 Kleinste . , , ». — 6-51= 2' 44*06 grÖHKto monatl. Oscillation 5-4-38 = 22' 50*88. Im August 1844. 1 8 b 30' 0" 517- 95 1 "30' 30" 195 40 22 55 2 31 30 19 38 30 0 85- 25 34 13 3 30 0 27 03 30 0 87 34 39 159 4 39 0 27 99 31 30 504 51 23 58 5 39 0 19- 25 31 30 07 93 1 1 32 6 31 30 23 99 42 0 1 1 40 12 59 7 30 0 31 II 42 0 05 30 26 84 8 30 0 31 7 1 36 0 197 14 34 00 9 30 0 29 Ol 45 0 503 92 20 09 10 37 30 27 30 30 0 05 Ol 22 29 11 39 0 34 06 46 30 37 46 2 89 12 42 0 26 70 30 0 1 1 Ol 15 09 13 30 0 25 72 33 0 04 10 21 02 14 30 0 36 85 45 0 l 1 1 1 25 41 15 30 0 29 80 30 0 14 50 15 30 16 30 0 34 63 43 30 499 61 35 02 17 31 30 28 07 43 30 W 59 35 08 18 30 0 40 08 42 0 5)3 15 27 53 19 43 30 40 49 30 0 17 41 23 35 20 33 0 36 43 34 30 09 08 27 35 21 31 30 22 91 31 3(1 195 35 27 50 22 31 30 498 94 37 30 90 88 2 06 23 37 30 515 36 46 30 92 05 23 31 24 39 0 14 13 39 0 501 41 9 72 25 46 30 15 Ol 31 30 497 43 17 58 26 43 30 17 39 30 0 503 20 14 19 27 36 0 18 19 31 30 Ol 03 17 16 28 30 0 21 75 30 0 498 26 23 19 29 30 0 22 •71 30 0 501 •28 21 •43 30 34 30 24 •46 45 0 187 ■ 1 1 37 •35 31 5 0 26 •69 50 0 99 • 34 27 •35 Mittel 8 33 19 525 •386 1 36 50 599 •63 22 • 627=9' 30 v 20 Variationen der Deelination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 83 Tas Zeit dos Minimum Zeit dos Minimum M iiximum Maximum Unterschied Bemerkungen. Den 1., 2., 5., 9. , 10., 12., t(>., 20., 28. und 29. Früh unregelmässig; — den 8. Früh und Nachmittags unregel- massig; — den un( i 17, Nachmittags unrcgclmässig; — ■ den U. merkwürdig, Nachmittags kleiner um 1' 10 r 56; — den 18. Früh und Nachmittags senkrechte Schwingungen; den 21. Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 22. Früh sehr merkwürdiger hoher Stand; — den 31. Terminstag. Mittel aus den Summen der MaSima und Minima = 512-5076. (»rüsste Deelination den 2. mit 485 • 25) grSB8 te monatl. O.cillatioo Kleinste „ n i 8 . n 540-68) 55-43 = 23' IG' 84. Grössto tägliche Oscillation den 3. = 39-69 = IG' 40 ! 19. Kleinste „ 22. = 2-06 = 61 '91. Im September 1844. " 37 30' 523 •00 1''45 ' 0' 498 • 1 1 21 •89 34 30 22 ■78 30 0 95 ■ 15 27 •63 31 30 20 ■30 30 0 9 7 •03 23 ■27 30 » 0 21 •07 30 0 505 •10 15 •97 30 0 19 •23 30 0 502 ■ 79 L6 •44 30 0 23 •67 33 0 02 •77 2(1 •90 16 30 22 •88 30 0 00 •02 22 •86 31 30 22 • 34 36 0 499 •08 23 •26 30 0 Ii; •90 31 30 502 •49 1 1 •4 l 89 0 21 • 59 31 30 03 •78 17 •81 89 0 24 •97 30 0 01 •34 23 •63 34 30 22 * 52 30 0 02 24 20 •28 31 30 19 •76 33 0 I9S 51 21 25 80 0 24 16 34 30 97 46 26 70 30 0 20 02 31 30 96 30 23 72 34 30 19 50 33 0 98 12 21 38 30 0 25 80 30 0 506 06 19 74 34 30 24 02 3t 30 03 72 20 30 39 0 24 02 30 0 499 59 24 ■13 52 0 19 72 34 30 503 51 16 21 30 0 22 26 30 0 05 59 11; 67 30 0 19 92 34 30 06 01 13 88 30 0 22 30 34 30 04- 46 17 84 37 30 17- 37 45 0 06- 02 II- 35 45 0 18- 94 40 30 00 • 36 IS" 58 36 0 21 • 04 42 0 01- 53 19 ' 51 30 0 06- 50 45 0 197- 1 1 9' 39 36 0 2t- 56 36 0 98- 14 23- 42 31 30 09- 60 43 30 94- 33 15- 27 81 30 13- 33 31 30 502- 18 11 • 15 84 26 520- 869 1 34 15 500* 961 19- 404 8 9 10 I I 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Mittel Btmerkungen. Den 9., 12., 16., 17. und 29. Früh etwas unregel massig; _. Jen 23. Früh und Nachmittags unregelmKssig ; — (| cn 26., 27. und 28. Früh unregelmässig ; — den 30. Nach- mittags etwas unregelmässig, merkwürdiger (fang (starker iMel aus Summen der Maxima und Minima = 510-667. »osste Deelination den 29. Kl, inste *™fste tagliehe Oscillation den kleinste 29. mit 494-33) g™ 17. „ 525-80) öVite monatl. Osi-illat lou 27. 31-47 m 13' 18'04. 27-63 = 11' 36 ''28. 9-39= 3' 50 ! 63. Im October 1844. 10 * k 34' 30" 506 07 l''46 30" 5 1 0 87 37 30 22 00 42 0 503 71 30 0 22 08 30 0 195 28 30 0 23 35 51 0 503 10 30 0 20 74 48 0 02 89 31 30 21 67 34 30 01 47 42 30 O 20 71 31 30 19.S 09 0 24 02 42 0 502 15 37 30 22 33 30 0 10 09 39 0 21 16 46 30 03 86 4 -r-18 26 20 17' 20 ' 22' 21 ■ 12- 20 ' 80 29 80 25 85 20 62 57 24 30 Tag Zeit dos Minimum M initt Zeit des Maximum Maximum Unterschied U 8' 1 33 0" i 0 1 00 ou SAT. ;> u-> • 1 7 1 1) 12 42 0 22 54 54 AQ i. ö Da Ou 13 45 0 21 56 1 1\ ou A U • A7 1 ö 1 et 14 37 30 20 42 40 iiO O 1 u 1 • so ov 1 a RA 15 39 0 9-t - • > ■t 1 OU A 4 U4 U Q 00 f Q 0 w 16 30 0 ort OU U Aß uo A A 1 1 1 i Aß 17 40 30 24 37 30 0 04 19 20 18 18 4 (> 30 23 2 1 37 30 02 32 20 89 19 43 30 23 99 46 30 08 81 15 18 20 42 0 22 30 33 0 499 IC, 23 14 21 39 0 19 44 30 0 97 91 21 57 22 37 30 24 57 40 30 508 94 15 63 23 37 30 19 04 45 0 08 10 10 94 24 46 30 20 30 30 0 09 52 10 78 25 46 30 18 88 30 0 07 18 11 70 26 3G 0 10 40 30 0 07 27 3 13 27 33 0 22 66 43 30 07 91 14 75 28 31 30 24 20 31 30 06 81 17 39 29 34 30 19 76 31 30 07 56 12 20 30 33 0 22- 56 37 30 04 63 17- 93 31 37 30 22- 88 31 30 04- 21 18- 67 Mittel 8 37 24 >21- 242 1 38 8 504 499 1 1'. 743 = 7' 2 '-'92 Bemerkungen, Den 1. Früh unregelmässig, merkwürdig, Nachmit- tags kleiner um 2' 0 r 96; — den 2., 8., 22., 23. und 28. Früh unregelmässig; — den 9. Früh unregelmässig, unruhig; — den 12. Früh plötzlich etwas senkrechte Schwingungen ; den 14. Früh etwas unregelmässig; — den 21. Früh unregel- mässig und merkwürdiger Gang; — den 30. Früh und Nach- ini (tags nn regelmässig. Mittel .ins den Summen der Maxima und Minima = 512-870. (Jrösste Deelination den 3. mit 495 ■ 28) grösste monatl. CWillation Kleinste „ „ 22. „ 524-57J »» = I»* 18* 11. (Jrösste tägliche Oscillation den 3.= 26-80 = 11' 15 r .i0. Kleinste , „ 20.= 3-13= 1' 18 ! '88.' Im November 1844. 1 8 h 40 30' 520 •42 l h 40' 30' 504-86 15 •56 2 30 0 18 •80 33 0 00 -00 12 •80 3 30 0 18 •50 40 30 05- 02 12 •88 4 30 0 19 • 10 42 0 o-i • ;•,.-> 14 •75 r, •13 30 19 •98 30 0 1 0 • 65 9 •33 6 30 0 19 ■80 33 0 10'26 9 •54 7 36 0 20 •76 36 0 07-93 12 •83 8 40 30 19 •48 31 30 10-04 9 ■44 9 30 0 21 •38 31 30 09-56 1 1 •82 10 33 0 17 •78 30 0 05-49 12 •29 11 45 0 18 36 30 0 06-37 1 1 99 12 31 30 17 13 43 30 08 ■ 33 8 80 13 45 0 18 91 30 0 11-42 7 -19 14 31 30 16 95 45 0 07-52 9 43 15 43 30 25 50 30 0 05-53 19 97 16 30 0 16 16 30 0 476-65 39 51 17 ■1 6 30 09 60 31 30 510-51 -0 9 t 18 42 0 20 62 40 30 12-72 7 90 19 33 0 19 70 30 0 09-42 10 28 20 42 0 20- 96 42 0 l :( ■ l 3 7 53 21 42 0 21 08 30 0 12-84 8- 24 22 33 0 17 ■ 88 45 0 04-58 13- 30 23 31 30 L6- 82 39 0 16-79 0- 03 24 43 30 20- 78 42 0 10-72 10- 06 25 .30 0 20- 85 31 30 498-05 22 • 80 26 45 0 23- 96 30 0 501-60 22- 36 27 36 0 19- 88 30 0 510-09 9- 79 28 39 0 II- 72 39 0 02 • 60 la- 12 29 42 0 2t- 70 31 30 07 • 1 2 u- 58 30 20 0 26- 17 0 0 09 ■ 89 te- 28 Mittel S 30 43 519- 258 133 57 507 -031 12- -157 ' 92 1 1 * 84 Max Weisse. Zeit des Zeit tu Uiitcrschii! tl Tag Zeit les Zeit tea Unterschied Tag Minimum Ma xim um M iiiimilin Maximum Minimum Maximum Minimum Maximum Bemerkungen. Den 1 . , 3., 5. und i 5. Prüll und Nachmittags 1t 8" 45 0" 515- 40 1» 43 30" " ') 1 G • 79 — 1- 39 unregelmässig; — - den 10. Nachmittags unregelmässig ; 12 30 0 16- 92 30 0 04* 90 12-02 den 11. Früh plötzlich senkrechte Schwingungen, Unregel- 13 36 0 17 ■ 04 31 30 06 * 25 10-79 mässig; — ( en 15., 22. und 2 6. Früh nnregelm issig; 14 34 30 18- 12 33 0 07- 19 10-93 den K>. Nachmittags merkwürdig hoher Stand; — den 17. 15 31 30 1 9 • 30 0 1 9 • 7 ■ 11 Krüh ganz untvgc [massig, Nathmittigs um 2Vj" 545-0; 16 33 0 19- 75 42 0 04 ■ 15-20 den 23. Nachmittage senkrechte Schwingungen zwischen 1 7 1 I 43 80 7 / i O 30 0 ., I M 8" 40'" und l 1 ' 40'" - -4- 19 den 24. Früh und Nach- 18 45 0 18- 48 30 0 10- 15 8-03 mittags senkrechte Schwingungen; - — den 30. Terminstag. 1 9 33 0 17 ■ 32 34 30 05 * 87 | 1 .AK 11 40 Mil.l.el aus den Summen der Maxima und Minima = 513 • 244. 20 46 30 io- 30 34 30 05 ■ 64 4-66 Grösste Dcclination den 16 mit 476 •65j grösste monatl. Oscillation 2 1 34 30 ii;- 50 40 30 13- 97 2 • 53 Kleinste „ » 30. . 526 •17 40-5 i — 20' 4 i • 90k 22 36 0 17- 51 33 0 16- 08 1 • 43 Grösste tägliche Oscillation den 16. = 39-51 = = 16' 35 ' 65. 23 31 30 18- 70 39 0 17 ■ 44 1-26 Kleinste „ n 23. 0-03 = = 0" 76. 24 31 30 Ki- 85 46 30 09- 87 6-96 25 30 0 ll- 84 30 0 06- 94 B-90 Im December 1844. 26 46 30 15- 96 31 30 08- 00 7-96 27 36 0 20- 90 33 0 1 1 • 92 8-98 1 8 h 46' 30" 521 32 l h 30' 0" 499 09 22 •23 28 37 30 18- 62 34 30 08- 04 9-98 2 3 39 0 45 0 20 21 42 62 31 30 30 9 97- 508' 17 40 23 13 25 22 29 30 30 37 0 30 04- 19- 08 31 43 30 30 0 12 12- 90 63 —8-82 6 • 68 4 ö 45 0 45 O 22 26 76 31 43 30 30 0 OS- lO" 80 22 19 i 6 96 09 31 Mittel 42 8 36 0 7 21 ■ 517- 87 147 30 1 34 0 1 1 1 511 36 544 Ii)-.", 1 5-624=2' 21 ! 72 6 46 30 23 24 30 0 10- 56 12 68 B e in e r k ii n g e ii. Den 8. zwischen 8" 40'" und 1" 40'" —0-74; — 7 36 0 21 60 40 30 OD- 67 12 •93 den 10. zwischen 8 h 40"' und T" 40™ - 1-03; — den 11. 8 34 30 21 52 39 0 12 97 8 ■55 zwischer 8" 40™ und 1" 40 2-67 den 13., 14. und 9 43 30 20 60 30 0 498 09 22 •51 15 Krül und Nachmittags etwas unregelmässig; — den 16. 10 37 30 20 20 30 0 496 43 23 •77 Nachmittags ganz unregelmässig; - den 25. Nachmittags 11 45 0 20 20 30 0 500 97 19 •23 merkwürdig* r Gang, zwischen 8 1 40' ™ unr 1 i" 40"' — 2-77; — 12 39 0 18 65 37 30 12 18 6 •47 den 29. jYüh höh :r Stand. 13 45 0 16 82 31 30 09 64 7 • 18 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 5 14" 345. 14 18 33 0 17 1!) 30 0 09 72 7 •47 Grösste Dcclination den 16. mit 504-55 grb'sete monatl. Oscillation 46 0 13 48 45 0 05 76 7 •70 Kleinste „ 31. „ 521 •87j 17-82 = 7' 16M«. 16 45 0 16 46 43 30 10 73 5 •73 Grösste tilg] iche Oscillation den 16. = 15-20 = 6' 23-01, 17 42 0 16 15 30 0 12 57 3 •58 Kleinste „ n 4. = 0-15= 3 ! 78. 18 34 30 16 10 30 0 03 78 12 ■32 19 30 0 17 60 42 0 10 28 7 •32 Im Februar 1845. 20 37 30 17 84 30 0 09 50 8 •34 21 22 46 30 18 49 40 30 08 32 10 • 17 1 8'' 42' 0' 522 ■28 t h 42 0" 510 •57 11-71 30 0 17 76 30 0 05 25 LS •51 2 31 30 25 •03 45 0 10 •20 14-83 23 42 0 17 80 34 30 04 72 13 •08 3 33 0 23 ' 55 5 1. 30 09 •52 14-03 24 43 30 21 45 30 0 06 28 15 • 17 4 37 30 19 ■58 31 30 14 •28 5-30 25 42 0 20 62 33 0 05 29 15 •33 5 42 0 21 •97 37 30 10 54 1 1 ■ 43 26 34 30 17 30 31 30 10 77 6 53 6 46 30 20 •50 31 30 07 90 12-60 '27 39 0 13 66 34 30 10 07 3 ■ 59 7 34 30 19 92 39 0 13 42 6-50 28 31 30 17 74 31 30 09 40 8 •30 8 34 30 22 32 16 30 12 30 10-02 29 33 0 17 07 57 0 03 38 13 •69 9 16 30 21 1 1 31 30 13 20 7-91 30 42 0 18 96 30 0 02 88 16 •08 10 33 0 24 52 45 0 10 •77 13-78 31 33 0 16 60 30 0 05 69 10 •91 11 4 5 0 22 35 3t 30 1 1 93 11-42 Mittel 8 39 45 518 952 1 34 35 506 535 12 •448=5' 13 '69 12 34 30 23 86 33 0 12 •24 11-62 13 40 30 22 24 31 30 09 26 12-98 Bemerkungen. Den 1. Früh unregelmässig (starker Wind;; 14 40 30 21 92 45 0 1 1 56 10-36 den 3. Sturm Krüh und Nachmittags: — den 5., 6., 22., 24. 15 37 30 2 1 38 4 6 30 14 • 10 10-78 und 25. Krüh unregelmässig ; - - den IL. 2., 23. und 27. 16 4 3 30 22 •36 40 30 13 ■35 9-01 Krüh etwas unregelmässig. 17 4 5 0 21 •90 45 0 1 1 ■48 10-42 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 5 12 • 743. 18 34 30 21 40 30 0 1 1 •63 9-77 Grösste Dcclination den 10. mit 49t • 43) tn-össte monatl. Oscillation 19 43 30 25 •14 42 0 14 • 29 10-85 Kleinste 5. . 526 -311 29-88 = 12' D2V98. 20 43 30 23 • 84 40 30 00 •9 1 22-93 ßrösste tätliche Oscillation den 10 mm 23-77 = - 9' 59-00. 2 t 30 0 17 ■27 37 30 05 •77 11-50 Kleinste 71 17 3-58 = = 1' 30 r 22. 22 45 0 23 •28 30 0 09 •89 13-39 23 30 0 23 •56 45 0 06 • 69 16-37 Im Jänner 1845. 24 25 45 45 0 0 18 27 •71 •67 42 4 6 0 30 04 12 ■56 • 12 14- 1 5 15- 55 1 8" 40' 30" 517 •98 L*30' 0" 510 04 7-90 26 43 30 24 •79 30 0 15 •45 9-34 2 33 0 18 •26 30 0 507 34 10-92 27 30 0 27 •06 43 30 1 1 ■88 15-18 3 31 30 18 ■90 30 0 12 ■ 18 6-72 28 4 9 30 28 •50 30 0 04 •30 24-20 4 43 30 17 •68 30 0 17 •53 0-15 Mittel 8 39 32 522 •875 l 38 32 510 •504 12-426 = 5' 13 '13 5 30 0 17 •86 31 30 18 •26 0-40 Bemerkungen. Den 8. . 'J-, 10., 12., 15. und 26. Krüh unregel- 6 30 0 19 •91 30 0 15 •02 4-89 massig ; — den 11. Früh und Nachmittags unregelmässig; — 7 30 0 17 •79 31 30 18 • 66 0-87 den 16. und 18 Früh etwas unregelmässig; — den 20. 8 30 0 18 • 16 30 0 16 •7 1 1 • 45 Früh etwas unregelmässig, N a c 1 1 mi tt ags merkwürdiger 9 36 0 16 •82 45 0 10 •31 6-51 Gang; — den 21. Krüh und Nachmittags etwas unrcgel- 10 42 0 16 •77 36 0 15 •58 1-19 massig. Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krak 85 Tag Zeit dos Minimum Zelt des M 1 1, x i i ] 1 1 1 1 1 1 Unterschied Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 516-690 Gröss e »eclination den 20. mit 500 ■ 9f , ^ onatI . 0scllI(ltion ?: " bt0 II » 28. „ 528-50J 27-59 = 11' 86-27. Woeste tägHohe Oscillation den 28. = 24 ■ 20 = 10' 9 1 8 I Klcmste » , . 4.= 5-30= 2'13 r 5 6 : Im März 1845. 1 8 11 45 0' 521 ■ 59 l 1 ' 42' 0' 509 •34 12 •25 2 3 52 30 28 •98 42 o 09 •70 19 •23 43 80 24 •54 31 30 08 •07 1 6 •47 4 6 31. 30 23 •81 40 30 09 •90 14 •91 42 0 25 ■89 ftn ou A U 10 •32 15 •07 0 7 8 9 10 11 12 34 30 26 ■20 37 30 07 •52 i g • 68 54 0 37 •32 40 30 498 •64 38 •68 3t 30 25 * 92 42 0 5(1.", •12 22 •80 39 0 26 •28 30 0 4 96 •43 29 •85 45 0 25 •21 30 0 501 ■ I 1 24 ■10 33 30 0 25 •11 80 0 06 •79 18 •32 0 26 •86 33 0 07 •78 19 •08 13 14 15 IG 17 18 19 20 37 30 27 ■52 39 0 499 34 28 •18 81 30 28 •42 34 30 501 68 26 74 30 0 27 ■80 46 30 499 72 28 08 40 30 27 62 30 0 505 67 21 95 30 0 32 43 42 0 10 81 2 1 62 37 30 33 30 42 0 12 18 21 12 30 0 32 17 30 0 13 19 18 98 43 80 31 50 30 0 00 55 30 95 21 22 23 24 42 0 34 19 42 0 1 1 • 48 22 71 39 0 29 69 37 30 09 58 20 1 1 42 0 36 56 48 0 00- 01 36 55 33 0 31 72 48 0 498- 26 33- 46 25 26 37 30 28- 22 36 0 506- 20 22- 02 30 0 32' 03 46 30 05- 2 t 20- 82 27 28 29 80 31 Mittel T> _ 81 80 33- 41! 51 0 06- 07 27- 36 42 0 33- 28 45 0 07- 60 26- 28 33 0 31 • 48 42 0 08- 26 23- 22 4G 30 34- 09 40 30 10- 91 23- 18 30 0 35- 21 3 t 30 11- 75 23 • 46 3 37 42 r »29- 607 1 38 31 506- 116 23- 623 S = 9'55'30 • u ■>; '»• Uli Ru 7. l'Viili ganz unrog( Lmässig ; den 23. Früh unregel- massig. ° j 1 tel aus den Summen der Maxima und Minima = 517 • 861. KI.TmhI'.- '"' mtt ' °" !• miM9 L ! " ,; U grSsstemonaa, p^lUation n .. n n 7. „ 587*82) Kleinst WgIi ° he Oscill » ti on den 7. = 88 40-89 = 17' lü!43. 08 = 10' 14 r 7. 12-25 8 J 0. Im April 1845. I 8 h 40 ' 80' 1536-50 2 81 80 39-32 8 4 30 0 41-80 4 9 30 37-07 5 6 89 0 36-55 45 0 30-30 7 86 0 32-07 8 9 48 80 36-61 30 0 34-88 10 11 12 18 14 10 30 33-80 81 30 39-90 88 0 37-82 31 80 34 • 05 89 0 34-49 15 16 17 18 19 20 21 39 34 0 30 31-51 29-07 43 30 28-70 39 30 0 0 28-88 34-08 37 30 37-21 31 30 37-52 l h 42' 0 49 30 86 o 43 30 36 0 39 0 42 0 33 0 43 30 37 30 30 0 37 30 45 0 57 0 33 0 30 0 31 30 46 30 31 30 30 0 40 30 '»10-26 06-32 02- 54 06-84 00-94 03- 89 06-09 05- 69 04 • 58 06- 29 03- 12 04- 21 09-02 197-6 I 506-77 02- 36 05- 08 05- 01 06- 31 03- 16 05-25 26 -2 I 33-00 39-26 30-23 35- 61 27-41 25- 98 30-92 30-30 26- 51 36- 78 33- 61 25-03 36-85 25-74 20-71 23-62 23-87 27- 77 34- 05 32-27 Tag Zeit des Minimum Minimum Zeit dos M axlmum Maximum Unterschied 22 8 h 39' 0" 538 02 t l 88' 0" 505 91 32 11 23 30 0 35 87 45 0 04 07 31 80 24 33 0 34 32 33 0 00 94 33 38 25 45 0 31 45 54 0 00 10 31 35 f 26 33 0 35 40 36 0 497 30 38 10 27 33 0 37 43 37 30 503 32 3 1 11 28 31 30 36 60 30 0 00 12 36 48 29 30 0 34 07 30 0 04 12 29 95 30 34 30 35 07 30 0 07 47 27 00 Mittel 8 36 20 535 012 1 38 6 504 157 30 888=12'58 ! 38 Bemerkung!!!. Den 14. Krüh unregelmitssig, Nachmittags merk- würdiger Gang; — den 10. Früh unregSlmäesig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 519-584 Größte Declination den 20. mit 497-30) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 3. „ 541-80j 44-50 = 18' 41 MO. Grösste tägliche Oscillation den 3. = 39-20 = 10' 29 ! 35. Kleinste „ „ „ 17. = 23-62 = 9'55 r 22. Im Mai 1845. 1 8 h 31' 30' 532-98 t 1 ' 30' 0' 512-24 20-74 2 40 30 35-77 30 0 16-45 19-32 3 31 30 33-79 30 0 08-70 25-09 4 30 0 32-86 30 0 05 • 93 20-93 5 39 0 33-40 31 30 11-71 21-69 6 30 0 34-80 30 0 08-17 26-33 7 37 30 35-24 31 30 05-02 30-22 8 30 0 34-90 30 O 05-28 29-02 9 30 0 34-95 33 0 08-12 20-83 10 30 0 34-12 30 0 06-62 27-50 1 1 31 30 33-49 42 0 07-42 26-07 12 30 0 33-07 31 30 04-02 29-07 13 33 0 34-97 45 0 00-27 34-70 14 31 30 35-92 37 30 07-76 28-16 15 30 0 35-71 30 0 01-34 34-37 31 30 35-81 34 30 498-38 37-43 17 30 0 32-02 30 0 512-07 19-95 18 45 0 31-90 30 0 06-75 25-15 19 30 0 32-40 30 0 05-02 27-38 20 31 30 38-16 34 30 03-38 34-58 21 30 0 34-06 30 0 09-82 24-23 22 43 30 40-77 45 0 07-56 33-21 23 30 0 33-45 30 0 09-60 23 '79 24 30 0 38-22 30 0 03-72 34-50 25 31 30 32-81 30 0 12-27 20-54 26 31 30 35-87 37 30 15-93 19-94 27 46 30 32-64 30 0 07-77 24-87 28 33 0 33-90 30 0 11-21 22-69 29 30 0 3 1 • 55 33 0 07-58 23-97 30 37 30 38-05 52 30 10-07 27-98 0 0 38-47 50 0 198-02 10-45 Mittel )8 32 10 | '»34-702] l 33 50 . »07-369 27-332 , UJ1 ^iviwuuu scu&.rt}( gungen und unregelmässig ; — den 2. Früh unregelmässig, Nachmittags senkrechte Schwingungen ; - den 8. Früh plötz- lich etwas senkrechte Schwingungen ; — den 17. und 23. Früh plötzlich senkreckte Schwingungen; — den 18 Früh unregelmässig; - den 29. Früh etwas unregelmässig.' Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 521-035 Grösste Declination den 3 1. mit 498-02) . . ' ' "-(grösste monatl. OscillUtion Kleinste „ „ 22. „ 540'77| 42-75 = 17' 57 ?29. Grösste tägliche Oscillation den 31. = 40-45 = 16' 59 ! Kleinste 2. = 19-32 = 8' 6 '33. '86. Im Juni 1845. 1 8 h 37' 30" ;'».'( 1 10 1''39' 0" 502 21 2 1 89 2 39 0 38 74 30 0 15 32 23 42 3 4 37 30 35 79 30 0 12 02 23 57 31 30 42 68 39 0 03 00 39 02 K 31 30 37 07 30 0 1 1 24 •2 6 43 0 37 30 40 41 31 30 11 45 28 90 86 Max Weisse. To ff Zeit des Minimum Minimum Zeit des Maximum Maximum Unterschied 8 31 QA" oU -i7 Do t OQ L Ol OU K A Cx OVO 1 9 31 09 g OA oU n U A A Ott Hfl OU u 10 58 29 70 0 Q t .> L Ort öü oy r; a flO 30 09 17 30 36 10 ort 0 a A 1 1 0 L A U 1 1 99 31 0 1 1 1 !l A a o<± • ) ^ 49 ^ a OU 15 06 19 46 12 Ort oU A Oö £ U OU q 08 23 29 97 u ^ »T Grösste tägliche Oscillation den 4. = 39-02 = 16' 23" 30. Kleinste ,, ,, „ 24. = -3- 70 =— 1' 33*24. Im Juli 1845. 1 8' 81' 30" 534- 75 l 1 ' 34' 30" 519 38 15 37 45 0 3 > 78 51 0 23 95 1t 83 3 42 0 34 49 40 30 14 95 l'.l 56 4 34 0 40 92 31 0 17 60 23 32 5 37 0 34 42 35 30 11 47 22 95 6 34 0 32 03 46 0 15 65 16 38 7 32 30 42 51 37 0 12 6 t 29 90 8 31 0 37 62 46 0 12 22 25 40 9 34 0 31 47 4t 30 13 15 18 32 10 41 30 42 31 50 30 13 66 28 65 1 1 3t 0 40 05 53 30 07 63 32 42 12 46 0 36 08 46 0 14 58 21 50 13 34 0 32 98 46 0 16 88 1 6 05 14 31 0 39 11 37 0 13 74 25 37 15 32 30 37 50 32 30 14 90 22 60 16 31 0 34 68 37 0 16 23 18 45 17 31 0 35 58 32 30 07 55 28 03 18 38 30 32 20 43 0 06 48 25 72 19 38 30 39 16 43 0 1 1 04 28 12 20 31 0 34 65 47 30 08 60 26 05 21 34 0 31 98 47 30 04 24 27 74 22 32 30 36 43 53 30 07 22 29 21 23 35 30 40 11 49 0 06 31 33 80 24 44 30 39 06 41 30 16 37 22 69 25 34 0 20 77 31 0 12 00 8 77 26 47 30 34 68 44 30 13 46 2t 22 27 31 0 38 •80 32 30 16 90 21 90 28 31 0 37 •45 31 0 16 •87 20 58 29 41 30 37 •51 31 0 15 •50 22 •01 30 31 30 37 •42 38 30 1 1 •80 22 •62 31 35 30 35 •52 34 0 15 ■91 19 •61 Mittel 8 35 40 536 •064 1 40 44 513 •285 22 •739==9'33 ! 02 Tag- Zeit des Minimum Zeit des Maximum Unterschied Bemerkungen. Den 10. und 30. Früh etwas unregelmässig; — den 13. Früh unregelmässig; — den 19. Früh etwas senk- rechte Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 521 ■ 674. Grösste Declination den 21. mit 604-24) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 7. „ 542-5lf 38-27 = leMrlo. Grösste tägliche Oscillation den 23. = 33-80 = 14' 11*76. Kleinste . , „ 25.= 8-77 = V 41*00. Im August 1845. 1 8'' 3 1' A" 0 oo» RA OU i 11 A &' u r. a 1 OU L 02 oo 48 • 59 u O C ,1 1 3 A OU A7 U * 43 1 7 83 8 49 0 06 Afi t)o H 7 O 1 A U I 5 32 g 65 4 37 0 OU 1 C u 08 60 2 1 56 0 et 36 18 3 I o 14 68 2 1 50 (i 43 0 36 86 35 30 08 22 28 64 7 37 0 28 44 46 0 08 17 20 27 8 31 0 34 97 37 0 00 82 34 15 9 32 30 38 80 34 0 21 74 17 06 10 32 30 49 59 35 30 14 37 35 22 1 1 31 0 51 23 43 0 21 85 29 38 12 34 0 54 27 43 0 25 59 28 68 13 31 0 48 13 40 0 25 34 22 79 14 35 30 47 34 32 30 25 12 22 22 15 31 0 48 28 31 0 19 66 28 62 16 31 0 47 10 41 30 22 09 25 Ol 17 34 0 42 50 34 0 21 89 20 61 18 31 0 34 11 35 30 18 85 15 53 19 32 30 42 90 43 0 18 02 24 88 20 34 0 45 95 3t 0 21 25 24 SO 21 31 0 47 09 31 0 18 50 28 59 22 34 0 46 98 43 0 19 08 27 90 23 31 0 42 92 35 30 16 89 26 03 24 34 0 39 08 31 0 27 64 11 44 25 31 0 4-1 28 46 0 22 27 22 01 26 34 0 53 28 52 0 15 47 37 81 27 31 0 45 39 35 30 24 29 21 10 28 81 0 49 59 47 30 27 85 22 24 29 34 0 41 25 34 0 13 19 28 1)6 30 10 0 33 74 10 0 18 99 L4 75 31 35 30 41 03 34 0 23 58 17 45 Mittel 8 33 47 541 061 1 37 2 517 646 23 439 =9' 50 " 65 Bemerkungen. Den 3. Früh sein- merk würdiger hoher Stand ; — den den 5. und 6. Früh plötzlieh senkreohte Schwingungen ; — den 12. und 29. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 15. und 16. Früh unregelmässig; — den 23., 25. und 31. Früh etwas unregelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 529-353. Grösste Declination den 8. mit 500-82) grösste monatl. Oscillatiou Kleinste „ „ 12. „ 554-27/ 6»-0 « SO' 48W4. Grösste tägliche Oscillation den l. = 38-48 = 14' 39 69. Kleinste „ „ „ 3. = -8- 65 = - 3' 37 *98. Im September 1845. 8 9 10 11 12 13 14 15 8 h 3l' 0" 543 04 l» 35' 30" 521 34 21 70 43 0 37 7t 47 30 14-80 2:!. 91 52 0 42 74 31 0 15 87 26 87 43 0 35 57 31 0 27 01 8 66 47 30 42 76 40 0 23 99 I.S 7 7 43 0 45 92 31 0 21 95 2.", 97 32 30 48 12 40 0 14 51 33 61 37 0 17 15 50 30 22 21 2 1 9 1 44 30 44 21 35 30 21 28 19 93 40 0 45 16 32 30 26 21 18 95 31 0 44 37 31 0 18 54 25 84 40 0 37 87 31 0 21 37 16 50 43 0 40 60 38 30 18 81 21 7 9 43 0 45 00 31 0 23 42 21 58 31 0 41 42 Kl 0 27 95 (3 47 Variationen der Deelination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 87 16 17 18 19 20 21 22 28 2-1 25 ■> 18, < 19 -> 21 -> 25 -> 27 - und ;iü - Früh etwas unregel- massig; — den 16. Nachmittags unregelinässig. Mil.tcl aus den Summen der Maxima und Minima = 529 • 715. ''■'issto Deelination den 25. mit 505-29) gr ;; S5tü mcnatl . o.elllatlon feinste „ „ 7. „ 548-12) M-S8»i7'68»8». Gwösste tägliche Oscillation den 7. == 33-61 = 14' 6'96. Kle,nst ° n n „4.= 8-56= 3'35 ! 7l. Im October 1845. 3 4 5 6 7 8 9 10 1t 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 28 24 28 29 30 31 Mittel I! 8'MO' 0' 535-25 t b 8£ ' 30' ' 518-15 16-80 37 0 41-35 32 30 19-26 22-09 54 30 39-97 32 30 1 5 • 8 1 24-66 41 30 40-43 31 0 18-86 21 -57 35 30 41-06 43 0 18-10 22 -90 32 30 39-44 31 0 17-20 22-24 32 30 40 • 98 38 30 17-92 23-06 38 30 38-72 84 0 21-11 17-61. 31 0 40-84 37 0 19-95 20 • 89 31 0 33-67 37 0 10-80 10-87 35 30 37-39 38 30 20-31 1 7 • 08 44 30 40-61 31 0 25-34 (5-27 31 0 37-71 32 30 22-54 15- 17 43 0 40-49 34 0 23-75 10-74 35 30 41-93 44 30 24 ■ 05 16-88 4 6 0 43-90 35 30 19-06 24 • 84 40 0 36-77 31 0 15-99 20-78 31 0 42-76 31 0 21-86 20-90 32 30 38-45 32 30 22-06 16-39 37 0 38-44 31 0 20-65 17-79 53 30 32-66 53 30 15-32 17-34 32 30 89-60 34 0 21-63 17-97 43 0 43-00 35 30 23-27 19-73 38 30 40- 10 31 0 2 1-91 18-19 38 80 35-01 34 0 22-05 12-96 4 7 80 40-20 34 0 30-93 9-27 47 30 43-92 31 0 27-73 1 0 • 1 9 46 0 42-03 41 30 28-17 13-86 31 0 46-05 47 30 28-32 17-73 47 30 43 • 28 35 30 25-47 17-81 32 30 45-76 37 0 28-93 16-83 8 39 10 540-057 l 35 44 ,21-689 18-336- ',2'27 '■"■"'fu. Ben 1., 2., io., 20., 25. und 28. Früh etwas ''''Rclmassig; _ den ;s. Nachmittags unruhig, unregcl- ü~*viV ~ den 7 - Friil1 unregelmSsaigj — " 13. Früh und Nachmittags etwas unregelmässig ; — den Mittel Kn,,/ - regelmässig. 50*77f 20-54 = 8' 87'.'üi. Grösste tägliche Oscillation den 28. = 1.5*10 = 6' 20 '52. Kleinste . . . 10. = 0*86 = 21*07. Im März 1846. t 8" 31' 0" 548 07 L h 4 1' 80" 533 82 14 ,85 2 37 0 49 12 34 0 31 53 17 69 3 32 30 53 33 40 0 29 24 24 09 4 46 0 47 83 34 0 25 70 22 13 5 40 0 48 10 44 30 35 50 12 60 6 32 30 53 04 3t 0 30 83 IG 21 7 47 30 51 30 32 30 34 23 17 07 8 32 30 49 05 41 30 35 79 13 26 9 32 30 48 83 31 0 34 74 14 09 10 47 30 52 13 37 0 33 30 18 77 1 1 3 t 0 61 81 32 30 35 73 16 08 12 41 30 51 69 40 0 32 32 19 37 13 34 0 46 02 38 30 15 78 30 24 14 37 0 37 34 32 30 19 78 17 50 15 38 30 42 88 34 0 32 92 9 96 16 47 30 53 55 32 30 30 62 22 93 17 38 30 ■19 50 3 1 0 20 05 23 61 18 3 t 0 52 14 44 30 28 30 23 78 19 34 0 52 58 34 0 32 37 20 21 20 47 30 57 68 35 80 23 09 34 59 2t 40 0 00 83 37 0 33 18 27 35 22 46 0 57 05 32 30 20 88 30 77 23 44 30 38 38 44 30 29 09 28 69 24 46 0 57 08 31 0 27 70 29 98 25 37 0 02 94 3 t 0 25 74 37 20 26 4t 30 53 30 31 0 27 28 26 08 27 31 0 59 12 43 0 30 70 28 42 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 89 Tag Zeit dus Mini mum 28 8' 37' 0' 29 43 (1 80 37 0 81 35 30 Mittel 8 38 3!) lt <5 merk ii n gen. I)( 558-77 58 • 5G 60-34 57 • 90 552 074 Zeit de« Maximun l h 81' 0' 32 30 31 0 47 30 1 36 31 23-70 25-23 18-50 25-35 529-091 Unterschied 35-07 33-33 41-84 32-55 23-876= 10' 1*67 und 9. Prüll etwas unregelmässig; — den 13. Nachmittags merkwürdiger Gang; — den 14. Früh und Nachmittags merkwürdiger Gang; merkwürdiger Stand. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = Grössto Declination den 13. mit 515-78) Künste „ „ 25. . 562-94f Urösste tägliche Oseillation den 30. = 41-84 den 30. Nachmittags >4 1-032. grö'sste monatl. Oseillation -17-lü = lu' JH'-lit. kleinste 1 5. 9-9C, 17' 34 J 37. 4' ll r 00. Im April 1846. 3 4 5 6 7 8 9 10 1 1 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 2 2 23 24 25 26 27 28 29 30 Mittel 8 l 82'80 35 30 37 0 31 0 38 30 38 30 32 30 31 30 46 0 35 30 37 0 35 30 46 0 35 30 47 30 38 30 31 0 31 0 34 0 32 30 40 0 44 30 32 30 31 0 31 0 44 30 47 30 32 30 37 0 41 30 ! 36 68 558-35 55-59 49-92 60-08 57-88 55 • 80 57-38 55- 47 60 • 33 60- 10 5 1 ■ 39 58 • 65 60- 63 57- 71 59 • 1 I 1 9 - 1 8 53- 19 58- 45 56- 04 58-85 57- 80 57-51 61- 47 57-42 55-79 54- 08 57 • 32 59 • 40 62 • 99 60 ■ 1 3 S57-39I I" I i' 30 37 0 34 0 35 30 32 30 47 30 47 30 31 30 34 0 31 0 31 0 31 0 44 30 34 0 37 0 44 30 3 1 0 31 0 34 0 47 30 35 30 47 30 50 20 3 1 0 47 30 44 30 32 30 3 1 0 43 0 38 30 I 37 59 522-59 27-04 27- 96 24-22 31-28 18-60 32 • 69 28- 90 23-77 30- 47 23 -'29 29- 78 20 • 89 15-19 20 • 09 22-93 23 ■ 57 27- 46 36-16 2.S • 1 I 31- 97 29-20 28- 95 27- 15 29 ■ I 7 28- 47 3 1 • 20 32- 72 32-00 32-27 26-97 6 35-76 28 • 55 21-96 35- 86 26-60 36- 90 24-69 26-67 36-56 29- 63 31- 1 0 28-87 39-74 42-22 38-45 26-25 29 ■ 62 30- 99 I 9 • 58 30-74 25 • 83 28-31 32- 52 30-27 26-62 25 61 26-12 26- 68 30-99 27- 86 30"048=12'37'21 »»isrkungen. Den 3. Früh plötzlich etwas senkrechte Schwin- gungen; — den 26. Früh unregelmässig; den 27. und 29. Früh etwas unregelmässig. , au S den Summen der Maxima und Minima = 542-184. >i'»sstc Declination den 14. mit 515 49) grösste monatl, Oseillation Kleinste „ n 89 , n 5fl2"99j « 40 - 19' 57 »00. Wrösste tägliche Oseillation den I I. = 42-22 = I7'43 r 94. Kleinste i 19-58= 8' 18 '4-2. Im Mai 1846. 35' 30" 557 88 l"35 30" 526 60 31 28 58 3(1 55 59 35 30 29 10 26 49 35 30 52 77 ■1 7 30 21 96 30 81 41 30 52 74 47 30 24 66 27 OS 32 30 55 35 46 0 29 15 26 20 31 0 54 13 16 0 33 25 20 SS 31 0 54 17 34 0 26 15 28 02 31 0 56 63 41 30 36 00 30 63 43 0 56 93 31 0 28 78 28 15 Tag Zeit des Minimum Minimum Zeit -Maxii des Maximum ü 10 8''31' 0" 559 32 l'\37' 0" 520 51 38 St 11 31 0 60 82 34 0 32 78 28 Ol 12 37 0 59 90 31 0 22 31 37 59 13 32 30 52 66 34 0 20 01 32 65 14 43 0 60 34 43 0 30 25 30 09 15 31 0 57 90 31 0 25 03 32 87 16 31 0 59 97 44 30 31 32 28 65 17 31 0 59 90 35 30 27 25 32 65 18 32 30 6 1 7 A. 32 30 3 1 90 00 _ .1 s 1 19 37 0 54 85 32 30 27 54 27 31 20 38 30 67 00 43 0 38 91 28 12 21 31 0 59 89 35 30 31 05 28 Sl 22 32 30 63 15 38 30 21 30 1 1 8fi 23 43 0 61 04 31 0 26 50 34 54 24 31 0 63 41 40 0 26 59 36 82 25 31 0 58 54 31 0 23 29 35 25 26 34 0 59 19 35 30 25 03 3 1 16 27 31 0 62 29 31 0 29 05 33 2 1 28 32 30 62 60 34 0 32 96 29 6 1 29 40 0 63 22 34 0 32 85 30 37 30 20 0 76 92 30 0 38 17 38 75 31 35 30 69 92 31 0 46 14 23 78 Mittel 8 34 22 559 446 I 36 35 528- 059 31 07' l nterschled 13'3 r 14 Bemerkungen. Den 1. Früh und Nachmittags unregelmässig : — den 21. Nachmittags unregelmässig; — den 25. Früh etwas un regelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 545-054. Grb'sste Declination den 13. mit 520-01 I grSsste mtl. Oseillation Kleinste „ „ 30. „ 576-92f M-»l a»M'M'iJ. Grösste tägliche Oseillation den 22. = 41-85 = 17' 84 r 62. Kleinste „ „ 6. = 20-88 = 8'46 r 18. Im Juni 1846. 1 8 1 ' 34 0' 566 •31 1''47' 30' 54 3 ■34 22-97 2 31 0 47 •56 4 7 30 29 ■63 1 7 ■ 93 3 47 30 52 • 68 46 0 24 ■90 27-78 4 34 0 52 •07 4 7 30 25 ■84 26-23 5 32 30 50 • 12 31 0 29 ■28 2 1 • 84 6 46 0 50 •06 47 30 31 •22 24-84 7 43 0 52 •48 47 30 30 •12 22-36 8 38 30 50 ■ 45 41 30 22 •21 28 • 24 9 35 30 öS •05 43 0 28 •03 30 • 02 10 35 30 64 92 34 0 25 •Ol 39-91 1 1 31 0 56 76 17 30 31 1 1 25-65 12 31 0 58 99 3 1 0 19 4 5 39-54 13 32 30 59 72 34 0 00 90 58 • 82 14 46 0 56 15 38 30 22 97 33-18 15 47 30 59 49 40 0 31 42 28-07 16 46 0 54 13 47 30 29 80 24-63 17 32 30 56 97 40 0 27 Ol 29 96 18 41 30 55 13 4 0 0 28 99 26-14 19 ■16 0 35 72 38 30 34 17 1-55 20 31 0 57 64 3 1 0 27 19 30-45 21 31 0 487 23 37 0 39- 05 51 -82 22 34 0 560 • 86 43 0 36 53 24-33 23 31 0 65- 23 3 1 0 39- 60 25 ■ 63 24 31 0 63- 74 4 7 30 40- 32 23-42 25 31 0 60- 09 43 0 38- 61 27-48 26 31 0 57- 22 41 30 32- 21 25-01 27 38 30 53- 79 38 30 31- 22 22-57 28 32 30 59 • 72 37 0 29 ■ 69 30-03 29 44 30 18- 80 31 0 36- 80 12-00 30 35 30 Ol" 01 47 30 36- 22 24-79 Mittel S 36 45 554- 180 1 40 36 530- 095 24- 125=10'8 ! 63 Denkschriften d er mathum.-naturw. Ol. XVIII. I!d. Bemerkungen. Den 13. Nachmittags merkwürdiger Stand ; — den 19. Früh merkwürdiger Stand; — den 21. Früh ausser- ordentlich merkwürdig (in Smyrna starkes Erdbeben); — des 29. Früh etwas unregelmässig. 12 90 Max Weisse. Tag Zeit des M Inimum Zeit des Maximum Unterschied Mittel ans den Summen der Maxima und Minima = 542 • 138. GrössteDeelination den 21. mit 487-23) grb'ssto monatl. Kleinste , „ 1. , 566-31J 79-08 = 33' Oscillation 12'82. Grösste tägliche Oscillation den 13. = 58 '82 = 29' 12*28. Kleinste „ „ „ 19. = 1-55 = 39*00. Im Juli 1846. 1 8 l i 0" 50 1 • 10 1" 47' 30" 530 •70 2 7 ■ 34 2 38 30 72 •49 38 30 28 •08 1 1 • 4 1 3 31 0 58 ■39 47 30 1 1 •73 j i; * 00 4 38 30 07 ■ 64 41 30 31 • 38 35 • 20 5 41 30 07 ■33 41 30 43 •04 ■1 1 • 29 6 31 () 00 •46 46 0 42 •85 23 • 61 7 31 0 62 92 47 30 40 88 22 04 8 31 0 66 •68 41 30 38 79 27 89 9 47 30 01 50 34 0 35 01 •je. 49 10 32 30 62 7 1 37 0 34 04 28 67 11 38 30 67 97 37 0 20 08 47 29 12 32 30 68 30 3 t 0 43 97 24 33 13 34 0 69 40 44 30 32 39 37 01 14 47 30 60 20 47 30 33 87 26 39 15 35 30 54 21 39 0 32 1 1 2 2 10 10 40 0 65 42 38 30 20 91 38 5 t 17 31 0 55 84 47 30 34 86 20 98 18 43 0 59 47 47 30 30 95 28 52 19 40 0 58 13 46 0 32 05 26 38 20 40 0 54 55 41 30 30 91 23 04 21 47 30 50 08 40 0 30 52 14 10 22 44 30 19 54 4t 30 32 21 17 32 23 32 .'10 51 12 32 30 30 19 21 03 24 31 0 54 00 44 30 20 98 27- 02 25 44 30 53 94 52 30 27- 57 26 37 20 35 30 54 43 53 30 35 02 19 41 27 32 30 55- 51 47 30 20- 18 29- 33 28 31 0 57 74 43 0 32 82 2 1 92 29 40 0 71 78 38 30 28 1 1 43- 07 30 47 30 68 87 34 0 38 17 30- 40 31 44 30 82- 39 34 0 57- 70 24- 63 Mittel 8 38 1 561 744 1 41 47 534- 293 27- 1 [0 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 548 019. Grösste Deolination den 11. mit 520-68) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 31. „ 582-39j 61-71 =25' 55*99. Grösste tägliche Oscillation den 2. = 44-41 = 18' 39'-' 13. Kleinste „ „ „ 21. = 14-16= 5' 56*83. Im August 1846. 1 8 h 41' 30" 56 1 62 2 38 30 64 72 3 3t 0 61 18 I 1 ' 4 7' 30" 539 04 22 1 1 4 47 30 01 72 37 0 37 10 24 66 5 34 0 64 14 43 0 34 13 30 31 6 34 0 oo 82 47 30 25 10 35 72 7 47 30 00 08 43 0 22 09 39 7 9 8 46 0 44 46 9 47 30 63 78 34 1 35 01 28 78 10 31 0 57 02 32 30 24 21 32 81 11 41 30 52 70 32 30 31 90 20 14 12 47 30 60 60 37 0 37 54 23 HO 13 37 0 53 25 • 40 0 36 00 17 19 14 32 30 44 78 41 30 35 34 9 1 1 15 40 0 58 24 3 t 0 31 79 26 45 16 46 0 02 55 43 0 38 00 2 1 55 17 44 30 49 60 31 0 34 62 14 98 18 47 30 Gl 0 0 39 0 36 79 2 1 27 19 38 30 01 42 31 0 41 59 19 83 20 40 0 00 78 38 30 33 32 27 46 21 37 0 64 47 34 0 31 03 33 44 Tag Zeit des Zeit des Minimum Minimum Maximum Maximum Unterschied 22 8" 31' 0' 553 49 1*81' 0" 524 48 29 01 23 31 0 62 43 31 0 27 05 35 38 24 31 0 62 45 47 30 29 86 32 59 25 32 30 67 42 40 0 39 14 28 28 26 37 0 62 16 40 0 20 13 32 03 27 40 0 58 35 34 0 30 32 22 03 28 32 0 67 56 31 0 29 15 38 41 29 41 30 64 16 47 30 39 9 1 33 22 30 35 30 63 84 38 30 22 93 40 91 31 34 0 61 38 32 30 37 62 23 70 Mittel 8 38 46 559 885 1 37 21 532 585 20 292 = 11' 2*56 Bemerkungen. Den 7. Früh unregelm#ssiger Gang; — den 17. und 30. Nachmittag« unregelmässig ; — den 28. und 31. Früh unregelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 540 • 920. Grösste Declination den 7. mit 522-09) grössto monatl. Oscillation Kleinste „ „ 28. „ 5 0 7 - 50 ) 45-47 = 19' 5'-' 84, Grösste tägliche Oscillation den 80. = 40-91 = 17' 10*98. Kleinste . „ „ 14.= 9-44= 8' 10*88. Im September 1846. 1 8*87' 0" 567 •07 l h 4l' 30" 535 • 03 31 14 2 31 0 65 •50 32 30 II •29 21 27 3 32 30 63 40 31 0 4 1 •45 21 95 4 32 30 58 92 31 0 21 00 37 20 5 34 0 61 52 38 30 21 92 39 00 0 43 0 61 •18 31 0 38 02 22 50 7 32 30 03 32 31 0 40 00 23 26 8 41 30 55 60 43 0 37 0 1 17 90 9 35 30 07 24 32 80 4 1 54 22 70 10 32 80 59 94 43 0 42 08 17 .so 11 47 30 00 75 47 30 27 98 32 77 12 37 0 02 20 43 0 4 2 1 1 19 79 13 31 0 08 00 32 30 43 02 24 98 14 40 0 60 71 31 0 48 07 17 0 1 15 44 30 02 97 47 30 38 04 20 33 16 32 30 03 05 31 0 38 84 24 21. 17 31 0 01 97 35 30 30 01 25 90 18 47 30 00 15 31 0 08 80 21 29 19 37 0 59 40 35 30 42 33 17 07 20 35 30 07 10 31 0 53 23 13 77 21 32 30 75 01 47 30 55 92 19 09 22 31 0 70 06 47 30 27 36 48 70 23 40 0 65 22 31 0 40 85 18 37 24 34 0 07 30 37 0 50 04 17 20 25 43 0 70 44 27 0 43 10 33 34 20 34 0 97 43 31 0 82 52 14 91 27 28 29 30 Mittel 8 36 32 565' 673 1 30 35 541- 410[24- 258 Bemerkungen. Den 1., 2., 3., 7., 8. und 9. Früh unregelmässig ; — den 5. Früh und Nachmittags unregelmässig; — den 27. brach ein Balken und die Beobachtungen mussten eingestellt werden. Nach Herstellung des Schadens begannen die Beobachtungen wieder ; aber den 5. November wurde nach gewaltsamem Ein« brache in die Hütte Theodolit und Magnetometer gestohlen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 553 • 542. GrössteDeclination den 4. mit 521 •CG) grb'ssto monatl. Oscillation Kleinste „ „ 26. „ 597-43J 75-77 (V) = 31' 49' 40. Grösste tägliche Oscillation den 22. = 48-70 = 20' 27*24. Kleinste - „ „ 26. = 14-91= 0' 10*33. Im August 1847. 8 h 43' 30" 33 0 33 0 621-51 21-82 19-95 ''48' 0" 45 0 49 30 594-56 96-41 90 • 00 26-95 25-41 29-95 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 91 Zeit des Minimum 4 5 G 7 8 9 10 II 12 18 14 u 16 17 18 19 20 2i 22 23 24 25 26 27 28 29 80 81 Mittel 8''49' 30 33 0 40 43 40 39 33 34 33 3G 4G 33 33 33 89 34 33 33 33 39 34 48 34 43 35 33 33 4G i 37 621 20 27 G6 41 21 32 12 2t' 18-59 2 i • 1 5 20-46 •84 • 00 • 27 •30 •84 •25 •90 •02 04 4 04 • 16 20- 00 22-20 13-00 12-49 21- 44 25 • 66 21 18- 20- 17 • 21 ■ 30- 20- 23- 21 21 27 62 1 20 42 52 088 Zeit lies Maximum l k 49' 30' 49 30 49 30 3G 0 49 30 40 30 34 30 40 30 43 30 42 0 49 80 39 0 40 30 48 0 33 0 33 0 43 30 49 30 34 30 34 30 33 0 33 0 43 30 33 0 45 0 33 0 33 0 36 30 1 41 32 593-52 95- 65 91-21 85- 01 93 • 82 91-85 91 07 96- 74 94- 74 90-35 86- 41 82- 86 95- 10 84- 34 85- 95 88- 70 83- 57 95 • 52 97- 01 93-07 89- 60 95-17 87- 52 88- 39 86 • 65 89- 66 86- 29 90- 76 590-711 Unterschied 28-14 24- 76 36- 60 37- 31 27- 30 26-74 30- 08 23- 72 26-60 34- 65 38 • 86 35- 44 25- 64 32- 91 38- 95 31- 32 86-47 28- 22 7-15 26- 33 33- 60 17-83 24- 97 33-05 39- 01 31-54 35- 13 36- 76 30-025 = 12'26 ! "Köngen. Den 5. Früh unregelmässig, Nachmittags ganz unregelmSesigj — den 7., 27. und 81. Krüh etwas unregel- massig; _ •> •71 34 5 9 1 56 3 1 15 6 33 0 22 30 33 0 90 77 31 53 7 42 0 20 74 49 5 88 71 32 03 8 33 0 24 19 33 0 88 12 36 07 9 K) 33 37 36 0 5 18 23 45 94 40 33 5 0 94 87 87 90 23 36 58 04 1 1 12 0 18 90 34 5 91 40 27 50 33 49 0 20 55 33 0 95 09 25 4 6 13 5 1 il 06 33 0 86 96 32 10 14 15 33 40 45 34 42 33 40 86 0 5 15 22 05 1 1 49 49 5 5 78 96 80 05 36 26 25 06 16 17 0 K 17 24 14 52 34 48 5 0 96 85 14 12 2 t 39 00 4 0 18 19 0 0 22 23 4 1 15 34 33 5 0 91 91 72 97 30 81 72 18 20 21 5 0 23 24 44 55 49 49 5 5 91 94 66 55 28 33 78 00 22 37 33 5 0 16 10 33 0 97 51 18 59 23 34 18 70 33 0 9 1 99 23 71 24 5 15 10 36 0 93 69 21 ■1 1 25 26 42 33 0 0 29 21 Ol 46 5 604 92 24 12 27 40 5 19 67 97 45 37 0 0 599 56- 61 39 22 63 06 58 Tag Zeit dos Minimum M Inimutn 28 8 h 34' 5" 624-62 29 40 5 25-26 30 36 0 21-99 Mittel 8 37 2 622-440 Zeit des Maximum 1 h 4 6' 5 33 0 34 5 1 39 1 597-02 602-46 03-77 591-614 Unterschied 27- 60 22-80 18-22 28- 943= = 1 1 ' 59 " S 1 (Nach Ausschluss des 24. und 27.) Bemerkungen, Den 2., 3., 6., 7., 8., 12. und 28. Früh unregel- mässig; — den 4. und 5. Früh und Machmittags unregel- mässig; — den 9. Nachmittags unregelmässig; — den 13. Früh hoher Stand; — den 14. und 20. Früh etwas unregel- mässig-; — den 15., IG., 22. und 23. Früh und Naohmittags etwas unregelmässig; — den 24. Früh und Nachmittags ganz unregelmässig (Störung); — den 27. Früh unregel- mässig, Nachmittags ganz unrcgelmässig (Störung). Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 607 ■ 027. Grösste Declination den 27. mit 556-387/ grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 25. „ C29-037j 72-6M> = Sü'7'lO. (irössto tägliche Oscillation den 27. = 63 '588 = 26' 21 ! 75. Kleinste „ „ - 30. = 18-212= 7' 33 " 02. Im October 1847. 1 i" 3 1 30" G24 • 52 l l 49 30" 595 02 29 50 2 49 30 24 •9 t 49 30 97 •74 27 17 30 26 •42 40 30 99 •39 27 03 4 48 0 29 •94 45 0 «00 •32 29 62 49 30 3 1 1 1 43 30 59 1 ■69 39 42 6 43 30 22 •47 33 0 94 15 28 32 7 49 30 25 ■ 50 36 0 91 37 34 13 8 33 0 28 •32 33 0 90 72 37 60 9 34 30 24 05 36 0 92 00 32 ■05 10 30 28 •47 34 30 88 65 39 82 1 1 48 0 26 25 33 0 88 02 38 23 12 49 30 .11 59 39 0 92 Ol 39 •58 13 48 o- 35 17 40 30 65 50 G9 67 14 39 0 88 25 15 52 30 32 59 33 0 94 15 38 44 16 39 0 22 06 39 0 92 44 29 62 17 33 0 24 69 49 30 43 97 30 72 18 42 0 20 31 48 0 96 04 24 27 19 49 30 22 09 49 30 600 70 21 39 20 33 0 27 44 42 0 GOO 42 27 02 21 49 30 27 04 45 0 600 25 26 79 22 49 30 27 Ol 43 30 594 76 32 25 23 48 0 46 84 19 30 93 50 52 84 24 16 30 26- 15 45 0 97 84 28 31 25 33 0 596 00 37 30 610 00 — 14 00 26 34 30 630- 37 45 0 Ol 34 29 03 27 36 0 32 • 82 48 0 Ol Ol 31 8t 28 34 30 25* 65 34 30 Ol ■ IG 24 39 29 36 0 29 ■ 17 33 0 590 • 92 38 25 30 49 30 28- 57 40 30 599 44 29 13 3t 49 30 25- 79 43 30 GOl 79 24- 00 Mittel 8 39 •IG 626- 7G1 1 38 0 591- 761 31- 547=13'4 r 57 II e merk Ii HR cn. Den 1., 2., 3.. 5., 8., II. und 12. Früh etwas un- regelmäßig; den I. Knill und Nachmittags etwas anrege! massig; — den 6. und 14. Nachmittags unregelmässig; — den 9. Früh etwas anregelmässig, Nachmittags Sonnen- finsterniss; — den 13. Krüh etwas und Nachmittags sehr an- regelmässig; — den 1.5. und 24. Früh unregelmässig; — den 21. Krüh unruhig; — den 23. Früh sein- unruhig, merk- würdiger Gang , Nachmittags auch Abends, Nordlicht; — den 25. merkwürdiger Gang, Nachmittags kleiner. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 608-974. Grösste Declination den 13. mit, 565-500) grösste monatl. Oscillation Kleinste -. „ 23. „ 646-337} 80-887 mt 88' 8*)' 88; Grösste tägliche Oscillation den 13. = 69 675 = 28' 53' IG. Kleinste „ . „ 25. = -14 • 000 =-5' 48 r 25. 12 * 92 Max Weisse. Tag / . ( '■ 1 1 dos Minimum Zeit ricH Maximum OffcUlation in Minimum Z< .*o 7 1 i 1 Z 23 47 33 * 50 38 548 • 25 84-25 45 29-60 37 08-91 20-69 8 32-7 24 47 33 * 2 1 43 612-45 20 76 L 0 42 29-50 39 11-31 18-19 7 31-0 25 37 32-16 48 12-52 1 9 ■ 64 14 37 23-62 44 13-88 9-74 4 1-3 26 48 34-29 39 05-76 2« -53 1 5 45 28-42 40 15-7 > 12-67 5 13-9 27 46 36*72 38 09-49 27-23 1 0 42 24-87 41 11-54 13-33 5 30*3 28 37 35-95 48 13*89 22 ■ 06 17 40 25-10 41 12-70 13"40 5 32-0 Mittel 8 44 631-874 1 44 610*416 22 • 183 = 9' 9 " 69 18 37 25 • 24 43 07-36 17-88 7 13-1 19 47 22-71 38 599-30 23-1 1 9 40-1 Bemerkungen. De n 1., 2. 10. und 22. Nachmittags unregel- 20 48 30- OC 46 603 ■ 52 27-54 1 1 22-4 massig; — den 23. Nachmittags ausserordentlich unregel- 21 38 29-72 48 10-87 18-85 7 47-1 niässig, Sturmwind. 22 38 30-79 47 07-74 23-05 9 31-2 Mittel aus den Summen d er Maxima und Minima = 621 * 145. 2:S 47 30 • 42 48 596-09 84-88 14 10-7 Grösste Declination (mit Ausnahme < .23.n . 24 46 23-67 46 609 ■ 1 7 14-50 5 59-3 den 2. mit 601 • 0fiQl 8rös8te monatl. Osclllutlon ( 85-688 *m 11' 4M'72. 25 43 30 • in 37 12-31 17-85 7 18-3 Kleinste „ „ 27. „ 636*725 M 44 28-74 40 11-22 17-52 6 [8*6 Grösste tägliche Oscillation den 26 = 28-526 am IV 46 '97. 27 40 26-41 37 02-55 23-86 9 51-2 Kleinste „ n „ 1 = 11-126= 4' 35 r 70. 28 46 33-81 48 07-04 26-77 1 1 3-3 29 37 26-97 48 06-99 19-98 8 15*1 30 44 29-99 43 15-15 14-84 6 7*7 Im März 1850. 31 47 29-01 38 07-50 21-51 8 52-9 Mittel 8 42 626- 1 1 1 42 609-2i i 16-858 6 57*8 1 8 h 45' 637 *09 1'' 40' 606-92 30- 17 Bemerkungen. Den 2. Früh und Nachmittags etwas unrcgel- 2 48 38* 17 37 10-09 28-08 massig, hoher .Stand; — den 3. ?rüh uri d Nachmittags un- 3 44 88*64 38 12-51 21-1 3 regelmässig, merkwürdiger Stand, ruhige m.issig — 17 ? 0 R. ; — den 6.. Luft; - - den 5. 4 48 32*22 47 08-80 23*42 Fi üh unrege 7., 11. und 12. 5 48 33-44 45 09-07 24-37 Früh unregelmässig ; - den 9. und 10. Früh und Naohmit- 6 37 39-96 47 10-69 29-25 tag * unregelniässig, s tarker Ostwinds - den 13. Früh 7 39 36-44 48 07-91 28-53 unregelmässig, — 11 ■2 R., ruhige Luft — den 14. Früh 8 44 88*40 48 05-32 33*08 und Nachmittag! unre ^clinässig , ruhige Luft; — den 18. 9 42 34-37 48 04-16 30-21 Früh unregelmässig, ruhige Luft; — den 19 Früh und Nach- 10 37 31-20 37 05-77 25*43 m 1 tags unregelniässig ; — den 20. Früh | iliJtzlich unruhig 1 1 48 32*36 40 05-39 26-97 und im regelmässig , Nachmittag» ganz unregelmässig ; — 12 41 39 ■ 82 37 01-41 88*41 den 21. Nachinittags unregelniässig; — den 23. Früh und 13 48 37-56 38 03-31 34-25 Nachmittags sehr unregelmässig Nachmittat» bedeutender 14 40 36 • 44 45 10-09 25-35 Unterschied; — den 7. Früh und Nachmittags unregel- 15 44 41-26 42 12-62 28 • 64 massig, starker Wind 16 42 37 • 94 48 05-65 32 • 29 Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 617-680. 17 47 44-89 47 09-34 35 • 55 Grösste Declination den 23. mit 596 091 grösste monatl. Oscillation 18 38 38-84 46 08 • 90 29-94 Kleinste . » 28. „ 633 81( 7 2 = 17' H r 70. 19 44 41-71 48 11-64 30 • 07 Grösste tägliche Oscillation den 23. mm 31 • 13 = 14' IO ; 7. 20 41 42-27 47 12-71 29*56 Kleinste - n n 3. = — 4- Sö 55 ' 2. 21 43 43-20 38 06-96 36-24 22 43 44-10 48 09-37 34-73 23 45 48*85 47 09-54 33-81 24 40 84 - 6 1 37 06-57 28-07 Tag Zeit lies Minimum Minimum '/.' Ii ,]|. S Maximum Maximum Unterschied 25 26 27 38 42 37-85 19-80 44-20 37 47 42 03 • 55 05*06 07-02 34 • 30 44*74 37-18 39 Im Februar 1850. 28 37 47-31 48 06-29 1 1 ■ 02 29 42 49-51 45 04 • 54 44-97 1 8 h 42' 830-44 I 1 ' 49' 605- 19 25-25 30 48 48*21 39 09-06 3 1-15 2 40 24-87 49 01-06 2; •81 31 37 44*97 40 01-86 48*11 3 37 25-19 48 06 -32 L8*87 Mittel 8 42 5" 639-683 1 43 2" 607*489 32-162= 13'16'97 4 37 29 • 62 37 07-07 22 • 55 5 6 7 8 40 28-25 43 05 • 43 22 • 82 Bemerkungen, Don 5. Früh und Nachmittage unrcgelniässiir. 45 25-92 37 09-73 16 1 9 Mittel aus den Summen 1er Maxima und Minima = 623-586. 43 27-79 48 16-66 11-13 Grösste Declination den 12. mit 601*4 12) btK. ste monatl. Oscillation 45 33- III 47 11-29 21-81 Kleinste „ „ 26. „ 649*8001 48-888 m 19' 59-05. 9 10 43 35 • 20 46 11-91 21 •29 Grösste tägliche Oscillation den 29. = 44-974 = 18' 31 ' 65. 48 32-25 46 18-70 13-55 Kleinste „ n » 3. = 21*126 = 8' 43 r 50. Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 93 TW 3 4 6 6 7 8 9 lo 11 12 18 14 15 1(! 17 18 19 20 21 2*2 '23 24 25 20 27 28 29 30 Mittel Mittel Q Zeit des Minimum Minimum Zelt dos M axi in u in Maximum I ' nterschied In i April 18 50. 8' 45' (i Mi- 84 t* 48' 600 60 45 74 37 lü 1 7 40 00 89 39 28 38 42 19 39 08 47 33 72 38 41 37 41 10- 44 30 93 38 42 74 48 07 89 34 85 37 39 45 41 08 05 31 40 89 4.0 19 37 02 59 37 60 48 40 25 43 05 19 35 06 42 41 50 45 09 95 3 1 55 41 42 96 43 04 39 38 57 38 43 00 48 08 07 34 • 33 37 41 59 48 599 44 42 15 38 45 89 39 007" 29 38 10 47 40 67 37 02 46 y 21 40 40 12 41 03 24 12 88 39 44 89 45 04 10 40 79 38 49 l 1 37 09 54 39 57 37 44 Ol 48 04 99 39 02 39 42 14 48 02 49 39 65 37 44 77 37 598 54 10 23 38 89 27 45 005 57 33 70 39 1 t 37 11 41 28 70 40 4 1 59 37 05 36 30 23 40 41 15 39 13 03 28 12 47 05 39 L4 10 20 4 37 46 •77 37 19 27 27 59 41 41 ■31 41 14 •40 •20 ■85 37 38 82 45 02 •15 30 07 38 38 06 40 10 •50 27 •50 37 44 •69 41 09 •72 34 97 8 89 6" 042 •777 1 41 8" 007 ■ 029 35 ■748=14'45'83 Tag aus den Summen der Mi ''«»«sie Declination den 20. mit i Kleinste 17, , grösste tägliche ÖscMatio'n den Kleinste ixinia und Minima = 624 "903. i98'53Sj grüsste 1 atl. Oscillation 149-1 12j W'Ö74 a l»'68«M. 20. = 46-237 = 19' 5" 74, 25. =•= 26-488 = 10' 50*37. Im Hai 1850. [ 8''42' 640 • 04 1" 47' 610' 00 36 04 2 37 42- 7t 42 06- 12 36 59 3 43 35- 87 42 oo* 75 35 ■ 12 4 37 30 • 27 37 Ot- 52 28 75 5 6 41 37- 54 37 to • 37 -2 7 17 41 42- 54 37 12- 22 30' 32 7 39 40 • 50 38 03- 34 57 • 22 8 38 41" 31 47 09 50 31 • 81 9 10 37 30 75 37 oo- 75 30' 00 44 30 94 42 11- 35 25- 59 1 1 12 37 39- 00 39 07- 52 31- 54 40 45 37 37 05 31 10 00 13 14 42 43 14 37 05 42 37 72 46 42 4 0 37 02 12 40 28 15 16 17 18 19 20 37 49 00 37 00 27 42 73 42 42 70 38 04 92 37 78 37 41 59 46 03 31 38 28 37 41 52 37 11 27 30 25 37 43 00 37 12 15 30 85 39 39 17 48 10 19 28 98 21 22 37 37 38 45 74 05 37 48 09 13 75 17 28 81 99 88 23 24 25 20 39 38 55 37 00 10 82 • 39 37 64 •05 37 07 •30 56 09 37 37 •89 37 07 •87 30 •02 37 36 ■02 48 09 •72 ■20 •90 27 28 40 1 1 • 22 47 03 •82 37 •40 41 30 •57 38 595 •81 34 •70 29 30 31 Mittel 38 38 •04 48 007 •87 30 •17 46 39 •99 46 06 ■79 38 ■ 10 37 43 ■90 39 09 •82 84 •14 8 39 3" 64 1 ■038 1 40 7" 007 ■ 046 33 •986 Zolt des Minimum Zeit des Minimum Maximum j Maximum Unterschied Bemerkungen. Den 6. Früh etwas unruhig; — den 9. Nachmit- tags etwas unregelmässig; — den 10., 15. und 30. Früh unregelmässig; — den 11. Früh plötzlich etwas senkrechte Schwingungen ; — den 12. und 14. Früh etwas unruhig, senk- rechte Schwingungen; — den 16. und 28. Früh und Nach- mittags etwas unregelmässig; — den 18., 22. und 24. Früh etwas unregelmässig; — den 19. Früh etwas unregelmässig, Nachmittags senkrechte Schwingungen; — den 31. Früh senkrecht© Schwingungen. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 024 • 042. Grösste Declination den 28. mit 595*812) grt'sste monatl. Oncillatlon Kleinste „ „ 24. „ 004-050) «MM««'«»»». Grösste tägliche Oscillation den 24. = 50-088 = 23' 24*71. Kleinste „ „ „ 10. = 25-587 = 10' 34*04. Im Juni 1850. 1 8"42' 038 • 85 l* 37' 605- 20 33 05 2 38 37- 19 41 595 59 1 1 • 50 3 37 40- 14 37 009 00 31 14 4 38 32 • 99 47 05 01 •27 98 5 37 41' 09 48 00 50 35 19 6 43 39 30 48 597 50 1 1 80 7 37 40 42 45 003 34 37 08 8 48 38 99 44 04 31 34 08 9 44 39 34 42 05 45 33 89 10 38 4 2 84 48 08 04 34 70 1 1 38 30 90 48 597 35 39 Ol 12 58 35 72 48 003 05 3-2 07 13 37 42 74 48 05 30 37 44 14 37 42 08 47 02 02 39 46 15 47 35 74 48 02 45 32 29 10 37 44 01 37 08 01 30 00 17 45 17 75 43 09 95 37 80 18 37 37 77 40 03 17 31 00 19 38 42 32 44 07 ■40 35 92 20 43 39 50 37 08 •11 31 45 21 37 37 59 40 13 •20 ■2 1 13 22 40 38 94 48 10 •00 28 34 23 39 42 00 37 05 •57 37 03 24 47 37 50 47 09 37 28 13 25 38 35 52 48 03 44 32 08 20 41 42 90 48 1 1 50 31 46 27 37 40 10 39 597 02 13 14 28 37 40 44 37 000 00 39 84 29 42 40 79 48 10 77 30 02 30 46 43 20 46 1 1 55 :il 05 Mittel 8 40 77" 039 883 1 43 83" 005 402 34 515= = 14' 15 ? 28 Bemerkungen. Den 4. Früh etwas senkrechte Schwingungen; — den 5., 8., 11., 14., 15. und 17. Früh etwas unregelmässig; — den 12. Früh trat eine Störung ein, da eine Biene in dem Kasten war. Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 022-642. < 'rössto Declination den 2. mit 595-588* grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 17. „ 647*750, M-1W *«' 81*67. Grösse tägliche Oscillation den 27. = 43' 137 == 17' 48 r 93. Kleinste 21. = 24*125 == 9' 57 -82. Im Juli 1850. 1 8" 41' 040 10 l 1 ' 48' 007 81 38 •29 37 43 15 40 03 62 39 33 3 37 40 70 38 11 30 29 10 4 40 30 07 48 04 87 31 20 5 38 37 82 46 10 00 ■27 10 6 42 40 17 48 599 20 10 97 7 37 46 35 38 008 10 38 25 8 39 40 51 48 08 24 32 -27 9 46 43 94 38 08 12 35 8*2 10 43 32 64 42 10 90 ■2 1 os 1 1 43 32 69 37 04 99 27 oo 12 37 37 67 38 599 72 37 95 94 Max Weisse. Tag Zeit a6 s Minimum Miuiiiiiun Zeit dea Maximum Maximum ün 13 8 h 46' 639 • 56 t h 46' o y o 0 J 1 1 1 • 87 14 43 44 ' 39 37 M 1 . > • A 1 ->Q _.> Jo 15 38 40 ' 14 46 1 1 • 99 •> r; i . t • oo V£ IG 47 33 • |5 47 1 'i L O • 7fi 17 37 44 •99 39 16 •40 29 •59 18 37 43 •71 37 08 •52 35 •19 19 39 i I •G6 44 17 39 2 l 27 20 37 41 25 43 12 7G 28 49 2 1 46 36 4t 09 01 27 40 22 45 37 68 45 12 10 25 58 23 37 38 00 41 10 07 27 93 24 37 39 46 37 08 99 30 47 25 45 37 99 48 04 86 33 13 26 40 40 82 40 10 42 30 40 27 37 39 05 43 06 1 l 32 94 28 47 41 29 38 02 21 39 05 29 40 40- 02 48 15- 74 2 1 28 30 38 39- 91 48 0G- 80 33- 1 1 31 42 35- 77 37 10- 29 25- 48 Mittel 8 40 42" 139- 777 t 39 03" (08- 722 31- 055 Unterschied Bemerkungen. Den 7., 12., 13. and 21. Früh etwas unregel- mässig; — den 8., 10. und 11. Früh unrcgelmässig ; — den 9. Früh ganz unrcgelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima und Miniina = 624-250. GrossteDeclination den 13. mit 598-688) gr ö» s to monatl. OiollUtlon Kleinste „ „ 7. „ 646-350) 47-662 = 19'41 '-'06. Grüsste tägliche Oscillation den 6. = 40-975 = 16' 65*86. Kleinste n n n 16. = 19-388 = 8' 0 r 43. Im August 1850. 1 8 1 ' 39' 0 12-72 1*46' 608-00 34-72 2 37 36-06 37 10-67 •25 -39 3 37 36-12 47 14-22 21-90 4 40 42-41 44 1 1 • 02 31-39 5 40 38-21 37 04-87 33-34 6 39 33-47 37 590-01 37-46 7 48 34-42 37 603-97 30 • 45 8 43 38 • 60 45 01-42 37-18 9 40 32-11 46 01-70 30-41 10 40 34-16 44 593-01 41-15 11 37 33-05 48 606-60 26-45 12 41 29-80 48 03-09 26-71 13 39 30-25 40 06-87 23-38 14 41 36-71 38 08-62 28-09 15 46 33-17 48 08-97 24-20 16 43 3 1 • 04 47 10-79 20-25 17 47 33 • 42 4t 05-39 28-03 18 37 30-82 4t 11-84 18-98 19 37 37-35 38 03 • 92 33-43 20 42 38-72 47 (i l -94 33-78 21 40 30-75 43 03-50 27-25 22 45 34-20 37 13-05 21-15 23 37 37 ■ 5 6 37 05-47 32-09 24 37 30-57 48 07-47 23-10 25 48 37-21 48 15-35 21-86 26 40 37-86 48 07-52 30 • 34 27 39 41-32 39 09-96 31-36 28 38 46-77 48 10-21 16-56 29 41 39-67 ' 38 08-96 50-71 30 47 44-21 48 13-25 )0-96 31 40 44-47 38 09-72 (4-75 Mittel 8 40 8" (36-363 1 42 8" 607- tu 29-252 12'4 ! '86 Bemerkungen. Den 8. und 18. Früh sehr unregelmS« gig ; ,1m 17. Früh senkrechte Schwingungen; — den 19., 20., 21. und 22. Früh unregelmässig ; — den 25., 26., 27., 30. und 31. Früh etwas unrcgelmässig. Mittel aus den Summen der Maxima -und Minima = 621 -737. Tag Zeit des Minimum Zeit des Maximum Unterschied GrösstcDcclinationdcn 10. mit ;V.»;i ' 0 1 2) grösato monatl. Oscillation Kleinste „ „ 28. „ G4G'77f>( 53-7 28 7 37 37 57 46 10-40 21 17 8 45 3 0 81 48 15-87 20 9 1 9 42 33 9 0 46 20-72 13 24 10 37 49 10 45 13-77 29 39 1 1 47 43 31 43 17-10 26 21 12 39 46 80 42 21-27 25 59 13 40 42 79 48 12-77 80 02 14 37 46 G2 45 17-75 28 * 87 15 48 1 2 ■ 72 46 08-25 3 1 • 47 16 40 41 • 07 41 2 1 • 49 19- 58 17 37 40- 90 43 21-20 19- 70 18 44 89- 87 37 17-44 22- 43 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 95 19 '20 21 22 23 24 25 2(1 27 28 29 80 31 Mittel II Zeit des Minimum 8 1 ' 48' 40 40 44 8 41 27' Maximun 643-71 41-05 44-00 44-75 610-563 Zeit des Maxii ii 1"40' 37 46 38 1 43 04" Maximum 620-46 20-01 19-56 18-25 616-771 Unterschied 23- 25 21-04 24- 44 26-50 r23-792=9'49 r 56 erkiingon. Den 2., 7., 10., 12., 21. und 22. Früh unregel- mässig; — . den 3. Früh unregelmässig (hoher Stand); — den 6. Früh unruhig; — den 17. Früh senkreehte Schwin- gungen, In der Nacht vom 22. — 23. wurde in die Hütte eingebrochen und alle Apparate entwendet! Mittel aus den Summen der Maxima und Minima = 628 ■ 667. GrössteDcclination den 15. mit 608-250) grösste monatl. Oszillation Kleinste „ n 12. „ 646-862J 38-612 = 15' 5« '-'so. Grösste tägliche Oscillation den 15. = 34-475 = 14/ 14 r 29. Kleinste . , „ 3. = 11-992 = 4'57 r l6. in Sfaleutlu'ilcii in Scalentheilen in Bogen Im Mai und Juni 1855. Zeit der Beobachtung 8" 40' Früh und 1" 40' Nachmittags. Juni 26 275 0 268 •0 7 •0 2 65*86 27 260 0 268 ■5 8 5 3 32-90 28 268 0 265 0 3 0 1 15- 15 29 279 0 262 5 16 5 6 53-32 30 284 5 264 0 20 5 8 33 • 52 31 282 5 2G6 0 16 5 6 53-32 [ 284 3 268 8 15 5 6 25 -29 2 283 0 265 5 17 5 7 18-37 3 291 5 257 5 34 0 14 1 1 • 70 4 287 0 263 0 24 0 10 1-20 5 292 0 273 0 19 0 7 55-95 6 297 0 273 0 24 0 10 1-20 7 294 5 268 0 26 5 11 3-82 8 299 0 278 0 2t 0 8 46-05 9 10 292 5 266 0 26 5 1 1 3-82 292 5 279 0 13 5 5 38-17 1 1 291 0 262 5 28 5 11 53-90 12 308 0 283 0 25 0 10 26-25 13 303 5 276 5 27 0 1 1 16-35 II 305 0 288 5 16 5 6 53-32 15 16 302 0 280 0 22 0 9 11-10 301 0 278 0 23 0 9 36-15 17 294 0 272 0 22 0 9 1 1- 10 18 294 0 269 0 25 0 9 26-25 19 296 0 272 5 23 5 9 48-65 20 293 0 272 1 20 3 8 28-11 21 286 0 270 0 16 5 6 53-32 22 293 0 269 0 24 0 10 1-20 23 294 0 269 0 25 0 10 20-25 24 300 0 269 0 31 0 12 56-55 25 292 5 271 5 21 0 8 46 • 05 26 276 0 256 0 20 0 8 21-00 27 201 0 263 0 18 0 7 30-90 28 201 0 256 0 25 0 10 26-25 29 279 0 261 0 18 0 7 30-90 30 283 5 258 5 25 0 10 26-25 1 im Juni 22 •58 9 25-71 Tag Minimum Maximum Oscillation in ScaU'iitlH'ilrii in Scalentheilen j in Bogen Bemerk ungen. Den 27. Mai merkwürdiger Stand; — den 13. Juni unruhig ; — den 15. und 16. Juni Nachmittags etwas un- ruhig; — ■ den 17. Juni Früh sehr unruhig, Nachmittags ruliig; — den 19. Juni Früh etwas unruhig; — den 21. Juni Früh und Nachmittags sehr unruhig; — den 25. Juni Früh und Nachmittags etwas unruhig ; — den 26. und 28. Juni Nachmittags etwas unruhig; — den 29. Juni Früh etwas unruhig. Grösste Declination d. 26. u. 28. Juni mit 256-0) grösste monatl. Kleinste „ „ 12. Juni „ 308-0) Oscillation =52-0 Grösste tägliche Oscillation den 3. Juni = 34-0 = 14' 11 ! '70. Kleinste „ , „ 10. „ =13-5= 5'38 7 17. Im Juli 1855. Zeit der Beobachtung 8" 40' Früh und l h 40' Nachmittags. 1 281 6 256 0 25 5 10' 38 r 77 2 280 0 258 0 22 0 9 11-10 .'( 271 0 260 0 1 1 0 4 35-55 4 280 5 263 0 17 5 7 18-37 5 278 0 261 0 17 0 7 5-85 6 281 0 257 0 24 0 10 1-20 7 288 0 268 0 20 0 8 21-00 8 284 0 260 0 24 0 10 1-20 9 286 0 260 0 26 0 10 51-30 10 279 0 254 0 25 0 10 26-25 11 285 0 265 0 20 0 8 4-00 12 284 0 264 0 20 0 8 21-00 13 265 0 '217 0 18 0 7 30-90 14 269 0 250 0 19 0 7 35-95 15 263 5 243 0 20 5 8 35 52 16 265 0 244 0 21 0 8 46-05 17 268 5 246 0 22 5 9 28-62 18 '267 0 245 0 22 0 9 11-10 19 264 0 338 0 26 0 10 51-30 20 261 0 240 0 21 0 8 46-05 21 271 0 242 0 29 0 12 6-45 22 264 0 244 0 20 0 8 21-00 23 258 0 2 11 0 14 0 6 50-70 24 265 0 2 16 0 19 0 7 55-95 25 268 0 244 0 24 0 10 1-20 26 248 0 238 0 10 0 4 10-50 27 258 5 242 0 16 5 6 53-32 28 254 0 237 0 17 0 7 5-85 29 251 5 221 0 30 5 12 44-02 30 256 0 233 0 23 0 9 36-15 31 251 0 233 0 18 0 7 30-90 Mittel 20 74 8 39-71 Bemerkungen. Den 12. Früh und Nachmittags etwas unruhig; — den 18. Früh sehr unruhig, Wind; — den 19. Nachmittags etwas unruhig; — den 26. wurde der Miro-Spiegel gerich- tet; — den 27. Früh und Nachmittags unruhig, Erdbeben in Mailand. Grösste Declination den 29. mit 221-0) grösste monatl. Oscillation Kleinste „ „ 7. „ 228 -Of • «7-0 Grösste tägliche Oscillation den 29. = 30-5 = 12' 44' 02. Kleinste „ „ » 26. = 10-0= 4' 10 r 50. Im August 1855. Zeit der Beobachtung 8 h 40' Früh und 1' 40' Nachmittags. 1 254 0 235 0 19 0 7' 55 J 95 2 254 0 233 0 21 0 8 46-05 3 256 0 235 0 21 0 8 46-08 4 257 0 231 0 26 0 10 51-30 5 253 0 223 0 30 0 12 31-50 0 256 5 235 0 21 5 8 58-75 7 248 0 238 0 10 0 4 10-50 96 Max Weisse. Tag Minimum Maximum Oseillation Tag Minimum Maximum Os illlatioi n Scalentheilen in Scalentheilen in Bogen in Scalentheilen in Scalentheilen | in Bogen 8 252 •0 237 • 0 15 •0 6 ' 18 '75 9 249 •II 231 • o 18 •o 7 30 •90 Im October 1855. 10 255 MI 230 • 0 25 •0 10 20 • 25 Zeit der Beobachtung 8 h 40' Krüh und l h 40' Nachmittags. 1 1 252 ■o 228 . (j 24 •0 10 1 ■20 1*2 252 •o 230 . o 22 •0 9 I 1 •10 290 " 5 O i£i> 13 252 • 0 239 ■ o 13 •0 5 25 •05 1 2 276*0 I 1 1 l • ?i • ) ß \) 14 253 • 0 231 • 0 22 •0 9 11 •11 289 • 0 278*0 1 1 •o 4 35-55 15 256 • 1» 221 • 0 35 •0 14 36 •75 3 4 285 • 5 207 -0 1 8 •5 7 43 • 42 16 260 •o 230 . q 30 •0 12 31 •50 295-0 275-0 '20 •0 8 21-00 17 252 • 0 230 • 0 22 ■0 9 1 1 •15 5 284-0 275-0 9 •o 3 45 • 45 18 246 •0 233 • o 13 •0 5 '25 •65 6 306-0 287-0 l'.i ■o 7 55-95 19 319 •0 298 •0 21 •0 8 46 •05 7 307-5 287-5 •20 •o 8 2 1 • 00 20 265 • 0 248 "0 17 •0 7 5 •85 8 Q J 274-0 21 266 ■0 253 •0 13 •0 5 '25 •65 333*0 M 264 •0 250 •0 14 •0 5 50 ■70 t A 320 • 0 1 :', 0 5 25-65 23 268 •0 247 ■5 20 •5 8 33 •52 -[ l 305 - 0 -Iii 1 . II II 1 2 0 5 0 * 60 24 267 •0 250 •o 17 •0 7 6 •85 12 303 * 0 293-0 10 0 4 10-80 25 268 •0 246 •0 22 •0 9 1 1 •15 13 30 1 - 5 •Oft? ■ l\ 1 1 1 1 6 20 268 •0 247 •0 21 •0 8 10 ■ 05 14 304*0 292-0 12 0 5 0*60 27 265 ■ 5 263 •0 2 •5 1 2 • 62 15 304 * 0 291-0 18 0 5 25* 65 28 270 •0 242 •o 28 •0 11 41 • 40 10 306*5 289-0 17 5 7 18-37 29 27 1 •0 247 •o 27 •o 1 1 10 3 •35 17 307*0 292-0 15 0 6 15-25 30 264 •0 238 •o 20 • 5 1 1 •82 18 298 * 0 279-0 19 0 7 55 • 95 31 258 240 0 18 •0 7 30 33 •90 19 301*0 29 1 ■ 0 10 0 4 10-50 Mittel 20 IS 8 ■'27 20 21 295*0 301*0 289-0 280-0 6 15 0 0 2 0 30-30 15*75 licmcrkungen. Den 16. Früh etwas unruhig - den 27. Früh 22 303 * 5 (270*0)? Gewitter; — len 28. Früh und Nachmittags etwas unruhig. 23 293*5 277-0 16 5 0 53-32 Grös.ste Deelination den 15. mit 221 '0/ grSsste monatl. Ovulation 24 279*0 207 -O 12 0 5 0-60 Kleinste n n 19. , 319 = 98-0 25 284*0 207-0 1 7 0 7 5 • 85 Grösste tägliche Osciüation den 15. = = 35-0 14' 30 r 3 5. 20 282 * 0 260-0 10 0 0 0 40*80 Kleinste n n 27. s = 2 ■ 5 V 2 1 02. 27 284 * 5 270-0 11 5 3 • 22 28 284*9 205-2 19 7 8 13*6 Im September 1855. 29 282*5 205*0 17 5 7 18*4 Zeit der Beobachtung 8' 1 40' Früh und 1' 40' Nachmittag« 30 31 28 1 * 5 291*2 203*0 269-0 18 '2*2 5 2 7 9 43*42 1 6 • 1 1 1 269 0 248 5 20 5 8' 33 52 Mittel 15 10 0 1.8-30 2 268 (i 248 0 20 0 8 '2 1 00 3 271 0 250 0 2 t 0 8 46 05 It « m o r k Ii n jr c n. Den 7. Früh sehr unruhig; den 15. Früh lin- 4 269 5 254 0 15 S 0 28 25 ruhig; — den 16. Nachmittags unru iig den 17. Früh 5 271 0 250 0 2t 0 8 46 05 und Nachmittags etwas unruhig; - d ■n 22. nach der Früh- 6 207 o 248 0 19 0 7 55 95 Beobachtung wurde am Mire-Spiegol etwas geändert. 7 267 5 246 0 21 5 8 58 52 Grösste Deelination den 30. mit 203 ) grünte monatl. Ol olllatlon 8 264 0 240 0 24 0 10 1 20 Kleinste n *t 10. „ 881 »J 70*0 9 263 0 249 0 14' 0 5 50 70 Grösste tägliche Oseillation den 31. = — 2 '2 •2 = 9 16*1 10 263 0 246 0 17 0 7 5 85 Kleinste rt n » 20.= = 6 •0 80*80. 11 289 0 263 0 20 0 10 51 30 12 290* 0 266 5 88' 5 9 48 65 13 290 • 0 273* 0 17* 0 7 5 85 Im November 1855. 14 290* 0 273* 0 17* 0 7 5* 85 Zeit der Beobachtung 40' Früh und l ' 40' Nachmittags. 15 286* 0 266* 0 tO- 0 8 21 * 00 16 285* 0 274* 0 ll' 0 4 35 • 55 Die Nar 17 281* 0 269- 0 12* 0 5 0" 60 1 el war sehr unruhig. 18 288* 0 270* 0 12* 0 5 o* 60 2 Die Nadel war wieder sehr unruhig 19 286* 5 277* 0 9* 5 3 67* 95 3 312-0 30 1 ■ 0 1 1 0 4' 85' 55 20 287* 0 278* 0 9* 0 3 45* 45 4 313-0 30 1 * 0 1'2 0 5 0 60 21 292- 0 271- 0 21* 0 8 10- 05 5 307 • 0 292-5 1 1 5 0 3-22 22 288- 0 274- 0 14* 0 5 60- 70 6 309 • 0 297*0 12 0 5 0 • 00 23 293 0 277- 0 10* 0 6 10- 80 7 307*0 294*0 13 0 5 25-65 24 296* 0 273* 5 22* 5 9 28- 62 8 409*0 294*0 15 0 6 15-25 25 294- 0 273- 0 21* 0 8 10- 05 9 ) 26 287* 0 273* 0 14* 0 5 50- 70 10 > Die Scaia wurde anders aurgestellt. 27 292* 0 272- 5 19- 5 8 8' 47 11 28 377* 0 ' 275* 0 12- 0 5 0* 60 12 320 * 0 3 1 0 • 0 10 0 4 10-50 29 285' 0 270- 0 9 • 0 3 1 5 ■ 45 13 321*5 309 ■ 0 1'2 5 5 13-1 -2 30 293 • 6 27 7- 0 10- 5 6 53* 32 14 323*0 313-0 10 0 4 10-57 Mittel 15 326*0 317-0 9 0 3 45-45 17* 2 7 14 - 98 16 327*0 3 17-0 10 0 4 10-57 Bemerkungen. Den 7. etwas unruhig; den 25. unruhig. 17 325 * 0 315-0 10 0 4 10-57 Grösste Deelination lei 8. mit 240- 0j grösste monatl. Oseillation 18 321*0 315- 0 6 0 2 30-30 Kleinste n n 24. „ 290- of = MO 19 322*0 315*0 7 0 2 5*5'85 Urösste tägliche Osciüation den 1 1. 26 0 = 10' 5l'30. 20 322-0 3 1 5 • 0 7 0 2 3 55-35 45 * 45 Kleinste n n n 20. u.29. = 9* 0 = 3' 45 J 45. 21 323-0 314-0 9 0 Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. 97 Tag 23 24 25 20 27 28 29 80 Minimum in Soalenthellen 826 '0 327-0 327-0 320-0 320-0 322 • 0 324 • 0 322-0 23-0 300-0 318- 0 3 1 !) • 0 321- 0 322- 0 320-0 319- 0 313-5 317-0 in ScaTenCheiien In Bogen 20-0 9-0 8-0 5-0 o-o 9- 45 8' 21 f 00 3 45-35 3 20-30 2 5-25 1 40-20 0 50-10 2 5 • 25 3 32-92 2 30-30 8 50-04 Mittel aus 25 Tagen *ffc«rtll|«|. Den 3. wurde der Spiegel aufgezogen; — den 6, Früh und Nachmittags etwas unruhig; — den 20. Nach- mittags zitterte die Nadel; — den 22. Nachmittags sehr unruhig) — den 29. Nachmittags unruhig, wösste Declinat. d. 5. mit 292-51 grössto mttmatl. Oscillation Kleinste „ „ 16..23., 24. „ 320'7( m U-t «rösste tägliche Oscillation den. 22. = 20-0 mm 8' 21 r 00. Kleinste 27.= 2 • 0 = 0' 50 ! 10. Im December 1855. Zeit der Beohachtung 8 1 ' 40' Früh und l' 1 40' Naclimittags. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mittel 1 e r I, ii de k u ' rruu urul JNBcnmn en 6, Nachmittags etwas unruhig, - den 18., 19., 20. Früh unruhig; — den 30. Früh ««- S; a0 ^ mi «»?8 etwas unruhig. mit 31 I -o 327 ■o 320 •0 7 •0 2 5 5 •35 325 •0 319 •o 0 0 2 30 •30 326 •0 322 0 0 •0 30 30 325 •0 320 •0 5 0 2 6 25 319 5 319 0 0 5 0 12 50 321 0 321 0 0 0 0 0 324 0 319 0 5 0 2 5 25 32 1 0 32 1 0 3 0 1 15 17 822 5 322 0 0 5 0 12 50 322 0 321 0 1 0 :0 25 05 323 0 321 0 o 0 0 50 10 317 r; 314 0 3 5 1 29 07 320 0 321 5 —1 5 — 0 37 57 322 0 320 5 — 1 5 — 0 37 57 320 0 322 0 2 0 — 0 50 10 321 5 318 5 3 0 1 15 17 320 0 3 1 0 0 4 0 1 40- 20 319 0 317 0 2 0 0 50- 10 317 5 319 0 — 1 5 37 57 324 5 320 5 + 4 0 +1 40 20 321 0 317 O 4 0 + 1 40 20 321 0 8 1 9 O 2 0 50 10 321 0 318 5 2 5 1 2 02 323 0 318 0 5 0 2 5 25 323 0 317 0 6 0 2 30 30 324 0 321 0 3 0 1 15 17 325 0 323 5 1 5 0 37 57 0 0 2 0 0 50 10 325 0 321 0 4 0 1 40 20 325 0 31t 0 14 0 5 50 70 325 0 318 0 7 0 2 55 35 3 26 1 20 83 — den 10. heftiger _ - .,»vuuu Ms ra otiV Wirte Declination den 30 Q * » *•«• *• , 325-0 Klein t 8 ° 8oiUntäo » J«n 30. = 14-0 = grtfssto monatl. Oscillation = 14-0 = 5' 50 ''70. -0' 50 v 00. Im Jänner 185f». eit der Beohachtung 8" 40' Früh und 1" 40' Nachmittags. 351-0 353-0 360-0 0 352 Dentsaohriftea der 343-0 345-0 352-0 345-0 8-0 8-0 8-0 7-0 8' 20 r 30 3 20-30 3 20-80 2 55-35 Minimum Maximum OsolllatloB 1 ag in Scalcntheilen in Scalontheilen in Bogen ö 348-0 343 0 5 0 2' 5 r 25 6 350-0 345 0 5 0 2 5-25 7 350-0 344 0 0 0 2 30-30 8 352-0 348 0 4 0 1 40-20 9 353-0 '344 5 8 5 3 32-98 10 352-0 349 0 3 0 l 15-17 1 1 325-0 346 0 0 5 l 42 • 52 12 350-5 344 5 6 0 2 30-30 1 'i 10 349-0 343 0 6 0 2 30-30 14 348-5 340 0 2 5 1 2-64 15 347-5 342 5 5 0 2 5-25 I O 35 1 • 0 342 0 9 0 3 45-35 1 7 350-0 346 0 4 0 1 40-20 18 354-0 345 0 9 0 3 45-45 1 9 351-5 345 5 6 0 2 30 -30 20 353-0 348 0 0 2 5-25 21 355-0 347 0 8 0 3 20-30 22 356-0 350 0 6 0 2 30-30 23 354 ■ 0 347 0 7 0 2 55-35 24 353-0 351 0 2 0 0 50- 10 25 355-0 347 0 8 0 3 23-30 20 356-0 343 0 13 0 5 2Ö-74 27 352-0 343 0 9 0 3 45-35 28 353 • 5 341 5 12 0 5 0-00 29 354-0 342 0 12 0 5 0-00 30 358 ■ 0 347 0 11 0 4 35-62 31 350-0 338 0 12 0 5 0-60 Mittel 7 14 2 58-90 Banerkmgefc Den 21. etwas unruhig. Grösste Declination den 31. mit 338! Kleinste „ „ 3. n 860] Grössto tägliche Oscillation den 26. =' Kleinste „ „24. = grössto monatl. Oscillation = 22-0 13-0 = 5' 25 ! 74. 2-0 = 0' 50 ! ' 10. Im Februar 1856. Zeit der Beobachtung 8" 40' Früh und 1" 40' Nachmittags. 1 355 0 343 0 12 0 5 0 ! 60 2 354 0 350 0 4 0 1 40-20 3 355 0 351 0 4 0 1 40-20 4 360 0 351 0 9 0 3 45-35 6 355 0 354 0 1 0 0 25-06 6 356 0 346 0 10 0 4 10-57 7 352 0 347 5 4 5 1 15-70 8 3 5 5 0 351 5 3 5 1 27-70 9 356 0 351 0 5 0 2 5-25 10 357 0 348 0 9 0 4 45-35 11 356 0 346 0 10 0 3 10-57 12 349 5 13 Die Spiegel i streiften sie h. 14 358 0 349 0 9 0 3 45-35 15 354 0 348 0 6 0 2 30-30 10 357 0 349 0 8 0 3 20-30 17 360 0 350 5 9 5 3 58-04 18 367 0 350 0 11 0 4 35-62 19 368 0 352 0 10 0 0 40-91 20 365 0 351 0 14 0 5 50-70 21 365 0 358 0 7 0 2 55-35 22 368 0 357 0 11 0 4 35-62 23 366 0 354 0 12 0 5 0-60 24 306 0 353 0 13 0 5 25-66 25 365 0 353 0 12 0 5 0-60 26 368 0 356 0 12 0 5 0-60 27 365 0 351 0 14 0 5 50 ■ 70 28 371 0 357 0 14 0 5 51) -TO 29 369 0 357 0 12 0 5 0-00 Mittel 9 35 3 54 ■ 28 matham.-naturw. Ol. XVIII, Bd. Beaerknifen. Den 4. Früh dio Nadel unruhig, Naclimittags ruhig. Orössto Declination den 1. mit 343.-0) grössto monatl. Oscillation Kleinste „' „ 28. „ 371 -0j 28-0 = n' 41 'es Grössto Oscillation den 19. = 16-0 = 6' 40 r 91. Kloinste „ „ 5.= 1 • 0"= 0' 25'-'06. 13 98 Max Weisse. Variationen der Declination der Magnetnadel, beobachtet in Krakau. Tag In Seals nthiMlun in Scalentheilcn in Jiogcn T.-iü in Sealentheilen in Scalonthoilcn Im März 1856. Zeit der Beobachtung 8 b 40' Früh und l !l 40' Nachmittags. 1 371 0 354 0 17 0 7' 5 '85 2 368 0 355 0 13 0 5 25-65 3 366 0 353 0 13 0 5 25-65 4 365 0 356 0 9 0 3 45-65 5 365 0 358 0 7 0 2 55-35 6 364 0 347 0 17 0 7 5-85 7 366 0 356 0 10 0 4 10-57 8 358 0 35 t 0 7 0 2 55-35 9 367 0 353 0 14 0 5 50-70 10 367 ü 356 0 11 0 4 35-62 11 369 0 358 0 11 0 4 35-62 12 368 0 357 0 11 0 4 35-62 18 368 0 355 0 13 0 5 25 • 65 Ii 36« 0 352 0 14 0 5 50 '70 15 368 0 349 0 19 0 7 35-95 II 367 0 355 0 12 0 5 0-00 17 307 0 351 0 16 0 6 40-80 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mittel 360-0 308-0 308-0 371-0 376-0 37 375-0 371 -0 374-0 308- 0 309- 0 868-0 308-0 308-0 i) 351' 347- 353- 35: 347- 355- 355- 355- 354- 339- 348-0 34G-0 345-5 353-0 15-0 21- 0 15- 0 10-0 29-0 18-0 20-0 16- 0 20-0 29-0 21 0 22- 0 23- 0 15-0 10-13 BtnerklDgei. Den 8. Früh unruhig. Grössto Declination den 27. = 339 0) grössto n Kleinste „ „ 22. = 876-0) Grösste tägliche Oscillation den 22. = 29-0 = 12' 0 ! 00. Kleinste „ „ , 5. mm 7-0= 8' 65' 85. monatl. OsolllAtion 15' 27 '22 99 ÜBER DEN GELENKSBAU BEI DEN ARTHROZOEN. VIERTER BEITRAG ZUR VERGLEICHENDEN ANATOMIE UND MECHANIK DER GELENKE. VON De. KARL LANGER, OOWUtSPONDlMNDKM MITOIIIM PER KAISERL. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN V<>U<;hi,io<;t in |>h!R SIT/.IIN« OHR MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN C LASSE AM. 14. 0 CTOBEB L868 in(Iuni)'cn, weist aber eben nur auf die Verbindungsstellen hin. ohne' die Formen 1 ''leitflächen , und selbst die der Skeletstücke genauer zu bestimmen, sie mit den Bewe- » ^^Verhältnissen in Zusammenhang zu bringen, und das gegenseitig Bedingende von Gestalt l) nd Beweglichkeit hervorzuheben. Burmeister hat die Gelenke schon etwas genauer unter- ?° le< ^ en 5 ohne dass auch er in die Formen näher eingegangen und sie mit dem Mechanismus 1U Verlj indung gebracht hätte. . Jiei den Wirbelthieren, deren Skelet in das Innere des Leibes, von Muskelmassen bedeckt, eingetragen ist, bildet jedes Skcletstück ein allseitig geschlossenes Ganze. Die Knochen kehren ' nur Flächen zu. Die Drehungsaxen oder Drehungsmittelpunkte der Bewegung sind 2Ug eich die Axen oder Mittelpunkte der die Knochen abschliessenden und an einan- er gleitenden Gelcnkf lachen. Da die Continuität der weichen Leibesmassen über dem 13* 100 Karl Langer. Skelete stattfindet, so sind die zwischen den freien Gelenkfiäehen liegenden Gelenkräume hermetisch verschlossen und stehen in keiner Communication mit der Aussenwclt. Bei den Arthrozoen dagegen ist das Skelct die Hülle der Weiclitheile und die einzelnen Skeletstücko bilden offene Hinge oder Röhren, durch deren Öffnungen die Weiclitheile ohne Unterbrechung zusammenhängen. Die Skel et stücke kehren sich nur Öffnungen zu, und stehen meist nur im Bereiche der Ränder in Punkten oder Linien im Contacte. Wenn aber durch Einbiegen der Ränder der Contact zweier Skeletstücko zum Fläche n- contacte wird, so ist der Contact doch stets nur ein peripherischer, central durch die Weiclitheile unterbrochen. Bilden sich an den umgebogenen Rändern Kugelflächen aus, so sind die Segmente stets nur ringförmig. Wenn bei cinaxigen Gelenken durch Umlegen der Ränder Fläehcncontact stattfindet , sich daher Gleitflächen ausbilden, so zerfällt das mechanisch als Einheit aufzufassende Gelenk, von den Weichtheilen im Innern getheilt, stets in zwei anato- misch geschiedene Gelenke, die an den Enden der Drehungsaxe, in und um die fixen axialen Berührungspunkte vertheilt, liegen. Nur selten, und nur bei hoch entwickelten Formen, kömmt es bei den xirthrozoen zu Walzengel enken, wo dann die Drehungaxe zugleich die geometrische Axe des Gliedes ist. Wie bei den Wirbelthieren der Umfang der Walze unter- brochen wird durch die Verbindung derselben mit einer Diaphyse, so wird hier eine solche Walze unterbrochen sein durch die Öffnung für den Durchtritt der Weichtheile. Nur ausnahmsweise sind die Gelenkflächen bei Wirbelthieren central unterbrochen, z. B. am Sclienkclkopfe der Säugethierc durch das Ligamentum teres, und selbst da lässt es sich noch nachweisen, dass das Band kein Binnengcbüde, sondern ein extra Cavum entstan- denes ist. Ebenfalls nur ausnahmsweise sind bei Wirbelthieren mechanisch zusammencehüriffe Gelenke anatomisch geschieden und zwar meist nur solche, die an unpaaren symmetrisch gebauten Skeletstücken vorkommen, z. B. die Kiefcrgelenkc , die Wirbelgelenke; der Fall, dass anatomisch als Einheit sich darstellende Gelenke mechanisch in zwei oder mehrere sich spalten, ist häufiger, z. B. die Ellbogengelcnkc mit frei beweglichem Radius. Die Räume zwischen den Gelenkflächen sind bei Arthrozoen der Luft und dem Wasser zugänglich. Die Durchsicht der folgenden Beschreibungen wird ergeben, dass die Grundlage der Gelenkbildung bei den Arthrozoen die Faltenbildung des festen Integumentcs ist, dessen freie Ränder durch weiches Integument, sogenannte Gelenkshäute verbunden werden. Ich beabsichtige keine nach zoologischen Gruppen geordnete Beschreibung der einzelnen Gelenke, sondern nur eine genauere Schilderung der Gelenke bei einigen Thierformen mit Angabe von Varianten; ich wünsche nur den Typus im Gelenksbaue festzustellen, und beschränkte daher meine Untersuchungen nur auf ein kleines Materiale, das aber genauer durchgesehen wurde. Auf Krebse und grössere Käfer habe ich zunächst meine Aufmerksamkeit gerichtet. Grosse Objecte haben sich für die Untersuchung vor allen empfohlen. Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 101 Die einfachsten Formen der Gelenksbildung fand ich bei den Crustacccn ; ich unter- suchte sie genauer bei Astacus und Ilommarus unter den Macruren; bei den Brachyuren finden sich, einige Modifikationen, die ich mit Berücksichtigung anderer Genera speciell von Maja Bquinado beschreiben werde. Schliesslich ist auch der Gelenksbau von Bquilla berück- sichtiget worden. Betreffs der Bezeichnung der einzelnen Skcletstücke verweise ich auf die von M. Edwards vorgeschlagene Terminologie derselben. (Annales des Sciences nah 1851, XVI, pag. 221.) Siehe Fig. 9 die Bezeichnung der Glieder eines Scherenbeines von Astacus fluviatilis. Alle Gelenke, die ich bis jetzt an Krebsen zu beobachten Gelegenheit hatte, mag dire Einrichtung wie immer sein, sind durchwegs Charniere, deren Drehungsaxen meist iö den längeren Durchmesser der Öffnung der Glieder fallen und gegen die Symmetrie- ebene des Leibes und die Längsrichtung eines Anhanges, z. B. Beines, in verschiedenen Winkeln gelegt sind, gegen einander bald parallel, bald verschieden geneigt stehen. Kugel- gelenke mit vollkommen freier Beweglichkeit eines Gliedes habe ich hei den Krebsen nicht gefunden. Denkt man sieh den Leib oder das Bein eines Krebses durchwegs als eine feste Röhre, so wird, wenn sie in Glieder (Ringe) zerfällt und diese gegen einander im Charniere bcwegüeh sein sollen, eine Gelcnksbildung auf zweifache Weise zu Stande kommen können. • L Wenn die mehr weniger walzenförmige Röhre gegen die imaginäre Drehungsaxe hin S*ch abplattet, die harte Röhre entlang der Axe unterbrochen und durch weiche Hautstücke ersetzt Avird. Diese weichen Ilautstücke als Continua der festen Röhre, den Entomologen unter dem Namen Gelenkshäute bekannt, werden beiderseits nur kurz sein, und schon enio hinreichende Excursionsfähigkeit ermöglichen, wenn die Abplattung hinreichend, so zu sa gen rein axial ist. Natürlich würde dann die Communication zwischen den beiden Gliedern bis auf einen linearen Spalt sich verengern. Dieser, in der Wirklichkeit kaum strenge ausführ- baren Form nahe steht die bewegliche Verbindung, welche zwischen Isehio- und Meropodite, "Sund P4, am ersten Seherenbeine des Krebses und Hummers vorkömmt. Doch ist nur die innere Wand dos Rohres abgeflacht, mit linearen Rändern der beiden Glieder; die äussere Wand ist aber mehr gebuchtet, ihre Gelenkshaut daher immer länger (um der Lxeursion nachgeben zu können), je mehr von dem Axenende entfernt an den Rändern der gebuchteten Wand sie sich befestiget; sie bildet eine biconvex begrenzte, je nach der Grösse der Bucht schmale oder breite Membran. Da die Drehungsaxe dieses Gharnieres zwischen die linearen Ränder der inneren Wand fc > so ist die Gelenkshaut hier nur ein schmaler Streifen, der bei keiner Stellung des Gelenkes erschlafft, und die Verbindung hinlänglich sichert. Der Querschnitt des Beines im Gelenke hat eine lineal-eonvexe Form. Es entspricht dieses Gharnicr der, von Burmeister »Klappenverbindung" genannten G elenksform. _ Bei den Brachyuren fällt diese Verbindung als Gelenk aus, wie bei Eriphia, indem die e iden Glieder mit einander verwachsen. Das Bein zeigt auch an dieser Stelle nicht mehr die v °rhin bemerkte Abplattung. 2. Die zweite Form von Gelenken mit grösserer oder geringerer A 7 ollkommenheit, ja bis ^Entstehung von Gleitflächen tritt da auf, wo die Skeletröhre nicht abgeflacht wird, und Fall 6UiGn beweglich verbundenen Glieder grosse Öffnungen einander zukehren. In diesem a e müssen in der Excursionsrichtunff keilförmige Ausschnitte an den Gliedern angebracht 102 Karl Langer. sein, die durch weiche Gelenkshaut ersetzt werden. Die Winkel dos Ausschnittes müssen mit dem Excursionswinkel des Gelenkes übereinstimmen , wenn sich nicht das eine Glied im Maxmio der Excursion in die Öffnung- des anderen hineinlegt. Ich nenne diese Ausschnitte A e h a e 1 a u s s c 1 1 n i 1 1 e. Bei der durch die Bewegung (Beugung) *) hervorgebrachten Knickung des Körperthciles wird sich die Gelenkshaut in dem Achselausschnitte in quere Falten zusammenlegen und die Glieder werden sich im Maximo der Excursion mit Flächen berühren. Diese Flächen werde ich Achsel flächen heissen. An der der Bewegung entgegengesetzten Seite (Strockscite) sind die freien Bänder der beiden Glieder ebenfalls durch eine faltbare Gelonkshaut vereiniget, welche bei der Beugung sich entfaltet und spannt. Mit diesen faltbaren Gclcnkshäuten vereiniget, befestigen sich an den freien Bändern der Glieder die verkalkten Sehnen der Muskeln. Die Lagen der Sehnen sind schon äusserlich kenntlich an einer queren Falte der Gelenkshaut, die auch dann nicht ausgeglichen wird, wenn sie im Maximo gespannt ist. Die Verschmelzung der Sehnen mit der Gclenkshaut hat den Vortheil, dass die gefalteten Gclenkshäute stets in das Innere der Bohre des Gliedes hineingezogen werden. Meistens ist die Mündung des einen Gliedes weiter geöffnet als die des anderen, die Glieder also mehr trichterförmig gestaltet. Die Basen dieser Trichter sehen immer der Peri- pherie zu. Da die Wandungen der Skeletröhren dünn sind , so berühren sich die Glieder nur in wenig Punkten, nämlich an den Axcnenden und die Festigkeit des Zusammenhanges würde nur auf jenen wenigen Fasern der Gelonkshaut beruhen, welche im Bereiche der Axenenden, also in fixen Punkten die Glieder vereinigen. Um die Berührungspunkte dieser axial befestig- ten Partie der Gelenkshaut möglichst zu vergrössern, haben alle Gelenke dieser zweiten Art in der Bichtung der Axe beiderseits schnabelartig vorspringende Falten der Skclet röhre. Die Falten des central liegenden Gliedes sind mehr geöffnet, so dass die Falten des peripherischen Gliedes sich in den Faltun'gswinkel desselben einlagern können. Es ist einsichtlich, dass je spitziger der Winkel dieser Falten und je länger die Falten sind, ein um so grösserer Theil der Gelenkshaut der Drehungsaxo näher befestiget sein kann, daher keinem Wechsel in seiner Spannung unterliegen, und die Verbindung beider Glieder unbeschadet der Excursionsfähigkeit des Gelenkes desto gesicherter sein wird. Ist der Faltungswinkel aber mehr geöffnet, so stellt sich die eine Seite der Falte rein axial ein. In der geschilderten Weise sind die meisten Gelenke an den Beinen höherer Krebse , so bei Astacus gebaut. Diese Form ist, so zu sagen, die Grundform selbst der vollkommeneren Gelenksapparate dieser Thierc. Ein Bild eines schon vollkommeneren Gelenkes dieser Art gibt das in Fig. 1 abgebildete Gelenk zwischen Meropodite und Carpopodito (P 4 und P 5) von Maja Squinado. Die äusserlich bemerkbaren axialen Falten von P 5 ruhen scheinbar wie Zapfen in den weiter geöffneten Falten des P 4 eingelagert. Die Lefzen beider Falten krümmen sich kegelartig, ') Ich nenne übereinstimmend mit dorn Sprachgebrauch Beugung jene Bewegung, ■welche die Glieder (Knochen) in immer kleiner werdenden Winkeln einander gegenüber stellt, daher zur Verkürzung des Lcibestheiles (Extremität) führt; Streckung dagegen jene Bewegung, durch welche ein Leibcsthcil verlängert wird. Am Beine des Mensehen ist daher die Plantarcxcursion des Fusses eine Streckbewegung, die üorsalexoursion eine Beugebewegung. Über den Gelenksbau bei den Arihrozoen. 103 Un( j da sie im Flächencontacte stehen, so bildet die Falte von P 5 beugewärts ein Stück con- v exer Rolle, der sieb die innere Wand der Falte von P4 als coneave Gleitfläche gegenüber stellt (bei Fig. 1). Wird das Gelenk geöffnet, wie in Fig. 2, so überzeugt man sich, dass der axiale Fortsatz von Pö kein allseitig begrenzter Zapfen, sondern nur eine hohle Falte ist; zugleich bemerkt man, dass die Falten mit einer Lefze ins Innere des Eohres hineinragen und einen Bai ken bilden, der die Öffnung dos Gliedes wie eine Scheidewand in zwei Abtheilun- gen trennt. Durch die kleinere Abtheilung geht der Streckmuskelapparat, durch die grössere der Beugeapparat. Die Faltung ist also doppelt mit zwei Faltungswinkeln, deren einer ein- wärts, der andere auswärts gerichtet ist; letzterer ist äusserlich nur durch eine lineare Furche ail gedeutet. Der durch die doppelte Faltung innen erzeugte Balken gibt natürlich genau die Lage d er D r ehun g s axe an. I )ie axialen. Ansätze der Gelenkshaut haben sich dadurch vermehrt und die Gelenks Verbindung an Festigkeit gewonnen. Siehe in Fig. 2A die axialen Balken des P 4 und P> die Balken des P 5. Mit ad und bb' sind die entsprechenden Berüh- rungspunkte der Axenenden bezeichnet. Solehe innere Falten treten rudimentär auch bei Astaens an einzelnen Gelenken der Beine auf; wo sie vorkommen, sind sie äusserlich schon durch eine feine Nath als Andeutung des Falten winkels kenntlich. An den Rändern der Falten befestigen sich die Gelenkshäute, in den Zeichnungen als aunie hervorgehoben. Durchschnitte dieser Gelenke, senkrecht auf die Axe geführt, geben utfciarung über die Ansätze, Verlaufsweise und Faltenbildung der Gelenkshäute. Dasselbe Gelenk zwischen P 4 und P 5 von Ervphia hat keinen inneren axialen Balken. cl s Gelenk zwischen Coxopodite und Basipodite (P 1 und P 2) von Maja ist wieder mit emem solchen Balken versehen. So sein- es äusserlich den Anschein hatte, so ergab dennoch die Zerlegung des Gelenkes, ass bei. diesem Charniere keine axialen, in einem Lager laufenden Zapfen vorkommen. Die axial vorspringenden Falten werden erst dann wahre Zapfen bilden, wenn sie entweder ^ Vollen Umfange, oder doch unterhalb der Drehungsaxo geschlossen und mit geglätteten e enkflächen verschen sind; diese werden dann in kleinen, ihnen gegenüber gestellten con- aven Grübchen des anderen Gliedes sich einlagern. I Zapfench arniere, nur eine Modifikation der zweiten Gelenksform, sind bei eu Krebsen, mehr oder weniger vollkommen ausgeführt, nicht selten zu treffen. Beispiele der ' c ls *en Art bieten die beweglichen Verbindungen der Abdominalringe von Ilommarus. ^ 16 Ringe haben ebenfalls beiderseits axial, eine kleine falten artige Ausbuchtung , die p.' ' die Öffnung, sondern die Fläche dem anderen Ringe gegenüberstellt. Der vordere ln 8 ehrt die convexe Fläche heraus, der hintere trägt das coneave Grübchen; beide sind -> n ® ,n 'd natürlich in sagittaler Richtung kreisförmig gebogen. Wegen des kleinen Radius ... ,. , ' l "rer Nähe an der Drehungsaxo ist die gleitende Verschiebung beider Flächen a nur unbedeutend. '°' ^- Cü selausschnitte der Ringe sehen nach abwärts in der Richtung der Beuge-Excur- e oberen Halbringe bilden bekanntlich einen ganz geschlossenen Panzer. Die nach . eTia ngerten Platten der hinteren Ringe schieben sich bei der Streckung in die etwas erten Halbringe der vorderen Glieder hinein, sem F T ^ 6n ^^^ un S des harten rntegumentes behufs der Gliederung des Leibes ist in die- a 6 ganz ersichtlich. Straus-Durkheim nennt diese Gelenks vciabindung Articidation 104 Karl Langer. 4cailleuse. Bärmeister weist darauf hin, wie dieses Ineinanderschieben der Abdominalringe bei Insecten die Verlängerung und eine Erweiterung des Leibes bedingt; beides ist natürlich nur dann möglich, wenn Sie Faltenbildung gleichförmig rund herumläuft und die Hinge nicht in fixen axialen Punkten articuliren. Die Verlängerung dos Leibes geschieht eben durch das Ausglätten der Falten. Während das Gleiten im Gelenke der Bauchringe nur ein geringes ist, geschieht die Excursion der oberen sich deckenden Ilalbringe mit grösserem Radius, daher die gleitende Verschiebung derselben über einander im grösseren Umfange stattfinden wird. Die eingeschla- gene Gelenkshaut bildet die Pfanne für die convexo, glatt zugeschliffene Fläche des sich ein- schiebenden hinteren Ringes. Hier muss einer Vorrichtung gedacht werden, welche die von aussen zugängliche (Gelenk-) Höhle zwischen den Eingen nach Art eines Vcntilcs verschliosst und das Eindringen von Sand, überhaupt die Verschiebung beeinträchtigender Körper verhindert. Es ist dies ein am hinteren Rande des vorderen Ringes angebrachter Saum von steifen Haaren, die sich an die geglättete Oberfläche des einschiebbaren Ringes dicht anlegen und nach Art einer Bürste diese Fläche rein fegen. Diese Haarsäume finden sich an den Rändern aller Flächen, welche gleitend an anderen Thciien sich verschieben; wo bei Fhitfaltung der Glieder grössere Zwischenräume sich ergeben, sind die Haare länger und kreuzen sich vielfach nach Art eines Filzes. Gelenke mit kleinen axenständigen unvollkommenen Zapfen, die in offenen Pfannen ruhen, sind auch die beweglichen Verbindungen des Wurzelgli edes der Beine mit dem Thorax. Bekanntlich bildet das Trabecularskelct des Thorax bei den Dekapoden nach unten zwi- schen den einzelnen Leibesringen (Somites, jT,Milne E dward s) fünf Öffnungen zur Aufnahme des ersten Gliedes (Coxopodite PI) der Beine (Fig. 8) ; die schief unter 45° gegen die Symmetrie- ebene des Leibes gestellten Durchmesser entsprechen den Drehungsaxen der Charniere. Die innere Gelenksverbindung fällt auf die von M. Edward's Endostcrnalplatten, /^genann- ten Stücke, die nach unten mit den medianen Sternalstücken (Sternites, 8) zusammenhängen; ihr nach unten hervorragender Fortsatz trägt die kleine grubige Gelenkfläche IZSa (brauche arthrodiale). Die äussere vordere Gelenksverbindung fällt auf den Spaltungswinkel der Imdopleuralplatten (Bp). Mit Epa ist der vordere, mit Bpp ihr hinterer Schenkel in. Fig. 8 bezeichnet. Diese ebenfalls nur kleine Gelenksfläche ist ein in der Axenrichtung etwas ver- längertes Knötchen. Beide Gelenkflächen fallen in die mit 1,2,3 bezeichnete Axenrichtung. Die Coxopoditeglieder der Beine tragen, diesen entsprechend, innen ein Knötchen, aussen ein Grübchen. Auch das sogenannte Nagelglied der Krebsschere (Dactylopodite, P 7) ist in das vor- letzte Glied (Propodite, PO) bei llommarus durch eine in ein Grübchen eingelagerte rand- ständige Verdickung eingelenkt , wie der Durchschnitt der Schere Fig. 6 von innen besehen zeigt. Die Verbindung ist hier leicht zu lösen; bei Maja, Eriphia dagegen ist das Nagelglied in der verengten Öffnung des Ilandgliedes strenger eingefügt, so dass es nur, wenn der Rand ausgeweitet wird, entfernt werden kann. Der axiale Zapfen ist bei dieser minder vollkommenen Form des Zapfeneharniercs oft nichts weiter als eine Aufquellung des freien, in der Axenrichtung eingebogenen Randes, und die Pfanne nur eine axial gestellte Jncisur des Integumentrandes : wahre, im ganzen Über den Gelenksbau bei den Artlirozoen. 1 05 Umfange geschlossene, frei aus der Fläphe hervorragende Zapfen fand ich nur bei den Brachyuren. So finde ich schon am Coxopoditegliede bei Maja zur Verbin- dung mit dem Thorax kurze abgerundete Spitzen, die in geschlossenen Grübchen eingezapft sind. Ein ganz vollkommenes Zapfengelenk findet sich aber bei Maja Und Eriphia, wie es scheint, typisch für die Brachyuren, am Scherengelenke zwischen Carpopodito und Pro- podite (P 5 und P G nach M. Ed ward's; Carpe und Main nach Latraillc). Man bemerkt zunächst an diesem Gelenke, dass von beiden Gliedern über die Axe weg Fortsätze abgesendet und damit zwei Gabeln erzeugt werden, von denen die des P 6 über die Zinken des P 5 herübergreifen. Das Gelenk ist vollkommen symmetrisch geformt und eine Trennung der Glieder unmöglich ohne Abtragung der Fortsätze. Geschieht dies, so stösst man (Fig. 3 A) am Garpalglicde (P 5) beiderseits auf einen kurzen cylindrischen Zapfen, dessen freies Ende knopfförmig abgerundet ist und. aus dem in der Bewegungsebene kreisförmig begrenzten Fortsatze axial hervorragt. Er erhebt sich aber nicht frei über die Wand des Gliedes, sondern liegt in der Grube einer lateralen Bucht des integumcntes. Die Fortsätze des Propoditee-liedes Fiff. 3 B, ffegen den Fortsatz von P 3 abgeflacht, tragen Grübchen, deren Grund, dem Knopfe am Zapfen entsprechend erweitert ist. Es genügt daher nicht, um das Gelenk zu lösen , dasselbe durch einen Schnitt senkrecht auf die Axe zu theilen, es muss oft der Fortsatz des P Ü mit dem Grübchen zerbrochen werden, um eine Ansicht des unver- sehrten Zapfens zu bekommen. Aus der Zeichnung (Fig 3 A und P) ist an den Säumen der Ansatz der Gelenkshaut zu Gßtnchmen. Man sieht, dass sie central am Fortsätze des P 5 sich anheftet, und von da an £ e gcn die Symmetrieebeno immer breiter wird, um den Bewegungsexcursionen nachgeben Zu können. Die Zapfen sind, an der Basis wenigstens, hohl und erweisen sich dadurch auch Ur a ^s Buchten, d. i. geschlossene Falten des Integumcntes. In diesen Charnieren echt die Drehunffsaxe natürlich genau central durch die Zapfen; es gibt aber auch noch Gelenke mit axenständigen Grübchen und Gelenksköpfchen, bei denen dle Ax en nicht central liegen, wo also die Köpfchen, genauer betrachtet, sich nur als Kugel- abschnitte oder Ringsegmente erweisen, deren Schnittfläche in die Richtung, nicht aber quer die Axe fällt. Ein solches Gelenk haben die Mandibcln von Uommarus (Protognatb.es, ^, nach M. Ed ward's). Ihre Axen sind ebenfalls in einem Winkel VOÖ 45° gegen die Sym- me ^ieebenc, und von 90° ff esren einander, aber mit nach hinten gerichteter Winkelöffnung gestellt. Das hintere schmale Ende des halbkegelförmig gestalteten Kiefers trägt ein Grübchen, M g- 7, in welches ein Gelenksköpfchen des Basilarstückes der Mandibcln (Coxognathite) ein- passt. Das Basilarstück selbst ist seitlich am ersten Thoraxsegmente durch eine Bandfuge Wem 8' beglich befestiget. Vorne articulirt der Kiefer mit dem verdickten Rande des Epistomes in einer kleinen, ^glichen, axial gestellten Pfanne, die am Durchmesser seiner Basis sitzt. Da die Drehungsaxe ,? S Fenkes in den Radius der Kegelfläche des Kiefers fallt, so kann sie nur den Rand seiner Unteren Gelenk€äche berühren, und das eingepasste Köpfchen des Coxognathite nur Segment ues Ringes und kein kugeliges Köpfchen sein. Die Pfanne am vorderen Endo erhebt sich mit ihren Lefzen über die Axe, welche daher uer central durchgeht. In demselben Radius , nämlich an dem äusseren Rande der Kiefer- 0 nu ng, entsteht schief ein Fortsatz, an welchem der Erweiterer der Mundspalte befestiget ist. 106 Karl Langer. Berücksichtiget man die Form der vorderen Gelenksfläche und ihr Verhältniss zur Dre- hungsaxe, deren hinteres Ende durch ein randständiges Höckerchen an der Pfanne erkennbar ist, so stellt es sich als sehr wahrscheinlich heraus , dass man es hier mit einem Schrauben- charniero zu thun habe, dessen Ablenkung rechterseits rechtsläufig, linkerseits linksläufig ist, wie es das Schema Fig. 7 erläutert. Das Kiefergelenk dürfte den Übergang bilden zur vierten bei Crustaceen vorkommen- den Gclenksform: 4. Den Ch armieren durch Einfalzung. Die scheinbaren axialen Gelenksköpfchen und Pfannen haben sich am Kiefergelenk als kleine Segmente von Ringen und Furchen erwiesen , deren Ilauptkrümmung in die Bewegungsebene fällt. Denkt man sich diese an den Axenenden befindlichen Gleitflächen in grösserem Umfange bis zum halben Kreis oder noch mehr geschlossen, nicht dicht an der Axe, sondern mit grösserem Badius ausgeführt, so ergeben sich Verbindungen, wo die Glieder im Falze gleitend sich bewegen. Mittelst eines solchen Gelenkes ist die Schere in die (Jabel des Carpopodite (P 5) bei Eommarus ein- gefügt. Die Drehungsaxe desselben geht durch die lateralen Fortsätze des Carpopodite; das Gelenk ist nicht symmetrisch gestaltet und ebenfalls schwer zu zerlegen. An der äusseren (intensiver gefärbten) Seite trägt der Fortsatz des Carpopodite die Falzrinne in einem Bogen von etwa 225 Grad (Fig. 5 B). Central wird diese Rinne von einer Ringleiste begrenzt, die gegen die Axe wie gefaltet einsinket und damit der weichen Gelenks- haut sich vereiniget. Die Falzleiste (Fig. 5 A) sitzt in einem Umfange von etwa 135° an der Seite des Scherengliedes (P 6). An der unteren (weniger gefärbten) Seite (Fig. 4 A u. B) trägt die Zinke dos P 5 die Falzleiste, und die Schere die Falzrinne, letztere ist central von einem Stück Ringwulst begrenzt, mit dessen coneavem Rande wieder die Gelenkshaut verschmilzt. Die Genauigkeit des Ganges und die Festigkeit des Gelenkes hängen hier hauptsächlich von der Strenge des Falzes ab. Die Fortsätze des P 5- Gliedes sind natürlich hohle, durch Umlegung des Integumentrandes entstandene Buchten; das äusserlich vom Scherengliede bemerkbare Relief ist von innen her als Vertiefung zu unterscheiden. Auch an kleineren Exemplaren von Ilommarus habe ich diese Falzrinnen und Leisten strenge ausgeführt wieder gefunden, nicht aber, selbst an grösseren Individuen von Astacus ßuviatüis; die Falzleiste ist nur durch ein geglättetes Eöckerchen, und die Rinne nur durch ein Grübchen angedeutet. In kleinerem Massstabe ausgeführt , trifft man die Einfalzung zweier Glieder auch im letzten Gelenke des Raubfusscs bei Sguilla, nur trägt das vorletzte Glied beiderseits die Leiste, und das letzte Glied beiderseits die Rinne. Auch die flossen- förmigen Endglieder am letzten Beine der Sehwimmkrabben sind in Falzcharnieren eingelenkt. Diese Beispiele dürften genügen, um vom Gelenksbau bei den Crustaceen eine Vor- stellung zu gewinnen. Die einfachste Form tritt mit blosser Faltcnbildung in der Axenrichtung auf, sie wird vollkommen durch Vermehrung der fixen Punkte mit Entwickelung axialer Balken. Die Festigkeit der Verbindung ist aber blos der Zähigkeit der axial befestigten Gelenks- haut übertragen, und eigentliche gleitende Gclenksflächen sind nur acccssorisch an periphe- rischen Theilen zu finden. Diese treten streng geometrisch gestaltet und den Gang des Gelenkes bestimmend erst bei den Zapfen und Falzcharnieren auf. Die Arretirung der Gelenke geschieht in beiden Fällen entweder durch Berührung der Glieder oder durch die Spannung der Gelenkshäute. Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 107 Da ich die Beweglichkeit der Beine bei den Krebsen erst am Schlüsse dieser Abhand- lung mit Berücksichtigung jener bei den Insecten zu besprechen gedenke, so bleibt liier nur daraufhinzuweisen, wie die Form der einzelnen Glieder, einerseits von der Adaptation an die Fläche des Cephalothorax, anderseits von der Lage der Drehungsaxen zur Längsrich- tung der Glieder, von dem Mass und der Richtung der Excursion abhängig ist. Wie das Bein gebogen seine Glieder lagert, ob diese auf einander fallen oder parallel zu einander sich einstellen, hängt von der Situation der Drehungsaxen ab, und bedingt die Formen der Achsel- aussehnitte und Achselflächen. Im Allgemeinen haben die Beine der Dekapoden eine wie aufgewundene Gestalt, so dass ihre Flächen einfach oder doppelt in mehr oder weniger regelmässigen Windungen die Beine contouriren. An der Wurzel horizontal gestellt, legen sich die Flächen in die verticale Lage, ur u dann gegen den Mund wieder in den Horizont sich umzulegen. Diese Torsion verdankt das Bein hauptsächlich der Situation der Axen, die sich wendeiförmig um die Längsrichtung des Beines anordnen, wie dies deutlicher die Hinterbeine zeigen , kann aber auch durch eine J-orsion der Glieder selbst begründet sein, wie dies an der Wurzel des Scherenbeines zu se ben ist. Wie bei den Krebsen die Bewegung aller Glieder ausschliesslich nur auf Charnier- gelenken beruht, so sind es auch bei den Tiiscctcn die Charniere, welche die interessanteste Ausbeute ergeben , weil sie zunächst die Locomotion des Thieres bedingen, überhaupt die * orauchsweise der Beine bestimmen. Die sogenannten freien Gelenke finde ich nur sehr Se lten in der Art gestaltet, dass sie diesen Namen wirklich verdienten, sie sind vielmehr ^lstens eben nur Modificationen der Charniere, da ihnen nur selten streng kugelig geformte ^elenksstüeke zu Grunde liegen. Ol 8 ^ lart ° Ditcgumcnt empfahl vor Allem zuerst die Käfer der genaueren Durchsicht. ^ üe die Gelcnksformen Gruppe für Gruppe zu verfolgen, untersuchte ich eine grössere k özahl von einheimischen Käfern, von denen ich vorzüglich jene bei der Beschreibung ^ er |icksichtigte, i )C | ( ] oncn S £ C J^ an das Vorkommen besonderer Apparate auch eigenthümliche ,0 enksiorinen knüpfen. Von grossen exotischen Formen hatte ich ein männliches Exemplar von ffi* r oc arabaeus (Megalosoma) Typhon , I'hanaeus ensifer , Buprestis gigantea und Galandra Wmarum zur freicn D i spos i ti(m . ^ An die Beschreibung des Gclenksbaues bei Typlwn reihe ich die interessanteren Modifica- 011 an, die ich bei anderen Käfern gefunden, und beginne mit dem F emor otibial charn i er e. e Das Fcmorotibialcharnicr ist bei Scarabaeus Typhon an allen drei Beinen ein Tib' CU 8 ^" Ull( ' lnse ^ ( ' s Gelenk, dessen Axe rechtwinklig auf die Längsaxe des Femur und der sch " ^ 6S * 6 ' ,Ht U1U ' bei angezogenen Beinen senkrecht in den Horizont fällt; der Achselaus- be'j 1 ^ 0r ^ eu geseite des Gelenkes ist daher ebenfalls symmetrisch; die Achselfläche klein, erseits von zwei erhabenen Leisten begrenzt, durch welche die Drehungsaxe gelegt ist. end 18 Femur > B dioTibia, da bezeichnet die Beugeseite des Gelenkes. Das Tibial- ein m ZWlS( ' llcn 1 nicht überall gleich breit entwickelt sind. Die Basis des Kiefers ist streng in die Öffnung es Kopfes eingefügt, wesshalb auch die Seiten desselben gleitend in der Öffnung laufen und geglättet sind. Die Charniere des Kiefers bei Procrustes bieten keine besonders zu beschreibenden % e nthümlichkeiten. 110 Karl Langer. Die weitaus interessanteste Ausbeute ergeben die Gelenke an der Wurzel der Beine. Da die sogenannten Trochanteren mit dem Femur kaum beweglich verbunden und nur als Gelenksstücke der Schenkel zu betrachten sind, so kommen hier nur zwei Gelenke in Betracht, nämlich das Hüftgelenk, welches zunächst die Beweglichkeit der Coxa bedingt und das Schenkelgelenk, welches von der Coxa und dem Gelenksstücke des Femur, dem Trochanter nämlich, gebildet wird. Seien die Coxae walzenförmig oder kuglig gestaltet, so ist das Hüftgelenk so wie auch das Schenkelgelenk immer nur ein Charnicr; die freie Beweglichkeit, die manche Beine besitzen , verdanken sie keinem dieser Gelenke aliein, sondern der Combination beider. Ein Kugelgelenk an derWurzel der Beine habe ich an keine m In s o c t e getroffen. Eingangs muss ich gleich eines Verhältnisses gedenken, welches, wie mir scheint, bisher gar nicht oder wenigstens nicht allgemein beachtet wurde; es ist dies die topische Ähn- lichkeit oder Unähnli chkeit, Symmetrie oder Asymmetrie der Beine unter einander. Die Heteronomie der Beine, von der Humidster 1. c. B. 2, pag. 47 spricht, und auf Seite 4 9 ausführlicher beschreibt, bezieht sich auf die Form im Allgemeinen, nicht aber auf die topischen Verhältnisse. Bei Thieren mit homonom gegliedertem Körper ist jedes nachstehende Leibessegment mit seinen Anhängen eine mehr oder weniger genaue Wiederholung des vordem. So unähnlich sich die Anhänge in Grösse, selbst als besondere Apparate, in der Form sein mögen, so bleiben sie doch in ihrer wesentlichen Grundgestalt für dieselbe Körperseite unter einander ähnlich, und in jedem Paare ist der Anhang links die verwendete, d. i. symmetrische Gestalt des Anhanges auf der rechten Seite. In diesem Verhältnisse erhalten sich auch noch die fünf Paar Beine bei den dekapoden Krebsen. So unähnlich das Scherenbein den übrigen Füssen zu sein scheint, so ist es doch in der Grundform ähnlich den übrigen vier Beinen seiner Seite, und symmetrisch mit allen Beinen der andern Seite. Mit Ausschluss besonderer Formen, der Heteronomie in der Gestalt sind bei Käfern alle Beine unter einander ähnlich, die Unterschiede beziehen sich da nur auf die Symmetrie, auf das Topischc. Die Beine des zweiten und dritten Paares sind auf jeder Seite einander, und verwendet, diesen Beinen der andern Seite ähnlich. Die Beine im ersten Paare aber sind topisch nicht ähnlich den Beinen des 2. und 3. Paares ihrer Seite, sondern diesen der anderen Seite, und zu denen ihrer Seite stehen sie nur im Verhältniss der Symmetrie; eine frontale, zwischen dem 1. und 2. Fusspaare durchgelegte Ebene hätte daher für die Beine auch die Bedeutung einer Symmetrieebcno. Nicht alle drei Beinpaare haben die- selbe Excursionsrichtung, sonst wären alle Beine derselben Seite unter einander topisch ähnlich. Bekanntlich tragen die Käfer ihr erstes Beinpaar stets nach vorne, das zweite und dritte Paar stets nach hinten gerichtet. Beim Gange setzen sie die Vorderbeine tastend und. klammernd vor, während sie sich mit den Hinterbeinen gegen den Boden stemmend vorschieben. Es stehen also die ersten Paare gegen die zwei Hinterpaare in demselben topischen Verhältnisse , wie die vorderen und hinteren Extremitäten bei den Säugethieren. Der Grund dieses Verhältnisses liegt weniger in dem Hüftgelenke als im Schenkel- gelenke; am ersten Paare ist das Maximum ihrer Excursion nach vorne, an deti zwei andern Paaren nach hinten gerichtet, die beiden Figuren IG und 19, rechtscitige Hüften von Sc. Typhon , dürften das Gesagte erläutern. Fig. 19, die zweite Hüfte, ist an der Schenkel- Öffnung das verwendete Bild der Fig. 16, der ersten Hüfte. Uber den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 111 Das Coxagelenk des ersten Fusspaares bei Scarab aeus Typhon. Die erste Coxa, Fig. 15 von oben, Fig. 16 von unten, ist ein hohler, walzenförmiger Körper, der in emer Pfanne des Prothorax so eingetragen ist, dass seine geometrische Axe mit der der andern Seite in einer Querebene unter rechtem Winkel sich kreuzt, die Öffnung des Winkels sieht nach aufwärts. Das äussere Endo der Coxa ist gedeckt, das innere Ende ragt frei aus ihrer Pfanne heraus, so dass die Spitze des Winkels beider Drehungsaxen unter die mediane Sternalleiste ausser den Leib des Thieres fällt. Die obere Wand der Coxa ist nach aussen schreibfederartig geöffnet, die Öffnung von einem rauhen, gegen sie umgeklappten Saum des harten Tntegumentcs verengert, welcher den Muskeln für das Hin und Her der Bewegung die Ansatzstellcn bietet; die untere Peripherie ist durch eine, wenig coneave Achsel- fläche zur Aufnahme des angezogenen Fcmur geebnet, das freie, innere Ende zur Aufnahme des Gelenkstiick.es (Trochanter) des Femur ebenfalls geöffnet. Die geometrische Axe der Coxa ist zugleich di e Dr eh ungsaxe des Gelen- kes, es ist cinaxig. Burmeister nennt es ein Drehungsgelenk (Rotationsgelenk) und da die Drehungsaxe in den längeren Durchmesser des Gliedes fällt, könnte man es zum Unterschiede Von den andern Charnieren auch Wa l z e n eh am i er nennen. Es gleitet zwar die ganze Oberfläche der Coxawalze, da aber der Umfang der Pfanne in der Bewegungsebene nicht me hr als eine halbe Kreisperipherie ist, daher über den grössten Umfang der Walze nicht hiniiberrcicht, so wird die Coxa erst durch andere Mittel in ihrer Lage erhalten werden Müssen. Es geschieht dies durch Einzapfung und Falze an ihren Enden. Aussen (Fig. 15) befindet sich, an der Spitze der Schreibfeder, ein kleines, konisch zur Hehle abfällendes Grübchen, welches seine Concavität der Drehungsaxe zuwendet; an dem Mneren Endo, der Öffnung für den Trochanter ganz nahe gerückt, bemerkt man eine Falzloiste, Welche nach einwärts durch eine Furche freigelegt wird, über die obere Peripherie der Coxa ^eiläußg i m Halbkreise sich herumschlingt und ebenfalls ihre Concavität der Axe zuwendet. as äussere Grübchen nimmt einen kleinen, halbkonischen Zapfen auf, der an der Innenfläche es Rückenschildes vom Prothorax (Bouclier, St. D.) sitzt. Die Falzleiste des inneren Endes fügt sich in eine Pinne der Prothoraxpfanne ein, sie k _ mi t der Leiste congruent und befindet sich knapp an dem medianen Sternalkamme, der ei de Coxalpfanncn trennt. Da die Falzleiste mit ihrem freien Rande nach innen sieht, die äSUt des äusseren Grübchens nach aussen, so ist durch diese Vorrichtung die Coxa fest in le Wanne eingeklemmt. Wird die Lage der Axe genauer bestimmt, so ergeben sich als Punkte derselben: das .. 6n rum des Querschnittes vom inneren Coxaonde und die Axe der kleinen Kegelfläche am seren Ende, und wird sie in diesem Sinne markirt, so findet man, dass die Falzleiste unver- V n Some f zu ihr verläuft, dass selbst das äussere Grübchen mit seinen in der Ganglinie mif ^ (len Gont ouren ebenfalls schief zur Axe gestellt ist, und dass der Gang des Gelenkes ostimmtheit einer Schraubenlinie folgt, deren Verlauf in Fig. 15% schematisch aus- mus- 1St " 1)Cm rcelltcn Vorderbeine angehörig ist diese Schraube linksgängig, linkerseits 88 sie daher rechtsgängig sein, leicht 6r8UC ^ t man r Muskeln sind yanz schmale Säume. Die Krümmung der oberen Fläche ist nicht nach cr Jb-ohungsaxo centrirt, wesshalb die Coxa bei der Bewegung des Beines vorn über klap- P e nartig von der Grube des Abdomens abgehoben wird. Die Drehungsaxe fällt in den vorderen Rand der unteren Fläche, welcher centrisch mit der Axe in einer kleinen, nach aussen zugespitzten, geglätteten "Walze sich abrundet. Die Fläche selbst ist plan und bildet die Achsclflächo zur Aufnahme des angezogenen Fcmur. Die Femoralöffnung der Coxa " m den innersten Theil dieser Fläche; gegenüber dieser Öffnung ist die Walze desVorder- ra ndes am breitesten. Gegen d as äussere Ende ist die Randwalze von einem kleinen, geglätteten Ausschnitt unterbrochen, der axial als Grübchen in das äusserste Ende dieser Walze sich fortsetzt. Ein zweiter, ebenfalls genau axial gestellter Ausschnitt sitzt ganz am inneren Ende der Coxa, er sinkt in der Tiefe in ein Grübchen ein. In diese Ausschnitte der Coxa legen sich me konische Zapfen ein, welche am hinteren Rande des Metasternums sich erheben l " H ' " ul ihrem freien Ende nach aussen sehen, Fig. 21/1. Da, die Zäpfchen axial liegen, die 4 Xe parallel zum Metastcrnalrande läuft, so müssen sie, wie bei einer Angel, winkelig gebogen aus diesem Rande hervorragen. Der eine Angelzapfen befindet sich am äussersten j n ■ ^ es Stcrnalcndes, da wo dieser mit dem Randstücke des Thoraxsegmentes (der Pleura) ureh Anlagerung sich vereinigt. Der andere liegt über dem Niveau der Sternalplatte, der e ganz nahe, an dem da, winkelig vorspringenden abgeplatteten Kiele derselben. Bur- Js ter hat diese Verbindungszapfen 1. c. 3. Band, pag. 40 beschrieben. Die beiden ^ merkten Grübchen der Coxa stellen die Angelringe vor, welche diese Zäpfchen aufnehmen, sie gleichsam von aussen nach innen über sie geschoben sind. Das Gelenk ist also z na °k Ah. eines Angelcharniers construirt, welches sich durch Verschiebung der Coxa c aussen auslösen Hesse, wenn nicht die vorspringenden Randstücke des Thorax und der t p lk \ a es verhindern würden, dass die Grübchen zur Aufnahme der Zapfen in Ausschnitten Gr ^ 0Xa eingesenkt sind. Während sich bei den zwei anderen Coxagelenken, bei der Bewegung um die Axe, die 2 Uttel in der fixen Pfanne drehte, droht sich hier die coneave Gelenkfläche um die fixe ankschrifton dor mathom.-imlunv. Cl. XVIII. Iid. 15 114. Karl Langer. axiale Spindel; das randständige, um die Drehungsaxe centrirte Walzensegment trägt keinen die Coxa in ihrer Verbindung fixirenden Gelenkstheil. Ist die Coxa bei angezogenem Beine in ihrer Nische, so steht der freie Hand dieser kleinen Walze knapp am Rande des Thorax. Wie aber das Bein mit der Coxa nach vorne geneigt wird, so legen sich die an den Aus- schnitten der Walze liegenden Vorsprünge ihres Randes um die Zapfen am Thorax und ver- hindern auch so noch ein Überschlagen und damit ein Ausgleiten des Beines aus seiner Verbindung. Soll das Gelenk gelöst werden, so kann dies nur mit Bruch irgend eines Fortsatzes geschehen; sei es ein Angclzapfen oder ein Vorsprung der Walze oder der Pleura. Nur wenn durch Kochen das harte Integumcnt etwas erweicht und nachgiebig wird , gelingt es, die Verbindung ohne Bruch zu lösen. Dass dieses Gelenk auch zu den Schraubencharniereh zu rechnen sei, liisst sich bei der geringen Grösse der Zapfen nicht mit Bestimmtheit entnehmen. Wenn die Zapfen bei stärkerer Vergrößerung betrachtet werden, so bemerkt man wohl, dass ihre Flächen schief aufwärts und vorne abfallen, rechts also übereinstimmend mit der zweiten Coxa und gegen- läufig der ersten, rechtsgängig, links linksgängig sind. Das Bein könnte also mit seiner Coxa, da sich hier die Schraubenmutter bewegt und nicht wie am zweiten Coxagelenke die Spindel, durch eine Bewegung des Beines gegen den Kopf aus der Angel gehoben werden, was aber durch die erwähnten Fortsätze verhindert wird. Beide Axcn, die von rechts und links, sind im Horizonte in einem Winkel von etwa 120 Grad gegeneinander gelagert, in der Frontalebene ist ihr Convergenzwinkel ein noch grösserer, sodass sie unter allen drei Axcn gegen die Horizontalebene den kleinsten Winkel macht. Aus der Beschreibung des Gelenksbaues an allen drei Hüften ist zu ersehen, dass ein Unterschied betreffs der Art der Bewegung nicht besteht, indem alle drei einaxige Gelenke sind; nur in der Richtung und dem Masse der Exeursion können Verschieden heiten auftreten. An die Beschreibung der Hüftgelenke bei So. Typion mögen sich einige Beobachtungen anreihen über den Bau dieser Gelenke bei andern Käferformen. Bei Phanaeus ensifer ist die Walzenform an der ersten Coxa, und ihre Fixirüngs- weise in der Pfanne ungeändert, aussen das Gelenksgrübchen, innen die Furche; die Thorax- öffnung aber und die sie begrenzenden rauhen Muskolsäume sind schraubig in der Gang- richtung gewunden, die Pfanne ist weniger geöffnet, so dass nur ein kleinerer Thcil des inne- ren Endes der Coxa frei liegt. Die zweite Coxa ist durch ihre bekannte, mit der Medianebenc parallele Lage, und ihre mehr konische Walzcnform ausgezeichnet, ihre Thoraxöffnung ist nach vorne gerichtet, and nimmt eine reine basale Stellung an, ihre untere Fläche ist als Achselfläche geebnet, doch nicht bis zum grössten Umfange der Walze, so dass die Drehungsaxe über diese Fläche fällt. Die Femoralöffnung nicht randständig, sondern an die untere Fläche verlegt. Die geometrische Axe der Coxa ist hier zugleich ihre Drehungsaxe. Das äussere axiale Gelenkgrübchen sitzt an einem Fortsatze der unteren Wand, welcher sich über die Thoraxöffnung bis zur Drehungs- axe herüberbiegt. Über den Gelenksbau bei den Arihrozoen. 115 Eine Fixirungsfurche am iiinern schmälern Ende der Coxa bestellt nicht. Die Coxa wird durch eine andere Vorrichtung in der, ihrer ganzen Länge nach geschlitzten Pfanne erhalten. Die Pfanne reicht nämlich bis über den grösston Durchmesser der Walze, ihre Öffnung ist enger; ferner ist die untere, vom Mctasternum gebildete Wand der Pfanne länger als anders- wo, die konische, der Coxa eng angepasste Pfanne auch nur basal gegen den Thoraxraum geöffnet, so dass ein Ausgleiten der ebenfalls konischen Coxa mit dem Schenkelende frei heraus nicht möglich ist, ohne den vorderen Schluss .der Pfannenöffnung im Mesothorax zu trennen. Ein Ausgleiten der Coxa ins Innere des Thorax verhindert dagegen das im Veroi- n igungswinkel des Mesosternums mit den Seitenplatten befindliche Gelenkszäpfchen, welches 111 das axiale Grübchen an clor Basis der Coxa eingelegt ist. Die dritte Coxa, in derselben Weise wie bei Sc. Typkon, nach Art einer Thürangel, am Rande dos Metasternums befestiget, zeichnet sich durch ihre mehr spindelförmige Gestalt Und dadurch aus, dass ihre obere Fläche geglättet und nach der Drchungsaxe centrirt, wirk- lich ein Walzensegment von etwa einem Viertheil des Kreisumfanges bildet. Dieses ist mit dem v ordcrn randständigen, hier etwas grösseren Walzensegmente concentrisch, nur nach dem grös- seren Radius gebogen. Die obere Fläche gleitet in diesem Falle in der unveränderlichen Grube ( ' 08 Abdomen, wird also nicht Mos nach Art einer Klappe vom Abdomen abgehoben. Mit Ausnahme der Axen der zweiten Hüften ändert sich an der Situation derselben rücksichtlich der Dimensionen des Leibes nichts, die erste und die dritte Axe haben dieselben Neigungen unter sich, zum Horizonte und zu der Symmetrieebene des Leibes, wie bei ® c - 'lyphon. Eine besondere Art von Fixirung in der Stcrnalpfanne zeigen die sogenannten kuge- 8'°n Coxao der beiden ersten Fusspaarc von V V oerustes. Die erste Coxa (Fig. 25), birnförmig gestaltet, im Querschnitte kreisförmig, läuft am lnner n (hintern) Endo verschmälert in ein beinahe kugelig abgerundetes Zäpfchen aus; basal iial; K| o die Thoraxöffnuns-, über welcher die eingebogene Wand die zweite fixirende Gelenk- cj3e > ein Grübchen trägt. Die Pfannen liegen in einem schiefen Winkel, nach hinten con- Vci 'gu:end in dem keilförmia-en Fortsatze des Prosternums. Ein kleines Grübchen in dem Ende £ f *°rtsatzes nimmt das Köpfchen der Coxa auf und sichert deren Lage (Fig. 21). Die fielen Fixirungsp unkte der Coxa ergeben, dass auch sie nur um eine Axe beweglich, keine reie ^ewegungsexciirsion gestattet. Noch mehr gerundet im Körper, beinahe kugelig, ist die Coxa des zweiten Fusspaares, °ch trägt sie auch ein äusseres, über die Thoraxöffnung gebogenes Gelenkgrübchen, wodurch aUC 1 Sl ° ^'ir einaxii>- beweglich wird. -p. . o o JJlc Coxa des dritten Paares nach hinten zum Femoralgelenke schief winkelig ver- gert, zeigt eine nur unbedeutende Beweglichkeit, welche durch zwei Fixirungsp unkte am VOr ern Rande in der Excursionsrichtung bestimmt wird. ■L'ie ebenfalls kugelige erste Hüfte von Galandra palmarum (Fig. 22) ist erseits durch den engen Schlitz ihrer Pfanne, die über den grössten Umfang herüberreicht, ! n lilrer Lagc gesichert, so wie auch durch axiale Fortsätze; mit einem kleinen Zapfen am ■Queren Ende und einem Grübchen am äusseren, längs der Thoraxöffnung sich erhebenden °r satze eingelenkt, ist sie in ihrer cinaxigen Bewegung bestimmt. Um sie auszulösen, musste i'ängert 15* 116 Karl L an gor. die Pfannenöffnung sehr ausgeweitet werden. Eigentümlich ist ihr noch ein Falz, der über ihre ganze Peripherie sich herumseidingt, und vorne sich schliesst. Er liegt gerade am innern Ende der Thoraxöffnung und besteht aus einer Falzleiste, die in einer Pinne der Pfanne läuft und einer Pinne, in welche der freie, dem Thoraxraume zugewendete Pand der Pfanne, mit dem Ansätze der Gelenkshaut sich einlagert. Da wo die Falzleiste sich scldiesst, fallen die Enden des Banges zwar nicht genau in einander, doch ist die Ablenkung so unbedeutend, dass wohl kaum von einer Schraube die Sprache sein kann. Dieselbe Einlenkungsweise findet sich auch bei der zweiten Coxa; erstes und zweites Beinpaar sind auch hier topisch ungleich, d. h. nur symmetrisch. Die Coxa des dritten Fusspaares ist dadurch ausgezeichnet, dass ihre geometrische Axe zugleich Dreh ungsaxe des Gelenkes ist, sie ist (Fig. 23) nach beiden Enden verschmälert, und durch kleine, gewundene Zäpfchen in ihrer Pfanne fixirt, daher ebenfalls nur um eine Axe drehbar; ihre beinahe ganz in der Bewegungsrichtung geschlossene Abrundung, und die kleine Axelfläche an der unteren Seite würden dieser, wie auch der ersten und zweiten Coxa eine grosse Bewegungsexcursion gestatten, wenn nicht die Pfannenöffnungen so schmal, und die Coxao daher von den Pfannen in grossem Umfange eingeschlossen wären. Buprestis grandis hat am ersten und zweiten Fusspaare ebenfalls sogenannte kuge- lige Coxae, die aber nichts weniger als frei beweglich sind; werden sie aus ihrer Verbindung gelöst, so findet man (Fig. 2G) die Kugel axial sehr abgeflacht, so dass sie beinahe ring- förmig wird; vom äusseren kreisförmigen Umfange, wo die Thoraxöffnung sich befindet, erhebt sich ein längerer Fortsatz, der eine kleine, grubige Gelenksfläche axial einstellt. Am ersten Gelenke habe ich in der Bucht, welche der Fortsatz macht, einen Pollhügel, Trochantinus (Audouin) gefunden, konnte mir aber über seine mechanische Bedeutung keine klare Vorstellung bilden. Hydrophilus piceus hat ebenfalls am ersten Beine eine sogenannte kugelige Coxa (Fig. 27 A), d. h. es tritt eben nur das innere Endo mit dem Schenkelgelenke offen durch die Pfannenöffnung zu Tage. Das freie Stück ist auch gebuchtet, an der unteren Seite von einer grösseren Aehselflächo abgeplattet; das gedeckte aber in einen langen, dünnen, gewundenen Fortsatz ausgezogen, an weichem die Thoraxöffnung spaltenförnlig ansteigt. Die rauhe Ansatzplatte für den Muskel, welcher das Bein mit der Coxa nach vorne dreht, windet sich korkziehcrartig am linken Beine linkswendig um die Spalte. Das Endo des Fortsatzes, schraubig umgebogen, trägt ein geglättetes Grübchen, dessen Pand im Sinne dieser Schrauben- linie läuft und dessen Grund, als Furche ebenfalls gewunden in die untere Fläche ausmündet. Der dieser Furche anliegende Pand des engeren Thciles der Thoraxöffnung ist Ansatz der Gelenkshaut (ab). Der Rand des weiteren Theilcs (b) ist von einem geglätteten harten Wulste eingesäumt. Der gebuchtete innere Theil der Coxa läuft in der Pfanne, der äussere schmale Theil steht mit dem Schilde des ersten Brustringes nur mittelst eines intermediären Skeletstückehens in Verbindung. Mi glaube- es in diesen Körperchen mit dem Trochantinus (Audouin) zu fchun zu haben, Fig. 27 B. Es stellt ein langes, dütenförmig eingerolltes Blättchen vor, welches ein Continuum ist des durch die Pfanne an die Innenfläche des Brustschildes sich umschlagenden Integumentes, mit dem es an seiner Basis zusammenhängt. Das untere, zugleich nach innen entlang der Drehungsaxe des Gelenkes gerichtete Ende ist schlitzförmig geöffnet. Der Rand dieses Schlitzes trägt aussen und innen (in der Richtung der Drehungsaxe) eine geglättete Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 117 kleine Fläche, von denen die äussere (a!) sieh in das Grübchen am Ende der Coxa einlagert, die innere als gewundenes Grübchen (V) an den Rand der Thoraxöffnung (b) anlegt, wie es die Bezeichnung (a! b, b V) und Fig. 28 schematisch darstellt. Die Ränder beider Schlitze a b und d b' sind durch Gelenkhaut mit einander verbunden. Die Lage der Drehungsaxe ist in der Zeichnung angegeben ; die Coxa dreht sich um den dünnen Fortsatz des Trochantinus; es ist klar, dass in den axial gelegenen Gelenksflächcn a und d das Gleiten nur gering sein wird, dagegen ausgiebiger in dem peripherisch gelegenen Gelenke b b' . Durch die korkzieher- artige Windung beider Körper ist natürlich auch die Hemmung der Excursionen gegeben. Zu bemerken wäre noch, dass die runde Öffnung der Sternalpfanno, entsprechend der Lage des Fortsatzes der Coxa, als feine Spalte gegen den Rand des Thieros fortläuft. Der Trochantinus ist in diesem Falle nur ein Fortsatz der inneren (umgeschlagenen) Integumentlamelle des Drustschildes, die die Gelenksverbindung mit der Coxa vermittelt. Bei Typhon sitzt diese Gelenksftäche zur Verbindung mit dem äusseren (oberen) Ende der Coxa dicht an dem Schilde an, ihre Lage ist sogar äusserlich am Rücken durch ein kleines Höckerchen bezeichnet. Die Umschlagsplatte des Integumentes verwächst hier mit der Rückenplatte. Die zweite Coxa von Ilydrophilus picus unterscheidet sich nicht sehr in ihrer Form und Gelenkung von der bei 8c. Typhon. Ihr äusserer Theil stellt ebenfalls einen Quadranten einer Walze vor, nur ist ihr innerer Theil in seiner oberen, der Pfanne' zugekehrten Krüm- mung mit demselben Radius beschrieben wie der äussere; der innere Theil ist die Hälfte einer Walze. Es fehlt daher dem äusseren Theile der Coxa der vordere W r alzenquadrant ; die Frenze beider Theile ist durch einen rechtwinkligen Ausschnitt kenntlich. Denkt man sich den fehlenden Quadranten dazu, so ist die Coxa genau eine halbe Walze, begrenzt von der Achselfläche, welche genau in der Ebene dcrAxo in dem grössten Durchmesser der Walze gelegen ist. Offenbar ist hier die Achselfläche desshalb in den grössten Umfang der Walze, also axial eingelegt, um die an 180 Grade reichende grosse Excursion des Femur zu gestatten. Lie Erzeugungsaxe der Coxa ist zugleich ihre Drehungsaxe. Am Durchgangspunkte der Axe durch die äussere Ecke liegt ein kleines Gelenkgrübchen. Der innere Axenpunkt liegt im PI Zentrum des inneren Theilcs. Wäre die Coxa in beiden Theilen eine halbe Walze, so würde, wie eine Drehung der- selben mit dem Beine nach vorne geschieht, ihr vorderer Rand unter den Pfannenrand wie a n einer Fallthüro einsinken. Die Pfanne wäre von aussen zugänglich, dies ist auch wirklich der F all, nämlich innen gegen das Schenkelgelenk, wo die Coxa ganz ist; allein hier ist die Pfanne gegen den Thorax abgeschlossen, was aussen nicht der Fall ist. Da ist nun eine Vor- richtung angebracht, die einen Verschluss der hier gegen den Thorax offenen Pfanne bewerk- stelliget. Statt des vorderen Quadranten ist in den Ausschnitt der Coxa, ihre Achselfläche ergänzend, ein Plättchen eingelegt (Fig. 29*), welches in der Axe durch lockere Gelenkshaut n "t der Coxa sich verbindet, innen ist es im Winkel des Ausschnittes fixirt. Am Mesosternal- rande der Pfanne ist das Plättchen ebenfalls locker angeheftet, und blos aussen wieder in der ^ähe der Fixirungsfläche der Coxa, unverrückbar befestiget. Es liegt also mit seinem hintern Rande axial. Wird nun eine Drehung mit dem Beine vorn über in der Hüfte vorgenommen, s ° ^ird das Plättchen ruhig in der horizontalen Lage verbleiben können und den Raum abschliessen, der durch das Drehen der Coxa zwischen ihr und dem Sternalrande sich bilden Wirde. Wie die Bewegung fortgesetzt wird, so wird das innere Ende dieses Plättchens über 118 Karl Langer. den Mesostcrnalrand der Pfanne horizontal hineingeschoben und bei der Rückbewegung wieder hervorgezogen. Das Plättchen fungirt also wie eine Kla ppe, die den Zugang zur Pfanne eigentlich zum Thoraxraumc absperrt;. Einerseits mit dem Thorax vereinigt, anderseits an die Ooxa fixirt, bildet es wieder ein, die Verbindung vermittelndes Zwischenstückchen. Es ist dies ebenfalls der Trochantinus. Mit dem Trochantinus fällt dieser Klappenapparat am dritten Beine weg. Die Achsel- fläche der Coxa ist zwar auch durchwegs eben, da aber die Drehungsaxe der Coxa hier nicht in ihre Mitte, sondern auf ihren vorderen Rand fällt, sich an diesem, wie bei Phanams noch eine mit der Drehungsaxe centrirte kleine Walzenfläche bildet, ihr Rand also stets mit dem Metasternum im Contact bleibt, so ist die Existenz dieses Apparates picht weiter postulirt. Dass bei manchen Käfern die dritten Coxae mit dem Thorax unbeweglich verbunden sind, ist bekannt, so z. B. bei den Ditisciden, Buprestiden. Die besprochenen Gelenksformen werden genügen zum Beweise, dass keine Coxa, wie immer sie auch gestaltet sein mag, einer freien Bewegung fähig ist; alle Hüftgelenke sind einaxige Gelenke. Der schraubige Gang wurde an mehreren getroffen, am ersten Beine rechterseits links, linkerseits rechts gewunden. Ohne den mechanischen Grund angeben zu können, führe ich das Gelenk bei Ilydrophilus als Ausnahmsfall an, weil hier die schraubige Torsion des äusseren Coxaendcs linkerseits links, und rechterseits rechts gewunden ist. Die zweiten und dritten Beine haben symmetrisch mit denen des ersten Beines ihre Schraubenrichtung verändert, so dass rechts der Gang rechtshängig, links der Gang linksläufig ist. Bei Hydrophilm scheint mir am zweiten Beine der Gang auch abzulenken, u. z. rechter- seits reehtswendig zu sein. Die Schenkelgelenke, d. i. die gelenkige Verbindung des Femur und. der Coxa mittelst des Trochanter als Epiphysentheil desselben. Im vorhinein müssen zwei Punkte hervorgehoben werden, da sie wesentlich form- bestimmend sind für die sieh verbindenden Skcletstücke. Einmal, dass in diesem Gelenke im Maximo der Beugung Femur und Coxa nicht auf einander zuklappen , wie dies z. B. beim Femorotibialgelenko der Fall ist, sondern in seitlicher Lage zu einander sich einstellen. Im ersten Falle ist die Bewegungsebene für beide Glieder dieselbe, oder wenn die Axo zur Längsrichtung der Glieder sich schief einstellt, so kreuzen sich die beiden Bewegungsebenen, wie z. B. auch am Ellbogengelenke des Menschen. In der Hüfte der Käfer aber fallen die Bewegungsebenen b eider Theile, wie es scheint, stets parallel zu einander, etwa so, wie sich zwei Gieder um eine Axe bewegen Hessen, von denen eines am inneren, das andere am äusseren Axenend.e befestiget wird. Diese seitliche Anordnung der Gclenks- enden kömmt da aber nicht vor, indem die Gelenksenden der Coxa, und des Femur nicht neben einander liegen, sondern wirklich in einander geschoben sind. Stets ist das Gelcnksende des Femur in die Gelenksöffnung der Coxa hineingeschoben. Um daher bei dieser Verbindungs- weise Raum für die seitliche Anlagerung der beiden Glieder gewinnen zu können, müssen sie an den, einander zugekehrten Sei ton, namentlich an ihren Gelenksenden, ganz regulär aus- geschnitten sein. Sowohl die Flächen beider Röhren als auch die Ränder der Gelenks Öffnungen an der Coxa sind eigentümlich geformt; erstere heisse ich die Achselflächen, letztere die Achsel ausschnitte. Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 1 1 9 Diese Form- und Lagerungsverhältnisse knüpfen sich noch an den Umstand, dass häufig die Dreh ungsaxcn beider Gelenke, des Hüft- und Schenkelgelenkes, sich nicht Mos üfeerkreussen, sondern durchkreuzen, d. h. dass die beiden Drehungsaxen in eine Ebene fallen; ein Verhältniss, das wieder nur möglich ist durch die oben angedeutete Form und Lagerung-, namentlich durch das Ineinandergeschobensein der beiden Glieder. Mit dem geänderten Verhältnisse der Bewegungsebenen des Schenkel- und Coxagelenkes zu einander, wenn sie. nämlich nicht mehr parallel und seitlich laufen, ändert sich der Bau des Gelenkes. Bas erste Schenkelgelenk von Megalosoma Typhon. Wie am unteren Ende des Forum- für das Femorotibialgelcnk , so findet sich auch hier an der Coxa jederseits ein axialer fixer Drehungspunkt. Die ihn umgebenden Seitenflächen und die beiden R io tragenden Seitenklappen sind im Fcmorotibialgelenke im Ganzen symmetrisch; am Schen- kelgelenke aber musstc , um für das Fcmur in der Breite des Coxaendes Platz /AX ^ G Will II cn . deren halbe Axenlänge freigelegt werden, mit Bestand der axialen fixen Punkte. Dies geschieht durch die Achselfläche, welche bis in die Mitte der Drehungsaxe des Schenkcl- gelenkes eingreift und gleichsam die halbe Walze an dieser Stelle abschneidet. Die Öffnung der Coxa, in welcher der Trochanter läuft, ist desshalb auch seitlich, nicht endständig; das Schenkelende der Coxa auch ganz asymmetrisch. Die Contour der Schcnkelöffnung wird daher folgenden Verlauf haben. Confr. Fig. IG, 17 und 18 A. Sie geht zuerst in der Ebene der Achselfläche, also in einer mehr senkrecht auf die Axe gestellten Ebene bis zum grössten •Durchmesser der Öffnung; und um dann den fixen Axcnpunkt, der ja auch in die Contour der Öffnung fällt, zu erreichen, »-cht sie im Baume gebogen weiter; sie beschreibt nämlich erstlich emon Viertelkreis in der Excursionsebcnc und lenkt dann gegen den Endpunkt der Axe um 010 halbe Axenlänge seitlich ab. Sie ist daher eine Schraubenlinie, die aber nicht mit einer Walzensohraube übereinstimmt, sondern, da sie endlich in die Axe selbst fällt, auf das Schema einer konis eben Sc Ii raubenlinie zurückzuführen ist, wie dies Fig. 18% schema- tlsi rt. Ich bemerkte oben, dass sie anfangs mehr senkrecht auf die Axe verlaufe, genauer besehen zeigt sie aber auch schon da eine Asccnsion, und wie dies bei konischen Schrauben zu s °in pflegt, nimmt mit Abnahme der Peripherie, namentlich gegen das Ende in der Axe die Asccnsion rasch zu. Diesen schraubigon Begränzungsrand der Schcnkelöffnung an den Coxen nenne ich den Acbselausschnitt. Die Windung dieses Ausschnittes ist rechterseits rechts-, hnkerseits linksläufig; also gegenläufig der Gangwindung in dem Hüftgelenke. Ks ist einsichtlich, dass unter diesen Verhältnissen der fixe Axcnpunkt auf einem über die Achselfläche hervorragenden Fortsatze sich befinden wird, gegen den auch die Achselfläche 111 'Wendelform ansteigt. Da der Fortsatz mit seiner inneren Wand sich in grösserer Länge axial einstellt, so werden dadurch die axialen Berührungspunkte beider Glieder vermehrt. Dqv Fortsatz selbst ist seinem Wesen nach, wie die axialen Fortsätze bei den Krebsen, auch Jj 8 Faltung des Integumentes anzusehen, welches hier, wie am unteren Femoralende, in die ffn,J ng sich hineinstülpt. Der Faltungswinkel ist deutlich zu sehen in Fig. 17 bei a. Der andere fixe, axiale Punkt ist an der Coxa ein Einschnitt , Fig. 17 und 18 Ä*b, der sich nach der Axe etwas pfannenartig gestaltet. Durch den Einschnitt zerfällt die im Ganzen kugelige »Ppel des Coxaendes in zwei Klappen, eine nach der Achselfläche zu gerichtet, durch sie qUer getheilt, so dass sie beiläufig einen Kugcloctanten repräsentirt; die andere ist ganz, bildet Glne b ell »artige Kappe und hängt am anderen Axemmdc mit dem besprochenen axialen 120 Karl Langer. Fortsatz zusammen. Die grösste Wölbung dieser Kappe läuft aber nicht rechtwinklig auf die Axe sondern schief, im Sinne der Schraube am Achselausschnittc. Da in dieser Kappe bei der Bewegung des Gelenkes der Trochanterkopf läuft, so kann kein Zweifel sein an dem Bestände eines Schraubenganges in diesem Charniere. Auch der Schenkel Fig. 17, Fig. 18 B ist durch eine der Coxa zugewendete Achselfläche geebnet, die in derselben Art die halbe Drehungsaxenlänge des Trochanter frei legt, dieser bildet ebenfalls eine Art Helm (Kopf des Trochanter), dessen grösste Wölbung schief ver- läuft, in Übereinstimmung mit dem an der Coxa. Der Achselfläche zu erhobt sich an seiner Seite ein axialer Fortsatz (#), welcher mit dem Kopfe einen spitzen Winkel bildet. Am anderen Axcnende hat er einen Ausschnitt (a') , der durch einen breiten wangenartigen Fortsatz der Wand vom Femur vertieft wird. Wo Trochanter und Fcmur in einer unbeweglichen Nath sich verbinden, also unter der Öffnung, ist, gegen die Achselfläche gekehrt, eine geglättete Furche angebracht, die als Halseinschnürung den Kopf des Trochanter frei legt. Sie verläuft ebenfalls schraubig von dem Ausschnitte am Axenende gegen die Achselflächo abfallend. Die Einfügung des Schenkels in die Coxa geschieht nun so, dass der Fortsatz des Trochanter in den Ausschnitt der Coxa sich einlagert und sein Ausschnitt den axialen Fortsatz der Coxa aufnimmt; der Kopf des Trochanter wird von der schiefen Bucht der Coxa gedeckt, und in die Halseinschnürung des Trochanter legt sich der Schraubenrand des Achsel- einschnittes an der Coxa hinein. Bei diesem gegenseitigen Umschlingen und Eingreifen der Fortsätze in Gruben ist die Trennung des Gelenkes ohne Bruch nur möglich, wenn die Theile erweicht und nachgiebig geworden sind. Der Schraubenform der Gelenkthcile entspricht der Gang des Gelenkes. Es ist bei einer Excursion desselben von mindestens 90 Grad und der nicht unbedeutenden Ascension der Gang- linie eine bemerkbare Lateral Verschiebung zu erwarten, die an den Axenenden sich äussern wird. Fixirt man z. B. den Fortsatz der Coxa in dem Ausschnitt des Fcmur, so wird man ihn bei angezogenem Beine (Beugung), wo Coxa und Femur parallel, mit ihren Axelflächen sich berührend, eingestellt sind, in die Tiefe zurückgezogen finden, ihn aber gleich über das Niveau des Ausschnittes sich erheben sehen, wie das Bein gestreckt (abgezogen) wird. Auch der Troehanterfortsatz sinkt bei der Beugung ein und erhebt sich bei der Streckung. Dieser scheinbare Widerspruch (man sollte eben glauben, dass, wenn einerseits eine Elevation stattfindet, andererseits eine Depression zu erwarten wäre) löst sich einfach damit, dass beide Fortsätze nicht an demselben Gclenkskörper sitzen, sondern der eine an der Spindel, der andere an der Mutter, und dass wenn das Gelenk aufgeschraubt wird , beide von einander sich entfernen müssen. Wird das Gelenk so besehen, dass die Axe horizontal und quer vor dem Beschauer steht, wie in Fig. 18, so sind diese axialen Verschiebungen beiderseits deutlich zu über- sehen. In der Weise der Schraube liegt zugleich der Hemmungsapparat des Gelenkes. Wird nämlich das Gelenk gebogen, so sieht man die Achselfläche des Schenkels an der wen- deiförmigen Achselfläche der Coxa zur Spitze des Fortsatzes ansteigen und ihn decken; der Halseinschnitt des Trochanter, in der Strecklage an den Achselausschnitt der Coxa nicht ange- passt, kömmt bei der Beugung in genauen Contact mit ihm. Der Trochanter stellt nämlich die konische Spindel vor, deren Spitze seinem Ausschnitte und dem Coxafortsatze zugerichtet ist, weil dort seine ! I;i Iscinschnürung axial fällt; die Coxa stellt die Schraubenmutter vor, beide liegen eng angepasst an einander in der Beugelage, etwa so, wie eine eingeschraubte Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 121 Holzschraube in dem gemachten Muttergewinde; die Streckbewegung führt zum Ausschrau- ben. Es kommen beim Herausdrehen einer lEolzschraubenspindei die Windungen an der Spitze derselben den Gängen an der Basis, also Gängen von grösserem Radius gegenüber zu liegen, können also nicht auf sie passen und die steil ansteigende Endwindung des Mutter- gewindes herausheben. Wird die Schraube wieder zugedreht, so erfolgt allseitig das Anpassen der Gänge der Spindel an die der Mutter, was in dem Falle durch das Anziehen des Beines (Beugung) geschieht. Das vollkommene Anpassen einer konischen Schraube führt natürlich zur Hemmung. Ich muss abermals darauf aufmerksam machen, dass der Fortsatz der Coxa beim Zuschrauben gedeckt wird, weil er ja nicht der Spindel, sondern der Mutter angehört. Würde er der Spindel angehören , so müsste er wegen des Fortschreitens der Mutter zur Basis der Spindel ttatürlieli blosss'elect werden. Die konische Form der Schraube ist also für das Maximum der •Beugung der Hemmungsgrund. Bei der Streckung, wo das Gelenk in der Schraube gelockert ist, wird der Diaphysenthcil des Schenkels (über dem Schenkolkopfe) an den Band der Coxa Slc h anstemmen und weitere Bewegung verhindern. Betreffs der Situation der Axen ergibt sich, dass sich die Axc des Schenkelgelenkes der der Coxa unter rechtem Winkel kreuzt, beide also in einer Ebene liegen. "Von den M u s kelansä tz e n fällt der für den Strecker (Abzieher nach St. D.) auf den iand des Trochanterhelmes, seine Zugrichtung scheint mir in die Gangrichtung des Gelenkes z " lallen; der Ansatz des Beugers (Anzieher, St. D.) befindet sich in einem rauhen Grübchen unter dem axialen Fortsatze des Trochanter. Das S ch enkel gelcnk am zweiten Bein von Typhon unterscheidet sich in nichts v esentlichem von dem am ersten Beine. Symmetrisch dem am ersten Beine seiner Seite, ist atiirlich. auch die Schraube der am ersten Beine gegenläufig, also rechterseits linkswendig, linkerseits rechtswendig. Die axiale Tncisur an der Coxa schliesst sich mehr zu einem Loche 122 Karl Lc a ng e r. Fixirung des Schenkels fiele daher an diesem Äxenende weg; dagegen ist der Trochantcr- fortsatz am anderen Ende in der axialen Öffnung der Coxa strenger eingezapft, und der Trochanter läuft mit seiner Halseinschnürung streng auf dem Rande des Achseleimschnittes, Fig. 30 A,y; weil dessen Ascension, wegen des Fehlens des axialen Coxafortsatzes , nicht zur Spitze eines Kegels geht, die Windung also nahe die einer Walzenschraube wird. Trochanter- ausschnitt und Rand der Öffnung sind in Radius und Ascension übereinstimmend, gleiten auf einander, ohne sich von einander zu entfernen. Das Gelenk bekömmt die Form eines Schrau- benfalzes, wesshalb der Trochanter durch diese Leiste (y) des Achsclausschnittcs in seiner Ver- bindung festgehalten wird. In Figur 30 A ist die Femoral Öffnung der dritten Coxa rechts von der Achselseitc her abgebildet; man bemerkt die Regel mässigkeit ihrer Contour- das Fehlen eines bis zur Axe reichenden Fortsatzes, die Lage der Drehungsaxe bei c und die schraubige Leiste (y) des Achsclausschnittes dieser Öffnung, die als Falzleiste in der Hals- rinne des Trochanters, der Falzrinne läuft. Um diesen Falz übersehen zu können, ist es das beste, z. B. am dritten Beine das Fcmur vom Trochanter abzulösen, wodurch der Achsel- ausschnitt ganz blossgelegt wird. Am ersten Beine hat die Coxa noch einen axialen Fortsatz; da ist wieder die Ascension des Achselausschnittes schärfer, und desshalb bleiben dieser und die Halsfurche des Trochanter nicht immer im Contact. Am Schenkel des ersten Beines fällt das Gedrungene seines Gelenkendes auf. Der Grund ist der: Der Fortsatz des Femur, welcher mit dem Trochanter den axialen Aus- schnitt bildet, ist gross, wangenartig gewölbt und reicht beinahe bis zur höchsten Höhe des Trochanterkopfes , so dass dieser förmlich in einer Grube; des Femurfortsatzes sich verbirgt. Der Schenkel des zweiten und dritten Reines ist dagegen schlank, ohne eine solche Wangenklappe, der Trochanter ist ganz frei, ohne Ausschnitt für den axialen Fortsatz der Coxa, der ja ebenfalls fehlt. Der Troehanterkopf bekommt an der freien von der Achsel abgewendeten Seite ein Segment einer Windung, welches in dem Ausschnitte der Coxa- öfmung, Fig. 30 vi*, gleitend lauft und in seiner Richtung mit der der Halseinschntirung übereinstimmt. Auch diese Windung trägt dazu bei, den Trochanter in seinec Verbindung festzuhalten. In Fig. 30 B und Fig. 32, bei noch stärkerer Vergrösserung , ist die Windung mit w bezeichnet; sie ist bei gebogenem Schenkel ganz sichtbar: bei gestrecktem (abgezogenem) in der Coxahöhie verborgen. Der mit m 1 bezeichnete Rand des Trochanterkopfes Ist der Ansatz des Streckmuskels; er ragt hakenartig in die Coxa hinein und tritt bei Ansicht des Gelenkes von oben, Fig. 31, und bei abgezogenem Rein über das Niveau der Thoraxöffnung hervor. Seine Krümmung und die kleine korkzieherartige Windung des axialen Trochanter- fortsatzes sind gegenläufig, wie dies auch. Fig. 32 ersichtlich macht? Wie mir scheint, ist auch da die Zugrichtung des Streekmuskels gleich der der Gangrichtung. Mit m 2 ist in Fig. 30 B ein Grübchen bezeichnet, in welchem der Rcuger (Anzieher) befestigt ist. Auch das erste Gelenk des Schenkels von Stapkylinu» (auch ßif.pha) schliesst sich dieser Foi... an; der Trochanter hat ebenfalls einerseits einen axialen Fortsatz, anderseits eine axiale Incisur zur Aufnahme eines Coxafortsatzes, allein der Hauptunterschied liegt in der Coxa. Statt mit ihrem Längsdurchmesscr an den Thorax sieh anzulegen und um eine Axe, parallel mit ihm sich zu drehen, kehrt sie dem Thorax ihren Broitcdurchmesser zu, und springt daher zapfenförmig vor. Die Verbindung der Coxa mit dem Sternum geschieht' ohne Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 123 Pfanne und beide Ränder sind locken-, nur durch Gelenkshaut mit dem Thorax verbunden. Die Schenkelgelenksaxe und Drehungsaxe der doxa überkreuzen sich nur, und zwar in einem Abstände, der der ganzen Länge der Coxa entspricht. Eine zweite Form des Schenkelgelenkes finde ich am dritten Beine der Schwimmkäfer, der Hydrophilen und Ditisciden. Bekanntlich ist in der Familie der Ditisciden jede Beweglichkeit der Coxa am dritten sspaare geschwunden, indem sie sich mit dem Meiasternum unbeweglich verbindet; das Gharnier des Schenkels befindet sieb in einem etwas über das Niveau des Abdomen hervor- ragenden Fortsätze der Coxa, mit beinahe vertical eingestellter Axe. Die Bewegungsebenen der beiden Schenkel sind parallel mit der Wand des Abdomen und sehneiden sich in einem sehr stumpfen Winkel an dem Kiele desselben. Löst man z. B. bei Cybister Boeselii durch Abbrechen der unteren Lefze der Coxa den Sehenkel (Trochanter) aus, so findet man, dass sein Celenkstück in der Lichtung der Charnier- axe förmlich in eine konische Schraubenspindel verlängert ist. Sie ist, Fig. 33, vom rechten Leine abgebildet und zeigt folgende Theilc: Die Basis, die nach unten steht, wird von einem Stück Windung gebildet, welche schraubig, an der rechten Seite links wendig, gegen die Spitze ansteigt, die nach oben steht. Ist das Bein gebogen, angezogen, so steht diese Windung tr °i ZU 'Page, Ihre Contouren setzen noch eine Strecke weit, etwa bis zur halben Peripherie der Spindel, als Leisten die Windung fort. Die Furche, in die dann die Windung gleichsam ^risinkt, ist Ansatz des Streckmuskels (m 1). Der Spitze zu liegt an der Seite dieser Windung, IUlt ihr gleichlaufend, eine geglättete Furche, welche mehr als die halbe Peripherie der Spindel "'"kreist und aus der Basis der Spindel sich entwickelt; basal wird sie von der Windung, gegen die Spitze von einer Leiste begrenzt. Von dieser Leiste an spitzt sich der Trochanter m,t einer schief abfallenden Fläche in einen stumpfen axialen Endfortsatz zu. Diese flache 11,1(1 theil weise auch die geglättete Furche sind von einem Spalte, der Thoraxöffnung der Coxa Verbrochen. r D'otz der verschiedenen Gestalt ist doch noch die Form daran nicht zu verkennen, die ei oc. Typhon beobachtet wird. 1); e Windung entspricht dem Helme des Trochanters, die Furche der llalseinschnürung, Reiche hier umfangreicher und genau mit der Windung gleichlaufend ist, der axiale Endfortsatz ist d er ax ; a | 0 Zapfen des Trochanter. Die Basis der konischen Spindel ist dem axialen Aus- schnitte des Trochanter entsprechend, da, aber hier die Coxa keinen axialen Fortsatz besitzt, 80 Ve rliort dieser Ausschnitt ganz die Form, die er bei Typhon hat, ja es bildet sich am Tro- chanter selbst' axial mitten in der Basis ein kurzer Fortsatz aus. Die beiden axialen Fortsätze dm- Trochanterspindel laufen in Grübchen der Coxa, deren einos 111 der unteren Öffnungsklappe der Coxa sitzt und den basalen Zapfen des Trochanters aufnimmt; das andere in der Tiefe der Gelenksöffnung an dem Blatte, welches dem Thorax- raum zu sieht. Nach Entfernung der unteren Klappe, die axial die Gclcnksöffnung der Coxa öeckt, gewinnt man die Ansicht dieses zweiten Grübchens und zugleich einer schraubig ansteig-c, den Leiste in der Öffnung, welche sich in die Furche der Coxaspindel ein- 'öCrt und für diese das Muttergewinde vorstellt. Die den Gang des Gelenkes am Trochanter bestimmende Furche und diese Leiste sind Potz der konischen Form des Trochanter kaum einer konischen Schraubenwindung gleich /u achten, so dass sie wohl nicht hemmend einwirken werden; und man bemerkt auch, dass 16* 124 Karl Langer. bei der grossen Exeursion, die dieses Bein hat, die Bewegung erst durch das Anstemmen des Schenkels an die Coxa gehemmt wird. Zur Erweiterung dieser Excursionen ist auch der Trochanter beiderseits eingeschnitten. Den Ubergang zur Form bei Ditiscus macht das Schenkelgelenk des dritten Beines von Hydrophilus. Die Bestandteile des axialen verlängerten Trochanters sind dieselben; Windung, Furche und Zapfen kommen vor, doch ist der Trochanter als Ganzes nicht in der ganzen Peripherie entwickelt; er ist gleichsam nur eine halbe Spindel, deren con- vexe Fläche mit der Windung und Furche in Fig. 34 abgebildet ist. Die von der Windung contourirtc Basis, der Lage nach, dem Ausschnitte vom Femur bei Typhon entsprechend, wird Fig. 35 erläutern. Das axiale Zäpfchen stellt sieh bei dieser Ansicht als schneckenförmig gewundene Faltung des Trochanter- Integuments dar, zwischen welchem und der Windung, beinahe im Halbkreise, eine geglättete Eingfurche sich bildet. Da die Windung einer Schraube angehört, wird natürlich auch die Ringgrubc, die sie einschlicsst , nach der Spitze (oberem Fnde) des Trochanter ansteigen, d. h. sich vertiefen. Das die Gelenksöffnung deckende Blättchen der hier beweglichen Coxa hat zunächst ein Grübchen zur Aufnahme des axialen, gewundenen Zäpfchens der Trochanterbasis, und peri- pherisch ein erhabenes Ringsegment, das in die Ringgrubc des Trochanters sich einfügt. Dadurch, dass sich bei dieser Gelenksform beiderseits am Trochanter axiale Fortsätze bilden, die in zwei Randleisten an der Gelenksöffnung der Coxa ein- gezapft sind, bildet sie schon den Übergang zu den F e m o r o t i b i a 1 ge 1 en k e n mit seitlicher Symmetrie; die Ähnlichkeit mit den Femorotibialcliarnieren wird nur noch auffallender bei der dritten Form von Schcnkelgclcnken , welche am dritten Beine von Procruatus coriaceus sich findet. Iiier ist schon der Trochanter selbst beiderseits vollkommen symmetrisch geworden. Der Kopf des Trochanters, Fig. 37 7>, bei zwanzigfacher Vergrösserung, wird becherförmig, bekömmt am Rande beiderseits axiale Faltenfortsätze, welch«'- schraubig und zwar beiderseits gegen das Ende der Axe, also symmetrisch ansteigen; die Windung des oberen Fortsatzes ist daher gegengängig der Windung des unteren Fortsatzes, und. zwar am linken Bein unten, wie die Fig. 27 zeigt, rechtsgängig, oben linksgängig. Offenbar kann diese Einrichtung mit ein 1 lemmungsapparat sein: analog den Schrauben am Femorotibialgelenkc von Calandra palmar um. Die Sehenkelöffnung der Coxa ist auch symmetrisch, sie wird von zwei Randleisten gebildet, welche an der eingeklappten Entegumentduplicatur Grübchen zur Aufnahme der axialen Trochanterzapfen besitzen (Fig 37 A). Diese Leisten gehen hier wie am Femorotibial- gelenkc in die Contouren der Achselfläche über, in welche sich der angezogene Schenkel hineinlegt. Ein Durchkreuzen der Axc des Schenkelgelenkes mit der Coxa kommt weder bei Hydrophilus noch bei Procrustes vor, sie überkreuzen sich nur. Die vierte Form des Schenkelgelenkes fand ich bis jetzt nur am dritten Beine von Buprestis gigantea, sie lässt sich mit keiner der bis jetzt besprochenen vergleichen. In der Öffnung der unbeweglichen Coxa steht senkrecht ein von der unteren Seite auf- steigender axialer Stift (Fig. 36 A) , der aber den oberen Rand der Öffnung nicht erreicht, und sie daher nur unvollkommen in zwei Theile theilt. Er ist ein Walzensegment, das nach dem Thoraxraume geöffnet, als blosse Faltung des Integumentes sich erweist. Der Trochanterkopf Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. L25 (Fig. 3G B), durch einen engen Kais geschieden, ist nicht becherförmig, mehr als Haken oder Helm gebogen, mit beugewärts gewendeter Öffnung. Der untere Rand entsendet wieder axial einen rinnenförmigen Fortsatz, dessen Concavit'ät an die Convexität des Coxazäpfchens «ch anlegt und bei der Bewegung um ihn dreht. Die Convexität kehrt er der Coxahöhle zu. Nur der untere Theil seiner Furche ist geglättet, der obere dicht mit Haaren besetzt, wesshalb die gleitende Bewegung zwischen den beiden Fortsätzen nur unten Stattfindet. Anden Rändern beider Fortsätze und im Umkreise beider Öffnungen ist die Gelenkhaut befestiget. Hier kommt es also zur Bildung einer Art Gelenkhöhle, welche aber nicht geschlos- sen, sondern durch eine Spalte am Ansätze beider Fortsätze von aussen zugänglich ist. Am zweiten Schenkeige] onke fandich dcnSchenkel durch zwei in der Coxaöft'nung diagonal gestellte Zapfen fixirt, welche in axiale Gruben am Trochanterkopfe eingreifen. Wahrscheinlich dürfte eine Durchsicht zahlreicherer Käferformen zur Kenntniss noch anderer Formen des Schenkelgelenkes führen. Unter den beschriebenen haben drei Formen wieder die Verwendung der Schraube als Gelenkskörper nachweisen lassen. En mehrfachen Abänderungen als Gangkörper verwendet, gibt sie auch einen Hemmungsapparat ab. Dass a uf einem Gelenkkörper gegenläufige Schraubenstücke vorkommen, ist bis jetzt ohne Beispiel gewesen. Der Effect dieser Anordnung kann freilich ein kaum bemerkbarer sein, da die Schraube nur in mikroskopischer Grösse vorkommt. Der Grund ihrer Bildung dürfte ein m «hr morphologischer als mechanischer sein. Alle lateralen Faltungen zeigen eine kleine Torsion und bei genauer Symmetrie dieser Gelenksstüeke an den Axencnden dürfte die Gegen läufigkeit der Torsion, daher mehr Ausdruck der Symmetrie sein. Von Gelenkformen bei Käfern dürften noch die sogenannten freien Gelenke, ä tete perforee nach Straus- Dürkheim zu besprechen sein; ausser an den Antennen, und viel- leicht auch den Tarsen, finden sie sich nur in der Symmetrieebene des Leibes. Die reinste Kugel form der A rticulalionslläehen linde ich am Kopfgelenke von' Calandra Palmaricm. Die Bewogungscxcursioncn des Kopfes sind nach allen Riehtungen möglich, doch Sl 'nd die Exeursionswinkel nur klein, da sieh die Gelenkshaut baldigst anspannt. Eine Drehung um die horizontale Längsaxc führt gleich zur Torsion der Gelenkshaut. So klein der Exeursionswinkel auch ist, so werden sie für den Mund desshalb ausgiebig, weil er am Ende des langen rüssellormigen Kopfes sitzt. Auch die Umrisse des Kopfes bei Proer ustes sind mehr kreisförmig und stellen ein ringförmiges Segment einer Kugel vor. Meistens aber sind die Bewegungen des Kopfes wohl nur auf eine Veränderung der Neigung zum Horizonte berechnet, da bei einer Reihe grösserer formen, die ich in dieser Beziehung durchsah, stets der Querdurchmesser des geglätteten Hinterkopfes grösser ist als der llöhcndurchuicsscr. Der Querschnitt ist eine Ellipse, und ich vermuthe, dass die geglätteten Flächen Theile eines Umdrehungsellipsoides sind, ent- standen durch Umdrehung um die längere A xe. Hydrophüus, Lucanns, Buprestis zeigen alle einen elliptischen Querschnitt. Bewegungs- versuche an frischen oder aufgeweichten Käfern zeigen, dass mit Beibehält des Contactes nur Bewegungen um diese horizontale Queraxe möglich sind. Der Kopf von 8c. Typhon berührt oben nur in einem schmalen Ringe den Thorax. Üio Peripherie des Querschnittes dürfte wohl ein Kreis sein; doch sind alle Dreh- und 126 Ka rl La ng e r. Seitenbewegungen ganz ausgeschlossen durch einen abgerundeten Wulst, welcher unten am Kopfe median und sagittal liegt, und in der Symmetrieebene in eine Furche des Prothoras eingefügt ist. Diese Vorrichtung dürfte die Bewegungen des Kopfes zu sichern haben, da der Käfer mit seinem Hörne im Mulme wühlend gegen Widerstände anzukämpfen bat. Betreffs dos Gelenkes zwischen Prothorax und Mesothorax, welches ffolco-entlich wie bei Sc. Typkon, kreisförmig construirte Durchschnitte des Gelenkskopfes am Mesothorax ergibt, ist seine Beziehung zu den Flügeldecken bemerkenswertb. Da der Gelenkskopf mit von den Einlenkungsstüeken der Flügeldecken gebildet wird, so können diese nur dann abge- hoben werden, wenn der über den Kopf geschobene Bing des Prothorax darüber weggleitet, also nur bei niedergebeugtem Prothorax. Lucanus, Typhon zeigen dies. Wie das Scutellum die Entfaltung der Flügeldecken gelegentlich bleibend hemmen kann, z. B bei den Cetoniaden, ist bekannt. Flacht sieh der Leib des Käfers ab, dann ist mit Bestimmtheit jede andere als die neigende Bewegung ausgeschlossen, so imMaximo bei den Elateriden. Die Sprungfähigkeit dieses Thieres ist mit von dem Stachel der Vorderbrust bedingt, der plötzlich in die Grube der Mittelbrust abgleitet; allein eine nicht minder wesentliche Bedingung für das Gelingen des Sprunges ist die Muskelspannung. AnThieren, die z. B. durch Chloroform getödtet wurden, kann man erst dann das mit Schnellen verbundene Abgleiten desStachels nachahmen, wenn die Vorderbrust eng an die Mittelbrust angedrückt wird, so lange das nieht geschieht, geht der Stäche] in der Grube aus und ein, ohne einen Widerstand zu finden. Das Thier kann daher den Prothorax mit dem Kopfe neigen, ohne das Abschnellen des Stachels. Offenbar geschieht die Bewegung in beiden Fällen um eine andere A x e. In dem Falle, wo die Bewegung ohne zu schnellen geschieht, sieht man zwischen Vorder- und Mittelbrust einen Zwischenraum, im anderen Falle, beim Schnellen, zieht es die Vorderbrust eng an die Mittel- brust an. Das Thier erzeugt, sozusagen, eine Incongruenz der Gelenkflächen, es verschiebt einleitend zum Sprunge den Exeu rsions kreis des Stachels gegen die Gurve der Pfanne des Mesothorax, so dass die Contra beider nicht mehr zusammenfallen. Wahre Kugelsegmentc sind auch die Gleitftäehcn der Anten n en glie der bei den Cerambiciden. Die Köpfchen sitzen an dem centralen verjüngten Ende der Glieder und ruhen in kugeligen Schalen des etwas breiteren peripherischen Endes der Glieder. Glied für Glied ist durch allseitige, trichterförmige Faltenbildung (Gelenkshaut) in das andere geschoben. Die Beweglichkeit ist allseitig, natürlich sehr beschränkt. Das zweite Antennenglied hat z. I!. bei Llamatichaerus über dem Gelenksköpfchen noch ein zweites Knötchen. Vom zweiten Gliedc an ist die Gelcnksöffniing quer auf die Längsrichtung jedes Gliedes; das erste Glied trägt aber die Öffnung schief, wesshalb bei manchen Stellungen die Fühler scharf, knieförmig an diesem Punkte geknickt werden können. Die Gclenkköpfchen der Tarsaiglieder bei Typhon (Fig. 38 A und B) finde ich nicht kugelig gefoumt, eher kurz cylindriseh , durch eine kleine l lalseinschnürung von dem Körper des Gliedes geschieden. An der dorsalen Seite der Kaiseinschnürung ist eine Art Achselfiäche. Die Köpfchen (B) liegen auch da am centralen Ende, die Gclenköffnung (Ä) peripherisch; letztere ist schief auf die Längsrichtung des Gliedes, gegen die Plantarseite sehend aufgesetzt, wesshalb die Summe der Tarsaiglieder immer plantarwärts coneav gebogen ist. Die Excursion dorsal wärts wird erst durch die Achselfiäche unter dem Köpfchen möglich, Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 127 doch geht .sie nicht weiter, als bis zur geradlinigen Form des ganzen Tarsus. Die Achselfläche zeigt, dass die Winkelexcursion eine dorsal-plantare Richtung hat; fixe, axiale Punkte sind a n diesen Gelenken nicht zu schon, sie treten erst da auf wo das Gelenk zu einem straffen Charniere sich umgestaltet, wie an den Tarsender Hinterbeine bei Schwimmkäfern. ■Die Öffnungen der Tarsalglieder von Typhon sind von einer winkelig- eingebogenen Duplicatur des [ntegumentes eingerahmt, an dem sieh die Gelenkshaut befestiget. Was die Beweglichkeit der Flügel und Flügeldecken bei Käfern betrifft, so kann Eian da, namentlich an den Flügeln von keinen eigentlichen Gelenken sprechen; was man darunter versteht, sind blosse Knickungen der festen Stäbchen, die durch Gelenkshaut locker verbunden sind. Da die Einknickung des Flügels nach der Breite und zugleich mit Torsion vor sich geht, SO legt sich der Flügel auch in Längsfalten, und die Knickungsstellen des Flügels können nicht in eine Linie allein fallen. Die Knickung geschieht etwas vom Ansätze entfernt, es werden daher von den Stäbchen kleine Stückchen in der Wurzel des Flügels gleichsam abgebrochen liegen; sie haben eine ungleiche Länge und wurden von Straus- u r k h e i m mit verschiedenen Namen bezeichnet. e Aon andern Insecten untersuchte ich den Gelenksbau nur mehr an einzelnen grösseren Speeles mehrerer Ordnungen. Unter Orthoptern bei Acridium cristatum, Locusta vemeewora, dann den Grabfuss von Gryllotalpa; unter den Lepidoptcrn bei Satumia; den Ncnroptern bei Äeschna- unter den llymenoptern bei Xylocopa, Bombus, Vespa Crabro und Foenus. Die Käfer haben offenbar den anatomisch am vollkommensten entwickelten Gelenksbau, selbst bei den llymenoptern sind die Gelenke ohne Glcitfläehen, es zeigen sich nur axia lxe Funkle und das Schema des Gelenksbaues ist von dem bei Krebsen kaum wesentlich Verschieden ; die einfache axiale Faltung des tntegumentes ist nicht nur die Grundform der leisten dieser Gelenke, sondern auch kaum mehr ausgebildet. Zwischen Trochantcr und *emur tritt sehr häufig wieder Beweglichkeit auf, so selbst an den Beinen der höheren Hyme- n °pteren, z. B. bei Xylocopa, Bombus (Fig. 39, 40). Die Coxae articuliren nicht mehr in Pfannen der Brustringe wie bei den meisten Käfern, sondern sind nur durch Gelenkhaut mit den ventralen Öffnungen oder Zwischenräumen der Brustringe verbunden. Nur selten steht d'e Drehungsaxe der Coxa parallel zu ihrem längeren Durchmesser, meistens articulirt sie BÜt ihrem Breitedurchmesser am Thorax (Fig. 39 von Bombus das dritte Bein) und die Coxae ra §en zapfenförmig vor, wie dies auch unter den Käfern z.B. die Syphiliden, Silphiden zeigen, ln 'd wie es bei Ichneumonen meist sich findet. Am z weiten Bei ne von Hominis und Xylocopa (Fig. 39) finde ich die Coxa nach lllr er Länge mit dem Thorax gelenkig verbunden, doch gleiten sie nicht in Pfannen, sie sind m,r axial fixirt. Die Trochanteren sind auf die bei Käfern beschriebene Weise in die Coxa eingelenkt, 1 ire Achselflächen ebenfalls schraubig, gegen einen axialen Fortsatz der Coxa ansteigend. ür ch diese Einrichtung sind die Axen des Hü fr- und. Schenkelgelenkes wieder bis zum 111 c hkreuzen einander nahe gebracht. Die Excursion des zweiten Beines ist wie die des ersten nach vorne gerichtet, zum Verschiede von den Käfern bei denen blos das erste Bein mit nach vorne gerichteter 12S Karl Langer. Excursion ausgestattet ist; <] csshalb stimmt die Form der Coxa an. zweiten Beine links von Bombus in seiner Topik mit der /weiten Coxa rechts von Sc. Typhon übercin. (Vgl. Fig. 19 mit Fig. 39.) Die Femorotibialgclenke sind an ihren Seiten nur selten asymmetrisch, die Grundformen ihrer Glieder stimmen mit denen der Käfer überein und sind nur in der axialen Einlenkungsweise verschieden, so findet man bei Locmta und Acrldiam (Fig. 41) die Tibia am Gelenkende knieförmig geknickt mit beugewärts gerichteter Öffnung, beiderseits erhebt sich am Mundsaume ein zugespitzter Fortsatz, der als axiale Faltung breit aufsitzt und scharf gespitzt endigt; sein gerader, oberer Rand ist axial eingestellt und durch einen Ausschnitt vom oberen Saume der Öffnung geschieden. Dieser Falte der Tibia ist eine Falte innen am Schenkel gegenübergestellt; einwärts vorspringend , bildet der Faltungswinke] aussen eine Furche, Wehe beugewärts ein Stück der Schenkel wand abgrenzt, dieses springt klappenartig vor, und streicht bei der Bewegung seitlich an der Tibia vorbei, es stemmt sich im Maximo der Flexion an ein Ilöckerchen der Tibia an, welches beiderseits unter dem axialen Fortsätze vorsteht. Die Hemmung im Maximo der Streckung geschieht durch das Anstemmen des oberen Öffnungscanales des Femur an das Knie der Tibia. Bombus, Vespa, Aeschna, Saturnia zeigen im Wesentlichen denselben Bau ihres Femoro- tibialgelenkcs. Bei Gryllotalpa dagegen, an dessen Grabbeine die Glieder nicht auf ein- ander klappen, sondern seitlich an einander wegstreichen und sich schichten, geht die Sym- metrie beider Seiten aus demselben Grunde verloren, wie an der Coxa der Käfer. Es bekommen die Gelenksöffnungen schraubige Achselausschnitte, wie in Fig. 43 an der Coxa zu sehen; die Achselflächen werden theilweiso Gleitflächen. Die Coxa und das Gelenk bekömmt Ähnlichkeit mit dem Gelenke zwischen P 1 und den vereinigten P 2 und P S an der Krebsschere. ^ Die gegebene Beschreibung einzelner Gclenksformcn beabsichtigt, wie gesagt, nur im Allgemeinen den Gelenksbau bei den Arthrozocn zu erläutern and macht keinen Anspruch, eine Übersicht aller, selbst nicht der Repräsentantenformen zu sein. Ich zweifle nicht, dass eine systematische Revision der Gelenke dieser Thiere, mit Rücksicht auf ihre Locomotions- weise noch eine höchst interessante Ausbeute ergeben würde. Schon aus der Beschreibung dieser geringen Zahl von Gclenksformcn dürften sich ganz allgemein einige Bemerkungen über die Gesetzmässigkeit und die Bedingungen ableiten lassen, welche dem Gelenksbaue bei Arthrozocn zu Grunde liegen. 1. Die Gliederung des A r t h r oz o cn 1 c i b es beruht zunächst auf der Unter- brechung des harten Skeletes durch weiches , nachgiebiges Integumont, welches unter dem Namen Gelenks häute bekannt, Glied für Glied des harten Integumentes verbindet. 2. Die einzelnen Glieder sind wie aufgeschichtete Trichter in einander theilweiso einge- schoben, so dass das kleinere Ende des peripherischen Gliedes von dem erweiterten Ende des centralen so weit umfasst wird, als es das weiche, eingestülpte Integument gestattet. Ist ein Theil dieses so eingestülpten Integumentes noch hart, so kömmt ein, innen fester Trichter zu Stande, der als vertiefter Kähmen die Öffnung des centralen Gliedes umgibt und eine Art Pfanne bildet, in der das centrale Ende des peripherischen Gliedes als Gelenkskopf lagert. Die Haltbarkeit der Fuge hängt von der Resistenz des eingestülpten Trichters und der Musculatur ab. Geben beide nach, wie an den Abdominalringen vieler Insecten, z. B. wahrend Uber den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 129 der Eibihlung, so werden die Glieder aus einander gedrängt, und das weiche, bisher verbor- gene Cntegument tritt an die Oberfläche heraus. o. [st der eingestülpte Trichter hinreichend resistent, so kommt eine G elenkbiidung a tete perforöe zu Stande, die, -wenn die sich berührenden Theile kugelig sind, das Glied ln Seinen extremen Kxcursionen als Radien eines Kegelmantels zu lagern gestatten, wie dies zwischen Kopf und Prothorax, manchmal auch zwischen Prothorax und Mesothorax, zwischen den Antennengliedcm und theilweise (Fig. 38) zwischen den Tarsalglicdorn der Fall ist. Ellipsoidale Gestalt der Glieder weist der Bewegung schon bestimmte Axen an. Volle renge der Excursion ist aber mit dieser Art Charmeren noch nicht verbunden. . 4. Erst wenn beide Glieder durch besondere Vorrichtungen an zwei Punkten fixirt, straff vereiniget sind, kömmt es zur Bildung eines strengen Charnieres mit grösserer "'xeursionsweite, nämlich zu jener, für die Arthrozoen so charakteristischen Gelenksfonn. Das Abdomen der langschwänzigen Krebse lässt sich nicht mehr verlängern, und der Bewegung 1Rt eine unveränderliche Axe durch die straffe Fixirung der Ringe an ihren beiden Seiten angewiesen. Diebeiden fixen Punkte bezeichnen die Lage der Drehung saxen. Die Faltung der O Iii p° en, gestalten, stets aber in der Bewegungsebene kreisförmig contourirt sind. Es gibt s 'ren n ' < ' J0 an ( ' cn Axenenden vertheilt, bald als Zapfen und Graben auftreten, bald isti^fd UlZC vorstelIe;n ß^S" 4 ' 5 ' bei Crustaceen, Fig. 10, 11, 12; Fig. 22). Hei Insecten t, , esen Fällen die Fixirung der Glieder den in einander greifenden Fortsätzen des harten Momentes selbst übertragen. 6 en kswalzen mit theilweise geglätteten Flächen, finde ich nur an den Ooxen der ein» ^ v * e ^ c * cnt einiger Ilymenoptercn, wo diese Glieder in grubige Pfannen des Thorax 2^&kt sind und an deren Flächen und Rändern dicht vorbeistreichen (Fig. 15, 10, 21). tj, , U dasSchema der Zapfen- und Falzcharniere mit axialer Faltung und u c h t u n g des Lntegumentes lassen sich alle Gelenke der Arthrozoen zurückführen. , ' _ 6 bei den Knochen die Gelenksenden, so sind hier für die Formen diu- einzelnen bah! S 6 WCRent ^ cn bestimmend die Gontouren der Endöffnungen, namentlich die axial * nsci m»thom..naturw. 01. xvnr. Bd. IT -^go Karl Langer. Lage und Formen der Berührungsflächen zweier gegen einander gebogener Glieder, und die Achselflächen modificiren durch Abflachung der Wände ihre cylindrische Grundform. Die gegebenen Gestaltungen der Skeletstiicke lassen sich bei den Arthrozoen leicht mit den Bewegungsverhältnissen der einzelnen Gelenke und der ganzen Heine in (Jausalnexus bringen, und damit könnte vielleicht an diesen einfacheren Formen brauchbares Matenale gewonnen werden für Versuche, die viel verwickeiteren Knochenformen der höheren Thiere zu deuten. Die anatomische Beschreibung hat ergeben, dass es bei den Arthrozoen zwar stellen- weise, namentlich in der Symmetrieebene und an den Antennen Gelenke gäbe, welche freie Gelenke genannt werden können, weil sie wirkliche Kugelgelenke sind, .loch ist ihre Excur- sionsweite nur gering, und gerade sie sind gänzlich von den Locom o tio ns-Organen ausgeschlossen, welche durchgehend s nur einaxige Gelenke haben. Trotzdem ist aber doch & an den Beinen die Richtung und der Umfang der Bewegungen häufig von der Art, wie sie bei den Wirbelthicren nur durch Kugelgelenke erzielt werden. In diesem Falle ist der gleiche Erfolg in der Gelenkigkeit olfenbar nur der Combi, nation der einaxigen Gelenke zuzuschreiben. In wieferne bei den Arthrozoen die Combination der Gelenke auf Umfang und Richtung speciell der Beinbewegungen Einfluss nimmt, soll nun untersucht werden. Vorerst dürfte eine Verständigung nothwen-lig sein über den Massstab, nach dem man die Beweglichkeit eines Gliedes oder LeibestheÜes , insbesondere eines Beines zu bemessen habe. Ich glaube, dass in dieser Beziehung für das einzelne Gelenk die Exkursionen des Endpunktes des mobilen Gliedes und für die Beweglichkeit eines Beines die Excur- sionen seines Endgliedes (eigentlich eines bestimmten Punktes desselben) massgebend sein dürften. Mag ein Bein welche Bestimmung immer haben, der Erfolg der Bewegung hängt zunächst von der Situation des Endgliedes ab. Den besten Massstab für die Beweglichkeit werden also abgeben: Die Wege, welche der Endpunk t eines ' beweglichen Gliedes, oder der Flächen räum , den dieser Endpunkt, oder das Endglied eines Beines durchschreitet, oder endlich der Baum, welchen das Endglied eines Beines nach allen Richtunge n desBaun.es beherrschen, und in welchem es in beliebigen contin uirlich en L i ne ar e o mp le xi o n e n verkehren kann. Es müssen also vorerst die Verkehrslinien, die Vc r k eh rs f 1 ach e n und der Ver- kehrsraum bestimmt werden, wenn über die Beweglichkeit eines Gliedes oder Benies geurtheilt werden soll. Die Excursion eines einaxigen Gelenkes ergibt (abgesehen von der Schraube) für die Bewegung des Gliedendes den Kreis, der im Hin und Her durchschritten werden kann. Die Excursion eines Kugelgelenkes, die Kugelfläche, welche das Gliedende m belie- bigen sphärischen Linien und eontinuirlichen Lineareomplexioncn und in beliebiger Richtung hin und her durchschreiten kann. Die Länge des Gliedes bedingt den Radius des Kreises oder der Kugel, der Excursionswinkel, die Länge des Bogens oder die (Jontouren der Fläche. Biegt auch ein solches Kugelgelenk an der Wurzel eines Beines, so hat dieses doch erst dann eine vollkommen freie B ewe glich keit, wenn sein Endglied an jeden Punkt des »Veffrenzten Kucelraumes gebracht werden, und darin auf jedem beliebigen ab; Über den, Gelenksbau bei den Arthrozoen. Wege verkehren kann. Dies ist offenbar erst dann der Fall, wenn das Bein in sieh zusammengebogen werden kann, also seihst durch eine Zähl Gelenke in einzelne Abtheilungen Glieder zerfällt. Die menschliche Band als Endglied der Extremität., kann wirklich in jeden Punkt des Raumes gebracht werden, den die sphärische Excursionsfläche des Schultergelenkes mit der ganzen Länge der Extremität als Eadius begrenzt; sie erreicht dies schon durch die Glie- derung im Ellbogengelenke. Das Centrum der Excursionskugel , das Schultergelenk, wäre liir die Hand nur erreichbar bei einer Excursion des Ellenbogengelenkes um 180 Grad, un d gleichem Abstände desselben von dem Schulter- und Handgelenke. Beiläufig bemerkt, bringt die weitere Gliederung der oberen Extremität im Radialgelenke und den Hand- gelenken den Vortheil, dass die Hand jeden Punkt des Baumes allseilig zu umfassen vermag. Die Abschnitte der Excursionseurven, Flächen und Bäume werden bei der symmetrischen Anordnung der Beine von rechts und links, vorne und hinten symmetrisch zu einander gestaltet sein, nur unter bestimmten Bedingungen wird CongruenZ derselben eintreten. Da alle Gelenke an den Beinen der Arthrozoen Charniere sind, so kann nur die Beweglichkeit der ganzem Beine, nicht die der einzelnen Gelenke fraglich sein, und die Aufgabe der Untersuchung ist: die Fläche oder den Baum zu bestimmen, in welchem das Endglied verkehren kann. Selbstverständlich wäre sie nur speciell nach der Art, wie die Thier o ihre Beine verwerthen, nach Bau und Lebensweise zu behandeln. Ich De ;d>siehtige aber nur im Allgemeinen auf die Beantwortung dieser Fragen einzugehen, die stimmenden Momente zu würdigen und nur an einzelnen Beispielen zu erläutern. Offenbar werden auf die Beweglichkeit eines Beines (oder gegliederten Leibestheiles) Ei nfluss nehmen: L Bei gegebener Länge desselben die Zahl der Charniere und Länge ( 1 e r e in z ein en Glied er. Die Situation der Drehungsaxen. °- Die Richtung und Grösse der E xcursio nsfähigkeit. Der einfachste Fall von Combination der Charniere, bei gegebener Länge und gegebener Anzahl der Gelenke, blös rücksichtlich der Situation der Axeri ist der, Wet m alle Axeu unter sich parallel und rechtwinkelig zur Richtungslinie der leder gestellt sind. In diesem Falle werden auch die Bewegungs ebenen aller «lenke parallel sein oder in eine Ebene zusammenfallen; mag dabei die Excursions- ^ohtung und Weite der einzelnen Gelenke wie immer sein. Das Endglied wird nur in läche herum geführt werden können. 1,10 Art de,- Excursion, als: ihre Richtung, Weite, sowie auch die Aufeinanderfolge der "izelnen Excursionen werden die Form der äussersten Curven, also die Conto uren des _ e hrsterrains für das Endglied bestimmen. Je mehr das Bein der extremen Streek- oder Hengelage aller Gelenke sich nähert, desto mehr »« i rnmt der Umfang der Gesammtcxcursionen ab. Das Verkehrsterrain wird beiderseits in einen e , r °der weniger spitzigen Winkel endigen, welcher durch die beiden äussersten Verkehrs- " ucn erzeugt wird, die sich in den Bindeten der extremen Stellung des Endgliedes schneiden. . I)(!n,it »ian sich zunächst das Bein in Maximo eingebogen, alle Streckexcursionen gleich Berichtet, und das Bein so entfaltet, gestreckt, dass die volle Excursion vom Gelenke des 8 HMes durch alle, bis zum Basalgclenke fortschreitet, so wird das Endglied eine 17* 132 Karl Langer. continuirliclio Curvc beschreiben, die mit wachsendem Radius ihrer Tlieilchen zur Streckscito sich bewegt, einerseits im Punkte der grössten FJcxion ihren Ausgangspunkt , im Punkte der grössten Extension ihren Endpunkt hat. Offenbar wird sich diese Curvc als eine Abwickelungslinie herausstellen, u. z. jener Curvc, welche die Dreh ung spunkte der einzelnen zusammengebogenen Glieder (Durch- p:: schnittspunkte der Axen) verbindet, wie dies beilie- \, gende Figur versinnlicht, wo AB die Richtungslinie des gegliederten gestreckten Lcibestheilcs vorstellt, in den Gliedern 1 7 , welche in gebogener Lage mit 2' .... 1' bezeichnet sind. E ist die Evolvente für den Endpunkt des letzten Gliedes. Denkt man sieh dagegen die Streck-Excursionen vom Basalgelenke gegen das Endgelenk fortschreiten, so wird eine Curve zu Stande kommen, die in der Figur mit G bezeichnet ist, denselben Ausgangs- und Endpunkt hat, und vom Endpunkte 7 nach Art einer Gyeloidc beschrieben wird, deren Wäisungscurve durch die Verbindungscurve dargestellt wird, welche die Axenpunkte des eingebogenen Lcibestheilcs vereiniget, also 1 . 2' .... 7' und bei fort- schreitender Bewegung in die Lage 2" . . . . 7" kommt. Die Abrollung geschieht von AB der Richtungslinie des gestreckten Leibestheiles. Der Zwischenraum der beiden Curven E und C ist das Ver kehrster rain für den Endpunkt des letzten Gliedes. In diesem kann er jede Position annehmen, aber die beiden Contouren kann er nie überschreiten, in diesem Räume kann er in jeder Linie und jeder continuirlichcn Lincareomplexion verkehren, die in der Ebene ausführbar ist. Der Endpunkt kann eben so gut eine, wie immer gerichtete gerade Linie, und wo immer in diesem Räume auch einen Kreis beschreiben, nur werden die Radien des letztern da um so grösser sein können, wo die Gontoureurven grösseren Abstand haben, beide sind nur ausführbar, wenn mehrere Gelenke an der Bewegung Antheil nehmen, und einige posi ti v andere negativ, hin und her gleichzeitig excurriren. Die Geraden und die Tlieilchen des Kreises sind die Diagonalen zweier oder mehrerer winklich gegen einander gestellter Glieder, welche die Hälften eines oder mehrerer Parallelogramme vorstellen; und daher nur möglich bei gleichzeitigen entgegengesetzten Excursionen mindestens dreier Gelenke, wo die Exeur- sion des mittleren die Summe ist der Excursionen der beiden andern. -Je freier die Lxeursion im Kreise sein soll, je grösser nämlich sein Radius, desto mehr inuss der Leibestheil vorbe- reitend schon gebogen sein. Es sind also die Mittellagen, die die freieste Bewegung gestatten; je mehr das Bein gebogen oder gestreckt ist, desto kleinere Kreise kann das Endglied beschreiben. Die übrigen Verhältnisse der Gelenkscombination, wie Länge der Glieder, Excursions- weite der einzelnen G denke , werden die Form der Grenzlinien des Verkehrsterrains bestim- men. Die Linie G kann selbst mehrfach geknickt sein. Beispiele dieser Gelenkscombination sind nicht selten. Eines der einfachsten bietet das Abdomen der 1 angs c h w ä n /.igen Krebse. En Fig. 44, Taf. III, sind auf der Rich- tungslinie des Leibes AB die Durchschnittspunkte der sechs Drehungsaxen zwischen den mit 1 .... 0 bezeichneten Abdomialringen und der Endflosse markirt. Jedes Glied ist gegen das andere in einem AVinkel von 30 bis 35 Grad in gleicher Lichtung zu beugen, und die Flosse Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 133 hat eine Excursion von etwa einem rechten Winkel. Das fünfte Glied ist an dem mir vorlie- genden Exemplare am kürzesten, die andern so ziemlich anLänge gleich. Jedes der Gelenke, "m 30 bis 35 Grad gebogen, ergibt die in die Gontouren des gebogenen Leibes eingezeich- nete, ihre Drehungspunkte verbindende Curve (eigentlich Polygon). E ist die Abwickelungs- linie, in der sich das Flossenende zur Streckung bewegt, wenn die Streckung vom Flossen- gclcnke aus auf die übrigen fortschreitet. G ist die eyeloidartige Gurve, welche das Flossen- ende beschreibt, wenn die Extension des Abdomens zwischen dem ersten und zweiten Gliede beginnt und gegen das Flossengelenk fortschreitet. Natürlich werden dieselben Wege beschrieben, wenn die Beugung in umgekehrter Reihenfolge der Gelenke eingeleitet wird. Schnellt ein Krebs seinen Schweif, so beschreibt das Flossenende stets die Abwicklungs- linie. Hemmt man die Bewegung , so werden die Streekbewegungen zuerst zwischen den °rsien Ringen eingeleitet; die erstere Bewegungsform dürfte wohl die sein, welche das Thier ttn die Mechanik seiner Locomotion, theils in der Beugerichtung beim Schwimmen, theils in «er Streckrichtung beim Sprunge ausbeutet. Ahnliche Anordnungen zeigen die Axen an den Fingern und Zehen der Wirbel- lere. An den Zehen der Vogelbeine lässt sich die Abwicklungslinie als äusserste Verkehrs- "" !> des letzten Gliedes direct erzeugen durch Zug an den Streck- und Beugesehnen. Die Sei lwimmbeine der Ditisciden und, wenn man von der Beweglichkeit des Hüft- gelenkes absieht, auch die Schwimmbeine der Hydrophilen sind weitere Beispiele dieser ^elenkscombinati-" rkl T " ! — - AfV -- 1 — ■ u J — c 1 - 1 - — 1 — J — on. Die grosse Excursionsfähigkeit der Schenkclgelenke gestattet dem grösserem Umfange, im Umfange eines Halbkreises, gestreckten Beine dieses Gelenk in vim «utouuu umwu^«, uu «jjui«ui ö ^ w»^ 0 a.i. . ' en > '"»•«•Ii vorne eingestellten Beines. Das contourirte Bein ^Gzciehnet H' Ar- ^ e y Ule Mittelstellung, von der aus dasselbe als Ruder für \ ci w egung des Thieres wirksam eingreift. Bei allen diesen formen könnt ■■•*■-> i>; i te sa nimtlichen Gelenken die Excursion nach gleicher 0 " s e g e ben werden: die äusserste Verkehrslinie halle sieh desshalb immer nur nach 8lner Seite y IJCl ( > z ur Streckung nämlich, mit wachsendem Radius bewegt. er häufigsten vorkommenden Form der Heine mit parallel gelagerten Charnier- axen lässt ' i . . 8lCa aber das möglichst verlängerte, gestreckte Bein nicht so einstellen, dass die •• nsri ehtung aller Gelenke gleich wäre: die Beuge-Excursionen haben typisch eine ento ... (}„£.. b'cgcngc setzte Richtung. Um aus der Reihe der Insecten nur ein Beispiel v , ' nzu g'cbcn, am Grabfusse von (1 ryl 'lotalp a\ selbst die nur als Stützen des Leibes Vci ' eten Vorderbeine mancher Säugethiere , wie 3er Einhufer, deren Schultergelenke ja aucl 1 v '»rzug s weise nur als Ginglymi in Gang gesetzt werden, gehören hieher. 134 K a rl L a nge r. Durch diese Anordnung wird die Contour des Verkebrsterrains geändert. Da eine Reihe der Gelenke nach dieser, eine andere nach der entgegengesetzten Richtung zur Beugung excurrirt, so wird die äusserste Verkehrslinie beiderseits mit abnehmendem Radius gegen die extremen Lagen des Endpunktes verlaufen. Bei gleichgerichteten Excursionen musste das Bein vorbereitend in mehreren Gelenken etwas eingebogen werden, um den breiten Theil des Excursionsterrains für sein Endglied zu gewinnen; in diesem Falle ist es aber im Maximo der Streckung schon mit seinem Endpunkte am breiten Theil des Excursionsterrains gelagert, und kann ohne vorbereitende Lage- und Formänderung alsogleich die weitesten und verschie- densten Excursionen seinejn Endglied gcl>i'ii, weil es durch das Hin und Her der einzelnen Excursionen von Anfang an schon geeignet ist diagonale Verkehrswege mit dem Ehdgliede einzuschlagen. G egengerichtete Excursionen der einzelnen Gelenke gestalten daher dieBewegungs- verhältnisse eines Beines günstiger, wesshalb auch selbst am Schwimmbeine der Ditisciden der gestreckte Schenkel, im Schenkelgelenke nicht extrem eingestellt wird, sondern nur so, dass noch Spielraum auch für die, den Excursionen des Femorotibialgelenkes und der Tarsalgelenke gegengerichtete Excursion bleibt; wodurch das Bein in grossem Umfange diagonale Verkehrslinien mit dem Endgliede einschlagen kann. Grosse Excursionsfähigkeit, namentlich des Basalgelcnkes , gestaltet daher eben- falls die sonst gleichen Bewegungsverhältnisse eines Beines günstiger. In keinem dieser Fälle aber kann das Endglied den centralen Theil selbst des grössten kreisförmigen Excursionsterrains erreichen, welches das Endglied durch die Excursion eines ( ielenkes umschreibt. Unter allen bisher besprochenen Verhältnissen werden die Excursionsterrains der Beine rechts die der Beine links decken, also congruent sein, und entweder parallel, eingestellt sein, oder wenn sie in eine Ebene zu liegen kommen, wie nahezu an den Schwimmbeinen der Käfer mit ihren Contouren symmetrisch sich lagern. Wenn in der Combination, wie sie am Abdomen der langschwänzigen Krebse vorkommt, also bei ziemlich gleicher Excursionsgrösse, gleicher Excursionsrichtung und ziemlich gleichem Abstände der Axen der Charniere in der Situation der Axcn die Veränderung vorgenommen wird, dass sie sich überkreuzen, ohne aber ihre parallele Lagerung zum Horizonte zu ändern, so wird der Endpunkt eines Beines, wohl auch eine Art Abwicklungslinie, mit wach- sendem Radius zur Streckform (Lage) beschreiben , wenn die einzelnen Excursionen fort- schreitend gegen das Endglied vorgenommen werden, aber die Curve wird keine ebene, sondern eine r ä u m 1 i ch e C u rv e sein. Die entsprechenden Axcnenden mit einander verbunden , werden je nach den Überkreuzungswinkcln im Verhältnis« zu den Abständen der Axen in einer mehr weniger regelmässigen Schraubenlinie liegen, die Exeu rsion. sehen 011 werden sich (die gleiche Excursionsrichtung vorausgesetzt) zu einer Wendelfläche vereinigen, die zusammen- "■ebooenen Glieder schraubenförmig anord nen und die äusserste Verkehrslinie des Endgliedes wird eine im Trichter schraubig . gewunden e Abwick lungslinie sein. Das beherrschte Terrain ist daher ebenfalls ein räumliches. Über den Gelenksbau bei den Arihrozoen. 135 Dieser Verkehrsraum (Verkehrskörper) dos Endgliedes wird natürlich für rechts und links und auch bei tonisch verwendeter Anordnung der Axen für vorne und hinten sym- metrisch gestaltet sein. Er erlaubt dorn Endgliede nach vorbereitender halber Beugung des Beines mittelst des diagonalen Verkehres und der gegengerichteten Excursionen in jeder Richtung und Ebene die gerade Linie einzuschlagen und selbst Kreise und Kugeln von solchen Radien zu umgehen, welche sich in den Verkehrsraum einzeichnen lassen. Man kann ; dso in diesemFalle schon von freier Bewegung sprechen, doch ist der Baum der freien Bewegung verglichen mit dem Räume jener Kugel, die das ganze Bein als Radius beschreiben würde, ein kleinerer, die äussersten Verkehrslinien fallen immer innerhalb joner, die als Kreise von Radien, gleich der Beinlänge, beschrieben werden; und die innerste Verkehrslinie ist immer in einem gewissen Abstände vom Basalgelenke des Beines, grenzt daher einen centralen Raum ab , in den das Endglied nie eindringen kann. Es wieder- holen sich hier dieselben Verhältnisse, nur im Räume, die früher bei parallelen Axen in der Ebene gegeben waren. Bekommen nun auch die Axen eine Neigung gegen den Horizont, ist dabei die ^xeursionsriehtung aus der Strecklage schon nach beiden Seiten durch einzelne Gelenke gegeben, dabei auch noch die wendeiförmige Anordn ung der Axen in einem Theile links-, 1111 anderen Theile des Beines rechtswendig, also schon am gestreckten Beine eine Umkehr f T Axensitualion und der Excursion vorhanden , so ist, wie früher in der Ebene, hier im Räume 6 Anleitende Beugung des Beines nicht nothwendig, um in dem abgegrenzten Verkehrs- auine jeden diagonalen Verkehrsweg einzusehlagen. Durch die positive und negative xoursion, dann die positive und negative Windung der Axenwendel ist die gerade Linie und ^ r ebene Kreis in jeder Richtung und jedem Niveau und damit auch jede continuirliche near-Complexion für das Endglied zugänglich, so weit sie nicht durch die Grenzen des Vcr- c rsraume8 beschränkt werden. Selbst die Bewegung, welche die Anatomen Rotation ennen, ist manchmal rein ausführbar, da. bei schief gestellten Axen, wenn das Bein mit seinen iedern schraubig sich zusammen legt, die Axen sich in der Längsrichung leichter einstellen sonnen, um welche die Glieder sich schraubig angeordnet haben. Vollkommen frei wird aber ' !e Bewegung doch noch nicht genannt werden können, nachdem sie nicht den ganzen Baum 6 errsoht, der der Beinlänge entspricht, d. h. der Verkehrskörper füllt nicht 0 'kommen den K uffelraum aus, dessen Radius die Gesammtlänge dos ßei nes ist. ^Bei positiver und negativer Excursion, positiver und negativer Windung der Axen wird eweglichkedt eines Beines noch vergrössert durch grössere Zahl der Gelenke (kurze Glie- (er J und dadurch, dass die Axenlagcrungen möglichst vielen Baumrichtungen entsprechen. AI eispiel dieser (Jelenkseombination kann das Sch e r e nb ein von Astacus und Östrus dienen. vers(r ai " 1Clrt mit - NT;u,eln tlic Axcn ', von da. an zur fünften rechtswendig. Die Glieder 1 36 Karl La ng er. PS und P4 sind länger als P 7, dagegen ist der Winkel, unter welchem die Axon des dritten und vierten Gelenkes gegen die vorhergehenden gedreht sind, auch viel grösser als der Winkel, unter dem die zweite Axe gegen die Axc des Basalgelenkcs gestellt ist. Wie im Gelenke P4\mäP5 die Schraube sieh wendet, so hat auch dieses Gelenk eine dem Gelenke PI — P3 schon am gestreckten Beine gegengerichtete Excursion. Dem gegen wendigen Verlaufe der Schraube und der gegengerichteten Excursion verdankt das Bein die Freiheit in allen diago- nalen Bichtungen sein Endglied zu bewegen. Das gebogene Bein legt seine Glieder in zwei Schraubenwindungen zusammen; von der Basis gehen die Glieder nach aussen hinten und aufwärts, mit dem Gliede P 5 biegen sie dann wieder gegen den Mund nach innen, vorne und unten ab. Das mögliehst gestreckte Bein ist im Horizonte nach vorne, parallel der Symmctrieobcnc, gestellt. Wird das eingebogene Bein durch Bewegungen , die vom Endgelenkc zum Basalgelenkc fortschreiten, entfaltet, so beschreibt das Endglied einen Weg im Baume, der mit immer grösser werdendem Radius anfangs z. B. am rechten Beine linkswendig ansteigt, dann in einer schiefen Wendung um- kehrend die Aseension 1 inkswendig fortsetzt. Das Thier horizontal befestigt, lässt mit seinem Beine in den extremsten Verkehrslinien über dem Horizonte bis zur Symmetrie-Ebene des Leibes für das Endglied einen Verkehrs- körper umschreiben von tetraedrischer Gestalt , dessen Basis der Horizont ist. Die innere Seite der Basis wird durch eine gerade Verkehrslinie erzeugt, in welcher das Endglied aus der extremen Beugung vom Munde gerade aus zur grössten Extcnsionslage des Heines geführt wird; die vordere Seite der Basis beschreibt das Endglied, wenn das Bein aus dieser gestreck- ten Lage bei abnehmendem Badius gerade nach aussen geführt wird, und die hintere Seite ist der Weg des Endgliedes , den es beschreibt, wenn das Bein aus dieser Lage, bereits etwas verkürzt, zur grössten Beugung direet gegen den Mund wieder zurückkehrt. Das Bein, die Schere möglichst nach hinten gehoben, ist bereits gegen die horizontale Streeklage etwas verkürzt, weil es sich über den hinten schon breiteren Cephalotliorax quer herüber legen muss; es wird daher aus dieser Lage, aus der oberen Ecke des Tetraeders , in den vorderen Winkel der Basis mit etwas wachsendem Badius in einer auch einwärts coneaven, also räumlich gebogenen Carte mit dem Endglicdc einfallen; die hintere Ecke, gegen den Mund, wird das Endglied mit abnehmendem Badius erreichen. Die Bewegung aber, welche das Endglied zur äusseren Ecke der Basis führt, lässt die Länge des Beines ziemlich ungeändert. Dieser so abgegrenzte Raum ist für das Endglied in jedem Tunkte zugänglich, und so weit Kugeln vom grösseren und kleineren Badius sich in den Baum einzeichnen lassen, sind auch diese mit dem Ende der Schere in jeder sphärischen Curvc zu umgehen. Schlägt man zu diesen Raum noch den, welchen das Bein unter den Horizont und über die Leibesmitte herüber erreichen kann, so ergibt sich, dass die Bewegungen des Scheren- oTiedcs in grossem Umfange frei, d. h. nach allen Dimensionen des Baumes ausführbar O Ö O / -.»-IT*'* sind; da aber der Verkehrsraum die Kugel nicht vollkommen ausfüllt, welche mit der Lange- des gestreckten Beines als Radius beschrieben werden kann, so ist diese Beweglichkeit den- noch nicht vollkommen frei. Die äusserste Vorkehrsfläclic, vordere Fläche des Tetraeders, deren Seiten das möglichst gestreckte Bein construirt, ist einer Kugellläche dieses Raduis schon ziemlich nahe, weil die Unterschiede in der Länge des gestreckten Beines, wie es im vorderen und äusseren Winkel der Basis und in der Spitze, oberen Ecke des Tetraeders, sich Über den Gelenksbau bei den Arihrozoen. 137 einstellt, nicht mehr gross sind, das Centrum aber derselben, das Basalglied ist für die Schere ganz unerreichbar. Der Grund, warum die äusscrstcn Verkehrslinien des gestreckten Scheren- beines keine Kreise und die äusserste Verkehrsfläche keine Kugelfläche ist, liegt darin, dass die einzelnen Curventheilchen, wie sie durch die Excursionen in meh- reren Gelenken zu Stande kommen, verschiedene Radien haben; und dieses Verhältniss wird in so lange bestehen, als die Axen der einzelnen Gelenke, namentlich der basalen Gelenke in Abständen angebracht sind. Die iiussersten Verkehrslinien des Krebsen- beines nähern sich desshalb schon Kreisen, weil das Coxopoditeglied nur klein ist, die beiden ersten Axen also einander sehr nahe gerückt sind und das Gelenk P 1 - P 3 weiters noch durch eine grosse Excursion, sie beträgt mehr als einen rechten Winkel, sich auszeichnet. Der Excursionsbogcn, den also das möglichst gestreckte Bein ausführt, ist daher zum grössten Theil schon ein Kreis, und der Radius des noch sich anreihenden zweiten kleinen Bogen- stückes ist von dem des ersteren Kreises nur wenig verschieden. Die freie Beweglichkeit, die die Beine vieler Axthrozoen auszeichnet, vordanken sie eben dem Umstände, dass ein oder zwei Basalglieder klein sind, und dadurch die Axen möglichst nahe rücken. Bei Krebsen ist durchgehend« das Coxopodite und Basipodite klein, letzteres oft nur ein kleiner Keil, so dass, wie am Scherenbein von Astacm und Hommarua, das Pl gleich mit P3 articulirt. Die Goxa bei vielen Orthopteren (z. B. den Schrecken) Und bei Neuropteren ist ebenfalls klein und bringt dadurch die Axen der Charniere des Coxa- Und Schcnkelgelenkes einander nahe. Bei den sogenannten zapfenförmigen Coxen , wie sie a Ueh häufig bei den Hymenopteren , selbst bei Käfern vorkommen, sind diese Axen wieder in grosseren Abständen von einander angebracht. Ks bleibt mir noch der Fall zu besprechen, in dem die äusscrstcn Verkehrslinien des gestreckten Beines wirklich zu Kreisen werden und die äusserste Vcr- kehrsflächo zu einem Segmente der Kugelfläche wird. Diese Grundbedingung üos vollkommen freien Verkehrs wird zunächst dadurch erzielt, dass die Abstände der Charnieraxen an der Basis des Beines gänzlich schwinden, die Axen in eine Ebene fallen, sich daher nicht mehr überkreuzen, sondern wirklich durchkreuzen. Bei der gegebenen Anordnungsweise und dem Baue der Glieder ist es wohl kaum mög- ncl b ( hass mehr als zwei Axen zusammen lallen; zwei Axen geniigen aber auch vollkommen, Um dem Gliedende den Verkehr an der Oberfläche einer Kugel vorzuzeichnen , und bei wei- *®f er Gliederung des Beines mit dessen Endgliede den ganzen Kugelraum zu beherrschen. ^ lcso Ax encombination zeigen die höheren Käferformen an der Wurzel der Beine, namentlich , 6r beiden ersten; unter den Hymenopteren fand ich sie auch am zweiten Fuss paare ( ' 61 Bi enengattu a gen. 1} er Gelenksapparat seihst, die Weise, in welcher die beiden Glieder, die Coxa und das 6mur ^sammciigelÜgt sind, wurde oben bereits beschrieben; es sind daher nur die Bewe- 8 ungs Verhältnisse dieser Beine speciell zu besprechen. Strauss-Durkhcim (L c. pag. 87.) emerkt, dass der Schenkel bei Käfern, deren Coxa und Femuraxe sich sehr nähern und recht- winklig kreuzen, im Kreise herumgeführt werden können (peut executer un mouvement en Clr cumductk m ), beinahe so vollkommen, als ob die Bewegung mittelst eines Gelenkkopfes ausgeführt würde. "«en «er mafhem -naturw, ct. XVIII, n d. 10 138 Ka rl L a ng e r. Die Axe der Coxa horizontal und quer angenommen, so stellt die rechtwinklig mit ihr sieh kreuzende Axe des Schenkelgelenkes bei angezogenem Beine senkrecht auf dem Horizont. Letztere kann um die Coxaaxe eine Excursion von 90° machen, so dass die Excursions- ebene des Femur bald horizontal, bald vertical eingestellt werden kann. Die Excursionsgrösse des Femur ist verschieden, je nachdem die Schenkelaxe gestellt ist; sie beträgt bis 135° im Horizonte, wenn die Sch'enkelaxe vertical steht, wird aber die Axe durch Drehung der Coxa horizontal und die Excursionsebene des Schenkels vertical gelagert, so beträgt sie nur noch 90°, wed die Leibesfläche die noch fehlende Excursion von 45" nicht auszuführen ""estattet Berücksichtigt man zunächst nur das Femur und die gestreckte Tibia und denkt sich beide Gelenke im vollen Kreisumfange excursionsfähig, so wird der Endpunkt der Tibia in alle Punkte einer Kugelfläche gebracht werden können, deren Radius gleich ist der Länge des Femur und der Tibia. Die Axe des Fcmorotibialgelenkcs steht parallel zur Axe des Schenkelgelenkes; die Excursion ist nicht ganz 180°, der Excursionswinkcl sieht der Median - ebene des Leibes zu. Tibia und Femur sind von gleicher Länge , der Abstand nämlich der Axe des Schenkelgelenkes von der Axe des Femorotibialgelenkes und dieser vom Tibiacnde sind gleich. Denkt man sich ferner die Excursion im Fomorotibialgclcnkc auch im vollen Umfange ausführbar, diesen Excursionekreis des Tibiaendes, dessen Durchmesser also gleich ist dem Radius der Kugelfläche , die das Tibialcnde beherrscht, einmal um die vertical ein- gestellte Axe des Schenkelgelenkes , dann die so gewonnene Kreisfläche, deren Radius die Beinlänge ist, um die Coxalaxe rotirt, so wird man finden, dass der ganze Binnenraum der Verkehrskugel vollkommen von dem Tibiaendc beherrscht wird, dass dieses nämlich in alle Punkte des Kugelraumes verlegt werden kann. Der Exeursionskrcis der Tibia kann überhaupt in drei vertical aufeinander gestellten Bewegungsebenen rotirt werden; einmal in der sagit- talen Excursionsebene des Coxagelcnkes , dessen Axe unveränderlich zum Leibe des Thieres eingestellt ist, dann je nach der Einstellung der Axe in einer horizontalen und frontalen Excursionsebene des Sehenkelgelenkes. Ein Modell dieser Gelenkseombination lässt sich mittelst zweier concentrischer, mit ein- ander beweglich verbundener Ringe und eines damit fest verbundenen Gharnieres leicht her- stellen und so die Bewegung des Beines eontroliren. Wenn der Excursionsumfing der Basalgelenke keine ganze Kugelfläehe mit dem gestreck- ten Beine beschreiben lässt, so wird eine Excursion des Femorotibialgelenkes auch ausserhalb dieses Kugelsegmentes möglich sein, ohne aber die Grenzen der ergänzt gedachten Verkehrs- kugel zu überschreiten oder zu erfüllen. Die äusserste Verkehrslinie wird daher aus zwei, oder wenn das Bein noch mehrere Glieder bat, aus mehreren Kreissegmenten sich zusammen- setzen, deren Radien immer kleiner weiden, und so eine Art Abwickluneslinie ergeben. Est die Lxcursion des Femorotibialgelenkes nur einseitig, so wird an der Streckseite des Kugel- segmentes so viel für das Tibialende unzugänglich sein, als der Vcrkchrsraum an der Beuge- seite darüber hinausreicht. Der Verkehrsraum der Käferbeine, die Excursion beider Gelenke auf 90 Grad angenommen, wird zu einem K u g o 1 - 0 c t a n t en, dessen Kugelfläche an den Vorderbeinen nach vorne und aussen, an den beiden Hinterbeinen nach hinten und innen sieht, der A.nhangs- raum der Tibialexcursion sieht in beiden Fällen nach innen. Alle Beine können mit der Tibia über die Symmetrieebene des Leibes herübergreifen; aber den, an den Hinterbeinen nach vorne sehenden Raum dieser Getauten nicht erreichen, welcher durch eine halbe Kugelfläehe Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. 139 begrenzt wird, deren Centram das am meisten nach vorne eingestellte Femorotibi algelenk ist. Das zweite Bein könnte z. B. mit dem Tibiaende nie das Basalgelenk der Coxa erreichen, "wenn die Excursion desselben 180 Grad betragen würde, aber die Ecke der Elytra und die ganze vordere Ecke der Mittelbrust ist für das Tibialende ganz unzugänglich. Der Vortheil dieses Gelenksapparates des Zusammenfallens und Durchkreuzens der Axen an der Basis bei gleicher Länge der zwei ersten Glieder des Beines liegt offenbar darin, dass e 8 schon dem zweiten die Beinlänge bestimmenden Gliede möglich ist allseitig, d. h. räum- lich frei zu verkehren , während dies anderseitig erst durch weitere Gliederung dos Beines möglich ist. Vom Einflüsse der Schrauben kann hier füglich abgesehen werden, da sie gegenläufig Sl nd und ihren Effect gegenseitig tilgen. Das freie Kugelgelenk der Wirbelthiere ist in diesem Gelenksapparat gleichsam auf- gelöst, man kann wegen der veränderlichen Lagerung der einen Axe sagen, in drei Gelenke mit senkrecht auf einander stehenden, sich durchkreuzenden Axen. Ahnliche Auflösungen von Kugelgelenken kommen bei AVirbelthieren auch vor; so Wj > d z. B. beim Menschen die freie Beweglichkeit des Kopfes verthcilt auf die beiden Gelenke J^ischen Hinterkopf, Alias und Kpistropheus. Beide Axen durchkreuzen sich hier. Die freien ■Regungen der Hand und des Kusses sind auch durch eine Trennung der schematischen Jelenkscinheit bedingt, doch kömmt es, wie es scheint, auch an der Hand nicht zur Durch- euzung der Axen, sondern nur zur Überkreuzung derselben. Durch diese Gelenkscombination haben die Beine der Tnsccten Beweglichkeit und Formen bGwonnen, wie sie den höheren Wirbolthieren zukommen , obwohl sie morphologisch mit den nen der übrigen Arthrozoen vollkommen übereinstimmen. Die volle Bedeutung der Gelenkscombinationen macht sieh bei den Arthrozoen um so ent- e Jener bemerke, verschiedensten au 8geführt werden. schi 1 ^ e ner bemerkbar, als bei der grossen Reihe dieser so sehr formverwandten Thiere, trotz verschiedensten Leistungen ihrer Beine, diese mit den einfachsten G-olonks Vorrichtungen IUI K LAIMING DER AHBI LI) UNO EN. d° 8 Soherenbeines von Maja Squinado zwischen P4 und P i>. Mit * i - 1 auf den axialen Zapfen des PS bin- Figur 2. U" ' Cn ' rollenartig in einer Pfanne des /' / gleitet Von der Streekseite. 'eile /' ; ii U ,i pg desselben Gelenkes (retrennt, ton der Beugeseite. Mit a a' und l> V sind die entsprechenden Figur 3. I.,-, ,' nuen bezeichnet. Figur .1. TÄeil 1108 Geler| k c s zwischen P C> und /' (1 desselben Thieres. Figur 5 rv ! 08s elben Gelenkes v»m Hummer, Ansiebt von innen. • Pleselhen v Figur C, jf on aussen. Mit a und a' ist die Beugeseite, mit h und V die Streekseite bezeichnet, figur 7.' iJ ? nitt der kS '' lu>, ' ,, vom 11 u mnicr. Fi gur S Th 61 Ki6fer v "'" 11 0 min er. Figur n i j u. 6t vniu Hu mm er, 7' 2, T 3, T 4 dio drei Segmente ; t, 2, 3 Axenriohtungen der ersten drei Heine. 1 ooherenftiss eines Flusskrebses. PI — 7 die einzelnen Glieder derselben: Pi. Coxopodite, P 4. Meropodite, P <>■ Propodite, P 2. Baslpodlte, P 5. Carpopodite, P 7. Paetylopodite. P -i. Ischiopodite, IS* 140 Karl Langer. Über den Gelenksbau bei den Arthrozoen. Mit Nadeln sind die Richtungen der Charnieraxen bezeichnet, ihr.' Enden durch eine linksläuligo Schraubenlinie verbunden. Figur 10. Theile des Femnrotibialgelonkcs von Mega/osoma T, Jv hon. A das Fcmur, /.' die Tibi», a a' die Beugeseite, I, /,' die Streckseite. Figur 11. Dasselbe Gelenk von Thanaeut ensifer. Befceiohnung dieselbe. Figur 12. Dasselbe Gelenk von Calandra palmarum. Figur 13. oberes; Figur 11 und Figur U'/ s unteres Kiefergelenk von einem männlichen Imrami» eerrns. A die Koptplatte, der Kiefer, a a' die Mundseitc. Figur 15. Rechte Goxa des ersten Beinpaares von Megalosonva Typhon. Ansicht von oben, a, i, o, u bezeichnen die Richtung im Räume. a i die Drehungsaxo der Coxa, o u die Drehungsaxe des Schenkels. Figur 15'/ 2 . Ihr Schraubensehema. Figur 16. Dieselbe Coxa von unten. Figur 17. Dieselbe Coxa mit dem zugehörigen Femur. a a\ ob' die entsprechenden Axenenden. Figur 18. Die Gelenksenden beider. A die Coxa, B das Femur. Figur 18%. Schraubenschema des Schenkelgelenkes. Figur 19. Zweite rechte Hüfte desselben Thieres. Ansicht von unten, a' die äussere Fläche derselben. Figur 20. Dieselbe Hüfte von oben. Figur 21. A Meso- und Metathorax der linken Seite desselben Thieres, B dritte Hüfte und Schenkel. Figur 22. Erste linke Coxa und Schenkel von Calandra palmar/im, in der Ansieht von oben. Figur 23. Dritte linke Coxa und Schenkel von Calandra palmarum. Figur 24. Kiel des Prothorax mit dem Coxa - Pfannen von l'rocrusles aoriaceus. Figur 25. Rechte erste Coxa von Procmwtes. Figur 20. Linke zweite Coxa von Buprestis grandia. Figur 27. A linke erste Coxa und Femur, II der Trochantinus von Ilydrophilus piceus. a a' , 64' die Verbindungsstellen beider. Figur 28. Schema ihrer Verbindung. Figur 29. Rechte Meso- und Metatlioraxhälfte mit dem zweiten Beine von Ilydrophilus piceus. * Der Trochantinus. Figur 30. A Coxa in der Ansieht des Schenkelgelenkes, B Schenkel vom rechten dritten Beine von P/ianaeus ensifer. x axialer Fortsatz des Trochanter. y Schraubenleiste in der Femoralöffnung der Coxa, eingefügt in die Ualseinschnürung des Fcmur. * Ausschnitt der Coxa, in welchem w die Windung des Trochanter lauft. m 1 Ansatz des Streckmuskels vom Schenkel, m 2 Ansatz des Beugers. Figur 31. Dasselbe Gelenk von oben, x und m 1 wie früher. Figur 32. Der Trochanter desselben Gelenkes noch stärker vergrößert, m, w, x wie früher. Figur 33. Gelonkstiiek, Trochanter, dos rechten dritten Beines von Cybister Iioeselii, ou, die vortioalo Axe desselben, m i Strecker. Figur 34. Dasselbe von Hydrophil.un piceus. Figur 35. Dasselbe von unten. Figur 36. Theile des rechten dritten Schcnkelgelonkes von Buprestis grandis. A die Coxa, B der Schenkel. Figur 37. Theile des linken dritten Schenkelgelenkes von Procrusies coriacaus. Figur 38. Intertarsalgelenk.stheile von Megalosoma Typhon. A centrales, B peripherische* Glied. Figur 39. Coxalthcil des zweiten und dritten Beines der linken Seite von Hominis. Figur 40. Linkes erstes Bein von Xylocopa violacea. Figur 41. Femorotibialgelenk von Locusta. A Femur, B Tibia, a die lleugeseite. Figur 42. Rechter Grabfuss von Oryllotalpa. Figur 43. A desselben Coxa, B Schenkel. Figur 44. Abdomen des Flusskreb ses gebogen. A Ii die lüchtungslinie der Streckform, 1—6 seine Glieder. Bund 0 die Cori- touren des Verkehrsterrains für das Flosscngliod. Die meisten Figuren, die Gelonkstheilc der Insecten darstellend, sind vergrössert. La aö'er c Gelenksbou bei den Arthrossoeji. Taf. III. Denkschriften der kAkad-iWssensch. mathem.mturw. CI. Will Kd 1859. 141 ÜBER D I E T ROC H L E A R F ( ) 11 T SATZ E DEB MENSCHLICHEN KNOCHEN. VON Prof. JOSEPH HYRTL, WIRKLICHEM MITGLIEDS DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. (3]Ut i Zafclw.) VOBGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH -NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 24. MÄRZ 1859. ^ 'j 1 fünf Jahren erfreute mich Herr Dr. Karl Gilewski, einer meiner ausgezeichnetsten 1° r, We icher in den Jahren 1S51 — 1854 die Stelle eines Demonstrators bei der Kanzel atom iß versah, mit einem schönen Präparate über anomale Ursprungs Verhältnisse des 7 communis dig Horum pedis longus. An diesem Präparate fand sich zugdeich an der _ eren Fläche des Fersenbeins ein ungewöhnlicher Portsatz, hinter welchem die Sehne des ^Y° neus t° n 9W zum äusseren Fussrande herablief. Die Fläche des Fortsatzes, welche von der p ne Derührt wurde, war zu einer Rinne vertieft, und mit Knorpel incrustirt. Ich liess das _ Parat zeichnen 1 ), und hinterlegte es mit der Nummer 1 Gl 7 in das anatomische Museum. ^ er Fortsatz war so ansehnlich, dass seine abgerundete und nach hinten gerichtete Spitze nur l % Unter dem Niveau des äusseren Knöchels stand. Ich wurde nun durch Gile wski's Geschenk veranlasst, dem Vorkommen dieses Fort- au'T 8 HU a ^°" so ' t fünf Jahren auf die Anatomie gebrachten Leichen nachzuforschen, und war ZU 1 - S ° ^ ktich, jmi mehrmals wieder zu linden. Im Verlaufe dieser Zeit stellte sich aber 6 eich heraus, dass auch an anderen Knochen Portsätze ähnlicher Art auftreten, und zwar Musk 1 St ^ mmton ® tc ^ cn ) welche denPunkten entsprechen, an welchen die Sehnen gewisser lä« 8 ilir ° ^ cütuiü g ändern, um zu I nsertionsorten zu gelangen, welche nicht in der ver- geben Axe ihrer fleischigen Bäuche liegen. « mein Materiah; über das Vorkommen dieser Fortsätze so weit zugenommen hatte, ciass ieh • i . mich berechtigt halten konnte, ihr, wenn auch zufällig scheinendes Auftreten mit lj Taf -i,l%. i. Joseph Hyrtl. einer bestimmten, mcchaniscl.cn Verwendung in Einklang zu bringen, nahm ich eine Revision jener reichen Knochensammlung vor, welche in den Regierangsjahren Kaisers Joseph IL. bei Gelegenheit der Räumung der Katakomben der St. Stephanskirche, durch den damaligen Professor der Anatomie und Chirurgie, Ferdinand Leber, welcher unter Kaiserin Maria Theresia durch 19 Jahre zugleich das menschenfreundliche Amt eines Folterarztes versah ), dem anatomischen Museum einverleibt wurde. Unter der grossen Menge von Knochenkrankheiten aller Art, welche Leber bei Seite leo-te, fanden sich auch einige Fälle von ungewöhnlichen Fortsätzen, deren Ortlichkeit mit den von mir an der Leiche beobachteten so genau zusammenstimmte, dass ihre Verwendung zu ähnlichen Zwecken nicht bezweifelt werden konnte. Ich fand mich demzufolge ver- anlasst, in vorliegender Schrift eine besondere Art von Knochenfortsätzen aufzustellen, und sie, ihrer zunächst in die Sinne fallenden Verwendung wegen, Troch 1 e arfo r tsätzc zu nennen. Das Wesen eines solchen, durchaus normale Knochcnstructur darbietenden Fortsatzes besteht darin, einer Muskelsehne als Rolle zu dienen, über welche sie sich in grösserem oder kleincrem Winkel hinwegkrümmt. Rinncnförmige Höhlung an einer Seite, ein zuweilen sehr dicker Knorpelbeleg, und eine die Sehne und den Knorpel des Fortsatzes überziehende Syno- vialmembran, sind die wesentlichen Attribute der Trochlcarfortsätze, welche, wie es denn neuester Zeit aufgekommene Ausdruck: ArtlculaUones ossco-muscularcs , auffassen lässt, den ruhenden Theil eines Gelenkes bilden, dessen bewegter die betreffende Sehne ist. Durch die Überknorpelung, oder den Synovialüberzug ohne Knorpel, unterscheiden sich die Trochlcar- fortsätzc von jenen Auswüchsen, welche besonders an den Gedenkenden langröhriger Knochen selten einfach, gewöhnlich mehrfach auftreten, und die verschiedenartigsten Formen, vom ein- fachen spitzen Stachel bis zur dendritisch verästelten oder lappig zerklüfteten Excrcsconz annehmen können. Eben so leicht ist die Unterscheidung von Knochenzacken, welche, wie es besonders am Oberschenkel, seltener am Oberarm der Fall ist, in die Tnsertionsstcllen gewisser Sehnen (am häufigsten in jene der Addactores femoris bei Reitern) hineinwachsen, und scharf- spitzige Riffe, oder plane, wohl auch muldenartig gehöhlte Platten darstellen, deren regellose Wucherung zu den bizarrsten Formen führen kann. ^ Die Trochlcarfortsätze bestehen wie die normalen Knochen aus compacter Rinden- und kleinzelliger Medullarsubstahz. Einige derselben finden sich bei gewissen Gattungen der Säugethiere als eonstante Gebilde vor; andere sind höher gediehene Entwicklungen normaler Erhabenheiten der menschlichen Knochen, unter Einfluss unbekannter Bedingungen. Gewisse, nie fehlende Fortsätze an den Knochen des menschlichen Skeletcs, gehören unbestreitbar 'in die neu aufgestellte Kategorie der Trochlcarfortsätze, deren alterberechtigte Ahnen sie darstellen. So übernimmt der I laken des Os unematum bei der Zuziehung der aus- gespreizten Finger die Function einer Trochlea für die Sehnen des hoch- und tiefliegenden Beugers, welche zum kleinen Finger treten. Das Rostrum cochleare am Senucanahs tensoris tympani dient der Sehne des Trommelfellspanners , der Hamulus pterygoidew an der inneren Platte des Processus pterggoideus des Keilbeins, jener des Circuwflcxus palati s. Spheno-salpmgo- staphylinus, und das Susteniaailum cervicis tali am Fersenbein der Sehne des Flexor haUu*» longus als Rolle. Selbst die an ihrer hinteren Seite gefurchten Knöchel des Schien- un Wadenbeins lassen sich hieher beziehen. 1) F. B. Viotz, Rette zur Gchiehti.issfeicr voji Ferdinand Edlen v . Leber, Wien, 1810, pftg. 12. Über die Trochlearfortslüze der menschlichen Knochen. 143 I. Processus trochlearis calcanei. En den Albin' sdieii Tafeln 1 ) ist auf der Aussenfläche des Fersenbeins ein Höcker ersichtlich gemacht, mit 'der Bemerkung: „quo sustinet (calcaneus) peronei longi tendinem"- . ■Die sonst guten und ausführlichen Beschreibungen der Knochen von Win slow und Lieutaud erwähnen seiner nicht. A. Monro 2 ) führt an derselben Fläche eine B inne an: „ 77/p external s ide of this hone is flat, with a superficial fo s s a running horizontally , in which the tendon ofthe Musculus perouaeus longus is lodged." Blumenbach 8 ) spricht von „zwei kleinen Hockern", zwischen welchen die Sehne des Peroneus longus zu liegen kommt. Der genaue Söm mer r i n iv n sa en so vernehmen, sprechen von „superficial jgrooves" , mit Binweglassung des von Coopcr Merkten Höckers. ) Tahulae sceleti et musculorum corp. httm. Lugd. Bat. 1847, iah. XXIX.fig. t ei 4, IH. d et tal. XXXII. ) The Anatomy ofthe Human Bernes, minburgh, 17(38, pag. 205. ) Gesohiohte und Beschreibung der Knochen, Güttingen, 1.786, pag. 44,6. ) Lehre von den Knochen und Knorpeln, Prankfurt am Main, 1800, pag. 601. ,/, ''"•"''"«•Ii der menschlichen Anatomie, Halle und Berlin; 1816, '2. Bd., pag. 261 ) N 7 ) Hi ° UC8 Handbuch der praktischen Anatomie', Stuttgart und Leipzig, 1835, I. Bd., pag. SC. iTlbueH der menschlichen Anatomie, I. IM., I. Abtheil., pag. '201. ) Handbuoh der Anatomie dos Menschen I. Bd., pag. 538. > andbuoh der Anatomie des menschlichen Körpers, Leipzig, 1845, I. IM., pag. 305. 10) r 1,( ^ ctura s on Anatomy, Vol. I, pag. 174 ) hu 1 emeni! > of Anatomy by J. Quain. London, 1856, Vol. I, pag. WS. 144 Joseph Hyrtl. Cr uvcilhier ') erwähnt am vorderen Thoilo der äusseren Fersenbeinfläche zweier Furchen (coulisses), welche durch ein tubercule osseux getrennt sind, und führt noch einen am vorderen obern Thcile dieser Fläche befindlichen Höcker auf: „sur lequd on sc. gui.de dam l'amputation partielle du pied par la methode de Ckopart". Hen le's 8 ) bündige und graphische Darstellungsweise drückt sieh über den fraglichen Höcker folgendermassen aus: „Von den Seitenflächen des Fersenbeins ist die laterale (d. i. äussere) durch zahlreiche Gefässlöchcr rauh und plan, bis auf einen leisten- oder höcker- artigen, unter dem vorderen Rande der Gelenkfläche (für das Sprungbein) in der halben Llöhe dea Knochens schräg ab- und vorwärts vorlaufenden Vorsprung, welcher von oben her eine Furche begrenzt, Sulcus musculi peronei longi. Dieses die Angaben der bewährtesten Autoren, welche ich gerade zur Hand habe. Es ist nicht meine Absicht, dieselben abzuwägen, zu berichtigen oder zu vermehren. Ich Bemerke blos, dass eine sorgfältige Vergleichung vieler Fersenbeine zu dem Resultate führte, dass, wenn der Knochen alle seine Höcker und Rauhigkeiten vollzählig und gut entwickelt besitzt, an der äusseren Fersenbeinflächc drei schräge, vor und Uber einander gelegene Wülste vor- kommen, zwischen welchen zwei Furchen liegen, von denen die obere die Sehne des Peroneus brevis, die untere jene des Peroneus Inngus in sich gleiten lässt. Letztere erscheint immer breiter und deutlicher ausgeprägt als erstere, welche in der Regel nur angedeutet ist. Der untere von den drei Höckern ist wohl am umfänglichsten, aber nicht am höchsten, und verliert sich sanft in die umgebende äussere Fläche des Knochens. Her mittlere ist am schärfsten markirt, tritt als ein schräge nach vorn und unten gerichtetes Riff hervor, welches an seiner unteren Fläche glatter als an der oberen erscheint. Der obere Höcker ist eigentlich nur ein* Höckerchen , welches eine Zugabc jenes Vorsprungs am vorderen Ende des oberen Randes der Seitenfläche bildet, von welchem der Extensor dig Horum communis brevis seine Entstehung nimmt. Während das obere Höckerchen so mit diesem Vorsprunge verschmilzt, dass es von ihm nicht mehr unterschieden werden kann, und (hu- untere Höcker sich so verflacht, dass er in dieConvexität der äusseren Fläche sich auflöst, bleibt der mittlere am constantesten. Denkt man sich die drei Höckel" durch zwei fibröse Brücken verbunden, so hat man die Scheiden construirt , in welchen die Sehnen des hingen und kurzen Wadenbcinmuskels einge- schlossen sind. Der mittlere von diesen drei Höckern ist es nun, welcher ausnahmsweise so hoch wird, dass er einen, unter und etwas vor der Spitze des äusseren Knöchels gelegenen, durch die Hanl hindurch sichtbaren und fühlbaren Vorsprung bildet, welcher bei der chirurgischen Unter- suchung des Fusses verkannt, für etwas anderes, für ein pathologisches Gebilde oder für den Chopart* sehen Firtsatz gehalten werden könnte, und seiner bei voller Entwicklung sehr auffallenden Höhe wegen, wenn permanente Verbände angelegt werden müssen, oder Kranke eine Lage auf der äusseren Seite des Kusses längere Zeit beizubehalten haben, zu Entzündung und Vers'chwärung der den Vorsprung deckenden Hautpartie Veranlassung geben kann. Hat der Fortsatz eine solche sichtbare und fühlbare Höhe erreicht, so ist er zugleich als Wiederholung einer thierischen Bildung von Interesse, indem er, wie gleich gezeigt wird, bei den Feris und einigen Nagern, besonders schön aber bei den Palmaten, Gürtelthieren ') Traitd iVanatomie desariptive, 3- edit-, Tom. T, pag. SSO. -) Handbuch der systematischen Anatomie, i. Bd. 1. Abtheil. Knochenlehre pag. 271. Über die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen. 145 QHu bei Ornithorhynchus , eine so bedeutende Grösse und Stärke* erlangt , dass er mit einem besonderen Namen belegt zu werden verdient. Dieser Name sei von der Lage entlehnt, und laute für Thier und Mensch: Processus trochlearis s. inframalleolaris calcanei. Unter 987 unteren Extremitäten, welche ich dieses Fortsatzes wegen revidirte, fand er Sl ch dreimal von so bedeutender Höhe, dass der durch ihn bedungene Hautvorsprung mit seiner Spitze fast in der vom unteren Ende des Knöchels ausgehenden Vertiealebene kg 1 ). Ein subcutaner Schleimbeutel war zwischen ihn und seiner Hautbedeckung ein- geschaltet. Die Höhe betrug an einem Exemplare im Maximum fünf Linien, an den beiden übrigen 3'/ 2 — 4 Linien. In geringerer Höhe, jedoch nicht unter 2 1 /_, Linien, habe ich ihn 7mal "•'«getroffen. Unter 2 Linien hoch kommt er öfter vor. Er erseheint dann bald als ein längs- 0v aler Hügel, mit dem langen Durchmesser schief nach vorn und unten gerichtet, oder als 6 m rundlicher , dem Processus styloiäeiis ulnae ähnlicher, aber dickerer Fortsatz. Seine Form ^ a g welche immer sein, jederzeit ist seine nach hinten und unten seilende Fläche im frischen Zustande mit einer Knorpelplatte belegt, deren Dicke bei besonders hohen Formen über eir «e halbe Linie beträgt. Die Sehne des Musculus peroneus lonqus liegt auf dieser Fläche auf, Uri( l da der Fortsatz eine solche Lage hat, dass er etwas hinter jener Linie steht, welche von c er Furche des äusseren Knöchels zur Furche des Würfelbeins gezogen gedacht wird, so er Wet die Sehne des Musculus peroneus longus durch ihn eine Ablenkung von ihrer Richtung, ^ lr d etwas nach hinten gedrängt, und muss sich demgemäss bei ihren Verschiebungen am °Ttsatze, welcher die Stelle einer poulie de renvoi vertritt , um so mehr reiben, je mehr der Uss adducirt ist. Diese Reibung bedingt die knorpelige Tncrustation des Fortsatzes an der Zeichneten Fläche. Man lässt allgemein die Sehne Yles langen Wadenbeinmuakelfl nur Pennal im Winkel gebogen werden. Das erste Mal an der Übergangsstelle vom Malleolus y&rnus zur äusseren Fläche des Fersenbeins, und das zweite Mal beim Umlenken vom äusseren Fussrand in die Furche des Würfelbeins. Hat man an einem Fusse, welcher mit mem Processus trochlearis calcanei mittlerer Grösse versehen ist, die Scheide der Sehne des n gen Wadenboinmuskels an der äusseren Seite des Fersenbeins aufgeschlitzt, und den Fort- ^ 2 a bgckneipt, so kann man sich überzeugen, dass die genannte Sehne eine ganz andere . § e ''"«nimmt, wenn man am Fleische derselben am Unterschenkel zieht. Die Sehne schnellt sie' aus il iror geöffneten Scheide heraus, und lagert sich so, dass ihre Richtung vor den 0 atz fallt; letzterer somit bei unversehrter Scheide einen dritten Punkt bildet, an welchem ^l°* e Sehne eine Winkelbeugung anzunehmen gezwungen wird. Besonders auffallend wird ieses Hervorschnellen der Sehne aus ihrer geöffneten Scheide, wenn der Fuss eine Stellung o 1 £ e bobenem inneren und gesenktem äusseren Fussrand einnimmt, Eine Verdickung der e n e an der Reibstclle ist nicht immer deutlich , kommt aber ausnahmsweise in nicht zu Ver kennender Weise vor. , jj.., ^or dem Fortsätze liegt die Sehne des Peroneus breois. Ihre Richtung, vom Knöchel zum jy 6r der Basis des fünften Mittelfussknochcns , wird durch den Fortsatz nicht geändert, / 10 Reibung zwischen beiden wird desshalb sehr gering ausfallen, und der Fortsatz entbehrt einer vorderen oberen Fläche des knorpeligen .Beleges. Die Richtung jenes Stückes der Sehne des Peroneus longus, welches vom äusseren Knöchel zum ocessus trochlearis calcanei zieht, ist so steil nach vorn und unten, und der ganze I} Tilf - I, Fig. 2 oad 8, '" scl,rin ™ 4si m»them.-n»turw. Ol. XVLU. Bd. 1'.) 146 Jose/)// Hyrtl. Muskel so nahe an der Axe des Sprunggelenkes für die Winkelbewegung desselben gelegen, dass der Einfluss dos Peroneus longus auf die Streckung des Fusses nur ein sein- geringer sein kann. Die Benennung: Extenseur abdueteur dupied, welche ihm Duo h e nne d c Boulogne mit Cruveilhier beilegte, ist desshalb nicht gut gewählt. Je mehr der Fuss bereits gestreckt ist, desto geringer wird der Einfluss dieses Muskels auf die Steigerung der Extension. Die ganze Wirkung des Muskels concentrirt sich eigentlich auf den Metatarsus hallucis, an welchem der Muskel, nachdem er den Plattfuss in der Richtung von aussen nach innen und. etwas nach vorn durchlaufen, endet. Diese Wirkung besteht, wie Duchenne'» Versuche mit localer Firadisirung des Peroneus longus nachgewiesen haben, in einer fo reiften Neigung dieses Knochens nach abwärts und somit in stärkerer Krümmung dos inneren Fussrandes. Beim Eintritt in den Plattfuss liegt die Sehne des Peroneus longus nicht vollends in der Furche des Würfelbeins, sondern theilweise auch auf dem Höcker dieses Knochens, der die Furche nach hinten begrenzt. Man findet desshalb in der Regel den freien Rand jenes Höckers platt gedrückt, abgeschliffen, wohl auch überknorpelt. Erwähnung verdient noch, dass am unteren Rande des vorderen Endes der äusseren Fläche des Fersenbeins eine platt geriebene Stelle, mit oder ohne Erhebung über das Niveau jener Fläche, so oft vorkommt, dass ihr Vorhandensein als Regel, ihr hehlen als Ausnahme angesehen werden kann. Sic dient der Sehne des Peroneus longus, während sie sich anschickt auf den Höcker des Würfelbeins überzusetzen, als Hypomochlion , und verdankt ihre Glätte dem Attritus der Sehne. An sechs Nefferfüssen und zwei Mumienfüssen vermisse ich den Processus trochlearis calcanei selbst in rudimentärster Form. Dagegen sehe ich an dem rechten Fussc eines stark- knochigen Skeletes eine tiefe Furche an der Aussenflächc des Fersenbeins mit gleichförmig erhabenen Bändern. AVie sich der Fortsatz bei Klumpfüssen verhält, mögen Andere nach- sehen, welche Gelegenheit dazu haben. Besondere Länge des Fortsatzes bei diesem Form- fehler wäre für den Gebrauch des Fusses zum Gehen auf dem äussern Fussrande gewiss etwas sehr Nachthciliges. An einem Bänderpräparate meines Museums, an welchem ein Pes varus geringeren Grades nicht zu verkennen ist, hat der Fortsatz eine ganz besondere Dicke und Stärke 1 ). Ob dieses blos zufällig sei oder nicht, muss ich dahingestellt sein lassen. Ich habe mich auch, und nicht ganz erfolglos, bemüht, den Processus trochlearis calcanei, am Lebenden zu Gesicht zu bekommen. In der richtigen Voraussetzung, dass ein solcher Fortsatz von erheblicher Länge, sich mit der gewöhnlichen Form einer ledernen Fussbeklei- dung nicht gut vertragen dürfte, holte ich bei den Schuhmachern Nachricht ein, ob ihnen Kundschaften bekannt seien, für welche sie bei der Anfertigung von Stiefeln, besonderer Höcker am Knöchel wegen, auch besondere Bücksichten in den Massen zu nehmen hätten. Aid' diese Weise, welche eben nicht immer auf Zuvorkommenheit des Handwerkschlen- driane stiess, machte ich cinlndividuum ausfindig, welches Schreiberdienste in einem hiesigen Comptoir versieht, und seit seiner Jugendzeit (der Mann ist 58 Jahre alt) nur Schuhe mit niedrigem Rahmleder trägt, weil ihn jede andere Fussbedeckung auf unerträgliche Weise belästigt. Ich fand an seinem linken Fussc einen sehr ansehnlichen, am rechten einen kleineren Processus trochlearis calcanei vor. Die Haut über dem erstcren war mit einer etwas ') T«f. I, Fig. 1-. Über die Trochlearfortsätze der menschlichen .Knochen. 147 em pfindlichen Hornschwiolc ausgestattet. Als Veranlassung' hiezu erwähnte er mir, dass er Bei seinem Eintritte in das Geschäft die Gewohnheit hatte, mit überschlagoncn Füssen so b eim Schreibt isch zu sitzen, dass der linke Fuss sich mit seiner Aussenfläche am Boden stützte. Er nahm meine Aufklärung mit sichtlicher Erbauung auf, wofür ich ihn mit dem Versprechen beglückte, einen Gypsguss seines Fusscs im anatomischen Museum aufzustellen. Um möglichen Verwechslungen vorzubauen, führe ich noch an, dass der äussere jener beiden Höcker am hinteren Ende der unteren Fersenbeinfläche, von welchem der Äbductor digu>, minimi entsteht, nicht selten etwas an die Aussenfläche des Knochens heraufrückt, und durch Länge und Schärfe seiner Formen dem Processus trochlearis des Fersenbeins so ähn- lich wird, dass er für letzteren gehalten werden könnte. Als Anhaltspunkt zur Unterscheidung beider kann es dienen, dass der Processus wöchlearis immer vor. der letztgenannte immer hinter der senkrechten Verlängerungslinie ( ^ es Malleolus extemus liegt. Was die vergleichend anatomische Untersuchung über diesen Gegenstand lehrte, wird U B in Kürze zusammengestellt. in der Ordnung der Quadrumanen ist der Processus trochlearis calcanei nicht entwickelt. jF lehlt beim Orang und Chimpanse, wenn man nicht eine leichte Wölbung der äusseren erf 3enbeinf] äche als ein Rudiment desselben ansehen will. Bei Cynocephalus papio erscheint es'e Wölbung deutlicher ausgeprägt, und wird zu einem stumpfen Höcker bei Cercopithecus *' a aeus. B e i Colobus Querem finde ich ihn am ausgesprochensten, einen halben Zoll lang, am forderen Ende höher als am hinteren, und in seiner Mitte mit einem Sattclausschnitte versehen, XV( dchcr einer platten übcrknorpelten Fläche gleich sieht, Bei Mycetes ursinus erscheint er stumpf pyramidal, etwa drei Linien hoch, und verlängert Slc nach vorn in eine scharfe Crista, welche sich bis in die Nähe der Articulatio calcaneo- H "' erhält jenseits desselben ein stabförmiges Os sesamoideum eingewebt, mittelst welchem die 6 ne i" der Furche des Os euboideum gleitet. Bei Macacus Gelada ist er nur als Rauhigkeit vorhanden. Bei Ilapale Jacchus sehe ich II U " ter a "en Vierhändern verhältnissinässig zur Körpergrösse am entwickeltsten. Bei den a ffen, Btenops gracilis. und Lemur nigrifrons, ist die äussere Fersenbeinfläche vollkommen eben oud glatt. " st ^ llter t ' 0n Insectivoren erscheint der Fortsatz bei Erinaceus europaeus und auritus als ein _ m pfer, m der Mitte der Fersenbeinlänge sitzender, nach oben gerichteter Höcker, welcher lmt 'lern Wadenbeinknöch el articulirt. Bei Talpa europaea rückt er weiter nach vorn, verliert ^ llle ^ u denkung am Malleolus externus, und nimmt die Form eines rundlichen Hügels an, e eher unmittelbar hinter der Gelenkverbindung zwischen Fersen- und Würfelbein nach ssen hervorragt. Bei Scalops canadensis ist die Lage dieselbe; die Form jedoch eine von ' ' Qac ^ Unten plattgedrückte, und. an der unteren Fläche rinnenförmig gehöhlte. Bei Myogale Und 1" a ^° a e " )Cn so ' Crocidura indica , Bor ex Forster i und Borcx araneus wird er dünner c oger, und sinkt bei Tupaja javanica wieder zu einem massig gewölbten, und mehr in die deTp 0 ^ ezo S Gncn Hügel ein. Bei den Chiropteren fehlt er durchgehends. Bei den Felis tritt v ° 1 ° r<:Sa<;Z S6 ^ ir mar hirt hervor. Bei Felis leopardus und Fehs lynx rückt er einen halben Zoll ' en MaUeolus ßbularis, und erscheint auf seiner Höhe gefurcht, zur Aufnahme der Sehne 19* 148 Joseph Hgrtl. des langen Wadenbeinmuskels. Bei Fehs tigris bildet er ein fast zolllanges, rauhes, nur an seiner unteren eoneaven Fläche glattes Riff, welches dem Abstand des äusseren Knöchels vorn Würfelbein entspricht. Bei Canis lupus verschmilzt er mit der oberen Kante der äusseren Fersenbeinfläehe. Bei Canis vulpes gleichfalls. Dagegen tritt an der Aussenseite des Würfel- beins ein Fortsatz auf, dessen Beziehung zur Helme des Peroneus longus ihm die Bedeutung eines Processus trocJdearis gibt. Bei Nasua sociales tritt er mit besonderer Schärfe hervor. Er beginnt als Leiste hinter dem Malleolus, zieht, sich allmählich erhebend, horizontal nach vorn, und endigt hinter dem Ferseuwiirfelgelcnk als ein stumpfpyramidaler, 3 Linien hoher Höcker. Bei Ilerpestes nepalensis bildet er gleichfalls anfänglich ein scharfkantiges Riff, welches dem oberen Bande der äusseren Fersenbeinfläche entspricht, und mit einem dicken dreikan- tigen Fortsatze dicht hinter der Gelenks verbin düng 1 vom Würfel- und Fersenbein endigt. Bei Paradoxurus bondar erscheint die Spitze dieses Fortsatzes zu einer Gelenksfläche abgeschlif- fen, auf welcher die Sehne des Peroneus longus mittelst eines Scsamknorpels gleitet. Bei Paradoxurus typus ist er eben so beschaffen, und noch etwas höher. Sehr ausgebildet besitzt ihn Mustela. altai, weniger Mustela märten. Bei Meies taxus ist er gleichfalls gut entwickelt, mehr lang als breit, und auf seiner Höhe geglättet. Ausgezeichnet stark, über einen Zoll , lang, und tief gefurcht, finde ich ihn bei Ursus aretos. Eben so bei Helarctos malayanus , wo die Sehne des Peroneus longus zugleich ein Sesambein, und ein zweites in der Furche des Os euboideum erhält. Bei Phoca vitulina ist er schief nach vorn und unten gerichtet, und an seinem freien Bande mit einer tiefen Furche versehen. Trichecus rosmarus zeigt ihn über anderthalb Zoll lang, massiv und seiner ganzen Länge nach breit- und tiefgefurcht. Bei keinem anderen Thierc imponirt er in gleicher Art. Bei den grössten Nagern: Gapybara, Plystrix und Castor, fällt er nicht auf. Beim Aguti, Feldhasen und Meerschweinchen eben so wenig. Dagegen sehe ich ihn bei Coelogenys J^aca deutlich, und am schönsten bei Fiber ztbethicus, wo er eine nach oben coneave, ziemlich starke, viereckige Knochenplatte darstellt, welche an ihrem freien Bande und an ihrer unteren con- vexen Fläche mit Knorpel geglättet ist. Bei den Gattungen Mus, Griceius , Sciurus, Myoxus, Octodon, Spermophilus, Capromys, TIesperomys und Abroeoma ist er nicht zu verkennen; weniger deutlich wird er bei Lepus und Dipus. Höchst auffallend tritt er bei Arctomys empetra hervor.' Für die Kleinheit des Thicres ist er bei Spalax typldus gross zu nennen. An den beiden genannten Gattungen ist er not einer deutlichen, geglätteten Reibfläche an seinem, freien Rande versehen. In der Ordnung der Marsupialien linde ich ihn nicht zu merklicher Ausbildung gebracht. Bei llalmaturus, Ilypsiprymmis , Bethongia und Didelphys erscheint er als unbedeutender Höcker, senkrecht unter dem äusseren Knöchel stehend. Eben so bei Phascolomys Wabot, Pe- rumeies Dßreyanus und Phascolarctos Coala. Bei Dasyurus Mangel ist dieser Höcker doppelt. Lei Phalangista Coolcii und Petaurus sciureus vermisse ich ihn gänzlich. Die Ordnung der Edentaten liefert einige sehr entwickelte Formen. Lei Pradypus try- dactylus und vittatus fehlt er spurlos. Bei den Gürtlern erlangt er eine bedeutende Stärke. Schon bei Dasypus von stattlicher Grösse, wird er bei Prionodontes giganteus wahrhaft riesig, und kehrt eine fflatt "■eriebene Fläche von der (Jrösso einer Bohne dem langen Wadenbein- muskel zu. Viel kleiner treffe ich ihn bei Myrmecophaga jubata und den übrigen. Ameisenbären. Lei Manü Temmingkii ist er eine niedrige, pyramidale Erhabenheit, mit flach geriebener Spitze. Uber die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen. 149 Am stattlichsten präsentirt er sich hei Oruithorrhynchus , wo er länger als das Tuber cal- canei w j r( j or. r ''' nicht v , aber ungefurcht ist. Bei den Pachydermen, Wiederkäuern und Einhufern kommt II. Processus troclileares tibiae. aj & m i) Ii e r e n 8 rlj i e a Ii c i n e n i) e. Am oberen Ende dos Schienbeins finden sich Trochlearfortsätzc für den Musculus gra- täis und semimembranosus. Die Endsehne des Musculus graoilis weicht am Kniegelenke von der ursprünglichen Rich- tung des Floischbauches dieses Muskels ab. Sie krümmt sich im Bogen von der inneren Seite es Kniegelenkes zur vorderen Seite der Tibia, und folgt, während sie diese Bewegung aus- d er gleichfall s bogenförmig um den Gondylus tibiae internus herumgelegten Krümmung ' ei Sehne des Musculus semitendinosus, an deren oberen Bande sie hinzieht. Sie befestigt sich zu gleich mit der Sehne des Musculus semitendinosus , mit welcher sie an ihrem Tnsertionsende v erschmilzt, auswärts von der Spina tibiae (Tuberositas patellaris tibiae, Ilenle) in einer seich- en Depression des obersten Feldes der inneren Schienbeinfläche. Ihre bogenförmige Krüm- mung wird durch keine fibröse Scheide vorgezeichnet , sondern kommt dadurch zu Stande, . S Von dem unteren Bande der mit der Semitendinosussehne verwachsenen Gracilissehne, d. 111 r r6 ^ eS a l )ünoui 'otiselie8 Blatt in die Fascia surae und in das die innere Schienbeinfläche 'exende Blatt der /> ascia cruris übergeht, welches seiner Kürze und Straffheit wegen die 6 nach unten zieht, und ihren bogenförmigen Schwung bei allen Stellungen des Knie- ies aufrecht hält. Der obere eoneave Band dieses Bogens ist frei, und ohne Zusammen- hang mit der Fascia cruris. n diesem coneaven Bande kommt nun ausnahmsweise ein sehr stattlicher Processus ßarzs vor 1 ). Er ist selten, und ich habe ihn nur zweimal gesehen 2 ), fn dem einen Falle ^ er ein kurzes, von aussen nach innen zusammengedrücktes Knochen blatt, mit dicker Basis ^ Q scnar fer Kante, ohngefähr 2 Linien hoch, und doppelt so lang. Er sass am hinteren Ende es o ersten Feldes der inneren Schienbeinfläche dort auf, wo die innere Kante des dreieckig Prismatischen Säulenschaftes der Tibia sich in den Säulenknauf des Gondylus internus verliert, g Ul 'ehe, deren innere Wand dieser niedrige aber lange Trochloarlbrtsatz abgab, zog im b nsegment nach unten und. vorn gegen den Schienbeinstachel hin, und liess den oberen oder niel 0 ^ 011 "^ aUt ^ ^ Gr Gracilissehne in sich verlaufen* Übcrknorpelung war an der Gleitungsfürchc c vorhanden, wohl aber eine Fütterung mit Synovialmembran. Tu dem zweiten Falle, wcl- ° \ Cn 1C ' X se i nc r Schönheit wegen abbilden liess, hatte der Processus trochlearis eine Länge von stellt r j* ' * lnien, sass an derselben Stolle wie der erste fest, und besass eine hakenförmige Krüm- mung, deren Concavität der inneren Schienbeinfläche zugekehrt war. An seiner Basis rund- End U dl ' C1 ijin ' l0n dick > vcrschmächtigtc er sich in seiner Längenmitte, Hingegen sein freies U 6 SlCn w ieder, aber sehr unbedeutend zu verdicken. An seiner ausgehöhlten Fläche fehlte, 16 111 (lem früheren Falle, der Knorpelbeleg. — Obwohl ich die Extremität, welche diesen ?) Taf. in, H g . 2 . -au e des diesjährigen Wintersemesters (1859) kam er am reckten Unterschenkel eines Mannes von mittleren Jahren in der i.unge, von 4 I 1«* ■» i . . , 'tn, und mit einer Stärke von 2 Linien neuerdings zur Anschauung. 150 ■Jos ep h II y rtl. Fortsatz trog, erst im macorirten Zustande zu Gesichte bekam, unterliegt die Beziehung des Fortsatzes zur Sehne des Gracilis, und seine Bedeutung als Trochlearfortsatz keinem Zweifel. Diesen Fortsatz des Schienbeines sah ich auch am Lebenden. Ein lljähriges Mädchen besass ihn an beiden Füssen. Am rechten Fusse war derselbe starke] - entwickelt, hakenförmig gekrümmt, einen halben Zoll lang, drängte die Haut hügelig hervor , war schmerzlos, und hatte, wie der kleinere ähnliche Fortsatz am linken Fusse, die angeführte Beziehung zum Gracilis. Das Mädchen, welches einer Geschwulst am rechten Oberarm wegen sich an eine hiesige chirurgische Klinik wandte, war für sein Alter klein, aber sehr kräftig gebaut, hatte von seinen Trochlearfortsätzen nie eine Belästigung erfahren, und hielt sie desshalb für etwas regelmässiges. Die Sehne des Musculus semimembranosus, von welcher ein gleich zu erwähnendes Bündel unter allen das Kniegelenk umgreifenden Sehnen die schärfste Krümmung macht, sah ich gleichfalls durch Trochlearfortsätze in ihrem Laufe bestimmt werden 1 ). Die Sehne des Musculus semimembranosus zerfällt, bei ihrem Anlangen an der hinteren Gegend des Condylus internus tibiae, in vier Fascikcl. Das erste isolirt sich von der Ilaupt- selme , um in schief nach aus- und aufwärts gehender Richtung als Ligamentum popliteum Winslovii [Lig. popliteum obliquum, FI e nie) in die hintere Wand der Kniegelenkskapsel einzu- gehen. Das zweite Fascikcl erscheint als ein plattrundlicher Strang, welcher von der Hauptsehne rechtwinklig nach vorn abzweigt, und sich in eine Furche legt, die den breiten Seitenrand des Condylus internus tibiae [Margo mfraglenoidalis^ He nie) in horizontaler Richtung von hinten nach vorn aushöhlt, und ihn zu einer Rinne umstaltet, welche nur an der hinteren Hälfte jenes breiten Scitenrandes gut ausgeprägt gesehen wird, an der vorderen dagegen verstreicht. In dieser Furche gleitet das zweite Fascikcl der Sehne bis unter das Ligamentum laterale internum des Kniegelenkes hin, und findet am vorderen Finde der Furche ihre Befestigung am Condylus. Die Furche ist von keinem Autor erwähnt. Das poröse Ansehen des Margo mfraglenoidalis hört im Bereiche der Furche auf, oder nimmt wenigstens bedeutend ab. An alten Schienbeinen mit completer Verschmelzung der Epiphyscn ist die Furche selbst mit einem dünnen Knorpel- beleg gefüttert. Ich füge noch hinzu, dass, so lange der Condylus als Epiphyse mit knorpeli- ger Unterlage besteht, das zweite Faseike] unserer Sehne sich in den EpiphysenknorpeJ ver- liert, nicht an die Epiphyse selbst festsetzt. Das dritte Fascikcl ist ein breites apöneurotisches Blatt, welches in die Fascia des Mus- culus popliteus übergeht, wo nicht dieselbe vorzugsweise, ja fast ausschliesslich bildet. Das vierte Fascikcl ist die eigentliche Fortsetzung der Endschne des Musculus semimem- branosus, und gelangt mit geringer Richtungsänderung nach vorn und unten, zum obersten Ende des inneren Winkels des Schienbeins. Die erwähnte geringfügige Richtungsänderung der Sehne sah ich nur in einem Falle durch zwei rundliche Knochenhöcker vorgezeichnet, einen vorderen oberen, und einen hinteren unteren 2 ). Beide Höcker, besonders der letztere, waren nach unten zu in niedrige Riffe ausgezogen. Zwischen den Höckern und ihren Riffen dehnte sich eine Furche ohne Überknorpelung , über einen Zoll lang, und so breit, um das dicke Faseike] der Senaimembranosussehne vollkommen aufnehmen zu können, bis zur [nser- tionsstelle der Sehne herab. Das Ligamentum laterale internum des Kniegelenkes lief über >) Tal'. IU, Fig. 1. *) Tat'. III, Flg. I, Iii. fl Und Über die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen. 1 5 1 beide Höcker brückenartig weg, ohne sich an ihnen zu befestigen. Schleimbeutel waren zwischen dem Ligament und den rundlichen Kuppen der Höcker eingeschaltet, da die Axen- drehung des Unterschenkels ohne Reibung zwischen dem Bande und seinen beiden Unter- lagen nicht von Statten gehen konnte. b) Jim unteren 8c§ien6etnenÖe. An der untern Extremität der Tibia stehen die Trochlearfortsätze zur Sehne des Tibialis Posticus, und des Flexor hallucis longus in Bollenbeziehung. Ich habe fünf Fälle derselben vor mi r . Der erste betrifft beide Schienbeine eines athletisch gebauten Mannes mittlerer Jahre. ■Die kräftigen, vollkommen gesunden Schienbeine besitzen an ihrem unteren Endstück, und z war an dessen hinterer Fläche, innen Daumen breit über dem hinteren Rande der Fossa arti- cularis, einen pyramidalen, von aussen nach innen comprimirten, und schief nach oben und aussen gerichteten Fortsatz, von 7 Linien Länge und G Linien Breite an der Basis 1 ). Er war zugleich seiner Läno-e nach hakenförmig so gekrümmt, dass die coneave Seite des Ilakens ül ° n °ch mit unilateralem Fleisch umfangene Sehne des langen Beugers der grossen Zehe in 8|( ;' 1 gleiten liess. Unterhalb des Fortsatzes lenkte die Sehne von ihrer ursprünglichen Richtung w *e gewöhnlich nach innen und unten ah. Der Fortsatz diente ihr hierbei als Rolle, deren -Reibfläche überdies mit Knorpel incrustirt, und mit Synovialhaut geglättet war. Bei fehlendem Fortsätze wird die Ablenkung der Sehne nach innen und unten durch die fit •• urose Scheide derselben, und zwar im Bogen, nicht wie hier im stumpfen Winkel, bewerk- stellig-t. Die Stelle der hinteren Schienbeinfläche, vom Processus trochlearis bis zum Rande der unteren Gelonkfläche herab, war in der Richtung der Sehne des Flexor hallucis longus 1Q nenförmig vertieft, und an den massig aufgeworfenen Rändern dieser Rinde haftete die -ß-i O 7 O O roso Seheide der Sehne. An beiden Extremitäten vollkommene Symmetrie der Trochlear- rts ätze. Sic wurden an der Leiche, noch vor dem Beginne der Zergliederung, durch Befühlen am äusseren Rande der Achillessehne von den Präparantcn erkannt, und mir zur Kenntniss gebracht. Da die Fortsätze höher emporragten, als zum Umgreifen des unteren bauschigen Endes d es Zehenheugerfleisches nothwendig war, so drängten ihre, mit einer breiten, dreieckigen lache wie abgestutzten Spitzen zugleich das tiefe Blatt der Fascia surae etwas hervor, ohne es ^ u durchbohren. Eine Bursa mueosa accidentalis war zwischen die Berührungsflächen des 0r tsatzes und der Fascia eingeschoben. _ _ Der zweite Fall eines Processus trochlearis am unteren Schienbeinende gehört einer recht- 80l tigen Tibia eines Mannes in vorgerückten Jahren an. Der Fortsatz war bei weitem nicht so entwickelt, wie der frühere, und wurde erst im Verlaufe der Muskelpräparation der ado aufgefunden. Er wurzelt einen Zoll über der Spitze des inneren Knöchels 2 ) , ist an 8ei ner Basis 3 Linien breit, und eben so hoch, von den Seiten zusammengedrückt, etwas nach aussen gebogen, und mit einer abgerundeten Spitze versehen. Wie bekannt, zieht an der 11Utercn Seite des Malleolus internus eine breite und seichte Furche zur Aufnahme der Sehne ;) Taf. m, Plg , s ; > Taf - in, Fig. 4. 152 Joseph Ilyrtl. des Tibialis posticus herab. Der innere Hand dieser Furche ist stärker aufgeworfen als der äussere, weil der Muskel während seiner Spannung den inneren Hand, der Furche, nicht den äusseren, zu übersetzen sucht. Dieser innere Rand der Furche ist zugleich eine unmittelbare Fortsetzung der inneren (hinteren) Schienbeinkante. Erhebt sich dieser Rand über das gewöhn- liche Mass seiner Kühe, so wird er zur Grista, und geschieht diese Erhebung nicht in der ganzen Länge des Randes, sondern an der erwähnten Stelle , so wird ein Processus trochlearis zu Stande kommen, welcher der Sehne des Tibialis posticus als Stütze dient, um die vom Knöchel aus beginnende Richtungsänderung nach innen und unten auszuführen. Die schwach hakenförmige Krümmung dieses Troehlearfortsatzes vertieft zugleich die Gleitfurche dieser Seime, und die coneave Frietionsfiäche des Fortsatzes benöthigt, wie im früheren Falle, einen Knorpelbeleg. Der Fortsatz lässt sieh durchaus nicht auf eine partielle Verknöchcrung der fibrösen Scheide der Sehne des Tibialis posticus zurückführen, da der Fortsatz den Durchmesser dieser Scheide weit übertrifft, und die Sache besser so verstanden werden muss, dass der Knochenauswuchs, fussend an einer Stelle, wo bei normalem Verhalten die fibröse Scheide des Tibialis posticus am Knochen festsitzt, durch sein Entstehen und allmähliches Zunehmen die Insertionsstcllc der fibrösen Scheiden in die Höhe hob, und sich selbst an die Stelle setzte, welche sie früher inne hatte. Ein dritter Fall betrifft das linke Schienbein eines Skeletes unserer Sammlung. Der Fortsatz stimmt in Lage und Beziehung zur Knöchelfurchc mit dem oben geschilderten über- ein von welchem er einen minder weit gediehenen Entwicklungsgrad darstellt. Ein viertes und fünftes Vorkommen dieses Fortsatzes an älteren Knochen unserer Sammlung ist auf Taf. IV, Fig. 2 und 3, abgebildet. Die Trochlcarfortsätze des Schienbeins haben im Skelet der Säugethiere keine Analogien. III. Processus trochleares astragali. a) Jim Sprung6ettilja[fe. Am Kopfe und Halse des Sprungbeins traf ich nur einmal einen gut entwickelten Processus trocUearis an. Er befand sich an der Stelle, wo die obere Fläche des Talushalses in die äussere übergeht, dicht hinter der Circumferenz des überknorpelten Caput tali 1 ). Fr stellt einen oblongen, niedrigen, mit dem längsten Durchmesser (4 Linien) senkrecht stehenden Höcker dar, der eine sattelförmige, von aussen und hinten nach vorn und innen gerichtete, und mit Knorpel geglättete Vertiefung besitzt, welche eine Rolle in optima, forma vorstellt. Die Rolle dient jedoch keiner Muskelsehnc zum Verlauf. Ein Rand gleitet vielmehr in ihr, und zwar nicht mit seiner ganzen Breite, welche die Breite der Rolle weit übertrifft, sondern nur mit seinem mittleren, dicksten Fascikcl. Das Band ist das Ligamentum talo-naviculare, Henle (Lig. Uttum superius, W c i t b r e c h t). Jene Bewegung des Fusses, bei welcher der äussere Fussrand gesenkt, der innere gehoben wird, dehnt und spannt dieses Ligament, welches, wenn es bei nachfolgender ent- ffeffensresetzter Bewegung in seine früheren Verhältnisse zurückkehrt, in der genannten Rolle >) Taf. II, Fig. 2. Über die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen. 153 Vielleicht liegt in der langer dauernden und mit Anstrengung vollführten Bewegung dieser Art das veranlassende Moment der Entstehung dieses Trochlcarfortsatzes. h) Am Sprutigli eh&S rper. Am Körper des Sprungbeins kenne ich den Trochlearfortsatz nur an der hinteren Fläche desselben, und dort ist sein Vorkommen eben keine grosse Seltenheit. Was man hintere Fläche des Sprungbeinkörpers nennt, ist eigentlich nur eine breite, verschieden tiefe, von aussen und °ben nach innen und unten ziehende Forche, für die Sehne des Musculus flexor pollicis longus. •Der äussere Saum dieser Furche ist in der Eegel viel stärker aufgeworfen als der innere, und zieht sie], selbst zuweilen in einem stumpf pyramidalen Höcker 1 ) aus, der so lang werden kann, dass er an die Achillessehne anstösst, von welcher er dann per interventum bursae mucosae getrennt wird. Bei forcirter Streckung desFusses tritt dieser Fortsatz in stemmende Berührung u jenem Theile der oberen Fläche des Fersenbeins, welcher zwischen der Gelenkrolle und d< ni Tuber calcanei beert. "Diese Stelle des Fersenbeins ist dann gewöhnlich zu einem flachen Sei erhöht, dessen glatte Fläche oben durch jenen Druck, so wie durch die bei Abduction U Addiietion des Fusscs hier stattfindende Keibung bedungen wird. Dieser hintere Trochlcarfortsatz des Sprungbeins bildet mit seiner inneren glatten Fläche e äussere Wand des Canals, in welchem die Sehne des langen Beugers der grossen Zehe "genförmig- in den Plattfuss hcrabläuft, wobei sich jedoch diese Sehne weniger am Tro-chlear- 1 8 atze, als an dem ihm gegenüber liegenden inneren Höcker der hinteren Sprungbeinfurch c Liberi wird. Es erscheint mir nicht unmöglich, dass der von Proscctor Dr. Schwegel beschrie- JG " C ), achte Fusswurzelknochen ein vergrößerter und (vielleicht durch Bruch) selbstständig b wordener J'rocessus trochlearis astragali gewesen ist, obwohl ihn Schwegel nicht für einen gebrochenen Theü des Sprungbeins nehmen will. IV. Processus trochlearis ossis scaphoidei. _ Ein Troehlearlbrtsatz am Os scaphoideum der Fusswurzel gehört zu den grössten Selten- sten. Ich habe ihn nur einmal gesehen mit folgenden Attributen :! ). Fr sass am hinteren . ' m e der Dorsalfläche des Kahnbeins eines linken Fusses auf, und zwar an einem Punkte, k 'Welchem die nach hinten verlängerte Halbirungslinic der Dorsalfläche des zweiten Keil- UnS < * 611 hinteren Band der dorsalen Kahnbeinsfläche scheidet. Fr stellte einen niedrigen, as über zwei Linien hohen, und eben so dicken Höcker dar, mit abgerundeter Spitze. Auf WelT W,U ' ^ Urc k e * ne dümie Knorpelscheibe eine muldenförmige Epiphyse angelöthet, PI-'/ 0 ' ßaC k hinten zu, den Höcker etwas überragte, und mit einer kleinen überknorpelten Wß j 6 auf einer ähnlichen am oberen Rande der Gelenkfläche des Caput tali spielte, mit sen] 1Gl " ^ UrC ^ °' nc ^ axe Kapsel verbunden war. Die Innenseite des Höckers war eben, und 1 recht gestellt. Die Ausscnseite dagegen rinnenartig vertieft, und mit der Sehne des Extensor 3) iji f 6nvari «t8ten, in der Zeitschrift für rationelle Medioin, 1859, pag. 819. ll > l, Iii,, a. ^Gnkschrifl der math um .-n»turw. Ol. XVIII. Bd. 20 154 Joseph llyrtl. hallucis longus in genauer Berührung-. Die Beziehung des Herkers als Trochlea zu dieser Seime war nicht zu verkennen, da letztere vom Höcker an plötzlich ihre Eichtun»- nach innen im stumpfen Winkel änderte, um die Kückenfläche der grossen Zehe zu erreichen. Die Extre- mität, an welcher dieser Fortsatz des Kahnbeins im Secirsaale gefunden wurde, gehörte einem jüngeren Manne an, an welchem bereits alle Epiphyscn der Röhrenknochen mit den zugehörigen Mittelstücken verwachsen waren. V. Processus trochleares radii. An der oberen Extremität fand ich Trochlearfortsätzc nur am Radius. Ich habe zwei Fälle desselben beobachtet. In beiden war es der bekannte Kamm der dorsalen Fläche des unteren Endes des Radius, welcher zu einem stumpf pyramidalen Höcker emporwuchs. Derselbe war in dem einen Falle, welcher an der rechten Extremität eines hochbejahrten Mannes vorkam, drei Linien hoch, an seiner Basis eben so lang, von aussen nach innen etwas comprimlrt, und so gebogen, dass seine coneave Fläche jene Furche, in welcher die Seime des Extensor polllcis longus gleitet, bedeutend vertiefte'). Bei gebogener Hand prägte sich der Fortsatz durch die Haut hindurch so deutlich aus, dass er von den Herren Pu lzer und Sch lesi n gcr, welche die betreffende Extremität zu präpariren hatten, noch vor Beginn der Arbeit erkannt, und mir als etwas Ungewöhnliches gezeigt wurde. Ich erklärte den Fall wohl etwas voreilig für ein Uberbein, bis die Zergliederung der Eandrückenmuskeln die wahre Natur des Höckers, als Trochlearfortsatz für die Sehne des langen Daumenstreckers an's Licht brachte. Es mag wohl mancher Chirurg auf dieselbe Weise getäuscht worden sein, und die sogenannten ver- knöcherten Überbeine dürften mitunter etwas anderes darstellen, als ihr Name ausdrückt. An der linken Extremität desselben Individuums fehlte der Fortsatz. Ein zweiter Fall derselben Art fand sich gleichfalls an einem rechten männlichen Radius unserer Sammlung. Der Fortsatz erschien niedriger und schwächer als im ersten"). Bei einigen Affen und Halbaffen finden sich Andeutungen dieses Fortsatzes. Unter den Carnivorcn ist er bei Felis, Ursus, Ilerpestes und Midaus durch einen breiten und niedrigen Hügel vertreten. Eben so unter den Beutlern bei Phascolomys Wabot. Unter den Edentaten erscheint er bei Orycteropus aeihiopicus als ein stumpfer Höcker, erhebt sich mehr bei Priono- dontes giganteus (wo ein ähnlicher Höcker auch am unteren Ende der Ulna auftritt), und zieht sich bei Myrmecophaga jubata zu einem langen und scharf aufgeworfenen Kamme aus, welcher sich bis zum oberen Ende des Radius hinauf erstreckt. Am ansehnlichsten tritt er bei Dasypus auf. Dasypus gymnurus, besonders aber Dasypus setosus, besitzen ihn als einen ver- hältnissmässig langen , seitlich comprimirten , an seiner nach aussen gekehrten Fläche aus - gehöhlten, und daselbst überknorpelten Fortsatz, an welchem die Sehne des Daumenstreckers (Abziehers) hingleitet. Cklamydophorus truncatus zeigt ihn ebenfalls, und zwar auf sehr ent- wickelte Weise. Ein gleich starker Fortsatz derselben Art findet sich auch am unteren Ende der Ulna. Diese beiden Fortsätze waren offenbar gemeint, wo ich in meiner Monographie des Cklamydophorus sagte *) : Radius exile ulnae additamentum est, haud ulla rotatkme movendum, !) Taf. IV, Fig. 4. 2 ) Taf. IV, Fig. 5. 8 ) Chlamydopli.ori cum Dasypodc comparatum examen anatumicum. Viennae 1855. paff. 24. Über die Trochtearfortsätze der menschlichen Knochen. 155 m fra, praeter processum styloideum praelongum, simili, ac in idna exstat, mucrone sursum urgente insignitur. Der bekannte Processus supracondyloideus humeri ist kein Processus trochlearis, wenn man den Begriff des letzteren nickt auch auf Biehtungsänderung der Gefässe ausdehnen will. Die Arteria brachialis und der Nervus medianus erleiden allerdings, indem sie hinter den • 1 ocessus supracondyloideus verdrängt erscheinen, eine winkelige Biegung, deren stumpfe Spitze dem Processus supracondyloideus entspricht. VI. Spina trochlearis am Eingänge des kleinen Becken. Obwohl eigentlich nicht zu den Trochlearfortsätzcn gehörend, aber durch Form und Vi common ihnen verwandt, ist ein stachelartiger Vorsprung an der Linea innominata seu rcuata der Büftbeine 1 ). Genaue Osteographien führen es an, dass diese Linie an der Stelle, W ° ,Sl '° v °tti Darmbein auf den horizontalen Schambeinast übergebt, zuweilen sehr scharf auf- S Worfen erscheint. Ihre Erhebung zu einer spitzen Zacke, welche hinter dem Tuberculum °~Pecttneum nach rück- und aufwärts ragt, und zugleich, wie in der Abbildung, ein wenig jj ° 1 ausw ärts umgebogen ist, stellt einen Fortsatz dar, an welchem sich ein scharf markirtes Wide] der Sehne des Psoas minor inserirt. Die äussere hohle Fläche des Fortsatzes bildet mit J-Uberculum ileo-pectineum eine Furche, in welcher die Arteria und Vena cruralis ihren U ' lUl ' nehmen. Vielleicht ist der, das sogenannte Stachelbecken Nägelc's charakterisirende, ^e, nach innen gekehrte Fortsatz am Eingänge des kleinen Beckens hieher gehörig. Am Sethierbecken ist das Vorkommen dieses Fortsatzes bei mehreren Gattungen zur Norm h AVou lon. Am grössten finde ich ihn bei den Monotremen. ') Taf. iv pi„ , ... > 1 Lg. I, 1 it. a. * •20* 156 Joseph Hyrtl. Über die Trochlearfortsätze der menschlichen Knochen. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL I. Fig. 1. Das Eingangs erwähnte Präparat von Dr. Gilewski. a. Processus trochlearis calcanei für die Sehne des Peroneus longus b. c. Sehne des Peroneus brevis. d. Abductor digiti minimi. Fig. 2. Hechtes Fersenbein von oben gesehen. a. Processus trochlearis s. inframalleolaris. b. Gelonkflüchc für das Sprungbein. c. Gelenkfläche am Sustentaculnm für den Cervix tali. d. Oberer Rand der Gelenkfläche zur Verbindung mit dem Würfelbein. Fig. 3. Von oben schiefe Seitenansicht eines rechten Fersenbeins. Bezeichnung wie bei Fig. 2. Der Processus trochlearis ist durch Lange und Stärke ausgezeichnet. Fig. 4. Dieselbe Ansicht eines Fersenbeins von einem Fusse, mit geringem Grade von Pes varus. Der Processus trochlearis desselben von auffallender Grösse. TAFEL IL Fig. 1. Tarsus und Metatarsus eines linken Fusses. a. Der Processus trochlearis ossis scaphoidei für die Sehne des Extensor hallucis longus, mit dem auf ihm aufgclotheteii Knöchelchen. Fig. 2. Äussere Seitenansicht eines linken Sprungbeins, mit dem Processus trochlearis a, für das Ligamentum talo-nariculare Henle. Fig. 3. Sprung- und Fersenbein eines linken Fusses, von hinten gesehen, mit dem Processus trochlearis astragali a, für die Sohne des Musculus flexor pollicis longus. TAEEL III. Fig. 1. Oberes Ende eines linken Schienbeins. a. Processus trochlearis für die Sehne des Musculus semimembranosus. b. Ein kleinerer, hinter a. befindlicher, und mit ihm eine Kinne bildender Hollenfortsatz. Fig. 2. Oberes Ende eines rechten Schienbeins, mit dem Processus trochlearis a, für die Sehne des Musculus gracilis. Fig. 3. Unteres Ende eines linken Schienbeins, mit dein langen, schief nach aussen und oben gerichteten Troohlearfortsatz a, für die Sehne des Flexor hallucis longus. b. Ein auswärts und unterhalb a befindlicher Hügel, zur Vertiefung der Gleitungsfurche für die genannte Sehne. Fig. 4. Unteres Ende eines rechten Schienbeins mit dem Troohlearfortsatz a, über dem Malleolus internus, für die Sehne des Musculus tibialis posticus. TAFEL IV. Fig. 1. Linkes Os innominatum mit dem Processus trochlearis a, hinter dem Tuberculum ileo-pectineum. Fig. 2. Schiefe Seitenansicht der hinteren Fläche der Bxtremitas inferior eines rechten Schienbeins mit dem Processus trochlearis a. für ilie Sehne des Flexor hallucis longus. Der Fortsatz ist kleiner, aber schärfer hakenförmig gekrümmt, als in dem Falle auf Taf. III, Fig. 3. Fig. 3. Ansicht der unteren Fläche eines Schienbeins mit einem anselinlirhe.n Rollenfortsatz gleicher Verwendung a. Fig, I. Rüokenfläche der unteren ExtremitSt eines rechten Radius mit dein Processus trochlearis für die Sehne des Abductor pollict* longus a. Fig. 5. Untere Fläche der Extremitas inferior radii mit den beiden Gelenksfacotton für das Kahn- und Mondbein, äs. Processus trochlearis für die Sehne des langen Abziehers des Daumens. Üth.».g«tAik.kHo£ 'i 3 täuUsär uckerei Denkschriften der k. Ak*Ld.d.WissejisclL mathem. rwtunft CLXVJHfld. I»;.!). , . v ' 11 - Heber die Trochlearforlsätze der n schlichen Krischen Taf.JV. • Lith.u goitikkHof-u StiAltituokttri. Denkschriften der k.Akad.d.Wisseii9ch. mathem. ftaturw.Cl.XVJDBd. L859. Zweite Abtheilung. Abhandlungen von Nicht-Mitgliedern der Akademie. Mit 18 Tafeln. DIE VOLKS KRANKHEITEN IN IHRER ABHÄNGIGKEIT WITTERUNG S -VERHÄLTNISSEN. EIN STATISTISCHER VERSUCH NACH ZEHNJÄHRIGEN BEOBACHTUNGEN IM K, K. ALLGEMEINEN KRANKENHAIJSE ZU WIEN. VON Dr. KAHL HALLER, PRIMARÄRZTE. VORGELEGT IN DER SITZUNG DER MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM 20. MÄRZ 1858. EINLEITUNG. as btudium der Volkskrankheiten gehört zu den wichtigsten Aufgaben der praktischen ^°dkunde. Das periodische Auftreten derselben, die anscheinende Gesetzmässigkeit ihrer ein anderfolge und ihr natürlicher Zusammenhang mit den meteorischen Verhältnissen Wa ien. vou jeher ein Gegenstand aufmerksamer Beobachtung. Die Erfahrung- Einzelner konnte 1 Massgebend worden : ihr ungleicher Bildungsgrad, der verschiedene Ort der Beobach- § und der Wechsel der ärztlichen Theorien musste der Vcrlässlichkoit der aufgezeich- , 6 en ' Tatsachen und der Richtigkeit ihrer Beurtheilung erheblichen Eintrag thun, und es rtte vieljähriger Beobachtungen, um zu einigen allgemeinen Schlussfolgcrungen fort- schreiten. täl ^ ra ^ e ü ^ cr ^ c rc lative Häufigkeit gewisser Krankheiten kann nur in grossen Spi- K 11 ^ G ^' mt wcr( l cn - Das k. k. allgemeine Krankenhaus in Wien, welches jährlich bei 23,000 ranke verpflogt, dessen Ärzte an einer Schule gebildet, unter einander und mit der streb- ^J ncn Jugend in einem ununterbrochenen und gegenseitig anregenden Verkehre stellen, und n jeder die Verpflichtung fühlt, irgendwie seinen Berufsgenossen zu nützen, erscheint D «"«chrifton dermathem.-n nturw. Cl. XVIII. HJ. Abhtndl, v. Nichünitgl. Karl II aller. hiezu vor allen g-eeiffnet. Die von der Direction dieser Anstalt seit dem Jahre 1848 verüffent- lichten Jahresberichte enthalten eine solche Fülle werthvoller pathologischer Thatsachen, dass sie nur einer anschaulichen Zusammenstellung bedürfen, um in dem anscheinend Zufälligen das Wirken bestimmter Naturgesetze erkennen zu lassen, das Lückenhafte mancher Beob- achtungen aufzudecken und die Wege anzudeuten, um zu neuen Aufschlüssen zu gelangen. Der seit den ältesten Zeiten der Heilkunde vermuthete Zusammenhang der Volkskran'k- heiten mit den Jahreszeiten und den sie charakterisirenden meteorischen Verhältnissen findet an ihnen eine neue Bestätigung und weiset auf die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Vorbindung beider Gebiete. Hiezu ist vor allen das im Jahre 1851 errichtete meteorologische Centrai-Institut berufen, das im Besitze der vollkommensten Beobachtungsmittel die genauesten Erhebungen der Witterungs-Verhältnisse mit den Erscheinungen in der Pflanzen- und Thier- weit zu vergleichen im Stande ist. Die folgenden Blätter sind ein Versuch, die Ergebnisse zehnjähriger Beobachtung an den genannten Centraipunkten graphisch darzustellen, das Gesetzmässige in dem Gange der Witterung«- Verhältnisse und in dem Auftreten der Volkskrankheiten zur Anschauung zubringen, und die Wechselbeziehungen beider anzudeuten. Niemand fühlt besser als der Verfasser die Mängel seiner Arbeit; er hofft aber dennoch in dem Leser die Überzeugung zu begründen, dass auf dem bezeichneten Wege es möglieh sein wird, durch fortgesetzte, auf einen längeren Zeitraum ausgedehnte Beobachtungen und eine immer schärfere Begrenzung derselben zu Resultaten zu gelangen, welche allen Anforderungen der Wissenschaft entsprechen. Die vorzulegenden Tabellen zerfallen in zwei Kategorien, deren erste die meteo- rischen Verhältnisse — das Bedingende — deren zweite den Gang der Volkskrank- heiten — das Bedingte — umfassen. Die Witterungstafeln verdanke ich der Gefälligkeit des Dircctors der meteorologischen Centrai-Anstalt, Herrn Akademiker Dr. Karl K reil, durch dessen freundliche Thcilnahme und einsichtsvolle Unterstützung dieser Versuch zur Ausführung reifte. Die graphische Darstel- lung der Volkskrankheiten wurde mir durch den Eifer meines Secundararztes Dr. Lucas S to h l ermöglicht, welcher mir bei den zeitfordernden Vorarbeiten beistand und den grössten Theil der Krankheitstafeln nach meinen Andeutungen gezeichnet hat. Ehe ich mich in die Besprechung der einzelnen Tafeln einlasse, sei es mir erlaubt, einige allgemeine Bemerkungen vorauszuschicken. Die periodische Wiederkehr vieler Naturerscheinungen ist eine längst bekannte That- sache. Die Ähnlichkeit und Gleichzeitigkeit dieses periodischen Auftretens führte zur Erkennt- niss des inneren Zusammenhanges verschiedenartiger Naturprocesso und war die Quelle zahl- reicher und interessanter Entdeckungen. Es lag nahe, einen solchen Weg insbesondere bei Untersuchungen einzuschlagen , wo zuerst der Beweis eines solchen Zusammenhanges her- zustellen war. Für solche, Erstlingsversuche, bei denen ein schärferes Eingehen nach Zahlen- werthen noch zu frühe ist, schien vorzugsweise das graphische Verfahren geeignet, welches durch eine bildliche Darstellung in einem raschen Überblicke lehrt, ob überhaupt und bei welcher Art von Erscheinungen eine weitere Untersuchung lohn verh eissend und daher fort- zuführen ist. Die erste und wichtigste Bedingung hiezu ist die Beischaffung eines möglich reichen Materiales von Beobachtungen, aus denen die Periodicität der Erscheinungen mit voller Sicherheit erschlossen werden kann. Der Erwerb und die Verarbeitung dieses Materiales Die Volkskrankkeiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. zu einer Form, welche zu weiteren Schlüssen berechtiget, ist eben so mühsam als unab- weisbar. Bei der hier gestellten Aufgabe, den Zusammenhang zwischen manchen atmosphä- rischen Vorgängen und dem Auftreten gewisser Krankheitsformen zu erkennen, war nur der Stoff für die zweite Classe von Erscheinungen zu sammeln und zu ordnen, indem die atmo- sphärischen Vorgänge von jeher in dieser Weise zusammengestellt und zur Forschung benützt werden. Das Wiener allgemeine Krankenhaus allein vermochte dieses Material in einer Reich- haltigkeit zu liefern, dass damit eine sichere Grundlage der Untersuchung in Beziehung auf die verschiedenartigsten Krankheitsformen gewonnen werden konnte. Denn es genügte nicht blos die eine oder die andere dieser Formen zu berücksichtigen, es mussten ihrer möglichst viele, selbst in geringerer Anzahl auftretende in's Auge gefasst werden, weil vielleicht gerade eine von diesen durch ihre engere Abhängigkeit von den atmosphärischen Processen Anknü- pfungspunkte zu weiteren Forschungen bieten konnte. Der Gang der Untersuchung ergibt sich von selbst. Ein zehnjähriger Cyklus liefert Mittolgrössen , die als normale Wcrthe während der Jahresperiode (denn diese sollte zuerst festgestellt werden) anzusehen sind und deren Vergleichung die ersten Anhaltspunkte gewährt, Ur u zu erkennen, ob überhaupt ein Zusammenhang wahrscheinlich ist. In den Fällen, wo zwischen der jährlichen Zu- oder Abnahme irgend einer Krankheitsform und dem Wechsel e mes meteorischen Processes ein solcher sich vermuthen Jässt, müssen die einzelnen Jahr- gänge verglichen werden, welche diese Vermuthung entweder bekräftigen oder widerlegen werden. Bestätigen die Untersuchungen die Annahme, dass ein atmosphärischer Vorgang auf die Entwickelung einer Krankheit fördernd oder hindernd einwirke, so kann ein weiterer Aus- schluss dadurch gewonnen werden, dass man in jedem Jahre jene Perioden heraussucht, welche sich durch das intensive Auftreten irgend eines atmosphärischen Processes, sei es in der Tem- peratur, im Luftdrucke, in dem Niederschlage u. s. w., besonders auszeichnen, die daher nach den Ergebnissen der früheren Untersuchung auf irgend eine Krankheitsform eine]) erkenn- baren Einfluss ausüben müssten , und dass man ermittelt, ob auch in diesen Fällen der ver- uiuthete Einfluss sich im gleichen Sinne bewährt habe. Wird auf diese Weise der ursächliche Zusammenhang zwischen irgend einer atmosphä- rischen Erscheinung mit irgend einer Krankheitsform als Thatsache erschlossen, so erhält diese dadurch eine viel tiefere Begründung, als ihr die allgemein verbreitete Überzeugung über die Abhängigkeit der Krankheiten von der Witterung gewähren konnte, und es ist damit die Grundlage zu vielen weiteren Untersuchungen in beiden Gebieten gegeben, welche aber weit über die Grenzen der vorliegenden Arbeit hinausreichen. I Karl IL aller. I. ABSCHNITT. Die meteorischen Verhältnisse von "Wien in den Jahren 1846 bis 1855. Die meteorischen Verhältnisse Wien's im Jahrzehend 1846 — 1855 sind in den zehn Tafeln: A, B, C, D, E, F, Gr, H, 1 und K dargestellt. Sie gewähren dem praktischen Arzte einen raschen Überblick der atmosphärischen Vorgänge , und werden ihn gegenüber dem Laienurtheil ihrer sprichwörtlichen Unbeständigkeit und Unregelmässigkeit in anderen Über- zeugungen bestärken. Die Gurven der ersten sieben Jahre, während welcher die k. k. Centrai-Anstalt für Meteo- rologie noch nicht bestand, wurden aus den an der k. k. Sternwarte gemachten Beobachtungen abgeleitet, für die letzten drei Jahre aber jene der Central- Anstalt benützt. Einer Erklärung werden diese Curven kaum bedürfen, ausgenommen die Tafel der Winde, welcher eine solche ohnehin beigegeben ist. Ich darf mich daher mit einer einfachen Aufzäh- lung begnügen und sie mit wenigen Worten begleiten. Die Tafel .4 ist eine Vorstellung des Ganges der Temperatur nach Reaumur in den einzelnen Monaten der genannten zehnjährigen Periode. Die Zahlen und Curven der Jahr* cänere sind durch verschiedene Linien bezeichnet. Unmittelbar unter den Jahreszahlen sind die entsprechenden Jahresmittel angegeben; die mittlere Temperatur der Monate ist aus der zu beiden Seiten der Tafel aufgetragenen Scala zu entziffern. Die Tafel Ii stellt den mittleren Gang der Temperatur aus den zehnjähri- gen Beobachtungen in Wien vom Jahre 1840 — 1855 dar und ergibt als mittlere Jahrestemperatur 7°68. Der Jänner ist der kälteste, der Juli der heisseste Monat des Jahres. In der Tafel G ist, auf gleiche Weise wie bei der Temperatur, der Gang des Luftdruckes nach Pariser Linien für denselben Zeitraum, und die Jahresmittel in einem Curvenbilde ver- anschaulicht. Eben so gewährt die Tafel D eine Ansicht des mittleren Ganges des Luft- druckes aus den zehnjährigen Aufzeichnungen. Der mittlere Luftdruck des Jahres berechnet sich auf 330'"31 Par. Mass; der tiefste Stand fallt in den April; die höchsten Stände erreicht das Barometer im September und in den beiden Wintermonaten Dccember und Jänner. Die Tafel E ist eine Darstellung des Ganges der Feuchtigkeit der Luft in Wien in den Jahren 1847 — 1855. Die Beobachtungen des Jahres 1846 fehlen. Unter den Jahres- zahlen ist der Procentcngchalt der Luft an Feuchtigkeit im Jahresmittel angegeben. Der Feuchtigkeitsgrad der einzelnen Monate der neunjährigen Periode ist auf beiden Seiten des Curvenbildcs ersichtlich gemacht. Die Tafel F veranschaulicht den mittleren Gang der relativen Feuchtigkeit der Luft aus derselben Periode. Die mittlere Feuchtigkeit beträgt 74-2%; sie steht in den einzelnen Monaten durchschnittlich im umgekehrten Verhältniss zu deren Temperatur, erreicht ihren höchsten Stand in den Wintermonaten (das Maximum im Jänner mit 88%), während sie Haller: Die Volkslsn;ankheite:n. in ihrer AbhänSi|lcei1 von den Witterung Verhältnissen A Darstellung des Cranges der TEMPERATUR i ii W i e ii luden .1 a Ii ron , fgt-ff, A14 7, fSS0,*AS*, , MM , /SS 4 , /S5:>\ MrumUta, ».89, 7.tf, SOS. ZJ8, 7.6/, 7.M, «./', , 7.0* , ft./J , 1 *f , Ml B Darstellung des mittleren Ganges der TEMPERATUR aus zehnjährigen Beobachtungen LH Mich von 1846 1 855 Wittlere Temperatur = 7 "- SS. I .ll • II" fr it yV 1 ' alf' 4- 4P + AS" + tr* — + n' i in" \ ig- 4 H' / — 4-• L + »• — ✓ « 4 — f.« — *' - »• — J " - ,!• — - ♦'• - j» £ i ! 1 1 1 i.lc . k ii D i u .i' t U t tinicn r a Denkschriften d.k Alcad.dWissensch.mathem nattirw. ClXVffl Bd. Abhandl^Nichtnritgl. Haller-. Die Volkskranlcheiten. in ihrer ibhäu|5i§kei1 von den Witterung Verhältnisse Taf.ll. c Darstellung dos Grandes des LUFTDRUCKES i n Wien im «Ich Ja h ve n MM. /SW. /W. /SW./X-W. 1S&. YAf2.fS$3, /SSV. /,f,/J Jährenn. 3*9. 93, 330JS, 33626, 33&M, 236X1330,66, 33639, 3298^3566/, 33003 Denkschriften d k Akad.d Wissensch mathem D Darstellung des mittleren Ganges des LUFTDRUCKES aus zehnjährigen Beobachtungen in Wien von 184*6 | C S,"^. mülerer luftdruck 350 3/ *>< ff SV' > V c 1 333. i 333.3 6 i - *■ 333.1 .331.1 1. J j — £_ 333.0 t . 33S.S e i » 4- i :ut.i> J ! 331.0 «Hl 33/ S -4 — 6 4— - ii \ l ut.*\\ \ ' ■ r 33/0 330.X ! 330.3 e R -y 6 / *- t_ - ?H t 330.11 A x i 1 330.0 SWS l S « ■ l 3?* 0 — , — '. — i 3:1!) 0 32S.3\ 333 .1 6 « f J l 3U 0 313 0 1 3'ly.ä 3ir.ii . j. « =3 g f *- _ L, A. .I V 0 — L sir.o ,m.s 6 3 h; ,« 0 ♦ au — r ¥ ßMJL aturw.ClXVID Bd. Abhandl.v.NichtmittfL Kaller DieVolkslcrankheiten in ihrer ibhän^i§lcei1 von den Witterung Verhältnissen. E. Darstelluni des Ganges der FEUCHTIGKEIT der Lufl in Wien in den Jahren ■7d¥7, fSifS, iSW, -/SSO, /SS/, 10S2, /SSJ, /SM, /S,fS, JakresmMl>76.8, 74.6, 77.8, 715, 79.b, 74-.0, 75.¥, 69./, 7äS . DitBe&tuhtunfen tkt Jahres /S'/O fehlen TafJ F. Darstellung des mittleren Ganges der FEUCHTIGKEIT der Lull aus neunjähnöenBeobacn.tunöen in Wien 90n /S'/y /SJS. M H/Irre /'ru c/i/ ,r/Ae '/ '/. \'/ ' 3 1 _> 2 > 9.3 ÄS '/■< tt '/s ') / _M_ 99 nr H7 86 - fib 83 ■ — 1 — 8b • fit* . es - 83 Ii / ■ 8i ,i/ \ ,10 \ / }ii in de n .1 all reu /SW, mt /MO, /SSO, f3$i /SM, fdS3, /,, so detsr /, il . 3 netch der Ordnung Jänner, Fb. bruar, Mär» bedeuten . "Kiffern mit einem oberen Striche- Heulen, an, dews in diesem Monate xmei /finde nurhersrheiid mann . so finde/ man X.B. ( /% ') bei N ff und SO, tum. Xrir/teti de»* na //e is ,,,/><■ t8J3 dilti /leiden /finde die herrschenden waren. JfU in dtr Mitte d&t-Äo,, ■er angezeigten Winde find die h errsen enden des ganten Jetiree Taf.T. K DaTstellunf des (langes des OZONGEHALTES der 1j 11 fl /// den .///firm /SS3, f&St, iSSS. t 1? > — \ \ e,o ■ HU — — \ i s,o ff t$ss \ \ \ i 1 \ II v 1 — _ \ \ J \ i 3,0 1 3,0 i — l 3 / \ f / V- i \ A — f \ 1 Li sh i .i Je Je üoi u S t k 5. t s Sncte r ei Denkschriften d.k Akad.dWissejtsch.mathein.'naturw.ClXVffl Kd ilbhandLy.Xichtimtg! . Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 5 vom Frühling- bis zu Ende des Sommers zwischen 63—66% schwankt und im Juli auf ihr Minimum mit 63° „ herabsinkt. Die Tafel 6' gewährt in einem Curvenbildc einen Überblick des Niederschlages in Wien in den Jahren 1846 — 1855. Vom Jahre 1846 fehlen die Beobachtungen des Jänner. Unter den übrigen Jahreszahlen sind die Jahressummen der Niederschläge in Pariser Linien angemerkt, die Niederschläge der einzelnen Monate' aber aus der beiderseits gezeichneten Scala zu entnehmen. Die Tafel II ist ein Bild des mittleren Ganges des N ie de rs c Ii la ge s aus der zehnjährigen Beobaehtungspcriodc. Als mittleren Niederschlag ergibt die Berechnung 226*75 = 18-90 Par. Zoll. In Wien herrschen die Sommerregen vor (Juni 32"', Juli 24"', August fast 31"'), während das Minimum (etwas über 10'") auf den März fällt. & Die Tafel 7 ist eine Vcranschaulichung des Ganges der Windrichtung in Wien während der Jahre 1846 — 1855. Die verschiedenen Jahrgänge sind durch eigene Kreise bezeichnet. Die herrschenden Winde des ganzen Jahres sind in der Mitte der Rose angezeigt. Die Monate sind durch Ziffern dargestellt, so dass 1,2,3. . . nach der Ordnung Jänner, Februar, März . . . bedeuten. Ziffern mit einem oberen Striche machen aufmerksam, dass in diesem Monate zwei Winde vorherrschend waren. Der vorherrschende Wind in Wien ist der Nor d w es twi nd mit bald mehr nörd- licher, bald mehr westlicher Ablenkung; ohne Vergleich seltener gelangen Südwinde zur Herrschaft, welche häufiger eine östliche als westliche Richtung verfolgen. Die Tafel K endlich stellt den Gang des Ozongehaltes der Luft in den Jahren 1853, 1854 und 1855 dar. Die Beobachtungen begannen im September 1853, umfassen daher' nur eine 28monatliche Periode. Der Ozongehalt in den einzelnen Monaten und die Mittel der Jahre 1854 und 1855 sind an der seitlich angebrachten S ch önb e in'schen Seala ersichtlich. Die kurze Beobachtungszeit lässt dessenungeachtet den regelmässigen Gang dieses meteorischen Processes und seinen engen Zusammenhang mit der relativen Feuch- tigkeit nicht verkennen. Das Maximum fällt in die Wintermonatc, das Minimum in den Herbst. Ausser den in den genannten Tafeln zusammengestellten atmosphärischen Vorgängen dürften sicher noch manche andere für den vorliegenden Zweck von Bedeutung sein, wie die täglichen Schwankungen der Temperatur und Feuchtigkeit, die Änderungen, welche keine bestimmt erkennbare Periode einhalten, z. B. plötzliche Änderung der Tem- peratur, barometrische Störungen u. dgh, die Erwärmung des Bodens, die Temperatur in der Sonne der elektrische Zustand der Luft u. s. f, allein diese Erscheinungen und Vor- gänge sind entweder noch nicht genau genug erforscht, oder ihrer Natur nach weniger geeignet, Gegenstand graphischer Darstellungen zu sein, daher sie vorläufig nicht aufge- nommen wurden. 6 Karl II aller. II. ABSCHNITT. Der Gang der Volkskrankheiten nach zehnjährigen (1840 — 1855) Beobachtungen im Wiener allgemeinen Krankenhause. Zur richtigen Beurtheilung des der Beobachtung zu Gründe Liegenden Materiales ist zu erinnern, dass das Wiener allg. Krankenhaus, seiner ursprünglichen Besimmung entsprechend, allen an was immer für Krankheiten Leidenden offensteht, dass Kinder unter 4 Jahren in der Regel nicht aufgenommen werden, auch in späteren Altersperioden seit der Errichtung der Kinderspitäler nur in sehr geringer Anzahl zur Behandlung kommen, und dass endlich Geisteskranke entweder unmittelbar oder mittelbar der k. k. Irrenanstalt zugewiesen werden. Die folgenden Tabellen umfassen, übereinstimmend mit den Witterungstafeln, den zehn- jährigen Zeitraum vom Jahre 1846 bis einschliesslich 1855. Laut den von dor Direction des k. k. allgemeinen Krankenhauses zur gefalligen Benützung übergeb en en Jahresberichten, sind im Jahre 1846 s= 25,287 = 15,780 Männer, 9,507 Weiber, 1847 = 26,346 ±= 17,173 „ 9,173 „ 1848 s= 21,409 s= 13,568 „ 7,841 „ r> 1849 =s 19,767 = 12,008 „ 7,759 1850 s= 19,912 s= 12,428 „ 7,484 1851 s= 19,772 s= 12,102 „ 7,670 1852 s= 21,190 s= 12,779 „ 8,411 1853 = 21,491 = 13,146 „ 8,345 „ 1854 = 22,751 = 13,268 „ 9,483 „ 1855 == 25,403 = 15,233 „ 10,170 „ mithin im Ganzen 223,328 = 137,485 Alänner, 85,843 Weiber behandelt worden. Aus dem Chaos der verschiedenartigsten Krankheitsproeesse ragen, ausgezeichnet durch ihr gruppenweises und anscheinend periodisches Vorkommen, gewisse Krankheiten hervor, denen sich andere, wenn auch seltenere Formen in natürlicher Reihenfolge anschliessen. Die e r s te dieser Gruppen umfasst die K ran k hei ton der Athm u n gs o rgane : die Lun- genentzündungen , die Katarrhe, die Tuberkulose und den in der Regel als ihr Vorbote oder Begleiter auftretenden Bluthusten. Die zweite Gruppe enthält die Krankheiten der Verdauungsorgane: den Magen katarrh und die acute Gelbsucht, die Darmkatarrhe, die Ruhr und die Cholera; In der dritten Gruppe erscheinen der Skorbut, die Wechs elfieber und der Typhus als wesentliche Erkrankungen der Blutmi schun g. Zur vierten zählte; ich den Rothlauf, die acuten und chronischen Formen des Rheu ma und der Gicht, die durch Erkrankungen des Gcfässsystems vorbereiteten oder bedingten Hirnblutungen und die P uerperal-Process e. Hie fünfte und letzte Gruppe bilden die ansteckenden, acuten Eautausschläge : Blattern, Masern und Scharlach. Die Volks Icranlcheüen in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. I. Krankliei tsgruppe. Lungenentzündungen. (Tafel 1, a und 4.) Der Gang der Lungenentzündungen in den einzelnen Monaten des Jahrzehends (1846 bis 1855) ist im k. k. allgemeinen Krankenhause folgender gewesen: 1846 184:7 1818 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammon Janner . . . Februar . . März April Mai Juni Juli August . . . September Ootober . . November. December . 78 81 88 98 9 t 83 57 3C 38 20 76 92 108 75 94 121 88 51 34 18 45 52 55 44 80 45 46 CO 71 35 21 27 12 18 20 46 87 47 00 00 89 27 37 23 19 22 51 35 42 38 75 87 07 32 35 21 29 23 49 79 102 81 96 57 39 34 20 22 18 30 35 48 57 64 90 132 57 38 28 33 39 43 47 41 46 54 52 00 40 28 22 18 29 23 28 30 48 58 73 80 53 29 17 30 1 1 50 54 67 36 75 00 89 54 30 33 35 26 30 50 050 375 701 803 830 471 349 215 281 297 439 486 Summe 844 78f 487 619 676 447 566 581 0127 Laut den statistischen Ausweisen sind in dem genannten Zeiträume unter 223,328 Kran- ken 6127 Pneumoniker gefunden worden, d. i. bei 2-7% aller Erkrankten wurde das Vor- handensein einer Lungenentzündung constatirt. Das Auftreten der Lungenentzündungen ist aber kein gleichmässig dichtes, sondern an bestimmte Perioden gebunden. Bezeichnet man die Zahlen der in jedem einzelnen Monate dieses Jahrzehends wahrgenommenen Pneumonien mit Punkten, und verbindet man die 12 Punkte jedes Jahres durch Linien, so entstehen zehn Curven , welche einen so auffallenden und ' merkwürdigen Parallelismus zeigen, dass man sich gedrungen fühlt, den Gedanken der blossen Zufälligkeit zurückzuweisen und das Walten eines Naturgesetzes anzuerkennen (Taf. 1, a). Ein flüchtiger Blick auf diese Tabelle so wie auf den obigen Ausweis lehrt, dass die Wintermonate die grössere Menge der Pneumonien bringen, ihro Anzahl im April oder Mai den Culminationspunkt erreicht, dann rasch zu ihrem tiefsten Stande herabsinkt, diesen im August oder September berührt, um im Spätherbste eben so schnell und stetig wieder zu steigen. Der Reichthum des Bcobachtungsmateriales, die zehnjährige Dauer der Beobachtung, die Gleichartigkeit der hilfesuchenden Kranken und endlich die grössere Sicherheit der Diagnose gestatten unbedenklich die Aufstellung einer Mittellinie (Tafel 1,6), welche den periodischen Gang der Lungenentzündungen zur raschen Anschauung bringt und durch fortgesetzte Beob- achtungen immer richtiger werden wird. Dass eine solche Tabelle keine blosse statistische Spielerei ist, sondern von praktischen Ärzten in diagnostischer und prognostischer Beziehung mit augenscheinlichem Nutzen verwerthet werden kann, liegt wohl klar am Tage. Wenn ich es versuche den Zusammenhang dieser und der folgenden Krankheiten mit den meteorischen Verhältnissen nachzuweisen, so muss ich vor allem erinnern, 8 Karl Hall er, dass die Witterung und ihr Einfluss auf die menschliche Gesundheit aus der Gesammtwirkung der einzelnen einander bedingenden Momente resultirt, dass der Periodizität gewisser meteo- rischer Erscheinungen eine eben so auffallende Periodicität mancher pathologischer Pro- cesse gegenübersteht, dass die scheinbaren Verschiedenheiten einzelner Jahrgänge in entspre- chenden Anomalien auf beiden Gebieten begründet sind, und dass endlich im Ganzen oder Einzelnen das Auftreten bestimmter Krankheitserscheinungen nicht das Ergebniss vorüber- gehender, sondern in der. Regel länger andauernder Einwirkungen ist. Vergleichen wir die Curve der Lungenentzündungen mit den einzelnen Cur- ven der meteorologischen Wahrnehmungen, so gelangen wir zu folgenden Urthcilen : 1. Niedere Temperatur begünstiget die Entwiche 1 u ng von Lungenent- zündungen; daher ihre grössere Häufigkeit in den Wintermonaten , ihre rasche Abnahme bei dem Eintritte der vollen Sommerwärme und ihre langsame aber stetige Zunahme vom Herbste gegen den Winter zu. Auffallend ist das Culminiren im April oder Mai und der tiefste Stand im August oder September. Die Vermuthung liegt nahe, dass die durch den vorher- gehenden Winter zu Entzündungen mehr geneigte Lunge durch den raschen Temperatur- wechsel, welcher den April und die erste Hälfte des Mai charakterisirt, am empfindlichsten getroffen wird. Nicht nur die scheinbar unregclmässigen Änderungen der Witterung, welche nach einer mehrere Tage anhaltenden trockenen Wärme plötzlich kalte und feuchte Luft brin- gen, sind es, welche die Lunge afficiren, sondern es findet in diesen Monaten auch eine nicht allmähliche, sondern beinahe sprungweise Vergrösserung des täglichen Ganges der Temperatur Statt, d. i. des Unterschiedes zwischen der grössten und kleinsten Tages- wärme, welcher Unterschied in den Wintermonaten gewöhnlich kleiner ist als fünf Grade, im April und Mai aber oft au ('das Dreifache steigt und grösser wird, als er selbst in der Regel während der Sommermonate ist. Ein entgegengesetztes Verhalten bezeichnet den Herbst, wo die in der Wärme des Sommers erloschene Anlage zu Entzündungen durch die allmählich sinkende Temperatur ihrer Gleichmässigkeit wegen am wenigsten angefacht wird. Übereinstimmend mit dem Obigen ist das häufige Vorkommen der Lungenentzündungen in den höheren Breitengraden und an den Orten von bedeutender Erhebung über dem Meeres- spiegel und ihre Seltenheit in den Tropenländern. Siehe den beachtungswerthen Aufsatz von Meyer-Ahrens in Zürich: „Die Kranheiten im hohen Norden" (Präger Vicrtel-Jahrssehrift. Jahrg. L857, 2. Bd.); die verdienstliche Arbeit Lombard's „Des Climats de montagne" und das treffliche Werk von Mühry, Leipzig, Heidel- berg 185(5: „Die geographischen Verhältnisse der Krankheiten" '). ') In Venedig, also am Meere und bei einer mittleren Jahrestemp eratai von 10 9 65 R. gegen Wien, welches 99'7 Toisen hoch, eine mittlere Jahrestemperatur von 8 ? 19 R. hat, war nach den im Sommer des Jahres 1857 eingesehenen Ausweisen des Spitales S. Giovanni e Paolo die Zahl der Lungenentzündungen, ihr Verhältniss zu den übrigen Krankheiten und ihre Ver- theilung auf die einzelnen Monate folgende: Gcsammtzahl der Kranken mit Einseliluss der Verbliebenen vom vorigen Jahre : 1854 = 8302, darunter Lungenentzündungen : 128 = 1-5 % 1855 = 7490, „ „ 100 mm L3 % 1856 = 7445, „ „ 113=1-5% d. i. unter 23,297 Kranken wurden 341, d. i. 1'4 % an rneumonic Erkrankte beobachtet, während es deren in dem kälteren und höher gelegenen Wien um L3 % durchschnittlich mehr gab. Die Volks], rankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 9 2. Schwieriger ist der Zusammenhang der Lungenentzündung mit den Schwankungen des Luftdruckes zu ermitteln. Allerdings zeichnen sich die Wintermonato durch hohen Luftdruck aus, doch beginnt dieser bereits im Monate Februar zu sinken, um, nach einer gerin- gen Steigerung im März, seinen tiefsten Jahresstand im April einzunehmen: dem Monate, in welchem oder etwas später die Pneumonien am häufigsten werden. Parallel mit der plötzlichen Verminderung derselben sehen wir die Curve des Luftdruckes stetig sich erheben und in dem entzündungsarmen September einen der höchsten Stände gewinnen. Verminderung des Luftdruckes erschiene demnach als ein die Entwicklung von Lun- genentzündungen begünstigendes Moment und es fände darin ihre grössere Häufigkeit auf den Alpenhöhen, selbst unter den Tropen (siehe die früher genannten Werke) ihre theil- weise Erklärung, wobei jedoch die übrigen meteorischen Einflüsse, vor allen die tonan- gebende Temperatur, berücksichtiget werden müssen. 3. Die Feuchtigkeit der Luft hängt mit ihrer Wärme so innig zusammen, dass eine getrennte Abschätzung ihres Einflusses auf die menschliche Gesundheit sehr schwer fällt. Die Curve der Lungenentzündung culminirt im April oder Mai, wo die Luft von ihrer Sättigungs- Dio Vertheilung auf die einzelnen Monate war folgende : Monate 1854 1855 185G Zu- sammen Monate 1854 1855 185G Zu- sammen Jänner .... 0 21 18 43 i 3 10 1 1 Februar .... 18 2 1 17 August .... o n 0 (!> 10 11 -10 September . . •1 l 7 18 <; lfl 10 Oktober .... :■• 3 8 Mal IC 14 4 84 November. . . 15 14 31 12 3 4 19 IJeccmbor. . . 11 11 18 40 Summe . 128 100 113 Vergleicht man die durch diese Zahlen gebildete Curve mit jener von Wien, so wird man an ihr eine Bestätigung des obigen Naturgesetzes finden, aber auch den Einlluss gewahr werden, welchen der mit der mehr südlichen Ortslage zusammenhängende Wittorungscharakter der einzelnen Monate ausübt. Ähnliches unter ganz anderen Verhältnissen weiset Windisch-Matrei in Tirol, das ich gleichfalls im Sommer des Jahres 1857 besuchte. Laut den gefälligen Mittheilungen des dortigen Gerichts arztes Dr. Kirchborger hat Windisch-Matrei eine Bezirks -Bevöl- kerung von etwas über 25,000 Seelen, liegt 3,122 Wiener Fuss über dem Meere und wird von Norden durch die Kette der Tauerngebirgo begrenzt, welche grosso Glctschermengen enthalten und besonders im Winter heftige und eiskalte Stürme in das Thal hinabsenden. Die Luft ist sehr trocken; die Wohnungen liegen meistens auf Sehuttkegeln oder in hohen Triften, die von starken aber trockenen Wäldern umgeben sind. Der Körperbau der ISowohnor ist ein äusserst kräftiger und die Sterblichkeit gering. 1852 1853 1854 1855 1850 Summe Geburten 01 48 41 47 52 = 219 Todesfälle 57 54 45 42 50 = 254 Todesfälle durch Pneumonie: Monate 1852 1853 1854 1855 1850 Zu- sammen Monate 1852 1853 1854 1855 1850 Zu- sammen 2 Juli Febru ar .... 3 2 7 August .... März J 4 7 September . . l 1 2 4 Octobor .... l 1 Mal November. . . l 8 4 1 1 Doeombor. . . 1 1 Summe . a 0 4 !l 30 11-8% aller Todesfälle waren durch Lungenentzündungen bedingt; iiire überwiegende Anzahl fiel in den Winter und Frühling, und CS ist dies Verhältniss um so bedeutsamer, weil nach Dr. Kirohberger's Versicherung die Anzahl der Erkrankungen eine sehr grosse, die Sterblichkeit aber auch bei dieser Krankheit eine ungewöhnlich massige ist. Dtnklchrlften dor mathom.-naturw. Cl. XVIII. Bd. Abhaudl. von Nichtmitgl. b 10 Karl II aller. grenze sehr entfernt , d. i. relativ trockener ist ; sie sinkt mit der zunehmenden Wärme noch mehr herab und erreicht in dem relativ trockensten August ihren tiefsten Stand ; aber gerade die wärmeren Monate zeichnen sieh durch den Reichthum an Niederschlägen aus, und in Wien (siehe mct. Tafel II) sind, wie überhaupt in Mitteleuropa, die Sommerregen vorherrschend. Also nicht die relativ geringere Feuchtigkeit, d. i. derjenige Zustand der Atmosphäre, wo sie vermöge ihrer höheren Temperatur noch grössere Mengen Wasser gasförmig aufzulösen ver- möchte , ist es , welcher mit dem Auftreten entzündlicher Zustände der Lungen zusammen- fällt, sondern ihre absolute Wasscrarmuth , welche bei der gleichzeitig niederen Temperatur der Sättigungsgrenze stets nahe bleibt, d. i. trockene, kalte Luft, welche absolut genommen nur sehr geringe Mengen gasförmigen Wassers enthält, begünstiget Lungenentzündungen; daher ihre Häufigkeit in den Wintermonaten, auf den Alpenhöhen trotz der auf den letzteren gleichfalls stattfindenden grösseren Niederschläge, wobei ich beispielsweise auf die vom Lombard mitgcthcilten Beobachtungen im Hospital des grossen Bernhard und die der meteorologischen Ccntralanstalt : Station St. Maria auf dem Wormser Joch (1268*9 Toisen Seehöhe) verweise. 4. Ein Blick auf die Windrose (mct. Tafel I) und Kranken-Tafel 1, a lehrt, dass in Wien die nördlichen Luftströmungen die vorwaltenden sind, und unter ihrer Herrschaft zu gewissen Zeiten Lungenentzündungen ziemlich häufig beobachtet werden. Bemerkens-werth sind in der Curvenreihe der Pneumonien die beiden Extreme: die Jahre 1846, 1S47, 1852 und 1853, in deren ersten die grösstc, in dem anderen die geringste Anzahl jener Erkrankungen vorkam. Im Jahre L846 waren in den ersten 8 Monaten des Jahres die nördlichen Winde in unun- terbrochener Herrschaft, die sie erst im September, Octobcr und November mit den südlichen th eilten und im Deeember in rein nördliche umschlügen. Die Zahl der Lungenentzündungen stieg bis auf 844, d. i. 3- 3% aller Erkrankten. Im Jänner des Jahres 1847 schlug der im vorhergehenden Deeember herrschende Nord- wind in einen südlichen um, drehte sich im Februar nach Nordwest und schwankte im März zwischen Nord und Süd, bis später die im ganzen Jahre vorwaltende nordwestliche Richtung sich feststellte. Die Zahl der Pneumonien betrug 785, d. i. 2-!)% aller Erkrankten. Im Jänner des Jahres 1852 war bei einer massigen Anzahl von Lungenentzündungen die südwestliche Strömung die herrschende , nahm im Februar die nordwestliche Richtung, und blieb unter raschem Steigen der Krankheiten im März und April eine rein nördliche, um im Mai wieder mehr gegen Westen sich zu drehen. Die Curve der Pneumonien erreichte in diesem Monate einer 1 0jährigen Beobachtung ihren höchsten Punkt. Die Zahl der Pneumonien im ganzen Jahre war 67G und betrug 3\1% aller Erkrankungen. Umgekehrte Verhältnisse weiset das entzündungsarme Jahr 1853. Im Jänner und Februar Südost, im März Nordwest, im April West, im Mai Südost die vorherrschenden Winde, und die Curve der Entzündungen erreichte ■ die halbe Höhe des vorhergehenden Jahres. Keine Nordwinde erhielten nie das Übergewicht, und vom September bis zu Ende des Jahres blieben die südöstlichen Strömungen vorwaltend und charakterisirten ausnahmsweise (Jas Jahr; die Anzahl der Lungenentzündungen erreichte nur 447 Fälle, d. i. 2-07% der Erkrankten. 5. Die Ozon-Beobachtungen umfassen freilich nur einen Zeitraum von kaum dritthalb Jahren, doch lässt die graphische Darstellung dieser kurzen Beobachtungszeit das Gesetz- Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 1 1 massige im Gange derselben, den nahen Zusammenhang mit der relativen Feuchtigkeit der Atmosphäre und den annähernden Parallelismus mit den entzündliehen Processen der Lungen nicht verkennen. Beachtungswerth ist, dass dieOzoncurve bereits im Februar culminirt, wäh- rend dies bei jener der Lungenentzündungen erst im April oder Mai stattfindet. Katarrhe der Athmungs Organe. (Tafel 2, a und b.) Der zehnjährige Gang der Lungenkatarrhe oder richtiger der Katarrhe der Ath- mungsorgane, vom fieberhaften Schnupfen bis zur katarrhalischen Erkrankung der Lungen zollen, ist aus dem folgenden Ausweise zu entnehmen. Die Entzündungen des Schlundes, der Mandeln und des Rachens sind nicht inbegriffen. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen Jänner 140 252 186 180 181 353 178 176 123 157 1920 120 219 119 116 140 207 113 119 112 139 1413 März 149 306 123 175 107 150 172 121 120 121 1610 1G0 273 115 159 165 126 159 163 80 122 1522 112 201 145 161 147 124 157 167 104 121 ( 1 39 Juni 122 191 32 98 103 139 97 98 100 92 1072 Juli 115 141 83 136 85 101 114 80 85 79 1019 93 160 69 112 81 74 112 78 81 69 929 15 209 63 80 75 77 62 77 50 63 771 Ootober 96 218 02 122 99 93 86 36 65 54 931 162 167 76 159 82 109 83 73 129 79 1119 December 139 106 81 145 110 95 129 99 121 149 1 2ä i Summe . . 1432 2503 1154 1643 1435 1654 1462 1287 1170 1245 14985 Laut den Jahresausweisen der k. k. Krankenhaus - Direction sind im obigen Zeiträume unter 223,328 Kranken 14,985 Fälle solcher Katarrhe beobachtet worden, d. i. bei 6-7% der Erkrankten wurden dieselben als das vorwaltende Leiden bezeichnet. Ehe ich mich in eine Beurtheilung der vorstehenden Tafel einlasse, glaube ich zwei die Vollständigkeit und Richtigkeit des ßeobachtungsmateriales kritisirende Bemerkungen vor- ausschicken zu müssen. Es ist bekannt, dass eine sehr bedeutende, ja die überwiegende Anzahl der Katarrhe nicht zur spitalärztlichen , ja überhaupt nicht zur ärztlichen Behandlung gelangt, weil die ärmere Menschenclasse den wenn auch heftig auftretenden, aber meistens mit raschem Fieber- nachlass verlaufenden Katarrh für unbedeutend hält, und in der Regel ohne ärztliche Hilfe überwindet, während der Schüttelfrost der Lungenentzündung und die bald nachfolgenden sch weren Zufälle sie gewöhnlich bald zu dem Arzt und in das Krankenhaus drängen. Dies ist der eine Grund, warum die angeführte Zahl der Katarrhe und daher ihr Verhältuiss zu den übrigen Krankheiten der Wirklichkeit nicht so genau entspricht , wie bei den Lungenentzündungen. Ein. fernerer Grund liegt darin, dass tuberkulöse Individuen zu Katarrhen am meisten geneigt sind, und es daher in jedem Einzelfalle dem behandelnden Arzte innerhalb willkür- licher Grenzen freisteht, bald mehr den katarrhalischen Process, bald mehr die gleichzeitig vorhandene und häufig angefachte Tuberkulose in seiner Diagnose zu bezeichnen. Die Grosso b * 12 Karl Hall er. der Zahlen bleibt dessenungeachtet eine so bedeutende, dass sie zur näheren Betrachtung auf- fordert. Vergleicht man die Curven der einzelnen Jahre (Tafel 2, a), so wird man zwar jenen strengen Parallelismus nicht finden, welcher die pneumonischen Linien auszeichnet, aber dennoch die gleichmässig bestimmte Richtung erkennen, in welcher die an Erkrankungen so ungleichen Jahrgänge verlaufen. Sie ist in der Durchschnitts-Tabelle (2, b) dargestellt. Die Katarrhe der Athmungsorgane culminiren im Jänner, vermindern sich merklich im Februar, erfahren aber im März eine abermalige, wenn auch unbedeutendere Steigerung, um vom April an, den Mai hindurch, langsam, im Juni rascher zu sinken, und im September den geringsten Stand einzunehmen, der vom üctober bis zu Endo des Jahres wieder massig aber stetig emporwächst. Vergleicht man die Gurve der Pneumonien mit dieser, so wird man die Ähnlichkeit und die Verschiedenheit beider bald gewahr werden. Gleich ist beiden die Salubrität des Spätsommers und Herbstes, nur ist sie gleichmässiger und andauernder bei der ersten als bei den Katarrhen, die schon im October häufiger werden und ihrem Höhenpunkte zueilen, auf dem sie bereits im Jänner anlangen, während die Pneu- monien erst im Mai culminiren, dafür aber um so rascher und plötzlicher schwinden. Uber den Zusammenhang der Katarrhe mit den Witterungs Verhält- nissen führt eine prüfende Betrachtung der meteorologischen Tafeln zu folgenden Aufschlüssen. 1. Die geringste Zahl der Katarrhe fallt in den September, dessen Temperatur der Mittel- temperatur des Jahres nahe steht und durch ihre Gloichmässigkcit ausgezeichnet ist; mit der nunmehr sinkenden Wärme vermehren sich auch die Katarrhe und erreichen im kältesten Monate des Jahres, im Jänner, ibren höchsten Stand, von dem sie zwar bereits im nächsten minder kalten Februar herabglciten, aber trotz der steigenden Wärme des Frühlings in diesem wieder etwas häufiger werden und erst beim Eintritt der vollen Sommerwärme auffallend und stetig abnehmen. Das Jahr 1847, ausgezeichnet durch die grössto Häufigkeit der Katarrhe (2503 Fälle, 9-5%), gehörte zu den kälteren, die Jahre 1848, 1854 und die Wintormonato des Jahres 1855 , die ärmsten an Katarrhen (1154 Fälle, 1170 Fälle und 1245 Fälle, 5-3%, 5-1%, 4-9°/ 0 ), zu den wärmeren Jahrgängen der zehnjährigen Beobachtungsperiode. In dem durch seinen milden Winter und Frühling, heissen Sommer und wärmeren Herbst hervorragenden Jahre 1846 (dem wärmsten aller) sank die Zahl der Katarrhe (1432 Fälle, 5-0%) unter den mittleren Durchschnitt (6*7%). 2. Bezüglich des schwieriger erkennbaren Einflusses des Luftdruckes verweise ich auf das bei den Lungenentzündungen Gesagte. Der durch auffallend höheren Luftdruck aus- gezeichnete Frühling und Herbst des Jahres 1854 und das durch hohe Barometerstände im Jänner und Deccmber gleichfalls hervortretende Jahr 1848 hatten die geringste Zahl von Katarrhen zu Begleitern, dagegen zeigt das an Katarrhen reichste Jahr 1847 im Jänner, März und November gleichfalls sehr hohen Luftdruck und mahnt zur vorsichtigen Abschätzung dieses meteorischen Moments. 3. Das durch die Menge seiner Katarrhe bemerkenswerthe Jahr 1847 gehört zu den relativ feuchtesten und auch durch den Reichthum seiner Niederschläge hervortretenden Jahrgängen. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Wiiterungs- Verhältnissen. 1 3 Relative hoho Feuchtigkeit, aber viel geringere Niederschläge charakterisirten nicht min- der das Jahr 1848, in welchem die Katarrhe in der kleinsten Menge erschienen; sie waren aber fast eben so sparsam im Jahre 1854, dem zwar relativ trockensten, aber durch stärkere Niederschläge ausgezeichneten Jahrgange. Diese geringen Andeutungen zeigen, dass die blosse Berücksichtigung der Feuchtigkeit in diesem oder jenem Sinne kein sicheres Urtheil gestattet; die meteorologischen Tafeln machen nur anschaulich, dass in dem relativ feuch- teren aber kälteren Monaten die meisten, in den relativ trockeneren aber wärmeren und mit den stärkeren Niederschlagungen verbundenen Sommermonaten die wenigsten Katarrhe vor- kommen, oder mit anderen Worten, dass die Temperatur, wie überall, das Massgebende ist. 4. Zwischen den Winden und der Häufigkeit oder Seltenheit der Katarrhe ist im Allge- meinen jener Zusammenhang nicht zu verkennen, den ich bereits bei den Lungenentzündungen angedeutet habe. Die nördlichen Luftströmungen begünstigen die Entwickelung der Katarrhe; sie erscheinen in geringer Anzahl , je mehr die südliche Eichtling zur vorherrschenden wird. Nachtheilig erweiset sich insbesondere der rasche Umschlag südlicher Winde in nördliche. Beachtungswerth sind in diesen Beziehungen die katarrh -reichen Jahrgänge 1847 und 1851 und die katarrh-armen und durch häufige südliche Winde ausgezeichneten Jahre 1853 und 1855. 5. Die Ozoncurven nähern sich zwar der Durchschnittslinie der Katarrhe; das Mini- mum beider fällt in die Ilerbstmonatc und ihre Ilöhenpunktc in die kälteren (d. i. relativ feuchteren) Monate. Die Zeit der Beobachtung ist eine zu kurze (2% Jahr) und die Messung des Ozongehaltes selbst noch eine ungenaue; es steht jedoch zu erwarten, dass eine mehr- jährige Beobachtung hierüber entscheidende, die bisherige Annahme bestätigende Aufschlüsse bringen wird. Ich mache bei dieser Gelegenheit auf die von dem scharfsinnigen Veteranen der Chemie, Professor Meissner, in der „Zeitschrift des österreichischen Ingenieurvereins" (VIII. Jahrg. 185G Nr. 1 versuchte Enträthselung dieses noch dunkeln Gegenstandes auf- merksam. Meissner betrachtet das Ozon als eine Auflösung des bereits bekannten Hydro- genhyperoxydes in feuchter Luft , erklärt dessen Entstehung in der Atmosphäre nach den in seinem „Neuen Systeme der Chemie" (Wien, 3 Bde., 1835 — 38) erörterten Grundsätzen, deutet die bei künftigen Ermittelungsversuchen zu beobachtenden Vorsichten an , und beleuchtet schliesslich die Experimente, welche vom Vereine für wissenschaftliche Heilkunde in Preussen bezüglich des Einflusses des atmosphärischen Ozon auf die menschliche Gesundheit angestellt wurden und zu völlig negativen Resultaten geführt haben. Lungentuberkulose. Sterblichkeit. (Tafel 3, a und b.) Der folgende Ausweis ist eine Darstellung des Ganges der Sterblichkeit bei der Lungentuberkulose in der zehnjährigen Beobachtungszeit. Dass hier nicht wie früher die Erkrankung selbst, welche unter verschieden bezeichneten Formen auftritt und manchmal sich verbirgt, sondern die in der Regel sicher erkannten Todesfälle als Elemente der Berech- nung gewählt und als die Grundlage weiterer Urtheile hingestellt wurden, bedarf vor dem Richterstuhle ärztlicher Erfahrung wohl keiner weiteren Erklärung. 14 Karl II aller. Monate 1840 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen 89 105 87 77 47 64 60 61 G7 84 711 91 128 82 56 60 67 82 57 77 77 777 103 1C1 104 84 101 83 70 92 96 139 10,'!;! 105 183 88 66 77 84 82 102 101 121 1009 Mai 118 1C4 100 79 96 97 94 97 96 149 1090 88 141 81 62 75 76 78 121 96 109 927 64 81 69 32 57 59 60 83 96 96 697 70 65 60 48 57 51 54 89 60 60 620 September G2 44 44 34 48 48 55 73 62 47 517 58 77 40 47 46 45 37 52 94 49 545 77 88 37 40 25 41 50 54 75 51 538 85 79 G2 40 59 40 49 50 66 07 603 Summe . . 1010 1316 860 065 748 755 771 937 | 986 1049 9097 Unter den 223,328 Kranken, welche im genannten Zeiträume im allgemeinen Kranken- hause behandelt wurden, ereigneten sieh in Folge von Lungentuberkulose 9097 Todesfälle, d. i. 4-1% aller überhaupt in Behandlung gewesenen erlagen der Lungentuberkulose. Die Wichtigkeit dieser Krankheit und ihr verderblicher Einfluss auf die Bevölkerung tritt noch ernster hervor, wenn man die Zahl der durch sie erfolgton Todesfälle mit der Gesammtsummc der Verstorbenen (== 30,499) vergleicht. 29'8%, fast ein Drittel aller tödtliehen Krankheitsausgänge verschuldet die Lungen- tuberkulose 1 ). Wer möchte das furchtbare Gewicht solcher Thatsachen verkennen und die Stimme der Wissenschaft unbeachtet lassen, die im Menschlichkeitsdrange auf die Ursachen der Krank- heit fort und fort hindeutet. <) Im Venediger Spitalo S. Giovanni o Paolo starben von 23,297 Krankon in den Jahren 1854, 1855 und 1856 an Lungentuber- kulose 234 (8'8% von 2649 überhaupt Verstorbenen), während das Wiener aligomeino Krankenhaus in der zehnjährigen Beob- achtungsperiode unter seinen Verstorbenen 29-8% Lungcnsüchtigo zählte. Mögen auch andere Umstände hieran/ von Finfluss gewesen sein, der Unterschied ist zu gross, um anders als zu Gunsten der klimatischen Verhältnisse gedeutet zu werden. Bemerkensworth ist auch der Gang der Sterblichkeit, welchen ich der Kürze wogen blos nach den >>ior Jahreszeiton andeute. Todesfälle durch Lungentuberkulose im Spitalo S. Giovanni e Paolo: Jahreszeiten 1.85 ! 1855 1856 Zll- "Winter .... L<7 26 15 CS Frühling . . . 18 14 15 47 Sommer . . . . 27 16 15 58 Kerbst 17 10 Gl Summe . 89 81 Gl 284 Übereinstimmend mit der geringeren Häufigkeit der Krankheit zeigt auch die Sterblichkeit in den einzelnen Jahreszeiten weniger Schwankungen ; die Mehrzahl der Todesfälle findet in den kälteren Monaten Statt und auffallend ist das günstigo Ver- hältniss des milderen und früher eintretenden Frühlings. Im rauhen und hochgelegenen Windisch-Matrei (3122 Fuss) in Tirol sind nach Dr. Kirch b er gor's Aufzeichnungen in den fünf Jahren 1852 — 1856 unter 254 Verstorbenen 20 Todesfällo durch Lungentuberkulose vorgekommen, d. i. 7-8%, mithin 1% weniger als in Venedig, viermal woniger als in Wien. Dr. Kirehb erger bemerkt, dass Tuberkulose in der Regel nur bei solchen beobachtet werde, die in der Frcmdo beschäftigt waren. Fast der vierte Theil der jüngoren männlichen Bevölkerung suche sein Brod in der Fremde, im Winter als Weber, im Sommer als Knappen oder Holzarbeiter. Unter der weiblichen Bevölkerung sei Tuberkulose sehr selten anzutreffen. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 15 Ein Blick auf eine den obigen Zahlen entprechende Curventabelle (Taf. 3, a) wird trotz der wechselnden Höhe der einzelnen Jahreslinien ihren nahezu parallelen Zug gewahr werden und in der Durchschnittstabelle (Taf. 3, b) den gesetzmässigen Gang dieser Sterblichkeit übersehen. Der Herbst ist für Lungenkranke die angefährlichste Jahreszeit, die bis in den Anfang des Winters hineinreicht; im Decembcr beginnen die Todesfälle schon häufiger zu werden, ihre Zahl nimmt im Jänner und Februar merklich zu, steigt aber im raschen Verhältnisse im Frühling uud erreicht im Mai ihren Culminationspunkt (auf doppelter Höhe des Herbstes), um eben so schnell im Sommer abzunehmen und ihrem tiefsten Stande zuzusinken. Vergleicht man diese Durchschnittslinie mit jener der Katarrhe und Lungen- entzündungen, so muss ihre Ähnlichkeit überraschen. Gleich ist bei allen die Salubrität des Herbstes, die Verschlimmerung des Winters, die Gefährlichkeit des Frühjahres und die rasche Wendung zum Bessern im Sommer. Auffallend und bemerkenswerth bleibt, dass im Mai, wo die Pneumonien culminiren, auch die meisten Tuberkulosen tödtlich enden, und es deutet dies auf die gemeinschaftliche Wurzel der pathologischen Vorgänge. Die grosse Ähnlichkeit der gesetzmässigen Aufeinanderfolge erlaubt auf analoge Entste- hungsbedingungen zurückzuschliessen und enthebt mich der Aufgabe, bei der Tuberkulose zu wiederholen, was ich bezüglich der Beziehungen der oben genannten Krankheiten zu den meteo- rischen Verhältnissen zu sagen vermochte. Ich beschränke mich daher auf einige Bemerkungen. Die grösste Sterblichkeit (1316 Todesfälle, 4*9°/ 0 unter 26,340 Behandelten) weiset das Jahr 1847, in welchem, wie früher bemerkt, die Lungenkatarrhe (absolut und. relativ) vor- herrschend waren. Sein Winter gehörte zu den kälteren, der Jahrgang zu den relativ feuch- teren, die Luftströmungen waren vorherrchend nördliche. Die geringste Sterblichkeit (665 Fälle unter 18,767 Kranken, 3-3°/ (l ) charakterisirte das Jahr 1849 mit milderem Winter, relativ mehr trockener Luft, aber mit gleichfalls herrschenden nördlichen Winden, die sogar häufig rein nördliche waren. Erwähncnswcrth ist noch das Jahr 1853, welches durch vorherrschende südliche Richtung seiner Luftströmungen sich auszeichnete. Lungenentzündungen gab es ver- hältnissmässig viel weniger, eben so Lungenkatarrhe ; die Sterblichkeit bei der Lungentuber- kulose sank jedoch nicht unter das Mittel. Bluthusten. (Tal'cl 3, p.) Ich schliesse die erste Krankheitsgruppe mit dem Versuche, zu ermitteln, ob nicht in dem bald häufigen, bald seltenen Auftreten des Bluthustens irgend eine Gesetzmässigkeit sich kund gebe, und ob zwischen ihm und den atmosphärischen Veränderungen eine Wechselwir- kung bemerkbar sei. i'er Bluthusten ist in der Regel der Begleiter der Lungentuberkulose; ohne allen Ver- gleich seltener erscheint er bei Herzkrankheiten, und nur ausnahmsweise im Gefolge anderer Krankheiten. Dieser innige Zusammenhang mit der erstgenannten Krankheit erschwert auch seine gesonderte Betrachtung, seine statistische Ausscheidung und weitere ätiologische Verwerthung. Aus diesem Grunde konnte aus dem bereits gegebenen Materiale weder in der einen, noch in der anderen Richtung ein massgebendes Urtheil geschöpft werden, und es ist dieses 16 Karl II aller. weiteren, sorgfältigen Beobachtungen anheim zu stellen. Das vorhandene Matcriale ist aber dennoch so bedeutend, dass es zur probeweisen Benützung einladet. In den zehn Jahresberichten des allgemeinen Krankenhauses finden sieh 1539 Fälle von Bluthusten aufgezeichnet. Ihre Verthcilung auf die Monate der einzelnen Jahrgänge und die Summen beider sind in der folgenden Ubersicht zusammengestellt. Die Tafel (8, c) ver- anschaulicht den Gang dieser bedeutungsvollen Krankheit in den einzelnen Monaten des Jahres nach einem zehnjährigen Durchschnitte. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen 21 20 25 1 9 8 9 11 15 15 137 14 17 11 4 12 9 4 22 15 8 116 19 IG 12 5 11 9 12 7 21 8 120 24 24 21 8 9 18 14 20 13 18 1 09 Mai 20 14 18 ;s 9 11 21 24 9 21 ISO 15 10 19 5 7 9 15 19 11 17 133 Juli 11 8 10 13 8 13 13 18 IG 7 117 18 22 25 20 9 8 18 13 19 13 105 19 ' 19 13 8 10 13 11 13 IG 9 131 14 14 9 0 0 5 11 11 13 12 101 24 14 7 15 5 12 9 8 8 104 December 13 10 2 (', 10 11 18 9 11 0 90 Summe . . 212 194 172 97 105 12G 155 169 107 142 1539 Diesem zufolge fiele das Minimum solcher Erkrankungen auf den December, im Jänner nähmen dieselben rasch zu , erreichten nach einem geringen Nachlasse der nächsten zwei Monate im April ihr Maximum, auf dem sie den Mai hindurch fast stationär blieben, um dann im Juni und Juli schnell abwärts zu sinken; im August träte jedoch eine zweite eben so hohe Steigerung ein, die bis zum October wieder verschwände. Dass diese Durchschnittslinie mit jener der Lungenentzündungen in ihrer ersten und grösseren Hälfte fast zusammenfällt, springt in die Augen und ist in pathologischer und ätio- logischer Hinsicht leicht zu begreifen ; verschieden jedoch und auffallend ist die zweite Stei- gerung im August. Bestätiget sich diese durch längere Beobachtung und absichtliche Aus- scheidung jener Fälle, in denen Bluthusten dio Haupterscheinung bei den neu eintretenden Kranken bildet, so wäre in den meteorischen Verhältnissen nach einer erklärenden Ur- sache zu forschen. Verminderung des Luftdruckes disponirt allerdings zu Blutungen, zumal wenn sie rasch erfolgt, wie es bekanntlich bei dem Besteigen der höchsten Gebirge, noch mehr bei Luftfahrten in bedeutenden Höhen beobachtet worden ist, und es ist jedenfalls bemerkenswerth , dass dio Gulmination des Bluthustens mit dem tiefsten Barometerstande im April zusammenfällt; allein von diesem Monate an ist der Luftdruck im beständigen Steigen begriffen , und nähert .sich bereits im August seinem hohen Herbststande. Es kann daher das allerdings noch nicht sichergestellte Iläufigcrwcrdcn des 15 Intimstens in der zweiten Hälfte des Sommers niehj auf Kechnung des Luftdruckes geschoben werden, und es läge viel näher, die andauernd hohe Temperatur zu beschuldigen, welche das Blut ausdehnt und den Schmelzungs process des tuberkulös inflltrirten Gewebes begünstigt. Uberblicken wir noch einmal die graphischen Darstellungen der Krankheiten der Athmungsorgane, so sehen wir sie alle hei Anfang des Winters zunehmen, und während Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterung s -Verhältnissen. 17 desselben oder im Frühling culminiren, dagegen mit der Sommerwärme rasch sich vermindern und im Herbste ihren tiefsten Stand einnehmen , um im nächsten Winter ihren Kreislauf von Neuem zu beginnen. So wie ihre Häufigkeit im mittleren Europa ein Charakterzug der gemäs- sigten Zone ist, so entspricht auch ihre winterliche Verschlimmerung dem von Mühry (S. 200) angedeuteten Gesetze ihrer geographischen Vertheilung. II. Rra n klieitsgr u p p e. Magenkatarrh. (Tafel 4, a.) Die zweite Krankheitsgruppe, welche die Erkrankungen der Verdauungsorgane umfasst, beginnt mit dem Magenkatarrh. Hierunter sind dem weitaus grössten Theile nach jene acut, mit und ohne Fieber verlaufenden Erkrankungen des Verdauungs-Apparates verstanden, Avelcho man früher mit G a s tricismus , einfaches gastrisches Fieber zu bezeichnen pflegte, — dem geringsten Theile nach aber jene Verschlimmerungen chronischer Magenleiden begriffen, welche mit keiner anderen erkennbaren Krankheit dieses Organes, wie z . ß. perforirendes Geschwür, Krebs, Strictur des Pylorus u. s. w. , oder der Leber, oder mit irgend einem anderen dyscrasischen Processe in Zusammenhang gebracht werden konnten, und wo sie die Haupterscheinung bildeten und den Kranken zum Eintritte in das Spital ver- anlassten. Es kann nicht in Abrede gestellt werden , dass unter dieser Bezeichnung Einzel- fälle enthalten sind , welche eine schärfere Diagnose zumal bei der Entlassung auszuscheiden und dem Typhus, organischen Magenkrankheiten oder anderen dyscrasischen Leiden anzureihen vermocht hätte; aber sie verschwinden bei der Grösse der Zahlen in der überwiegenden Mehr- heit richtiger Bestimmungen, und ihre Aufnahme ist durch die Gleichartigkeit der Erkrankung eben so gerechtfertigt als die Grippe des entschiedenen Phthisikers von der an sonst Gesunden hei der allgemeinen Zählung nicht getrennt werden kann. Im Laufe der zehn Beobachtungsjahre sind an den 223,328 Kranken 7506 solcher Magen- katarrhe behandelt worden, d. i. bei 3-3% aller Kranken. Die Zahlen derselben sind nach Monaten und Jahren geordnet folgende : Monate 184G 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1868 1854 1855 Zusammen Jänner 75 75 17 32 33 33 44 92 55 64 520 Februar 41 65 36 33 50 32 45 45 70 47 404 März Gl 115 61 59 88 36 53 46 70 61 650 April 79 75 57 32 54 41 39 47 65 71 5 CO Mai 127 93 7 7 44 60 42 79 63 91 67 743 105 G5 59 55 68 Gl 65 68 67 89 702 Juli 102 G4 95 65 74 63 86 93 83 85 810 August 104 125 83 37 78 53 84 95 77 134 870 75 113 50 G4 69 33 56 68 49 86 663 G5 56 40 49 38 35 36 49 104 70 542 November 47 Gl 29 38 25 32 31 40 G9 46 418 GG 93 41 46 23 42 40 29 73 m 564 Summe. . j 947 1000 645 554 660 503 658 735 873 931 7506 Die Tabelle (4, a) veranschaulicht den monatlichen Gang dieser Erkrankungsform nach einem zehnjährigen Durchschnitte. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XVIII. IUI. Abhandl, von Nlchtmitgl. c 18 Karl Hall er. Wir finden die kleinste Zahl solcher Erkrankungen im November, sehen sie im December merklich steigen, im Jänner und Februar wieder etwas, aber nicht bis zum tiefsten Stande zurücksinken, im März sich rasch erheben, um, nach einem geringen Nachlass während des April, im Mai noch höher zu werden; wir gewahren im Juni einen abermaligen aber geringeren Fall als im April, und sehen sie im Juli und August ihrem Culminationsp unkte zueilen, aber noch schneller in den nächsten zwei Herbstmonaten zu ihrem Minimalstande herabstürzen. Acute Gelbsucht. (Tafel 4, J.) Dem Magenkatarrhe nahe verwandt sind jene, bald mit, bald ohne Fieber, gewöhnlich mit heftigen Schmerzen in der Magengegend auftretenden acuten Formen der Gelbsucht, welche durch einen Katarrh der die Galle ausführenden Gänge bedingt sind und um so leichter und häufiger entstehen , wo eine chronische Schwellung der jene Canäle auskleidenden Schleim- haut, Gallensteinbildung oder irgend ein Entartungsprocess der Leber ihre Entwickelung begünstigt. Es ist erklärlich, dass unter der Bezeichnung Ikterus auch manche Fälle begriffen sind, wo blos die zu spät erkannte Bedeutung des Grundleidens ihre wissenschaftlich unge- nügende Stellung entschuldigen muss, dessenungeachtet bietet die folgende nach Jahren und Monaten geordnete Zusammenstellung aller beobachteten Fälle einiges Interesse. Monate 1 8 1 6 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zu8amme& 6 5 3 10 8 3 4 7 4 G 56 1 8 4 1 3 3 5 5 5 35 7 4 2 0 7 4 3 2 3 2 40 6 5 6 6 6 7 1 5 3 44 0 3 5 0 9 G 6 7 (0 10 71 I 4 1 3 G G 4 G 5 5 41 5 2 2 12 3 1 4 6 4 42 4 3 3 8 4 6 3 9 8 4 52 6 4 1 1 5 4. 2 3 2 G 34 3 8 2 6 5 1 2 3 4 3 37 5 1 1 7 1 1 1 s 4 8 34 4 3 3 1 4 2 10 4 31 Summe . . 53 45 27 Cl 65 47 41 G2 56 60 517 Bei 517 Kranken, d. i. bei 0-2°/ 0 aller Behandelten wurde Gelbsucht als vorwaltende Krankheitserscheinung und als Ursache des Spitaleintrittes bezeichnet. Der Ikterus gehört daher jedenfalls zu den seltenen Krankheiten. Der mittlere zehn- jährige Durchschnitt des Jahres beträgt 51 Fälle. Es ist vielleicht nur zufällig, dass das ereignissvolle Jahr 1848 nur 27 solcher Erkrankungen brachte, fast nur die Hälfte des Durch- schnittes, während sie sich in den Jahren 1.849 und 1850 mehr als verdoppelten, um dann wieder unter die Durchschnittszahl zu sinken. Die Durchschnittszahlen der einzelnen Monate sind in der Tabelle 4, b veranschaulicht. Ihre Schwankungen sind gering; es ist aber bemerkenswerth , dass die grössto Zahl solcher Erkrankungen (7) in den Mai und die ihr zunächst stehende (5) in den August fällt, von dort an aber herabsinkt und bis zum Jahresschlüsse auf gleicher Höhe (3) bleibt. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs - Verhältnissen. 1 9 Darmkatarrh. (Tafel 4, c.) Die Darmkatarrhe (Diarrhöen) liefern ein ansehnliches Contingent zu den jährlich vor- kommenden Erkrankungen. Die Zahlen der in den zehn Jahren und in ihren einzelnen Monaten vorgekommenen Fälle sind in dem folgenden Ausweise zusammengestellt. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen Jänner 9 20 11 38 20 27 26 24 29 61 265 11 18 22 67 39 17 40 27 24 56 321 11 29 14 29 29 20 41 24 23 65 285 17 41 14 14 26 26 36 18 18 45 255 Mai 8 31 11 17 30 34 29 18 21 38 237 19 19 13 37 31 19 30 28 24 53 273 Juli 23 13 9 52 96 23 52 45 29 74 416 August 28 29 39 44 54 32 41 32 56 161 516 37 24 21 66 29 46 28 27 19 138 435 Oetober 20 15 10 59 27 38 17 13 119 87 405 November 12 14 13 32 15 33 33 22 72 64 310 21 12 2 19 12 19 27 16 64 75 267 Summe. . 216 265 179 474 408 334 400 294 498 917 3985 Es ist unvermeidlich, dass unter ihnen einzelne enthalten sind, welche eine längere Beob- achtung als leichtere Typhen erkannt hat, und als der Buhr, ja selbst der Cholera angehörig, hätte ausscheiden sollen. Ihre Menge ist jedocli gewiss die geringere, kann die Bedeutung des Ganzen nicht beeinträchtigen, und trägt vielmehr bei, den Zusammenhang verwandter pathologischer Vorgänge von Neuem zu bestätigen. Laut obigem Ausweise sind innerhalb 10 Jahren 3985 Darmkatarrhe zur Beobachtung gekommen, d. i. bei aller Behandelten bildete die katarrhalische Erkrankung der Darm- schlcimhaut die vorwaltende Krankheitserscheinung. Vergleicht man die einzelnen Jahrgänge, so muss vor allem die Salubrität des Jahres 1848 in dieser Beziehung (blos 179 Fälle) auffallen, eben so die grossen Zahlen im Jahre 1849 und 1850, 1854 und 1855. Die Erklärung der letzteren ist in dem Umstände gegeben, dass während derselben die Cholera epidemisch geherrscht, und aller Orten, so auch in Wien, vor, während und nach derselben Diarrhöen und Dysenterien in unverhältnissmässig grösserer Anzahl erschienen. Die Tabelle (Nr. 4, c) veranschaulicht den mittleren Gang des Darmkatarrhs in den ein- zelnen Monaten auf Grundlage des 10jährigen Durchschnittes. Die Zahl der Darmkatarrhe ist klein in den "Wintermonaten, wird in den Frühlings- monaten April und Mai noch geringer , nimmt aber dann rasch zu und erreicht im August ihren C ulmin ationsp unkt, um von dort an langsam aber stetig abwärts zu sinken. Vergleicht man diese Durchschnittscurve mit jener der Magenkatarrhe, so wird man die Ähnlichkeit und die Verschiedenheit beider bald herausfinden. Gleich ist an beiden die geringe Erhebung der Wintermonate, die Höhe des Sommers und die Culmination im August; ver- schieden aber ihr Verhalten im Frühling und Herbst. c* 20 Kar l IL all er. Die Magenkatarrhe beginnen bereits im Frühling, wenn auch unter Nachlässen, merklich zu steigen, im Herbste aber rascher sich zu vermindern, während die Darmkatarrhe im Früh- linge ihren tiefsten Stand einnehmen, erst im Juli häufiger werden, aber im Herbste lang- samer abnehmen. Ruhr. (Tafel 4, d.) Der dysenterische Process ist in den Ausweisen des allgemeinen Krankenhauses in Wien nur sparsam vertreten. In der nach Jahren und Monaten geordneten folgenden Über- sichts-Tabelle der 10jährigen Beobachtungsperiode sind blos 383 Ruhrfäll o (bei ()•!% der Erkrankten) verzeichnet. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 ■ 1855 Zusammen 2 :s .■3 12 2 1 1 1 2 6 1 4 2 5 1) 1 10 32 2 9 5 5 1 10 5 37 ;s 5 1 ■A 2 5 .", 1 '2 Mai i 4 1 7 o 1 18 4 :s 2 2 :s 1 ;s o 5 25 Juli (1 2 4 1 4 l 4 t I 26 10 11 7 4 5 :i 1 s 3 4 56 7 5 5 7 1 ;s ;s 1 •10 7 8 1 15 4 l 2 <; 3 1 48 1 1 2 5 4 1 4 I!) 5 3 1 1 1 1 l 5 Ii '■2 1 Summe, . 49 46 26 48 41 29 31 33 31 4 9 383 Es wäre aber irrig zu glauben , dass ihre Anzahl so gering war, sie ist vielmehr in der Wirklichkeit grösser gewesen. Es wurde bereits früher bemerkt, dass unter den Darmkatarrhen gar manche Dysenterien enthalten sind, und es ist ferner zu erinnern, dass die Ruhr nicht so selten zu acuten und chro- nischen Krankheitsprocessen (Typhus, selbst Cholera, Tuberkulose u. s. w.) ohne nachweisbare äussere Veranlassung hinzutritt, bei letzterer zuweilen die tödtlichc Schlussscene bildet, und den Erfolg mancher anscheinend gelungenen, grösseren chirurgischen Operation plötzlich ver- eitelt. Alle diese Fälle verschwinden in den Ausweisen, weil die Erkrankungen, zu deren Verlaufe oder Ende die Ruhr kam, schon früher und anders bestimmt worden waren. Dessen- ungeachtet bleibt die Thatsacho stehen, dass als selbstständig auftretende Krankheit die Ruhr verhältnissmässig selten ist. Prüft man die einzelnen Jahrgänge, so ergibt sich blos eine mittlere Zahl von 38 Fällen, welche die Cholerajahre 1849, 1850 und 1855, aber auch die Jahre 1846 und 1847, in wel- chen keine Cholera herrschte, bedeutend überstiegen, während im Jahre 1854, welches 988 Cholerakranke brachte, nur 31 Dysenterien in dem Berichte aufgeführt werden. Der monatliche Durchschnitt ist in der Tabelle (4, d) ersichtlich gemacht; und mag es bedenklich erscheinen, aus so kleinen Zahlen Mittclcurvcn zu ziehen, so spricht doch ihre grosse Übereinstimmung mit jener der Darmkatarrhe (das Culminiren im August und ihre herbstliche Höhe) für die annähernde Richtigkeit. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs - Verhältnissen. 21 Bevor wir zur nahe liegenden Cholera übergehen, welche als "Weltseuche eine geson- derte Beleuchtung beansprucht, sei es uns erlaubt, einen meteorologischen Bückblick zu machen. Der Zusammenhang der so eben bezeichneten Krankheiten , wie ihn die Curven der Tafeln (4 , a , b, c und d) veranschaulichen, entspricht uralter klinischer Beobachtung und weiset auf einen gemeinschaftlichen Ursprung, der wohl nirgends anders als in den Tem- peraturs-Verhältnissen gesucht werden darf. Die Erkrankungen des Verdauungsapparates sind vorherrschend Kinder der wärmeren Jahreszeit; sie keimen mit der Wärme des Frühlings und kommen auf der Höhe des Sommers zur Blüthe, in welchem, so wie im Herbste, ihre bedenklichste Frucht, die Dysenterie, sich her- ausbildet ; und wie sie in den wärmeren und heissen Gegenden der Erde die vorherrschenden sind, die Dysenterie dort die Tuberkulose vertritt, entspricht auch ihre bei uns in den Sommer und Herbst fallende Verschlimmerung ihrer geographischen Ausbreitung. Cholera. (Tafel 5.) Die Cholera erschien vor 26 Jahren zum ersten Male in Wien. Obgleich ich mich in dieser Schrift auf den 10jährigen Zeitraum von 1846 — 1855 beschränke, glaube ich dennoch die früheren Cholera-Epidemien aus später klar werdenden Gründen mit wenigen Worten erwähnen zu müssen. Laut dem Berichte des damaligen nieder-österreichischen Landesprotomedicus Kegie- rungsrathes Dr. Knolz: „Sammlung der Sanitäts -Verordnungen , VII. Band, Wien (1834)" zeigten sich die ersten vereinzelten Cholerafälle zwischen dem 10. und 15. August des Jahres 1831 im Innern der Stadt; in der Nacht vom 13. auf den 14. September aber erschreckten plötzlich häufige Erkrankungen die mit der Seuche noch unbekannte Bevölkerung, und man zählte zu Ende des Monats bereits 13(50 Kranke; die Epidemie erreichte bis 31. October ihre Höhe; die Zahl der Fälle in diesem Monate betrug 1875; im November sank sie auf 755, und im Dccember auf 103, welchen im Jänner des Jahres 1831 blos 31, im Februar 7 und im März 4 sich nachschleppten, mit denen die Krankheit erlosch. Die Epidemie dauerte im Ganzen, ungerechnet die Vor- und Nachzügler, vier Monate; die Summe aller Erkrankten in der Stadt und den Vorstädten war 4135, von denen 1979 gestorben sind. Die Epidemie des Jahres 1832 glich dem Wiederauflodern eines noch nicht völlig erstickten Feuers, wie die Krankenzahlen der einzelnen Monate nachweisen. April 12, Mai 74, 'Juni 522, Juli 889, August 1500, September 143, in welchem Monate die Krankheit verschwand, nachdem sie im Ganzen in der Stadt und den Vorstädten 3440 Erkrankungen und 1970 Todesfälle veranlasst hatte. Es folgte nun eine 3jährige Pause, welche blos durch wenige sporadische Fälle unter- brochen wurde, bis im Jahre 1836 eine neue und viel stärkere Epidemie den Zweifel ; "i der Ausdauer der exotischen Krankheit auf unserem Boden und in unserem Klima zerstörte. Bereits im Jänner des Jahres 1836 traten einzelne (8) Fälle auf; ihre Zahl stieg im Februar auf 33, sank im März auf 16, im April wurden 27 , im Mai 69 beobachtet, im Juni 22 Karl Ilaller. gewann die Seuche eine epidemische Ausbreitung (667) , die im Juli mit 2813 Erkrankungen ihren höchsten Stand erreichte, im August sich schon etwas verminderte (2269), im September noch mehr abnahm (1645), im October 259 Erkrankungen veranlasste und im November mit 27 erlosch. Es erkrankten in der Stadt und den Vorstädten im Ganzen 7833, von denen 2316 gestorben sind. Die Epidemie des Jahres 1836 war die stärkste vor allen. In den nächsten 9 Jahren von 1837 bis 1846 blieb — - vereinzelte Fälle ungerechnet — das Gebiet der Stadt Wien von dieser Seuche verschont. Das Schicksal der weiteren 10 Jahre nach den Beobachtungen des allgemeinen Kran- kenhauses, ohne Rücksicht der in anderen Spitälern verpflegten Cholerakranken, ist aus dem folgenden Ausweise ersichtlich und in der Tabelle 5 graphisch dargestellt. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen 1 14 15 1 18 49 10 1 11 1 1 2 1 1 4 1 19 1 3 2 1 27 2 75 6 1 2 2 16 104 Juli 3 1 75 52 5 1 8 59 199 9 4 3 108 183 4 10 1 4 401 727 3 1 1 59 G8 7 4 2 20 261 426 2 9 97 19 1 G71 73 872 1 54 5 1 18ü 10 257 Dccember 1 1 1 42 1 100 2 148 Summe . . 20 11 i 372 502 51 24 10 988 843 2825 Das Jahr 1846 brachte 20 Erkrankungen, von denen 16 in den Sommer und Herbst fielen. Das Jahr 1847 zählte deren 11 (davon 7 im Sommer und im Herbste). Das Jahr 1848 hatte gar nur 4 (3 im August, 1 im September). Das Jahr 1849 drohte gleich bei dem Beginne mit einer Cholera-Epidemie: im Jänner 14, im Februar 10 Fälle, die plötzlich versiegte, um im Mai wieder zu steigen, im August zu culminiren und bis gegen den Winter völlig zu versehwinden. Summe aller Fälle 372. Im Jahre 1850 wurden erst im Juni mehrere Cholerafälle beobachtet, welche sich aber rasch zu einer nicht unbedeutenden Epidemie steigerten, die im August ihren höchsten Punkt erreichte, den Herbst allmählich abnehmend andauerte, und im Winter (Februar 1851) voll- kommen erlosch. Gesammtzahl der Fälle 502. Im Jänner des Jahres 1851 zählte man noch 16 Fälle, ein Nachhall der vorjährigen Epidemie, dann trat eine mehrmonatliche Pause ein, der zu Ende des Sommers eine kleine Epidemie nachfolgte, welche im October culminirte und bis zum Winter verschwand. Summe aller Fälle 51. Im Jahre 1852 gab es 24 Kranke, grösstentheils während einer unbedeutenden Sommer- Epidemie (davon im Juli 5, August 10, September 4 Fälle). Die Volkskranlcheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterung s- Verhaltnissen. 23 Im Jahre 1853 wurden blos 10 Cholerafälle vom Frühling bis Anfang des Winters beobachtet. Desto verhängnissvoller war das Jahr 1854. Nach einem Winter ohne alle Spuren von Cholera, tauchten im Frühjahre und Sommer einzelne Cholerafälle auf, die sich zu Ende September augenscheinlich vermehrten und mit einem Schlage zu einer heftigen Epidemie erhoben, welche am 21. October culminirte, von da, wenn auch unter kleinen Nachschüben, sich verminderte und im Februar 1855 völlig erlosch. Gesammtzahl der Fälle 988. Vergleicht man die Epidemie des Jahres 1854 mit jener des Jahres 1831, die ich oben in ihrer monatlichen Bewegung andeutete , so wird man die grosse Ähnlichkeit beider nicht verkennen. Zeichnet man die Curve des Jahres 1831 in die Tafel 5, so wird der Paral- lelismus beider in die Augen springen. Dasselbe gilt von der Epidemie der Jahre 1832 und der nun folgenden des Jahres 1855. Auch diese war gleichsam ein sommerliches Erwachen der in Winterschlaf versunkenen Epi- demie des vorhergehenden Jahres. Die letzte Erkrankung in derselben fand im Februar 1855 Statt, im April und Mai wurde je ein Fall beobachtet, im Juni schon 16 , im Juli 60 und im August 410, von welcher Höhe sie langsam aber stetig abnahm und im Winter vollkommen aufhörte. Gesammtzahl der Fälle 843. Ein Blick auf die graphische Darstellung der Cholera- Epidemien führt zu folgenden Ergebnissen : et) Der Winter bringt keine Cholera-Epidemien ernsterer Bedeutung, und die vom Sommer oder Herbst in ihn hineinragenden erlöschen. b) Einzelne Cholerafälle im Frühlinge oder beginnenden Sommer sind beachtungs w erthe Erscheinungen; sie können spurlos verschwinden, aber sie waren auch stets die mehrwöchentlichen Vorboten nachfol- gender grösserer Epidemien. c) Die epidemische Cholera ist eine Krankheit des Sommers und Herbstes, ihr e H ef tigkoit erschöpft sich binnen wenigen Wochen, und die Dauer im Ganzen überschreitet selten vier Monate. Tn diesen Bemerkungen ist auch dasjenige enthalten, was ich mit Zuverlässigkeit über die Beziehungen der Cholera zu den meteorischen Verhältnissen auszuspre- chen wage. Uber das Cholera-Agens gibt es nur Vermuthungen ; Thatsache ist, dass zur Entwicklung und Vervielfältigung dieser Keime eine höhere Temperatur begünstigend, andauernde Kälte beschränkend einwirkt. Die Cholera-Literatur des mittleren Europa liefert dafür trotz mancher scheinbarer Ausnahmen zahlreiche Belcffe. Von geringer, vielleicht keiner Bedeutung erscheinen dagegen im Ganzen und Grossen die anderen meteorischen Einflüsse. Ich will nur zweier gedenken, die als cholerafördernd angeschuldigt wurden, des Luft- druckes und des Ozons. Ein russischer Arzt F. X. Poznanski hat in einer im Jahre 1856 zu Petersburg erschienenen Schrift : „ De la nature, du traitement et des pre'servatifs du Cholera, avec une table grcipluque de V etat barometrique ä 8t. Petersburg pendant les anne'es 1830 — 1853 U nachzuweisen 24 Karl Maller. gesucht, dass ein andauernd hoher Luftdruck die Cholera-Entwiekclung, wenn nicht bedinge, doch begünstige, und die Erscheinungen derselben erklärlich ma c he. Wer die Tafeln des Luftdruckes mit den Cholera- Jahren zu vergleichen sich die Mühe nehmen will, wird diese Hypothese unbegründet finden. Es genügt, die Jahre 1849, 1850, 1854 und 1855 zu betrachten. Im Jahre 1849 (mit 372 Cholerakranken) zeigte das Barometer im Februar eine unge- wöhnliche Höhe, die Cholera fiel aber in den Sommer und Herbst mit mittlerem Luftdruck. Das Jahr 1850 (mit 502 Kranken) zeichnete sich allerdings durch hohen Luftdruck im Herbste aus, aber die Cholera culminirte bereits im August, hielt aber Tanger als gewöhnlich bis in den Winter an, während das Barometer bereits im October den tiefsten Stand der 10jährigen Beobachtungsperiode einnahm, dagegen im November, noch mehr im Deccmber unter gleichzeitiger Abnahme der Cholera über den mittleren Monatsstand sich erhob. Das Jahr 1854 (mit 988 Cholcrakranken) charaktcrisirte sich allerdings durch hohen Luftdruck, doch fand dies bereits im Frühjahre Statt, wo es keine Cholera gab, und vom hohen Octoberstand, wo die Epidemie culminirte und bis in den Winter hinein dauerte, sank es tiefer als sonst. In der ersten Hälfte des Jahres 1855 war der Luftdruck andauernd gering, die Epidemie (843 Cholerakranke) begann früher als gewöhnlich und culminirte allerdings bei ziemlich hohem Luftdrucke, der bei der im September bereits merklichen Abnahme der Krankheit noch höher stieg. Es ist richtig, dass die Cholera-Epidemien mit dem regelmässigen sommerlichen Steigen des Luftdruckes bis zur herbstlichen Höhe zusammenfallen, aber es ist eben so wahr, dass sie diese häufig überdauern und bei der abermaligen winterlichen Vermehrung des Luftdruckes zu erlöschen pflegen. Die Erklärung der Krankheitssymptome, als Vorboten oder Begleiter der Cholera, aus dem gesteigerten Luftdrücke, ist hier nicht der Ort näher zu beleuchten; es sei mir nur gestattet, zu bemerken, dass manche derselben, aufweiche Poznanski einen besonderen Werth legt, wie z. B. die Verlangsamung des Pulses, nicht blos bei der Cholera, sondern auch in Typhus-Epidemien häufig beobachtet worden sind, und letztere insbesonders die sogenannte fieberfreie Zeit der Wechselfieber, namentlich mit Quartan-Typus, kennzeichnet. Die Verminderung des Ozongehaltes der Atmosphäre soll der Entwickelung der Cholera förderlich sein. Die Ozonbeobachtungen sind zu kurz , um entscheidend darüber abzuurtheilen. Es ist jedenfalls bemerkenswerth , dass die Cholera -Epidemien derjenigen Jahreszeit eigentümlich sind, in welcher der Ozongehalt in beständiger Abnahme begriffen ist und seinem tiefsten Stande sich nähert, aber wir müssen bedenken, dass dies überall stattfindet, wie die ozonometrischen Stationen der meteorologischen Centraianstalt auf den entferntesten Punkten des Kaiserstaates nachweisen , und zwar ohne gleichzeitiges Herrschen von Cholera oder anderer epidemischer Krankheiten, und dürfen endlich den nahen Zusammenhang des Ozons mit der relativen atmosphärischen Feuchtigkeit nicht vergessen. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 25 III. Kran k Ii eitsgrup p e. Skorbut. (Tafel 6, a und b.) Die Reihe der dritten Krankheitsgruppe eröffnet der S k o r b u t. Die Wahrnehmungen der 10jährigen Beobachtungsperiode sind aus dem folgenden Ausweise zu entnehmen. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen 3 1 4 7 1 3 2 2 3 26 29 Februar '2 2 5 2 1 3 6 3 6 März . . 2 10 7 4 10 9 9 3 12 66 123 5 46 5 5 7 18 8 11 5 13 Mai Jun i . . 4 105 5 7 5 26 17 15 12 20 216 2 89 5 17 7 33 26 33 13 25 250 Juli 7 71 1 8 8 13 21 22 5 16 172 August 1 6 1 5 8 5 6 3 5 37 September 4 2 3 5 3 1 3 21 October 3 3 1 2 1 2 1 8 2 18 November 4 2 1 1 3 1 1 1 3 17 Dcccmber 1 2 1 1 4 5 14 Summe. . 33 337 39 SO 42 115 1 97 109 55 112 989 Die Gesammtzahl der Fälle beträgt 989, d. i. 0-4% aller behandelten Kranken; sie war aber in der Wirklichkeit grösser; denn sie enthält nur diejenigen Kranken, welche mit ent- wickeltem Skorbut dem Spitale zuwuchsen, ohne Rücksicht jener skorbutischon Zufalle, die zu gewissen Zeiten bereits anders bezeichnete Krankheitsprocesse complieirten, oder wenn auch beim Eintritte der Kranken schon vorhanden, von untergeordneter Bedeutung erschienen. Ein Blick auf die Tafel (6, a) zeigt trotz der Verschiedenheit der einzelnen Jahrgänge den Parallelismus der Curven: die Salubrität des Winters, die Entwickelung der Krankheit bei beginnendem Frühlinge, ihre Culmination zu Anfang des Sommers, die rasche Abnahme in der zweiten Hälfte desselben und das Verschwinden im Herbste. Die Durchschnittscurve der Tafel (G, b) veranschaulicht diesen alljährlichen Gang in den einzelnen Monaten. Ich habe während einer fast 12jährigen Dienstleistung im ehemaligen nied. österr. Pro- vinzial-Strafhauso in der Leopoldstadt zu Wien eine reiche Gelegenheit gehabt, den Skorbut ZU beobachten und ihn stets denselben Gang einhalten gesehen. (Siehe Ärztl. Bericht über das k. k. n. ö. Pronvinziai-Strafhaus in Wien während des Militärjahres 1842 — 1843, von Dr. K. Ha Her, Primarärzte.) (Med. Jahrbücher des k. k. österr. Staates. Neueste Folo-e 40 bis 41. Band. Wien 1844, S. 208 — 211.) Indem ich die allgemein giltige Ansicht theile, dass die wesentlichen Erscheinungen der Krankheit aus mangelhafter Ernährung und ungenügender Unterhaltung des Athmungsprocesses entspringen, und darum ihre Häufigkeit in den schlecht ventilirten Gefängnissen älterer Zeit, Donkschriften der mathem.-naturw. Ol. XVIII. Bd. Abhandl. von Nicktmitgl. ,j 26 Kar l IT all er. auf Schiffen und in den Wohnungen der Armuth erklärlich finde, kann ich dennoch die Macht der meteorischen Einflüsse nicht verkennen, welche ihr jährliches Kommen und Verschwinden begünstigen. Vergleichen wir die Mittelcurvc des Skorbuts mit jener der Temperatur, so muss uns die grosso Ähnlichkeit beider auffallen, und wir begegnen der Thatsacho, dass die allmählich steigende "Wärme des Frühjahrs bei sonst gleich bleibenden Verhältnissen die Entwicklung des Skorbuts begünstiget, so wie die Kälte des Winters schützend entgegenwirkt. Wie aber bei einer Temperatur unter Null oder wenige Grade darüber der Skorbut keine grössere Verbrei- tung und Stärke zu gewinnen vermag, so sehen wir andererseits ihn schon im Juni seinen höchsten Stand einnehmen , im noch heisseren Juli merklieh geringer werden und in dem fast eben so warmen August bereits zur Tiefe des Winters herabstürzen. Wir müssen daher anerkennen, dass eine anhaltend höhere Temperatur (zwischen 14 bis 16° R. im Mittel) die Entstehung skorbutischer Zufälle beschränkt, und werden zur Berück- sichtigung eines anderen meteorischen Momentes, nämlich der Feuchtigkeit, geführt, deren nachtheiliger Einfluss bei gleichzeitig minderer Temperatur durch die Erfahrung längst nachgewiesen wurde. Erhellt ein solcher Zusammenhang schon aus dem allgemeinen Charakter der Jahres- zeiten in ihrem Verhalten zur Häufigkeit oder Seltenheit dos Skorbuts, so wird er noch deutlicher, wenn man die einzelnen Jahrgänge in dieser Beziehung prüfend verfolgt. Die Feuchtigkeitsmessungen des Jahres 1846 sind leider unvollständig , doch ist aus den Aufzeichnungen zu entnehmen., dass der Winter 1846/47 ungewöhnlich feucht war, und der Frühling und die erste Hälfte des Sommers 1847 durch relative Feuchtigkeit und reichliche Niederschläge sich auszeichneten. In ihnen gewann der Skorbut in der 10jährigen Beobach- tungsperiodo die stärkste Verbreitung. Nicht unbedeutend waren die Skorbut-Epidemien der Jahre 1851 und 1853. Der Winter 1850/51 und das Frühjahr 1851 gehörten zu den feuchteren Jahrgängen, sowohl in relativer Beziehung, als durch die Menge der Niederschläge. Dasselbe gilt von dem Winter 1852/53 und dem Frühling 1853. Im Jahre 1848 und 1850 gab es wenige Skorbutkranke. Der Winter 1847/48 war relativ ziemlich feucht, aber die Menge der Niederschläge massig und dio ungewöhnliche Wärme des schönen Frühlings der Verdampfung sehr günstig. Im Winter 1849/50 sank im November und Deccmber die relative Feuchtigkeit und der Niederschlag unter das Mittel, die erstere blieb jedoch im ganzen Frühling merklich über demselben; dio Niederschläge des Jänner und Februar waren reichlich, verminderten sich aber rasch, bedeutend und stetig im März, April und Mai, und dio angemessene Temperatur der letzten Monate förderte die schnellere Trocknung des Bodens. Wechselfieber. (Tafel 7, a und b.) Die Zahlen der im letzten Jahrzehend im allgemeinen Krankenhause behandelten Wech- sel f i e b e r sind fo igei ide : Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 2 7 Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen Jiinncr 14 26 18 17 29 34 10 21 18 18 205 Februar 13 20 17 19 50 24 7 8 12 19 189 34 40 36 36 71 42 12 17 29 24 341 78 107 62 79 108 85 25 26 63 32 605 Mai 89 107 106 151 86 129 32 33 133 64 930 Juni oo 103 KR 7 A O Ci Q<± Ui 47 yo V\J 731 i Ol Juli 01 55 82 III 61 57 33 20 68 39 577 August 87 53 74 64 71 48 28 45 56 3'7 563 September 125 47 75 110 74 33 37 73 49 40 003 88 84 74 114 58 29 18 66 26 70 617 48 57 28 53 38 20 24 56 45 48 417 31 21 12 43 29 14 16 38 9 39 252 Summe 731 720 672 867 757 609 268 440 596 490 6150 Die Form der Krankheit erleichtert ihre Diagnose und die Aufzählung dürfte eine voll- ständige sein; sie bedarf aber einer aufklärenden Berichtigung. Der ungarische Krieg im Jahre 1849 brachte grosse Truppenmassen in die Nähe der Hauptstadt und mit ihnen viele Kranke. Ihre Verpflegung forderte ausserordentliche Hilfsmittel und das allgemeine Kranken- haus übernahm einen nicht unansehnlichen Theil derselben. Es lässt sich im Vorhinein ver- muthen , dass sich darunter viele Malariakranke befanden. Die Nachwehen dieser Ereignisse waren auch im Jahre 1850 noch von einigem Einflüsse auf die Zahl der Wechselfieberkran- ken. Selbst auf den Sümpfen vor Venedig entstandene Wcchsclfieber waren in nicht wenigen Fällen bei aus dem Militärverbando entlassenen Wienern Gegenstand spitalärztlicher Behand- lung; der durch die Eisenbahnen immer näher rückende ungarische Boden liefert von Jahr zu Jahr immer grössere Mengen durch ihn Erkrankter in die hiesige Anstalt, — sämmtlich Umstände, welche bei der ätiologischen Deutung der Zahlen nicht ausser Acht gelassen wer- den dürfen. Die Gesammtsumme der beobachteten Fälle (Tafel 7, a) beläuft sich auf 6150, d.i. 2-7% aller Kranken. Ihre Vertheilung auf die einzelnen Jahrgänge ist eine sehr ungleiche; die Zahlen schwanken zwischen den beiden Extremen 867 (im Jahre 1849) und 268 (im Jahre 1852) und betragen im mittleren Durchschnitte 615. Trotz dieser Ungleichheit wird ein aufmerksames Auge den annähernden Parallelismus der Curven bald herausfinden. Das Gesetz der Aufein- anderfolge ist in der Durchschnittscurve der Tafel (7, b) veranschaulicht. Sie bildet zwei Erhebun- gen, deren erste und bedeutend höherovom tiefsten Punkte (im Februar) rasch zur Mai-Spitze emporsteigt, während die zweite, viel niedere, im September stattfindet, im October langsam abnimmt, dann aber rasch zum tiefsten Winterstande herabsinkt. Es ist ein Bild der Frühlings- und Herbstfieber, aber ein durchschnittliches: denn es hat O 7 7 Jahre gegeben, wo die herbstliche Steigerung die Frühlingshöhe überragte, z. B. die Jahre 1846, 1852, 1853 und 1855, oder umgekehrt, wie im Jahre 1850, ganz fehlte oder, wie im Jahre 1854, nur schwach angedeutet ist. Das Ungewöhnliche des Jahres 1849 war auf die Gestalt der Mittelcurve von vorzugsweise bestimmendem Einfluss ; die letztgenannten Umstände und die grossartigen Eisenbalmbauten in Ungarn, welche z. B. von Mohacs im Herbste und im Winter des Jahres 1856 Wcchsclfieber und Wechselfiebersiechthum den Spitalärzten zur Behand- lung überliessen, werden es noch eine Reihe von Jahren erschweren, wo nicht unmöglich d» 28 Karl Ilaller. machen, die "Wien und seiner näheren Umgebung angehörigen Malariakranken richtig abzuschätzen. Dies hindert aber nicht im Ganzen und Grossen die ätiologische Verwcrthung der patho- logischen Thatsachen. Die "Wechselfieber sind Erzeugnisse dos Bodens, und könnten daher richtiger, wie Mühry bemerkt, Boden- als Malariakrankheiten genannt werden. Die Verbreitung dieser Keime durch die Luft ist vielmehr eine beschränkte und auf eine geringe Höhe über den Mutterboden gebunden. Auf diesen üben aber zwei einander gegenseitig -wieder bedingende meteorische Ein- flüsse eine grosse Wirkung: Wärme und Feuchtigkeit, die Brüter aller pflanzlichen Bildungen. Wir sehen die Wechselficber mit der steigenden Wärme des Frühlings und der gleich- zeitig aufwachenden Pflanzenwelt sich vermehren und in der austrocknenden Hitze des Sommers sich vermindern ; im Herbste, dessen Temperatur der des Frühlings sich nähert, aber geringere Tagesschwankungen als dieser hat, von Neuem auflodern und in der Kälte des Winters mit der Vegetation ersterben. Dass die Temperatur nicht das allein Bestimmende auf dem Malariaboden ist, sondern wie in der Pflanzenwelt dessen Feuchtigkeit einen eben so wichtigen oder vielmehr unerläßlichen Factor abgibt, ist eine längst bekannte Erfahrung, welche in den Tropenländern die Wirkung der senkrechten Sonnenstrahlen um so gefährlicher macht, je weniger es in den grossen Stromgebieten an der erforderlichen Feuchtigkeit fohlt 1 ). Die Abschätzung der einzelnen Jahrgänge in diesen Beziehungen ist aus den früher angeführten Umständen kaum möglich, und bei den Jahren 1846, 1847 und 1848, wo dies zulässig erschiene, sind die Schwankungen, so wie die Zahl der Jahre selbst zu gering, um richtige Schlüsse zu gestatten. Eine Ausnahme wäre nur bei dem Jahre 1852 räthlich, welches von jenen Umständen minder becinflusst, durch die geringe Zahl seiner Wechselficber (268) auffällt. Die Temperatur der Frühlingsmonate März und April blieb unter dem Mittel, und die Niederschläge erreichten bis zur Hälfte des Sommers kaum die Hälfte des Durchschnitts und näherten sich, ihm erst im Herbste, wo die Wechselfieber etwas häufiger als im Frühjahre beobachtet wurden. Typhus. (Tafel 8, a und b.) Eine der Hauptaufgaben spitalärztlicher Thätigkeit liefert der Typhus. Sein Auftreten in der 10jährigen Beobachtungsperiode lehrt folgende Übersicht: l ) Die Bedingungen zur Entwiekelung der Wechselficber finden sich nicht blos an den Strömen und Sümpfen dor Niederungen; ich begegnete 'ihnen auf sehr bedeutenden Höhen in den österreichischen Oebirgsliindcrn und in der Schweiz. Als ich im Sommer 1857 üher das Stilfscr Joch nach Tirol hinabstieg, erzählte mir der Wundarzt zu Prad im Etsehthale, Wolf, dass in den letzten Jahren die Wechselficber nicht blos häufiger und schwerer heilbar geworden, sondern selbst in den höchst gelegenen Hütten vorgekommen seien, wobei es freilich unentschieden bleibt, ob sich deren Bewohner den Keim der Krankheit nicht unten im Thalc geholt haben. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 29 Monate Jänner . . . Februar , . März April Mai Juni Juli August . . . September Octobcr . . November. I 'i'ccnil.cr . 1840 102 77 99 114 198 1 IG 150 170 218 159 121 130 Summe . 1090 18-17 149 175 300 245 254 210 185 158 154 192 158 200 2329 1848 247 179 248 127 155 113 94 73 77 54 38 10 1415 1849 1850 40 94 53 G3 57 74 92 80 117 90 112 158 1012 131 129 107 52 37 41 02 73 51 47 27 25 782 1851 18 21 28 17 24 20 19 34 51 32 30 4G 1852 30 25 53 28 32 38 54 58 44 43 35 125 3 lo 505 1853 333 87 G3 28 28 00 139 103 127 53 23 29 1079 1854 1855 52 09 Gl 50 54 70 72 56 81 119 159 127 Zusammen 157 121 233 137 107 79 100 130 129 01 99 462 97G 1824 1259 980 1251 867 94G 803 973 947 1049 850 802 L312 12105 Es wird zugegeben, class in den angeführten Zahlen Fälle enthalten sind, welche bei längerer Beobachtung sich blos als einfache Magen- oder Darmkatarrhe auswiesen, oder, was schlimmer für die Krankon war , als acute Tuberkulosen später erkannt wurden. Diese, auch von dem geübten und in seinen Bezeichnungen unbefangeneren Spitalarzte nicht zu ver- meidenden Irrthümcr verchwinden aber in der Mehrheit und Masse richtie-er Diagnosen, und DO/ werden aufgewogen durch eine entsprechende Anzahl anders genannter, weil bei ihrem Beginne noch unentwickelter oder maskirter typhöser Erkrankungen. Die Gesammtzahl der Fälle beträgt 12,105, d. i. 5-4% aller Kranken. Eine aufmerksame Betrachtung der graphischen Darstellung (Tafel 8, a) lehrt, dass der Typhus nie vollkommen erlischt, sein Auftreten bald ein mehr vereinzeltes (sporadisches) ist, bald und häufiger jedoch in alljährlich wiederkehrenden, bald stärkeren, bald schwächeren Epidemien erfolgt, welche trotz der anscheinenden Verworrenheit der Jahrescurven über- wiegend in die Wintermonate fallen. Die Tafel (8, 6) stellt die Durchschnittscurve vor. Dieserzu Folge fällt das Minimum typhöser Erkrankungen in den Spätherbst, und es sind die Monate Octobcr und November diejenigen ues Jahres, wo die Entwickclung einer stärkeren Epidemie am wenigsten zu besorgen wäre. Im Decembcr tritt eine rasclie Wendung zum Schlimmem ein, die sich epidemisch aus- breitende Krankheit gewinnt schon in diesem oder doch im nächsten Monate ihre grösste Höhe, und dauert unter Nachlässen bis zum Eintritt des Frühlings; der Anfang des Sommers bringt eine entschiedene Besserung, welche jedoch bis zum Herbste einer abermaligen, wenn auch viel geringeren Verschlimmerung weicht, bis auch diese in der zweiten Hälfte desselben mit so vielen anderen Krankheiten wieder verschwindet. Es ist einleuchtend, dass eine solche Mittelcurvc nur einen relativen Werth hat, welcher bei der grossen Zahl der zu Grunde liegenden Fälle allerdings ein bedeutender ist und durch fortgesetzte I Beobachtungen immer steigen muss, und dass sie selbstverständlich nur für Wien Gültigkeit anspricht. Darf eine solche Wahrscheinlichkeitslinie weder in prophylaktischer noch in prognostischer Beziehung zur alleinigen Führerin werden, so bietet sie doch manche nützliche Fingerzeige der staatlichen oder gemeindlichen Krankenfürsorge und den prak- tischen Ärzten; die Abweichungen des wirklichen Ganges der Krankheit erregen das Nach- denken und führen vielleicht zu ätiologischen Aufschlüssen. 30 Karl Ilaller. Bemerkenswert!! ist die -wechselnde Ausbreitung des Typhus in den einzelnen Jahr- gängen. Sie beträgt im Jahre 1846 6-6% aller Kranken, erhebt sich im Jahre 1847 auf die enorme Höhe von 9% und sinkt bis zum Jahre 1851 stetig herunter (im Jahre 1848 6-6%, im Jahre 1849 5-2%, im Jahre 1850 3-9% und im Jahre 1851 gar auf 1-7%), um im Jahre 1852 wieder auf 2*6% zu steigen, im Jahre 1853 auf 5%, und nach einem kleinen Nachlasse des Cholerajahres 1854 mit 4-2 %, im nächsten 1855 abermals auf 7-1% sich zu erhöhen. Diese Schwankungen sind keine Zufälligkeiten, ihre Ergründung ist eine dankenswerthe Aufgabe der öffentlichen Gesundheitspflege, und die Erforschung ihres Verhaltens zu anderen Krankhcitsproccssen: den Wechselfiebern, der Cholera und den entzündlichen Vorgängen dem Pathologen zu empfehlen. Ich habe mich darauf zu beschränken, den meteorischen Beziehungen nachzuspüren, welche zwar für sich keine Typhuskeime erzeugen, aber ihre Entwickclung und epidemische Ausbreitung vielleicht zu begünstigen oder zu hemmen vermögen. Des Einflusses der Temperatur habe ich bereits oben erwähnt und die Thatsache constatirt, dass übereinstimmend mit den Beobachtungen anderer europäischer Hauptstädte die stärksten Typhus -Epidemien in den Wintermonaten vorkommen. Dies schliesst aber nicht aus und wird durch einen Blick auf die Tafel (8, a) und die Erfahrungen anderer Orte 1 ) bestätiget, dass in der Wärme unseres Sommers der Typhus nicht blos fortdauert, sondern auch zu Epidemien, in der Regel geringerer Ausdehnung als im Winter, sich steigern könne. Man wird bei diesem Verhalten des Typhus zur Luftwärmc unwillkürlich an das von Mühry aufgestellte Gesetz erinnert, dass der Typhus nach Süden nicht über die Isotherme von 18° II. (74° F.) vordringe, oder wenn er sich dort findet, thcils ein eingeschleppter sei, theils an Orten beobachtet werde, welche durch ihre hohe Dago diesen Vorzug des tropischen Klimas verlören. Ich bin nicht in der Eage die Richtigkeit dieser Thatsache zu controliren, geschweige zu entscheiden, ob die ausnahmsweise in den heissen Gegenden des Erdgürtels bemerkten Typhusfälle auf Verwechslungen mit pernieiösen Malariafiebern beruhen; die Sache !) Nach den Beobachtungen im Spitale S. Giovanni e Taolo zu Venedig ist der Typhus dort auffallend seltener als in Wien: Monate 1854 1855 185G Zu- Monate 1854 1855 1856 Jänner .... 4 0 Juli 8 8 c Februar .... 2 2 4 8 August .... 0 3 4 16 März i 1 2 Soptomber . . 14 2 10 26 4 2 2 8 Octobor .... 4 3 12 Mai 6 2 8 Novomber. . . 2 y 8 Juni 1 8 Doccmbcr . . . 1 1 i 8 Summe . M 80 1 89 127 Unter 23.297 binnen drei Jahren behandelten Kranken befanden sieli 127 Typhuskranke, d. 1. 0-5%, während in Wien dieses Verhitltniss in den zehn Beobachtungsjahren zwischen 1-7 und 9% schwankte, und die kleinen Jahres-Epidomicn in Venedig nicht in die Winter-, sondern in die Sommer- und Herbstmonate fielen. — In Windisch-Matrci (Tirol) beobachtete Dr. Kirehberger binnen fünf Jahro sechs Todesfälle durch Typhus (1852 = 1, 1853 = 0, 1854 = 0, 1855 = 1 und 1856 = 4). loh hörte auf meinen vielen Gebirgsroisen oft von den Ärzten die bekannte Thatsache bestätigen, dass Typhus selbst in hohen Gebirgsthälern, wenn auch seltener, vorkomme, aber einmal eingedrungen, lange fortdauere und manchmal alle oinzelnen Häuser durehseuche. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 31 ist von bedeutendem pathologischen Interesse, und kann bei den jährlich erleichterten Ver- bindungen mit jenen Ländern und den Besuchen europäischer Ärzte in kurzer Zeit bestätigt oder berichtiget werden. Es ist dieser Punkt, bin ich anders recht unterrichtet, auch den Naturforschern und Ärzten der weltumsegelnden Fregatte „Novara" zur Beachtung empfohlen worden. Vielleicht gelingt es hierüber aus Ghartum, dem Sitze eines österreichischen Consuls und der katholischen Mission, und noch näher dem Äquator aus Gondokorö, von wo der meteorologischen österreichischen Central -Anstalt in jüngster Zeit gleichfalls Beobachtungen zugeschickt wurden, Aufklärungen zu erhalten. Bei Beleuchtung der Thatsachc, dass gerade in der schöneren oder doch wärmeren Jah- reszeit Typhus-Epidemien seltener als in der kälteren sind, darfauch der Umstand nicht unberücksichtigt bleiben, dass der Typhus zu den ansteckenden Krankheiten gehört und seine Ausbreitung und Andaucr durch mangelhafte Lufterneuerung begünstigt wird : Verhältnisse, welche im Winter durch die grössere Beschränkung der Menschen auf ihre Wohnungen, ihre Äneinanderdrängung und die noch unvollkommenere Ventilation wesentlich sich verschlimmern. Ob ausser der Temperatur auch andere meteorische Einflüsse das Entstehen und die Andaucr von Typhus-Epidemien begünstigen oder hemmen, kann nur aus einer vergleichen- den Prüfung einer längeren Reihe von Jahren mit den Witterungstafeln erschlossen werden 1 ). Auffallend war mir auch die grosse Ähnlichkeit der Curve des mittleren Luft- druckes mit der 1) ur ch s chnittscurvo des Typhus. Ich bemerke diese Thatsachc ohne weiteres Urtheil ; fortgesetzte Beobachtungen werden ermitteln, ob diese Übereinstimmung eine blosse Zufälligkeit ist oder eine naturgesetzliche Begründung hat. Überschauen wir noch einmal die drei wichtigen Krankheiten der dritten Gruppe in ihrem jährlichen Gange, so sehen wir zuerst bei der nachlassenden Kälte des Winters den Skorbut auftauchen, im Frühlinge rascher oder langsamer sich vermehren, im Juni culminiren und dann schnell wieder abnehmend bis zum Herbste verschwinden. Erst später als der Skorbut kommen die Wechselfieber, erreichen aber noch früher, im Mai, ihren höchsten Stand, ver- mindern sich dann in der Hitze des Sommers , steigen von neuem im Herbste, um bis zum Winter zu erlöschen. Der Typhus ist im Beginne des Jahres noch in voller Herrschaft und zeigt erst im Frühjahre einen merklichen bis zu Endo des Sommers dauernden Kachlass, bis nach einer geringen Verschlimmerung der Spätherbst die relativ grösste Sicherheit bringt, welche der Anfang des Winters mit einem Schlage zerstört. IV. Krankheitsgruppe. Die Krankheiten der vierten Gruppe: der Rothlauf, der Rheumatismus, die acute und chronische Gicht und die Gehirnblutungen (Apoplexien) stehen nur im losen Zusammenhange; ihnen wurden die Pucrperal-Processe angereiht. *) Der Fouchtigkoitszustand der Atmosphiire scheint nicht ohne Einfluss auf die epidemische Ausbreitung des Typhus. Wenn die Aufnahmo organischer Zersetzungsproducte in die Blutmasse seine Entstehung begründet, und hiemit seine Häufig- keit in den menschenüberfüllten Städten, im Gefolge der Kriegsheere u. s. w. erklärlicher wird, so liegt die Vermuthung nahe, dass die feuchtere Luft diese Blutvergiftung noch rascher veranlasst. Im Beginne des Winters ist die Luft aber nicht blos relativ feuchter, d. i. ihrer Sättigungsgränze näher, sondern enthält auch grosse Mengen Regens in Nebelform, d. i. tropfbar 32 Karl Ilaller. Rothlauf. (Tafel 9, a und i.) Der folgende Ausweis stellt den Gang des Rothlaufes in der 10jährigen Bcobachtungs- Periode dar. Es sind unter dieser Beziehung die mit bald mehr, bald weniger Fieber auftre- tenden Formen des Rothlaufes, insbesondere das G esichts-Erysip el verstanden, und selbst- verständlich jene Fälle ausgeschlossen, wo der Rothlauf nur anderen Krankheiten sich bei- gesellte oder chirurgischen Eingriffen nachfolgte. Monate 18« 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusain men Jänner 6 8 3 19 6 4 6 «S 21 23 110 10 '.) 8 7 16 10 8 13 10 19 110 12 15 10 11 5 7 10 12 21 8 1 1 1 4 8 9 G 9 11 11 9 10 17 94 Mai 13 11 9 11 9 9 G 15 25 18 126 Juni 10 9 7 13 4 17 11 13 21 21 126 Juli 12 13 10 14 2 7 16 13 12 19 118 19 9 5 15 12 0 16 13 15 11 121 9 10 7 13 8 8 17 8 14 13 107 8 13 9 17 7 10 22 23 19 19 147 10 9 8 5 15 0 25 13 17 5 113 17 7 8 13 8 5 18 13 25 15 129 Summe . . 130 121 93 144 101 100 165 160 210 188 1412 Ein Blick auf diesen Ausweis , noch mehr auf die graphische Darstellung (Tafel 9 , a) lehrt, wie ungleich an Menge der Fälle die einzelnen Jahrgänge sind, welche in ihrer Gesammt- zahl sich auf 1412, d. i. 0-6% aller Erkrankungen belaufen. An dem einen Endo steht das durch seine merkwürdigen Gesundhcits - Verhältnisse ausgezeichnete Jahr 1848 mit blos 93 Fällen, und an dem anderen das Jahr 1854 mit deren 210; die mittlere jährliche Anzahl Initrägt 141. Die Vertheilung der Krankheit auf die einzelnen Monate ist eine wechselnde, die Tafel (9, b) veranschaulicht nach dem 10jährigen Durchschnitte diesen Gang. Dem zu Folge wird im October die grösste Anzahl von Rothlauffiebern beobachtet, sie mindert sich aber bereits im nächsten Monate und erhält sich durch den ganzen Winter in mässiger, ziemlich gleicher Höhe, im April nimmt sie ihren tiefsten Stand ein, steigt aber rasch im Mai, wird im Sommer hindurch unter geringen Schwankungen merklich häufiger, bis im September die auf fast alle K rankheiten sich erstreckende Besserung eintritt. Die Beziehungen des Rothlaufs zu den atmosphärischen Veränderungen schärfer zu bestimmen, schien mir vorläufig nicht räthlich. flüssigen Wassers in Bläschen schwebend, das um so geeigneter ist, allen organischen Staub, Detritus und dio gasförmigen Ent- mischungsproduetc aufzunehmen. Sie führt daher mit jedem A.the»zuge concentrirto Lösungen zerfallender organischer Producte dem Lungenblute zu. Sollte zwischen der jährlichen Wiederkehr der anhaltenden, dichten und stinkenden November- und December-Nebel und den gewöhnlich in diesen Monaten beginnenden Typhus-Epidemien nicht einiger Zusammenhang stattlinden ? Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 33 Gicht und Rheumatismus. (Tafel 10, a und b.) Der folgende Ausweis gewährt eine Übersieht der in den genannten zehn Jahren im k. k. all gemeinen Krankenhause beobachteten Fälle von Gicht und Rheumatismus. Monat© (ü Ii; 1 Q 1 7 1848 1849 1 O K A 1851 1852 1853 1854 1855 Zustimmen Jänner 94 154 158 119 93 91 88 88 94 109 1088 101 91 80 81 80 74 83 9ä 77 71 833 138 137 95 79 66 81 101 105 65 79 946 April 81 93 85 92 73 49 97 72 67 69 778 Mai 117 79 94 87 73 89 99 79' 76 70 869 Juni 06 76 85 70 81 57 99 108 83 88 843 Juli 98 81 78 82 69 53 84 83 68 68 764 110 100 67 67 64 59 76 63 80 46 732 September 104 95 • 74 70 75 66 67 50 44 38 083 102 67 80 83 64 53 86 66 57 56 713 November llü 101 70 73 66 70 114 93 57 52 812 120 114 76 86 59 80 102 86 65 74 8G2 Summe . . 1277 1188 1042 I 989 863 822 1096 988 833 825 9923 Dass ich die acuten und chronischen Formen der Gicht nicht getrennt habe, wird man begreiflich finden, weil ja die letzteren in der Kegel nur bei Verschlimmerungen die spital- ärztliche Eilfe beanspruchen; bedenklicher mag Vielen die gleichzeitige Aufnahme der viel- deutigen Rheumatismen erscheinen. Diese Bedenken haben einige Begründung, alter sie ver- schwinden als vereinzelte diagnostische Irrthümer oder Aushilfsbezeichnungen in der bedeutenden A nzahl, der Fälle und werden durch die Verwandtschaft der Krankheits-Processe gerechtfertiget. Die Gesammtsummc beträgt 9923, d. i. bei 4-4% aller Kranken wurde das Vorhandensein rhe umatischer oder gichtischer Zufälle als vorwaltende Krankheits-Erscheinung constatirt. Die einzelnen Jahrgänge zeigen auch hier starke Schwankungen und die relativen Grössen der Zahlen wechseln zwischen 3-2% (im Jahre 1855) und 5-1% (im Jahre 1852), seit welchem Jahre die Abnahme eine stetige ist; die mittlere Jahreszahl beträgt 992. Ungeachtet der Verschiedenheit der einzelnen Jahre (Tafel 10, a) wird ein geübtes Auge den Parallelismus der Curven, d. i. die gesetzmässige Anordnung des Jahres Verlaufes bald gewahr werden. Sie ist in der Durchschnittseurve der Tafel (10, b) veranschaulicht. Gicht und Rheumatismus, wenn auch zu allen Jahreszeiten vorkommend, sind vorzugs- weise Krankheiten des "Winters und Frühjahres; sie culminiren im ersten, vermindern sich zu Ende desselben, erfahren aber im Frühjahre eine merkliche Verschlimmerung, die den Sommer über abnimmt und ihrem tiefsten Stande im Herbste zusinkt. Biemit ist auch die Wechselbeziehung der rheumatischen und gichtischen Zufälle zu den meteorischen Verhältnissen angedeutet, und ihr Zusammenhang mit der niederen Tem- peratur und der relativ grösseren Feuchtigkeit, sowie der Nachtheil der raschen täglichen S c h wankungen beider nachgewiesen ') . ] ) Gicht und Rheumatismus sind eine Hauptplage aller Gebirgsbewohner. Ich hörte davon nicht blos in den Thälern unserer Alpen, sondern in den höchst gelegenen Orten, z. B. in St. Maria auf dem Wormser Joche (8000 Fuss Seehöhe). Wie nachtheilig Doiikschrirtuu clor mathom.-naturw. Ol. XVIII. Iid. Abhandl. von Niohtmitgl. e 34 Karl II aller. Es findet darin auch die Ähnlichkeit der Ozoncurve mit der Durchsclmitts-Tabellc der Gicht und Rheumatismen eine genügende Erklärung. Wenn ea wahr ist, was Mühry (Seite 120) behauptet, dass die Gicht in der Tropenzone selten vorkömmt und Europäer in ihr von dem mitgebrachten Leiden Erleichterung finden, so liegt in der winterlichen Verschlimmerung dieserZufälle und indem Nachlasse während des Sommers gleichfalls eine Bestätigung der geographischen Verbreitung der Krankheit. Hirnblutungen. ' (Tafel 11, es.) Der Gicht und den Rheumatismen reihen sich die Hirnblutungen an, zu welchen die erste durch die krankhaften Veränderungen vorbereitet, welche sie so häufig in den inneren G efäs s häuten z ur ü ckläs st. Die Zahl der in den zehn Beobachtungsjahren im k. k. allgemeinen Krankenhause behan- delten frischen Apoplexien (veraltete Fälle sind unter Hemiplegien, Bydrocephalus chron. u. s. f. aufgeführt) betrug 586, d. i. von den im jenem Zeiträume überbrachten Kranken wurde bei 0*2% die Diagnose auf Hirnblutung gestellt. Die Vertheil ung derselben auf die einzelnen Jahre und Monate ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich. Monate 1846 1847 1818 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammi'ii 6 7 6 6 6 2 9 6 8 00 8 6 7 6 l 8 3 8 10 47 7 6 8 6 3 4 3 7 6 3 53 5 5 3 2 6 (') 5 11 1 6 50 2 r> 8 5 5 6 2 4 9 0 52 4 6 9 2 4 8 6 3 4 ;> 50 8 3 3 8 7 8 6 4 7 3 55 11 5 2 «1 ■3 4 1 7 3 2 47 4 8 8 8 5 4 4 3 1 5 40 G 8 6 6 9 7 3 '2 5 5 57 3 4 8 5 4 4 2 3 4: '2 39 Decembcr 5 2 0 2 3 7 1 36 Summe . . 64 65 69 58 56 54 46 54 63 57 586 Die mittlere jährliche Zahl ist 58, und mit Ausnahme des Jahres 1852, wo man nur 46 derartige Kranke verpflegte, und des Jahres 1848, wo es deren 69 gab, waren die Schwan- kungen gering. Der mittlere monatliche Gang ist auf der Tafel (11, a) gezeichnet ; die Kleinheit der Zahlen trotz des ungeheueren Materials, dem sie entnommen sind, mahnt zur vorsichtigen Abschätzung. Ich fand es daher räthlicher, sie nach, den vier Jahreszeiten zu gruppiren und gelangte zu fol- gendem Ergebniss: in dieser Beziehung der rasche Temperaturweohsel wirkt, weiss man sehr gut in Trlcst, wenn die Uora plötzlich sicherhobt, noch besser in Marseille, wenn der Mistral über 'Ii.- in der glühend heissen Stadtluft erhitzten Bewohner auf einmal einen empfindlich kalten huftstrom hinab stürzt. In dem den Alpon nahon, obgleich schon in der schönen lombardischen Ebene liegen- den Brtscla sind nach des dortigen Kreisarztes Baiardini vieljährigen Erfahrungen Gicht und Rheumatismus ausserordent- lich häufig und damit im wahrscheinlichen Zusammenhange die vielen Herzkrankheiten der Brescianer. Die Volkskrankheiten in ihre?- Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 35 ' December 36 1 Winter < Jänner . 60 = 143 Fälle, s Februar . 47 ( März . . 53 ' Fr ii Illing < April . . 50 = 155 Fälle, Mai . . 52 { Juni . . 50 Som m c r Juli . . 55 = 152 Fälle, August . 47 September 40 Herbst < Oetober . 57 > = 136 Fälle. t November 39 Nach dieser Zusammenstellung fiele die Mehrzahl der Apoplexien in den Frühling, das Minimum in den Herbst, und der Winter wäre im Ganzen minder gefährlich als der Sommer, Obgleich die Gesamtzahl der im Monate Jänner beobachteten Apoplexien die grössto ist. Die allgemein giltige Ansicht, dass zur Zeit der Äquinoctien, insbesondere des Fr ü h ling s, Apoplexien am häufigsten vorkommen, fände daher nur bezüglich des letzteren eine Bestätigung. Es ist gewiss -von Interesse, die Apoplexie mit dem Bluthusten zu vergleichen. Nimmt man sich die Mühe, die 1539 Fälle von Bluthusten der 10jährigen Beobachtung in ähnlicher Weise nach den vier Jahreszeiten zu ordnen, so treffen deren auf den Winter . . . 349, „ Frühling . . 439, „ Sommer . . 415 und „ Herbst . . . 336. Und so begegnen wir zu unserer Überraschung ganz demselben Verhältnisse: der grössten Menge im Frühlinge, einer nur wenig kleineren im Sommer, einer bedeutenden Verminderung ">> 1 lerbste und dem allmählichen Steigen imWinter. Liefft nicht darin eine Bestätigung der schon früher ausgesprochenen Ansicht, dass weniger der Luftdruck, als die höhere, zumal rasch schwankende Temperatur es ist, welche zu Blutungen disponirt, und das ausgedehnte ■Blut hier in das erweichte Lungengewebe, dort durch eine brüchig gewordene Gefässhaut in das nicht selten atrophirende Hirn treibt? Wochenbettfieber. (Tafel 11, b.) Die Erkrankungen im Wochenbette (Puerperal - Processe) sind eine durch ihre zuneh- mende Häufigkeit und bekannte Gefährlichkeit beunruhigende Erscheinung im k. k. allge- meinen K rankenhause. Im Verlaufe der zehn Beobachtungsjahre sind 1.132 solche Kranke aufgenommen worden. Die weitaus überwiegende Mehrzahl derselben ist in dem k. k. Gebärhause entbunden wor- den; der kleinere Theil solcher Kranken wurde unmittelbar aus der Gebäranstalt in die räumlich zusammenhängende Krankenanstalt übertragen , aber der grössere Theil derselben war bereits aus dem Gebärhause entlassen worden und suchte erst später wegen, der nach- folgenden und gewöhnlich vernachlässigten Krankheit im Krankenhause Zuflucht. e * 36 Karl II all er. Die folgende Tabelle ist eine nach Jahren und Monaten geordnete Zusammenstellung aller Erkrankten. Monate 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusa cn 4 G 6 8 0 22 17 22 28 119 8 7 5 8 10 16 12 17 28 111 1 29 5 8 7 9 17 9 32 30 147 1 2 (j 3 12 21 14 17 22 98 1 2 4 7 26 18 17 23 98 2 3 12 8 6 11 12 23 4 70 Juli 2 6 8 20 9 24 9 73 1 1 3 3 8 7 18 13 54 6 1 5 10 7 U 10 50 1 3 2 6 10 13 12 8 55 29 1 3 7 9 30 12 25 8 119 Deccmber . . 28 5 2 1 3 10 14 22 24 17 132 Summe . . 70 42 39 40 55 92 205 152 242 195 1132 Ein Blick auf dieselbe überzeugt von dem raschen Wachsthume der Krankheit. Während im ersten Lustrum bei einer durchschnittlichen jährlichen Verpflegung von 8353 weiblichen Kranken im Mittel blos 49 erkrankte Wöchnerinnen während eines Jahres aufgenommen wurden (0 - 5°/ 0 aller Kranken), stieg ihre Anzahl, im zweiten Lustrum (von 1851 — 1855) bei einer durchschnittlichen Besorgung von 881.6 weiblichen Kranken auf 177, auf 2% aller Kranken, also um das Vierfache. Diese Thatsachc ist von ernster Bedeutung, die noch gewich- tiger wird, wenn man ihr die Statistik des Gebärhauses zur Seite stellt. Laut den veröffentlichten Jahresberichten dieser Anstalt bewegte sich die Aufnahme der Schwangeren, die Geburten und die in der Anstalt vorgekommenen Todesfälle in folgenden Zahlen : Jahr Aufnahme der Schwangeren Goburton Todesfälle der WöchnerinneD 1846 7027 6623 567 1847 7039 6701 210 1848 7095 6776 91 1849 7632 7430 L93 1850 7488 7240 129 1851 8064 7614 168 1852 8391 8006 397 1853 8135 7765 184 1854 8399 7968 486 1855 7134 6823 473 Summe . . 76404 729 16 2898 Das Ergebniss ist: Von 72,946 binnen 10 Jahren im k. k. Gebärhause Entbundenen sind 2898, d. i. 3-9"/ 0 in der Anstalt gestorben. Die Sterblichkeit in den ersten fünf Jahren betrug 3-4%, erhob sich aber in den nächsten fünf Jahren auf 4*4%. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 37 Ich kehre zu meiner ursprünglichen Aufgabe zurück. Die Erkrankungen an Puerpcral- Processcn zeigen eine wechselnde Stärke in den einzelnen Monaten des Jahres; der mittlere Gang der sogenannten Puerperal- Epidemien, so weit er im k. k. allgemeinen Krankenhause zur Beobachtung gelangte, ist in der Durchschnitts-Tafel (11, b) veranschaulicht. Nach dieser fall en die stärkeren Epidemien in den Winter und die Frühlingsmonate. Sie beginnen im November, steigen im December, erhalten sich im Jänner und Februar auf etwas gemässigter Höhe, erfahren im März eine merkliche Verschlimmerung, nehmen dann stetig ab und sinken zu Ende dos Sommers auf ihren tiefsten Stand, auf welchem sie bis zum November beharren. Ich bin geneigt, diese Durchschnittslinie für keine blosse Zufälligkeit zuhalten, und finde Belege dafür in den Jahresberichten der k. k. Gebäranstalt. Leider enthalten nur zwei der- selben (vom Jahre 1849 und 1855) den Gang der monatlichen Sterblichkeit unter den Wöch- nerinnen, und es unterliegt keinem Zweifel, dass diese den sichersten Massstab der herrschend gewesenen Epidemien abgibt. Todesfälle der Wüclincrinnen. Jahr .1 Knnor Februar März April Mai Juni Juli August Septem- ber October Novem- ber 1 Jri'cn ber 1849 28 20 33 21 14 12 1 10 4 6 20 15 1855 51 49 40 65 57 11 19 11 2 14 26 36 Summe . . 79 75 73 86 71 23 23 21 6 20 46 51 Hie Übereinstimmung dieser Zahlen mit jenen des Krankenhauses — eine bei der oben angedeuteten Verbindung beider Anstalten leicht begreifliche Erscheinung — weiset auf den gemeinschaftlichen Ursprung und die Gleichartigkeit der begünstigenden Einflüsse. Es ist nicht der Ort, noch mein Beruf, den ersten näher zu beleuchten; ich begnüge mich mit der Constatirung der Thatsachc, dass auch die Jahreszeiten und die sie cbarakteri- sirenden meteorischen Verhältnisse auf die Entstellung, Stärke und Andauer der Puerperal- Epid cm ici i einwirken. Ihre Zunahme im Winter, der Nachlass des Sommers, vor allen des Herbstes entspricht der entzündlichen Natur der Puerperal - Vorgänge und findet selbst in dem häufigen Vor- kommen im Norden (Mühry, Seite 98) und in dem leichteren Verlaufe des Wochenbettes in den tropischen Ländern beachtungswerthe Analogien. V. Krankheitsgn i p p e. Wir gelängen zur fünften und letzten Gruppe von Krankheiten, den acuten, ansteckenden Hautausschlägen: Blattern, Masern und Scharlach. Die Ausbeute war eine geringe und durfte nicht anders erwartet werden. Krankheiten, welche in allen Ländern der Erde vorkommen, unter den verschiedenartigsten klimatischen Verhältnissen, wie sie durch die geographische Breite und Erhebung des Bodens bedingt sind, epidemisch beobachtet werden, welche noch überdies vorzugsweise das kindliche Alter ergrei- fen, konnten im Wiener k. k. allgemeinen lvrankenhause nicht unter neuen Gesichtspunkten erscheinen. 38 Karl 1 laller. Es verlohnte sich aber dennoch, das Auftreten derselben im Ganzen und Grossen zu betrachten, den Gang und die Grösse der einzelnen Epidemien zu verfolgen und zu unter- suchen, ob irgend ein bestimmender Emfluss der Jahreszeiten erkennbar sich mache. Blattern. (Tafel 12, a und l.) Ich beginne mit den Blattern, und schicke voraus, dass ich unter dieser Bezeichnung alle Arten derselben verstanden wissen will, mochten sie als Variola vera, Variola modificata oder Varicella bezeichnet worden sein, Formen, die in hundertfältigen Übergängen in einander verflicssen und aus einander entstehen, gleichmässig anstecken und wissenschaftlich nicht getrennt werden können, obgleich ihr Verlauf und der Umstand der vorausgegangenen oder unterlassenen Schutzpocken-Impfung für das Individuum von hoher Wichtigkeit ist. Die folgende Tabelle ist eine Übersicht aller Blatterfälle in der 10jährigen Beobachtungs- periode. Monate 184,0 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zu lammen 1 29 34 149 47 22 27 132 20 55 516 5 24 29 107 31 18 23 1 10 17 68 432 0 36 45 93 28 27 32 96 16 65 447 9 61 50 64 29 19 56 50 17 53 408 Mai IG 72 57 59 32 25 56 43 21 53 434 12 26 38 39 32 28 27 36 16 30 284 Juli 17 19 73 32 18 36 44 16 17 30 302 16 18 54 29 4 22 39 12 9 ' 28 231 13 45 54 32 10 27 30 9 24 49 29.'! 17 63 82 46 19 20 57 33 52 400 11 47 64 53 22 35 7t 12 55 46 4.16 21 54 77 58 26 88 114 15 5 44 450 8 inii ine. . 147 494 657 761 298 315 576 642 250 573 40 1 8 Die Gesammtzahl der Fälle beträgt 4613, d. i. 2*06% aller verpflegten Kranken litten an Blattern, eine relativ nicht unbedeutende Grösse. Die Epidemien der einzelnen Jahre (Tafel 12, a) zeigen eine wechselnde Ausbreitung. Die mittlere Zahl der jährlich vorkommenden Bl atterkranken beläuft sich auf 46.1, zwischen den beiden Extremen 147 im Jahre 1846 und 761 im Jahre 1849. Vom erstgenannten Jahre bis zu inclusive letzterem wuchs, wenn auch nicht im stetigen Fortschritte der einzelnen Monate aber der Jahre, die Menge der Blattern; in der ersten Hälfte des Jahres 1849 erfolgte ein merklicher Umschwung, und das Jahr 1850 blieb etwas über der Hälfte des Mittels, welches auch das nächstfolgende Jahr 1851 noch nicht erreichte, das Jahr 1852 bereits um mehr als 100, das Jahr 1853 um 81. überschritt, während das Jahr 1854 abermals eine bedeutende Verminderung zeigte (250 Fälle), die jedoch im letzten Beobachtungsjahre 1855 in der mehr als verdoppelten Anzahl der Fälle verschwand. Ich habe in der Tafel (12, b) den durchschnittlichen Gang der Blattern in den einzelnen Monaten des Jahres gezeichnet. Diesem zu Folge fielen die grösseren Blatter-Epidemien in den Winter, während im Sommer oder Herbste ein bedeutender Nachlass derselben zu gewär- tigen wäre. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterungs- Verhältnissen. 39 Länger fortgesetzte Beobachtungen und Erfahrungen anderer Orte müssen entscheiden, ob ein solches Auftreten mehr ein zufälliges war oder von atmosphärischen, jährlich wieder- kehrenden Einflüssen abhängt, welche zwar einzelne Abweichungen zulassen, aber im Ganzen und Grossen die Richtungslinie bestimmen. Masern. (Tafel 13, a und b.) Der folgende Ausweis enthält eine Übersicht der in den zehn Jahren im k. k. allgemeinen Krankenhause beobachteten Fälle von Maser u und die Tafel (13, a) zeigt ihre graphische Darstellunff. Monate 1840 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855 Zusammen Jänner 5 l 1 5 1 8 l 8 4 17 51 Februar l 4 9 15 3 8 40 6 5 6 1 15 1 9 9 40 92 April 4 1 13 8 2 15 2 20 05 Mai . . . 5 54 3 .1 12 2 14 3 26 120 Juni . . 5 72 1 1 13 1 12 23 128 •Ulli . . (') 27 4 2 9 1 10 14 73 2 3 3 3 12 2 4 2 6 37 September 3 4 1 1 3 3 15 Oetobor. . . 1 1 2 0 2 6 4 22 N"N einher. . . 1 1 2 11 2 4 3 24 necember 14 10 4 8 1 2 39 Summe. . 34 4 19G 28 40 91 15 108 34 150 706 Die Summe der Fälle beträgt 706, also kaum den sechsten Theil der Blatter-Erkrankungen. Ist auch mit Grund anzunehmen, dass Blatterkranke häufiger die spitalärztliche Hilfe beanspruchen müssen, als die von Masern ergriffenen, so drängt doch die auffallend kleinere Zahl der Letzteren zum Schlüsse, dass den Kinderjahren Entwachsene seltener von Masern als von Blattern angesteckt werden, obgleich jedem praktischen Arzte genug auch der Ersteren Vorkommen. Die Masern-Tafel zeigt jedoch bei näherer Betrachtung einige Verschiedenheiten von jener der Blattern. Während die Blatterkrankheit nie versiegt, sondern bald stärker bald schwächer fort- dauert, verschwinden die Masern zuweilen auf Monate gänzlich ; sind im ganzen Jahre nur durch vereinzelte Fälle vertreten, dagegen erheben sie sich manchmal plötzlich zu ausgebrei- teten Epidemien, welche freilich zunächst in der Kindorwclt herrschen, aber dennoch auch im Krankenhause einen stärkeren und auffallenden Andrang veranlassen. Auch die, Durchschnittslinie der Masern nach ihrem Monatsgange im Jahre (Tafel 13, b) ist eine andere. Während die Blattern im Winter culminiren, fällt die Höhe der Masern-Epi- demien in das Frühjahr. Ich enthalte mich jeder Erklärung, sondern wiederhole die bereits oben gemachte Bemerkung, dass die Zulässigkeit einer solchen Mittellinie und ihre Bichtung weiteren Erfahrungen anheim zu stellen ist. Noch weniger Aufschluss geben die Beobachtungen dos k. k. allgemeinen Krankenhauses über den S c h a r 1 a c h. 40 Karl Maller. Die Volkskrankh. in ihrer Abhängigh. v. d. Witterungs- Verhältnissen. Scharlach. Ich beschränkte mich daher auf eine synoptische Tafel der in den zehn Jahren wahr- genommenen Fälle. Die Gesammtzahl derselben beträgt 239, das jährliche Mittel. 23, um das innerhalb enger Grenzen die einzelnen Jahrgänge schwankten, und wo sie es ausnahmsweise überschritten, zu weiteren Schlüssen noch nicht berechtigen. Monate is 16 1847 1848 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 Zusammen 1 5 1 7 5 1 l 1 3 1 26 Februar 1 2 2 3 1 4 2 1 3 2 21 1 t 1 1 l 3 2 2 12 April 2 1 3 2 1 1 2 1 13 Hai 1 2 3 1 1 3 1 8 20 2 3 4 2 1 3 1 3 Ii) Juli 3 3 4 4 4 5 1 l 25 1 5 1 3 6 2 2 20 5 3 1 2 4 IS 3 1 4 3 4 1 4 1 7 28 2 2 3 5 2 1 1 16 Decomber 2 5 5 1 2 1 1 4 21 Summe . . t7 16 23 42 28 23 » I 20 18 33 23!) So unbefriedigend dieses Ergebniss einerseits ist, bestätigtes doch andererseits die schon bei den Masern gemachte Wahrnehmung, das bei Scharlach-Epidemien die Erwach- senen noch seltener angesteckt w e r d e n . Den beschäftigten Kinderärzten und. (hm Kinderspitälern ist es gegeben, über diese nur angedeuteten Punkte entscheidend zu urtheilen. Am Sehl usse meiner Arbeit erlaube ich mir noch eine Bitte, die ich bei der letzten Natur- forscher-Versammlung in Wien schon vorgebracht habe und freundliche Theilnahme fand. In allen Hauptstädten unserer Kronländer, die sich, auf 8 Broitcgrado erstrecken, befin- den sich ein oder mehrere grössere Spitäler. Die Berichte derselben werden den betreffenden hohen Statthaltcreien regelmässig zuge- sendet. Ahnliehe Zusammenstellungen, wie die hier versuchte, würden mit einander verglichen ein vollständiges Mild der im Kaiserthume Österreich herrschenden Krankheiten, ihrer Auf- einanderfolge und ihres gegenseitigen Verhaltens entrollen, die Ätiologie der Krankheiten mit neuen Thatsachcn bereichern und den praktischen Zwecken, der Heilkunde förderlich sein. Sollten nicht überall hiezu thätige Kräfte sich finden? Wer möchte daran zweifeln? Solche Arbeiten für ganz Deutschland anzubahnen, hat erst vor kurzem Beneke 1 ) in Olden- burg seine gewichtige Stimmo eindringlich erhoben. — ■ Die Statistik hat ihre Gegner, darunter bedeutende Namen. Niemand kennt besser ihre Schwächen als ihre erfahrenen und aufrich- tigen Freunde, aber sie wissen, dass die Kenntniss aller Naturgesetze auf statistischen Grund- lagen ruht. Ich fände .mich reichlich belohnt, wenn diese B l ätter ihr neue G önner zu schaffen vermöchten. 1 1 Mittheilungen und Vorschlüge, betreffend die Anbahnung einer wissenschaftlich brauchbaren Morbilitüts- und Mortalitäts-Statistik für Deutschland als ein Mittel zur wissenschaftlichen Begründung der Ätiologie der Krankheiten, von Dr. F. W. Beneke, M. Ii., Leibarzt S. k. EL des Cfrossherzoga v. Oldenburg (jetzt in Nauheim und Marburg). Oldenburg 1857. HalliWiDieVolkskratilcheUeniii ihrer Abhängigkeit von den Witterunis Verhältnissen. la. Darstellung des Ganges r LUNGEN- ENTZÜNDUNGEN nach den Beobachtungen im k.k.all.fe.Krankenhattse während der Jahre IWlinds 1885. .//// Jahn. 18H, M'W, 1848, 18W 1850, 1851. 185:1, 1853, 18,14, 1855. Zahl der lalle. , 785, W, 569, 553, 61$, 676. ¥¥!, 566, 581. Zusammen ■. o, 127 fallt . Denkschriften dJcAlcad il Wissenseti Tafl. I b. Mittlerer Ganöder LUNGEN- ENTZÜNDUNGEN irnJahrzfluni 18^6 185d nach den Beobachtungen im k.L all ö. Krankenhause . üäiiiJt.kJfofuSta»Uäwcl«x«(. athem natunv. CIXVIU Bd. Abhandle ffichtmitjl. > Volkslcrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterunis Verhältnissen. TaiX II a. LUNGEN-KATARRHE im. Jahrzehend 1846-1855 Lncl. nach den BeolbacliiTinöenimijt.allöem. Krattlcennause Hb Milllcrcr Gang des LUNGEN- KATÄRRHES im Jährte/und, /S f ,(> M>.> nach denBeobachtun^en im Ick.allä. Krankenhause ./w Jährt i S34fi t /S'/S, /SSO, /SS%,. i8S3 , /S5A , /S.i.J . teM der /alle* /4-3Z, Z503, i /.>',, /6fJ. /',.M,/ö;>/,, fHt, SZ87, H70, /X4J. iUSUM '/Iii// / 'i .OS.) Fällt Milttl ''(tlil ihr Fälle ^2 > 1 \ 4 \ % Mittel Zahl Her f'ii/li . 1,92 ifli — V — ■ .. . 1 m % m \ m 2 ; £ ■\ ■ a ' z I.WI m M m m V m '" ■ m irr im- /<)// , m - . . " a Z m mt "' ■ ii: "" m m 1 \ Iii m m , 1 . — /// w m m ■ m Z 1)0 m "" m J Hl /A * \ _ ihn W 2 1 ■ . - - - im 2 IM 1X1 1 / V 7W IM _y — \ Hill //>// m l \ m 2 in 03 \ 1 , 1 ' / — "V-- V. \ S f.", Z * ■ Jlt — '±- />/} m »' , \ , L m 2 m ,u \ 1 v Iii ido i» "? \ \ L 5 2 Z 2l an * m g m m * L... 'riK lld, rw L a: < Z Uff \ 2 S m f 1 m % z 1 J /.in Z % m s - [ * 2 ■ 2 ^ im ""'] ,i,i 2 \ i 2 m \ l?l) ] m m \ 2 S in Ä S III) m "1 m • Hfl m '"' L.— r 5 IM " 6 JV, « m 2 ii)l N 2 — w m \ : W * wo M ' ,'//, •'" 'n - 100 m * \ ■ m 'r, in «1 *r z- \ xe 2 ±~ 911 - s s Off J ■ n 1 ■ ü ■ m HO Uff ■ i i : III * ! S • "' i« w % m a " ] n " » s m fiff •:: ; -* — « Di'iik.s'clinl'icii d.k.Akad il'.ra.d.]£.]tifolu.,'. , i Wissensch.mathem.naterw.Cl Will Bd. Abhandl.v.Mchimit^ . ihrer AbhäneüSkeil von den Witternnfs Verhältnissen . Gan£ der S|«m"I»Ii< likcil «I 1- 1 ff 1 p l\ l< -il La-. Ki - 1 ;i ii k( ntiause . V r v Jt J \v . lt. \ Y ■«/•/ ,krFaUt m A ■ /.!'? l X 1 X m j V iii ß0 . /»/ ai / ■ uz 1 lO'i \ l/JI In/ 1 \ ■ ■ w> /(III /(/,■> ■ TW I.l'l \ - 73$ /Jo />/) ■ - /.!/, 1.13 r. u Iii Uli t \ \ ■ ■ /'/« /'Ii ; \ l/ii / 09 i ', . \ IM /'/? /'Ii 1 / | i /'((/ ■ /J6 Uli / i.Ht t l,W 1,1/ / /.!!/ /X't 1 \ 2 Y 7 — , t /?,<• l'4? föO 1 1 t'l/l /.?.; _1 L. TU 1 V "* i < '• mu /! !("/ //>,<, tüt ///) / - ■ \\ Infi Ml //>/, /II.) * "2SZ" mn if, f ' \ /in Iii/ Ofl 91 11/1/ c V _. I/O / Z2E5 A Qll 9.1 "VI// / \ 7t 'II v 7 / \\ Ev / V Vt \ ; " 'I i ' y\ 7- V 11 »7 /// \ ) :;\ i f \ »f '/(/ / 1 1 A f 7 .-,} ,/ / rx* - Q ; — N / h« ,v (u « T "TT \ v -/ / t V ^_ 29 / v A"" % \ i \ \ -V- r / TV Y)- ^/l "\ X — V 4- V TD v ... , ■/ T — \ > / 7* \ / \ ./ — \ / \ >y> &) \/ \ " ^ \\\'- V Ai o; \ \ "TT 7 / ! * et üii '//I » - IE «t 63 \ r / __._7 _ M 6t vV ■■/ ..'1 S / /' /7 CO — *T / \ 4t " % ^_ a \ / TL ' ■ <>r .1.1 V H .;? \ IS I/O 25 / ' 60 \ vJ L + Ii.', . \ / \ / T> Vt I/.: 4 , 'Ii Iii Iii) 3f \ / \/ VX .<; ho \; 36 ,i.i "' M V / W .11 M) tä 7.1 ■i, 90 an SS. 5 « /II i: '/. /,?;>//. avm./ms. Wto, 860, 6öS, *J$, 7?/, 93 f, 9*6, /0*9, XtueLtTtmcn i 909? /'h //r. Mc. Mittlerer Ga iii , MO, 66S, /OS, fM, 777, W/ ; O/iO, /OOO , ftttratttmen. t 909? fülle. Mr. Mittlerer Ganö des BLUTHUSTE NSfHAEMOPTOE im Jahrzehend /MO AYJJ iach den Beobachtungen im k.k.alliäe. Krankenhaus e Miitd 'in hl der /'////)■ "1 PC; 1 'S w 1 1 ■ W 4f .I/O i,l ,'.'///// der rstu Iii in Ii ML LL Ii . ; /* / f. 4t ja. / Jd- n — Y s il ii II M- HL 10 0 S~ ] «_ s il) r 1 e ff Ii j i_ & / * Denkschriften d.l< Akad.d .Wissensch mathem natura CI Will IM. Abhandb Nichnnitgl . Halter: Die Vollukrankheiten. in ihrer Abhängigkeit toii den WinenuiM Verhältnissen. Mittlerer Gang des MAGENKATARRHES im Jahn m c LS >§■ s8 ^. B ■ \ Je* =§ Mittel Kuli/ i/cr FatleS iL— b SO M V>_ \ W g « *T KT ii ♦i B ¥t w « 5 *? V. 4/ Ml W :ü) ■2) I/O 3t ,W _ff > ■ Mittel Zahl der F.ill, .> •> S t > ,? X X / _. r*- / Denkschriften d.k Akad.d.Wiss«isch.mathem.aaturw.CtIVll .Bd. AbhandI.Y.iNichnnit|ji - Halbst Die Volkskrankheiten in ihrer MMnfifkeil reu den Witteranja Verhältnissen DarsteTLune dos Ganges H *t /O, W, 9*3. Summa der/wlC't ZaXo. Denkschriften d.k Akad.d.Wissensih mathem naturw.ClXVDI Bd, Abhandl.v.Nichimütfl. Halters Die VolkslwanldieiteiL in Llxrer Abhän^iflceit von den Witterung Verteltrrissjen. Darstellung des Ganges dos SKORBUTS nach 10 Jähriger Beobachtung im [tk allgemeinen [Crffnkeriha-use(t8464855 ) Taf.YT. Fm. Jährt . /666, tcM der Falle,, 33 / 'S §> 1 1 V K % •4 1 Zahl der Fällt- _ it. IL A tx / u /.V IS te te />! m h> 6 » 6 e * I ( X ? /*jr^ /«jxf Denkschriften d.k Alcad.d.Wissenseh mattiem naturw. CIYV] iiawütJiÄcfuSa Bd. Abhandl.TJichßnitil . ittiiuctai« Haller: Die Vblkskrankheiteii. in ihrer Abhängiekeil von den Witterunjs Verhältnissen. Gra »»« WECHSELFIEBERS i in Jahrzehend 184:6-18.55 nach den Beobachtungen im klcallfemeineTi K ca ii fcen h.a u e fm Jährt . /MO, 16W /MX, /M9, /OSO, fSSl, /,VS% /OSO, /SM-. /S,%$. ZaM der Hille > 7Sf, 7X0, 67Z, 867, 7S7, 609, tö8 6+0. 596, 99/'. Zusammen ^, /tfO /'h/fr . Denkschriften d.k Altad.d.WisseriHch mathe vn b. Taf.VU Mittlerer Gang des WECHSELFIEBERS im JährithouL 7646 79SS nach den Beobachtungen im bi.allö. Krankenhaus e . Mittel Zahl der Fälle ■■§ 1 ■ ■ ^ 1 K 1 Oc lober s 1 Miitel Zahl //<■/■ /'tili, Ml Ol Ü2 \ SL .9/ IM .90 m Äff AI SS SS ST HR Sä 90 m JA / \ IV, £ZZ ■ .u M 1t z SU Si m Sil 79 ■ XA-—, 2t T7 a . Iß m w _IÄ u . Sil Zfc » JEf \ a 22 H 7/ ■ r/ 70 w SU. ■ w SS. IX (EL III fl!fl ■ et III Äl \ m 66- t: Sit SSL x \ ai /;? - 61 v et 60 -■ — — Ol "V ,ie .iC — \ — is ii ^ - m M- ■ Si SO w ■ M ■ ■ ,« st oL ■ M .in so 4L W M n tat iili .w SO ts M_ _ Mi, 93 « 9/ w so M- .V 11 36 - jä llO 90 :i> ts 39 Ii .7.7 il .VI M. 31 m ja VI 2* -JS- 21 so ts SO -Cl !.', n u tf r ts 22 ■II ■Ii in 2e w m ■jo « irhii k.kKoM Sta&ttäwcter« urw.Cl Will Bd iVbhandl.v.HchtmiWl. Die Volkskrariltheiten. in ihrer Abhän^isjkeil von den Witteran|s Verhältnissen. Ganö dos VIII a TYPHUS im. Jahrzeliend 1846 - 1855 h den Beobachtungen im Lck aH.yem.ein.eT) Ktankenij.a use . Tm Jährt , /Mh m/. /8'/8, /8W. /SS0, M/. /8&2 . Zahl der Falh«t690, X39& /t/S, WZ. 73t. 340, US.. Zusammen. -• -/£ S03 Fallt . S3S3. /Si t . /ßSS. S0T9 9/6. /3t* . Taf.VIU. Ym b. Mi(t lerer Gang des TYPHUS imJgArtekatd /Sff-//S£6 nacli (Iimi Beobachtungen im k.k.alläe. Krankenhause ll!hjjü.l;JIol\iJSt»»warudBT«i . DenksAriften ,1 k Akad.d. Wissenach mathem tu w.CtXVl Bd. Abhamll v.Nid.imiigl. Halter: Die Vollukrankheiten in Hirn' Abhängigkeit von den Witteranis Verhältnissen. Darstellung «los Ganges des ROTHLAUFS nach iO jähriger Beobachtung im Lk.alläemi lisixhause 184:6 1855. Jm Ja7tre, , /M/O, M'///, /M/,V, /MO, 7850, 7SJ7, TffJt. /SS// /SS3 ZaJklder falle : {30 /'//, 93, M , t /fl/, MV. /63. /Off> W/S, /9S , Sit in in n der Falle ij In St. Taf.JX, Hb. Darstellung dos mittleren Ganges des ROTHLAUF'S nach den Beobachtungen im k.k.alla. Krankenhause n/ährend der Jahre 046 MX?. 'ah/ Falk 4 <: 1 1 <: s Sc ~5 1 %tüü der m II, '\ ! \ JL. i i -J2 ~— - / / \ \/ \ / i \ ' e II _ 4L \ \i .m /' v __ ä. X . 7. . ... 1- & 6 j. k * .1 y 2 / .... 1 kschriften d.k Akad.d Wissensch.nutnem mtanr.CUCVl JBd. Mikaitdl.v.lKctaritfl. Halter Die Volkskrankheiten. in ihrer A.bhängi|kei1 von den Vfitteruiujs Verhältnissen. Darstellung des Ganges der GICHT u.der RHEU MATISM E N Taf.I. XI) Darstellung des mittleren Ganges der GICHT u der RHEUMATISMEN nach den Beobachtungen itn Ic.k.alle- Krankenhause mihmid der Jährt /, '> nach den Beobachtungen im kJcallg. Krankenhause. Mittel Zahl der Fälle E i N j M 3 St 1 1 1 1 Mittet Zel/il //fr fflh » - N f £ m ± et j 1 _2 _ Mittlerer Gang i J. 3 1 s H I b Mittel tahliter Fälle J$ /;f A a Ii IS M - / n ll __/ i /ff 10 <> f 9 8 5 $ t . v /a e \ _/ 6 III \_ i '/ f 3 3 2 i. / 1 iifhii.k.kJfofu Sta-utärockmi Denkschriften d.k Akad.d..Wissensch.mathem.Tiatiarw. t't.XVHI. TVd . Abhandlv.Nichtimtgl . Halter-. Die Volkskrankheiten in ihrer Abhängigkeit von den Witterung Verhaltnissen. Darstellung «los Grenze 9 der BLATTERN nach 10 ialmt>er Beobachtung i rti Ick a 1 1 gern .. Kran ken hause (1846 1855! JmJmkrt, /#'/<>. /£¥/, IS^S, SSW, fSSO, ff&, /tfJt, fA>0 . IflSS ZaAl der fallt . l'/ 7 , O'l't, 0,5/. 7&j, . tfS, J/J, S?6, M€, t&, 5& Sil in iii/i r/e/- /'alle . // b / r) . Tal'.Xli. XII b. Darstellung des mittleren Ganges der BLATTERN Milch den Beobachtungen Hnk.kalI§.Kranfanhaus« makrend der Jährt itf66-/&>5 •itllll ätr t'till/ Ja ii i/fi- jiiiuqy 1 s ! '3 1 1 l 1 Zahl der Fällt Sl '_ so ■'XI - w \ IS — \ 1 ',/>■ im / u , ** m 'rl UO 9 i M m 36 .« 36 i 31, m 31 32 H \ ■13 M -\ /<; » M n lUr ■17 1 ij'hii.k.iHolu.Staitsdricktic-i d.l( Aiad.d Wissensch.mathem.natuW. ClXVHi Bd. AbhandlxEctamitgl. Halter: Die Voikskranlcheiten in ihrer Al>li;in«ivlreri von den Witterunia Verhältnissen. Darstellung des Ganges der Taf.XIU. XI« a . MASERN nach 10 jähriger Beobachtung im k /,■ allff, fCrankenhaust r SS4 6" /Mx> m b. Darstellung des mittleren Ganges der MASERN nach den Beobachtungen im k k . all^Kraiikonliaii.se ma/urud der Ja/trc /A v /6' :«/,/ ,/?r l'iil/r 'J "S !S J. § 1 I 1 | 1 1 *4, 1 Ä/l/ll der fällt n Ii n f -i — \ H in !) i r \ MI \ 9 ,1 h — i \ X > i \ i \ \ 1 fl J i \l \i — v— \ Ii / T J '/ / \l \ h 3 \ i — i i 2 — v — \ '/ l 1 r y 1 L Jm Jahrr. /SH. m>, /AU, /,iVA WO. /<%>/ /di?, AAY>;i, MV,'/, / f yjj, Zahl der fWc. ,Vf , 4-, Uff, ZI 40, ,W, A.A m, M tfff, Summa der fti/Ae AAA6. iithi4.k.kjfofi i Denkschriften dk Akad.d .Wissenschmatheni riaturw.ClXVID Bd. Abliandl.v.Nichtmitfl. 41 S T U D I E N ÜBER 1)110 DEUTSCHEN NAMEN DEE IN DEUTSCHLAND HEIMISCHEN PFLANZEN. VON A. R. v. PERGER VORGETRAGEN IN DER SITZUNG DER M ATIIEM ATIS CII-NATUR WISSENSCHAFTLICHEN CLASSE AM U. JVU 1«7. I MONOKOTYLEDONEN. I. Hydrocharideen. I). C. — (Nixenkräuter Kitt. 184.) L Vallisneria spiralis. L. Sumpfs chraube. Diese Pflanze war den älteren deutschen Botanikern nicht bekannt. Sie trägt ihren deut- schen Namen von ihrem Aufenthalt im Wasser und der schraubenförmigen Windung des weiblichen Blüthenschaftes. Ii. Stratiotes aloides. L. Wasserscher. (Bei Dioskor. Stratiotes tyliphyUot'i) Der Name Wasserskier soll von den Blüthen- scheiden herrühren, wesshalb die Pflanze (bei Nemn. II, 1374) auch Krebsscheren, holl. ■schaaren und bei Dodon (932) crabbenclauw genannt wird, indem man jene Scheiden den Scheren der Krebse ähnlich fand. Nebennamen. a) Von den dreikantigen, stachelrandigen Blättern, die man mit jenen der Aloe verglich : Wasseraloe (Oed. 83), Sumpfaloe (Sclikr. III, 490), holl. moeraloe, dän. vandaloe, norw. vassaloe, schwed. vattu-aloe, engl, the water-aloe. h) Von der Schwertform der Blätter, bei Dodon: (932) liuyterskruyt, bei Skinn. thefresh wate,- saldier, im I). B eiterkraut. c) Von der Krümmung der Blätter: Sichelkraut, bei Gott seil. (Fl.yruss.) Wassersichel. Andere Nebennamen sind : Wassersäge (P o p o av.), Egelhören, Egelhüren (von den Stacheln der Blätter) ; fei ner Wasserfenchel, Donnerbartfenchel, Wasserfeder und im Lüneburg. Buckelbas. Denkschriften der mathcm.-naturw. Ol. XVI11. Bd. Abhandl. von Nlohtmltgl. f 42 A. B. v. Perger. [iL Hydrocharis Morsus ranae. L. Froschbiss, von den Blättern, die man sich wie von Fröschen angebissen dachte. Bei Tabern. (1131) Froschbiss, holl. vorschenbett, däm fr'dbid, engl, the frog-beat, thefrogsUt, hei Jleuss auch Krö- tenbiss. Dieser Name scheint durch die deutschen Botaniker in das Englische, Schwed. u. s. w. übergegangen zu sein Nebcnnamen: Bei Nemm und A. kleine Seeblumen, kleine Nixblume, kleine Plumpen. iv. Udora occidentalis. Pur ah. Nixenkraut, weil die Pflanze gleich den Nixen im Wasser lebt; wober auch der Name Udora kommt, denn udor oder fuäw bedeutet das Feuchte. So sind auch die Flüssnamen Eider, Oder, Duero mit G8o>p verwandt, von welchem Worte Piaton (i. Cratyl.) bemerkt, dass es ein fremdes , phry- frisches sei. II. Alismaceen. J u s s. i . Alisma. 1 1 . Froschlöffel. (K o oh, K i 1 1.) (Plinius.) Bei Brunfels (5G) Froschleffelkraut, Gessn. (5) FroscJdöffelkraut , Fuchs (holl. A. 12) vorschlepilcruyt, „weil die Blatter wie Löffel geformt sind und die Frösche bei dein Kraut ihre Wohnung haben". Nebennamen. Bei Brnfls., Fuchs und Don so: Wasserwegerich, holl. waterwegbree, engl, the water-plantain, bei Helw. 149 Welschwegerich, Engeltrank und Hirtenpfeife, bei Reusa Seifenkraut. Artennamen. 1. Alisma natans L. Schwimmender Froschlöffel, holl. dryvende waterwegbree, engl, the creeping vmter-plantain. 2. Alisma parnassifolium. L. Herzblättriger Froschlöffel. fBei Kitt. 133 pamassienblättriger Froschlöffel.) 3. AUsma plantago. L. Gewöhnlicher Froschlöffel. Die wohl am frühesten bekannte Art, welcher alle oben angeführten Namen zukommen und die einst Plantag o aguatica s. palustris genannt wurde, weil man sie dem Wegrieh ähnlich fand. Nebenname.,: Froschwegerich, llasenlöffel, ferner da man sich wohl bcralhen soll, ehe man es dem Vieh gibt, da es den Kühen, besonders aber den Pferden schädlich sein soll : Qufberath, dän. godberaad oder godr raad. — Norv. vand groebaed, isl. hisugras, schwed. sUlkra. 4. Alisma ranicnculoldes. L. Hahnen/ uss- Froschlöffel. Bei Ncmn. I, 174, Kitt. 132 ranunkelartiger Froschlöffel, holl. ranonkelagtige water-weegbree, engl. the crovfoot-icaterplantaine. i [. Sagittaria saglttaefolia. i, Pfeilkraut. (Plinius, Sagifta.) Von den Blättern, welche den Pfeilspitzen ähnlieh sind, bei Ta- bern. (1121) Pfeilkraiit, holl. pylkruyd, engl, the water ar rem -head, the arrow-rood; bei Ski nn. the water-archer, dän. pijlurt , norw. piügras, schwed. pilört. Stadien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 43 kls Nebennamen finden sich imHoll. serpentstorig und im Engl, the addertongue, weil man ehemals die Zungen der Schlangen gleichfalls pfeüförmig glaubte, wie man das in vielen Abbildungen von Drachen u. s. w. gezeichnet findet. III. Butomeen. Butomus umbellatus. L. Wasserliesch. (Theophr Boutojao«.) Bei Reuss^ Kitt. 134 u. A.. Wasserliesch, holl. waterliesch. Die Nebennamen dieser schönen Pflanze stammen fast alle davon her, dass man sie mit Binse und Schwertcl und ihre Blüthen (so wie viele der Gruciferen) mit Violen verglich, so v B (beiNemn und v. A.) Wasserviole , dän. vandoiole, schwed. vatterviol , — Blumenbmse. Mumemckwertel, Blüthenbinse, Binsenschwertel, Blumenrohr, Binsenblume, blühende Binsen, engl, the flowering-rush, dän. blomstersiv, schwed. blomster-vass und holl. water gladzalus. Andere Nebennamen sind: im Holl, zwaanenbloem (Schwanenblume), bei Ued. Kameelheu (?), scand. brudelys. IV. Juneagineen. J uss. i. Scheuchzeria palustris, u Moorspinnenkraut. So bei Oed. 81, Sehkr. I, 316 u. A. — Bei Reuss, irrig: Meerspinnenkraut. Ii. Triglochin. L. Dreizack, bei Nemn., Schkr. u. A.; sonst auch Dreispitze, holl. driepuntgras , dän. trehage, engl. (Skinn.) the arrow-headed grass, the arrowgrass, the seaspicked grass. Artennamen. 1. Triglochin maritimum. L. Meer-Dreisack. Bei (Oed. 84) Salzgras, Salzkraut, Salzbinse, böll. zoutgras, däa. salting und havsalting, norw. ha»- salting, isl. saudlaukr. 2. Triglochin pallustre. L. Sumpf- Dreizack, bei Schrank II, 211 Sumpfkrötengras , bei A. auch Linsengraa und Im*en*ra*<, (schwed. Triglochin juniperi = enliafra.) V. Potameen. Potamogeton. L. Samkraut. (Dioskor) Bei Gcssn. (94) samkraut, bei Fischart (Onom. 105) aamfcmw«, bei HottOH (S96), Dense und Helw.(4C5) Samkraut, in der Fl. Franc, bei Reuss und Oed. (78) Samenkraut. Dieser Name kann nicht von den Früchten der Pflanze herrühren, da diese ZU firerin* an Zahl sind, um dem Gewächs eine Benennung zu geben, sie scheint vielmehr daher zu stammen, weil die Fische ihren Laich (Samen , Saat) unter dieser Pflanze abzusetzen pflejren daher auch bei Kitt. (5) Laichkraut. Nicht minder scheinen die Benennungen: Hechtlache Hechtstuhl und bei Oed. (78) Jfechtlock, auf diese Abstammung hinzudeuten. Amdere Nebennamen sind : f* 44 A. Tl. v. Perger. Bei Fischart (Onom. 105) Seehaldenkraut, Seörn und Brennkraut, holl. fonteinkruid ä-än.flydende vejbred, bei Oed. (78) Seesalten, Flusskraul, bei Reusa Flustoch, welche sämmt- lich von dem Aufenthalte der Pflanze im Wasser herrühren. — In der Schweiz (Dur Ii. 64) Jlaldekraut, Chräb und Haggcmanne, engl, the pondweed und the water-caltrops. Artennamen. 1 . Potamogeton acutifolius. L i n k. Spitzblättriges Samkraut. (Bei K i 1 1. 8 Spitzblättriges Laichkraut.) 2. Potamogeton compressus. L. Zusammengedrücktes Samkraut. 8. Potamogeton crispus. L. Krauses Samkraut, doli, gekrult fonteinkruid, engl, the curled pondioeed. Nebennamen Frotohlattich, dän. froglaktuk, holl. vorschenslaa, engl, the frogs Lettace. 4. Potamogeton deeipiens. Nolto. Trügerisches Samkraut. 5. Potamogeton densus. L. Dichtes Samkraut, holl. digtbladerig fonteinkruid , engl, the forked pondweed. (i. Fotomogeton fluitans. Roth. Fluthendes Samkraut. 7. Potamogeton gramineus. L. Grasiges Samkraut. 8. Potamogeton Uornemannii. Meyer. Durchsichtiges Samkraut, (von den häutigen durchsichtigen Blättern). 9. Potamogeton lucens. L. Spiegelndes Samkraut, bei Kitt. (7) Spiegelndes Samkraut, bciNomn. (LT, 1050) leuchtendes Samkraut, holl. glimmend fonteinkruid, engl. enen jjenlien, fccrijalbrr es and) Palma Christi genannt. <£» ljat aud) funjl einen unjtf4)tt«en JVnblhk, ber meijber Ijeijmüdjkftt jihid)." — Sonst heisst die Pflanze auch Basilienstendel, Kreuzblurnenivursel und Händleinblume; engl, the red- handed orchis. Gymnadenia odoratissima. Rieh. Duftende Nacktdrüse. (Bei Kitt. (172) Wohlriechende Nacktdriise.) rv. Himanthoglossum hircinum. Rieh. Bock-Stendel, von dem Bocksgeruch der Pflanze; bei Do (Jon. (374) bockscullekens, liasecullekens , bei T a- berrj. (1055) Bockshödlein , er unterscheidet schon zwei Arten, eine mit last glatter und die zweite mit gekräuselter Lippe , bei Nemn. (II, 1225) Faunblume, bei Schkr. (MI, 202) stin- kender Stendel, Bocksgeilen, hell, bocks kulletjes, bokking zakjesbloem, engl. (Parkins. 1348) the greatest goatstones , the stinking goatstones. Ein neuerer, von der Form der Honiglippe entlehnter Name ist bei Koch Riemenzunge, bei Kitt. (17;')) Riemenst'dndel ; von den drei Spitz- chen der Lippe (Triaena) heisst die Pflanze auch Dreizackstendel. v. Coeloglossum viride. 1 1 ar tm. Hohlzungen-Stendel, bei Koch Hohlzunge. vi. Piatanthera. Rieh. Breitkolben-Stendel. Von den früheren Autoren stets bei Orchis eingereiht und meist Orchis bifolia genannt, trug diese Pflanze mich fast alle Namen, die sich bei Orchis maculata, Orchis militaris und Orchis Morio vorfinden. Koch hat den neuen Namen Breitkölbchen. Artennamen. Piatanthera bifolia. Hieb. Zweiblättriger Breitkoibenstendel, eigentlich die frühere Orchis bifolia, holl. tweebladig standelkruid oder tweeblad, dän. loblad, schwed. tveblad, engl, the twee-blade. Piatanthera, ehloranta. Castor. Grilnlippiger Breitkoibenstendel. vii. Nigritella. Rieh. Schwarz-Stendel, bei Koch Schwärzling, holl. zwart-zakjesbloern , norw. svarthjuga , svarthjukblom , svarthuven- del, engl the blak satyrion ) von den dunkelpurpurnen off bis in das Schwarzbraune gehenden Studien Uber die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 53 Blüthen, daher auch bei Stalder (II, 213) Mohrenköpf 'lein und Möhrlein. Ebenfalls von der Färbung rühren her die Namen Blutblümlein (Ehrh. X, 148), dann bei Sehmell. (I, 259 sub Satyrium nigrum) Braunellen, in der Schwei'/; (Dur Ii. 75) Brändli, Brennli, Bränderli, Kuh- brändli, in den ö'sterr. Alpen: Braunellerln, Branderln, Brandein, norw. brunkulle, schwed. brunkulla, dän. bruunkulle und braunugras. Bei Tschudi (252) heisst sie Kammblümlein, bei Stald. (II, 213) Ghammblümli und Bergstengelwurz, bei Sehmell. (II, 291) auch Kölbel. Artennamen. Nigritella angustifolia. Rieh. Schmalblättriger Schivarsstendel (Kitt. 171). Nigritella suaveolens. Koch. Wohlriechender Schwarzstendel (Kitt. 171). viii. Ophrys. L. Kerbenstendel. (PI in.) Bei Kitt. (175) Kerf enstendel ^ von den insectenartigen Blüthen, auf weiche alle folgenden Namen hinzielen, z. B. bei Oed. (75) llummelblume, Fliegenblume, bei Keuss Bie- nenknabenkraut, .Fliegenknabenkraut, Fliegblume, dän. fliglaebe, flueblomster , schwed. fiugblom- ster (fluga = Fliege), honungsblomma, engl, the gnat-flower, the gnat cidex, the eat-bee. Artennamen. Ophrys apifera. Iluds. Bienen- Stendel, bei Kitt. (176) Bienen-Kerf enstendel ; sonst auch Bienenblume, llummelblume, bei Dodon (375) schlechthin Wespe, Vliegen, bei Park ins. (1350) the wasp-orchis, the bee-orchis und the dronc-bee. Ophrys arachnites. Reich. Spinnen- Stendel, bei Kitt. (176) spinnenähnlicher Kerf enstendel, in der Schweiz (Durh. 55) Spinneliblümli, dann auch Sam- metbögge und Ilerre. Ophrys aramfera. Huds. Spinnentragender Stendel, bei Kitt. (176) spinnentragender Kerf enstendel , engl, the spider- ophrys. Ophrys Bertolonii. Morctt. Italischer Kerbenstendel. Ophrys museifera. Huds. Fliegen- Stendel. Fliegenblume, schwed. flugblomster. En der Schweiz (Durh. 55) Teufels äug eli, Affengsichtli , Jüngferli, Sammetdehli, Sammetchindli, Sammetschühli. i x . Chamaeorchis alpina. Ri c h. Zwergstendel (K i 1 1. 177), bei Koch Zwergknabenkraut, dän. kurle, fieldkurrel. x. Aceras antropophora. k, Hr. Ohnhornstendel, bei Koch Ohnhorn, weil die Blüthe anstatt des Hornes (Spornes) nur zwei Höckerchen hat. daher bei Petermann: Unsporn. — Parkins. (1347, s. Ophrys antropophora) the male nea- politane -foolstones , auf dem Holzschnitte, welcher sich neben Parkinson's Beschreibung dieser Pflanze befindet, ist die Honiglippe der Blüthen als ein kleines Männchen abgebildet! Glückliche Zeiten, in denen die Einbildungskraft noch so vielen Spielraum in der Natur- wissenschaft hatte! — 54 . I. Ii', v. Per g er. XI. Herminium Monorchis. R. Bi Einknolliger Stendel, bei Kitt. (174) einknollige Serminie, sonst auch Einhode, lioll. eenballig tweeblad. — Neben namen: schwed. honungsblomma und desmansknopp (desman = .torex moschata), dän. desmerhu vendel (Desmer = Bisam), daher auch im Deutschen Bisamknabenkraut. XII. Serapias. Geilstendel. (Dioskor. Plin.) Bei Kitt. (47G) Geilwurzständel. ■- Nebennamen: hei Oed. (62 Cymbelblume , Wiesendingel, bei Schkr. (III, 208) breitblättriger Zymbel , falsche Nieswurz* wildes Nieskraut, dän. hunellaebe , slangre, bredslangre, bredstangre. — Sonst auch Bergnies- wurzel, Niesblatt und Frauenstuhl (i). Serapias cordigera. L. von der fast herzförmigen Honiglippe. Serapias Lingua. L. Serapias Vaeudo cordigera. Moric. Serapias triloba. Vi v i a n. Artennamen. Herzförmiger ( ^eilstendel, Zungen- G eilstendel. Spitzlipp ig er 0 eilstendel. Dreilapviqer ( ^eilstendel. xiii. Epigogium Gmelini. Roth. Aufbart (K och, Kitt. l«2), weil die Blüthen durch die Drehung des Blüthenstiels verkehrt stehen. Bei Schkr. (III, 203 saftiger Stendel. xiv. Limodorum abortivum. Sw. Bei Reu ss Sonnenwurs, holl. hongergift. Dingel. (K Kitt. 17S.) xv. Cephalanthera. Rieh. f 'ephalanthera ensifoiia. R i c Ii Cephalanthera pallens. Rieh. Cephalanthera rubra. Rieh. Kopf Stendel. (Koch,, Kit t. 179.) Artenn amen. Schwertblättriger Kopf stendel (K i 1 1. 1 8< )J . Bleicher Kopfstendel (Kitt. 180). Rother Kopfstendel (K i 1 1. 1 80). xv i . Epipactis. R . < h. Sumpfwurz. (Koch, Km (Dioskor. Plin. ab aliis Helleborine vocantur.) Artennamen. uietis latifolia. A 1 1. Epipactis microphylla. Eh rh. Epipactis 'palustris. Crantz. Epipactis rubiginosa. Gauel. Breitblättrige Sumpfwurz. Kleinblättrige Sumpfwurz. G ewöhn lieh e Sumpfwurz. Rostfarbige Sumpfwurz. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 55 xvn. Listera. Ro b. B r. Durchwachsstendel. Bei Brfls. (206) Durchwachs, bei Oed. (75) und Reusa Durchwachsmännlein, weil der Blüthenschaft, gewissermassen zwischen den Blättern hindurch wächst. Artennamen. Listera cordata. K. Br. Herzblättriger Durchwachsstendel, dfin. hi'ertekurl, Listera ovata. R. Br. Eiblättriger Durchwachsstendel, bei Scli kr. (111,206) eyrunde Ragwurz, bei Dodon. (383) tweebladt und bastaert-standelkruid , bei R c u s s Rattenschwanz. XVIII. Neottia Nidus avis. Rieh. Neststendel. (Früher Orchis oder Ophrys Nidus avis); Vogelnest, bei Oed. (75) Vogelwurz, holl. Vogel- nest, dän. fuglerede, schwed. foglebo, engl, the bird's-nest, bei Kitt. (181) Nestwurz: von der nestähnlicherj Gestalt der Wurzel. Nebennamen: bei Reuss Margendreher (verderbt ans Marienthränen) , bei Oed. (75) nackte Stendelwurz, bei Nemn. (II, 776) WaUlln/idienl.-raul. wilde Knabenwurz und Wurwurz, dän. lundkurl. xix. Goodyera repens. Rob. Br. Kriechstendel, von der kriechenden Wurzel. XX. Spiranthes. Rieh. Schraubenstendel, von den schraubenförmig sitzenden Blüthen, daher auch bei Oed. und Reuss Herum- dreht und Herumdraht, bei Nemn. (11,777) schneckenförmig gewundenes Knabenkraut, bei Koch Blüthenschraube, bei Kitt. (175) Drehährenstäudel, holl. spiraal-treeblad, engl, the tryple orchis. Nebennamen: bei Brfls. (Ausgabe v. 1531, p. 38) wohlschmeckend Knabenkraut, holl. wclrieken.de kulletjes, engl. ladies-traces. Artennamen. Spiranthes aestivalis. Rieh. Sommer- Schraubenstendel. Spiranthes autumnalis. Rieh. Herbst-Schraubenstendel. XXI. Corallorhiza innata. Rob. Br. Korallenstendel, von der Korallenform der Wurzel. Bei Koch Korallenwurzel, holl. koraalwortel , sonst auch Tannenstendel. xxii. Sturmia Loeselli. R < h b. Kantenstendel, von dem dreikantigen Stengel. — Bei Kitt. (183) Grünling. 56 A . F. v. Perg e r. xxiii. Malaxis. Sw. Weichstendel. (Kitt, tss.) Bei Koch Weichkrant. Art ennamen. Malaxis monophyllos. S w. Einblättriger Weichstendel. Malaxis paludosa. S W. Sumpf- Weichstendel. XXIV. Cypripedium Calceolus. L. Schuhstendel. Von der bauchigen (schuhförmigen) Honiglippe, daher auch bei vielen Autoren Frauen- schuh, Marionschuh , unser liehen l'raum Schuh, Venusschuh, Jlerrgottsschuh, Pfaffenschuh und schlechthin Pantoffelchen, bei Dodon. (727) papenschoen, onser vrouwen schoen, Marienschoen, diin. Marieskoe, fruesköe, engl, the ladies-slipjper, in der Schweiz (Stald. II, 52) Holzschuh, bei Dur Ii. (28) Frauenschühli , Jungfernschuh und Pantöffeli, ferner Guggucksstiefel, schwed. guckuksor, in Vorarlberg (Vonbun) Gugger schuh. Nebennamen': bei Stahl. (I, 106) Ankenhalle [Anke = Butter), Durh. (28) Ankenbälli und Hosenlatz. XI. Irideen. J u s s. I. Crocus. L. Safran. (Di os kor. xpoxo?.) Persisch: zafferon (vgl. arab. asfar — gelb, sdfra = die gelbe Blume). Backluy (II, 164) erzählt, dass ein englischer Pilger unter Edward III. eine Safran- zwiebel in den Knopf seines Wanderstabes versteckte und auf diese Art den Safran nach Eng- land brachte. Auch in Österreich, wo er vorzüglich gedeiht, soll er durch die Kreuzfahrer eingeführt worden «ein. C. Vind. 252 1 sapheran, hei Ortolf (86 a) saffran, engl, the saffron, in der Schweiz (Dur Ii. 2 7) Safer etblümli. Nebennamen: a) wie, im Arab. von der gelben Farbe, C.Vind. 2100 sintvarve (Gold- farbe), angls. geh, gaele, und b) vom griech. krokus, croh, gael. croh, irish. (Thrlk. C. R.) crogh, Prag, (iloss. erügo, in der Schweiz (Durh. 27) krokusle. Artennamen. Crocus hifiorus. Mi II. Zweiblättriger Safran. Crocus sativus. A 1 1. Garten-Safran. Färbesafran, oder auch kurzweg 1 : Färb; sonst auch Ilerbstsafran, schwed. höstsafran. Crocus variegatus. Hopp, et Jlor. Gestreifter Safran. Crocus v er nus. All. Frühling ssaf ran. Nebennamen : S chme 11. (II, 24) Burzigachel , Bureigauggel, Purseibaum, bei Moll. (339) ebenfalls Burzigackeln und Burzigangelar, bei Stald. (I, 224) Brennwiirzli, bei Durh. (27) Schneekraut und Kälber- schissen, bei Malter (*. a, O.) Schneeblaemel, bei Raus ehfls. Engelsteinlein, sonst auch Bischofsafran, und Hutreif. Nach Clusius (Hist. rar. plant, p. 207) soll der Friihlingsafran im Jahre 1579 in Europa ein- geführt worden sein. Studien über die deutschet/ Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 1 1. Trichonema Bulbocodium. K e r. Fadennarbe. (K och.) Engl, the hoop-pctlicoat-narcissus, bei Nemn. (I, 711) nackte, Jungfer im Frühjahre, Ucht- blume (vgl. Colchicum), boll. klokbol, voorjaars klokbol. in. Gladiolus. L. Siegwurz. (Dioskor. £tenkschriften dor mathom.-naturw. Ol. XVIU. Bd. Abhoncll. von Nichtmitgl. I, 58 A. E. r. Per g er. Nebennamen. Bei Fischart (a. a. 0.) Storksbrot, SchluttenJcraut, Wandläuskraut; bei Dodon. (327) Liesch, Fuchs (holl. A. 10!)) Iis, bei Däntz (I, 1) Regenbogen, „barumb alfo genannt, iaf\ feine jMuomcn mit ien Rathen imi tlcaenbagett el)itüd) ftiuV', altbejgisch alus, wälhs. elest. Artennamen. Iris Fiebert. Senil. Lanzettsf heidiger Schwertel. Iris bohemica. Schmidt. Böhmischer Schwertel. Iris germanica. L. Deutscher Schwertel, holl. duitsche liesch, bei Brfls. (114) blaw schwertelen, bei Tabei'n. (10B4) llimmelschwertel , sonst auch Gilgenschwertel, Schwertelwurz, bei Gossn. (46) blaw gilgen, holl. blaamoe of paarsche iris, ditn. blaa lilie, schwed. bldlilja, engl, the blue gladwyn, the flower de luce (mit Lilium verwechselt, franz. ßeur de Iis), bei Matth. undTabcrn. Veyelwurtzel, bei Anderen Vielwurz und Violemou/rz, von dem Geruch der Wurzel. Iris graminea. Ii. Grasschwertel, grossblättriger Schwertel (vgl. Kitt. 1 62). Iris hungarica. W. K. Ungarischer Schwertel. Iris lutescens. Lam. 0 elblicher Schwertel (Kitt. 161). Iris pallida. La m. . Bleicher Schwertel- Iris Pseud- Acorus. L. Wasserschwertel, Tabern. (1033) Wasserschwertel, Hol Ion (f>2) ebenfalls vom Standorte der Pflanze: Wasser schwertelwurz und Teichlilgen. Nebennamen. Bei Fuchs (holl. A. 10!)J von der Jilüthczeit: pinxterbloemen, Fisch. (Onom. 182) Drachenworzel, Natericorz, Gelbschwertel, Gelblisch., Dodon.(395J falsch liesch, H 0 1 1 0 n (52) falscher Galmus, geel Gilgen, Schwertelgilgen, gelb Drachenwurz, Blutwurz, Tropf würz, und aus Acorus verderbt Ackerwurz. — Schwed. haeklilja uwAßäje, dän. guul ßäelilie, kaardegraex, li.örsebönne, laebblomster, saevblomme, moegen, maeßäelilie, holl. adebaersbloem (von adebar = StovvW). Iris pumila. L. Niedriger Schwertel. Iris sambucina. L. Ilollunderschwertel, weil die Pflanze wie die innen' Rinde von Sambucus nigra, riecht, bei Kitt. (161) holderduftige Schwertlilie. Iris sibirica. L. Wiesenschwertel, Wieseniris, Lilienwurz, schmalblättriger Schwertel (bei N c m n. U. A.), bei Kitt. (162) sibirische Schwertlilie- Iris spuria. L. Bastardschwertel (Kitt. 162). Iris squalens. L. Trübfarbiger Schwerte/, (franz. (' iris jaune-sale'). Iris variegata. L. Gestriemter Schwertel, (bei Kitt. 161 bunte Schwertlilie). XII. Amaryllideen. R. Br. L Sternbergia lutea. K r. Gewitterblume. Die Blume soD sich Dämlich vor einem Gewitter zusammenziehen; eine Eigenschaft, dio sie übrigens mit vielen anderen Blüthen , namentlich unter den Syngenesisten (heilt. Ich selbst hatte nie Gelegenheit den Kall zu beobachten. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 59 II. Agave americana. L. Agave. Eine Pflanze, die Koch nur desshalb anführt, weil sie in I Strien vorkommt, wo sie eben so gut als eingewandert, wie in [talien vorkommt. Iii. Narcissus. L. Narcisse. (Galen. Theophr. Dioskör. Plin.) Der Name kommt von vocpxofaj = betäuben (sanskr. narh = Hölle). Die Alten glaubten, dass der Geruch der Narcissenblüthen Kopfweh und schweres Gehirn mache, ja dass er endlich eine vollkommene Erstarrung hervorbringe, dess- halb wurden auch den Furien Narcissen geopfert, weil die Verbrecher durch jene Rache- göttinnen ebenfalls in eine Art von Erstarrung gebracht wurden. Die Pflanze wird in allen gerni. Sprachen nach dem Griechischen: Narcisse (holl. narcis, schwed. narciss, dän. narcisse, engl, the narcissus u. s. w.) und selbst im Persischen nerkes genannt. Von anderweitigen Be- nennungen findet man: im Maestr. bot. Gloss. holtriar (Hohlstengel), bei Brfls. (53) vor) der Blüthezeit hornungsbltim, bei Hönisch (427) Merzenblume, Aprillenhlume , bei Matthioli (II, 578) Uchtblumen (von TJcht = frühe) und bei Tabern. (1003) Josephsstäblein, nach der Sage, dass, als der schon greisende Joseph nebst mehreren Jünglingen zugleich um Maria warb, man den sämmtlichen Bewerbern Stäbe austheiltc und dabei feststellte, dass nur der- jenige sie zur Frau bekäme, dessen Stab über Nacht zu grünen beginne. Da war es aber der Stab Josephs, der nicht nur grünte, sondern auch Blüthen trieb, und zwar nach Einigen Lilien (Josephslilie), nach Anderen: Narcissen; die Jünglinge aber wichen zurück und zerbra- chen ihre Stäbe. Narcissus bißorus. C n r t. Narcissus incomparabilis. Mil J'rachtnarcisse, schönste Narcisse. Narcissus poelicus. L. (die Narcisse der Dichter). Artennamen. Zweiblilthige Narcisse. Unvergleich liehe Narcisse, D ich ter narcisse, Neb ennamen. Bei Ncmi). (II, 704) weist« Narcisse, weisser Stern, Engelchen, im Zillerthale (Moll. II, 341) Enge- l'dr, bei Stald. (I, 437) Geissblume, bei D U r h. (53) Sternenblum, Geissblum, Himmels ster na , llimmelsrösli, Mnjarösli, Steirösli, Jerusalemsrösli, bei Kitt. (158) rothrandige Narcisse. Narcissus I'seudo- Narcissus . L. Gelbe Narcisse, holl. geele nnreis, dän. guul narcisse, engl, the yellow daffodil (daffodil aus Asphodelus) und the common narcissus, bei Kitt. (158) gemeine Narcisse. Nebennamon: Gelber Stern, OsterliUe, Zeitlose, Zitterrose, Fgrlöske, holl. geele tijdeloozen, bastard- narcis, paaslilie, sprockelbloem, schwed. paasklilja (Ostcrlilic), bei Stald. (I, 123) Bächtele, bei Durh. (53) Glockenblume, Ilga, Aprilrose, Himmelssterne, Sternblume, Marizisli, Marzisenrösli und Merzasterna. Narcissus radiißorus. Salisb. Kreisblüthige Narcisse. Narcissus Tazetta. L. Vielblüthige Narcisse, Tazette, holl. tazetta, spaansche jenette , dän. constantinopolitanske narcisse, engl, the pale daffodil, or the primrose peerless. Ii* 60 A. B. r. Perger. iv. Leucojum. L. Knotenblume. (Koch, Kitt. L59.) (Theophr. Dioskori) Einst mit Narcisstis und besonders mit Galanthus verwechselt, daher hei Fuchs (185* homungsblumen , mertzenblumen, Durh. (45) Märzenglöckli. Andere Benennungen sind: hei Fuchs (hol). A. 174) sieen vilieren, steen violieren, hei Tabern. (693) welsche Veieln, hei A. Moosveilchen und weisse Veilchen , ferner hei Fuchs (a. a. 0.) sporkelle, Höf. (IIF 104) Sporkelblume , hei Tabern. (1005 wie Galanthus) Schneetropfen , Höf. Schneekatherl, Durh. (45) grosse SchneeglöcMi , engl, the snow-flacke , the snow-drop , dän. snee- blomster und hvidblomme, dann hei Tabern. (1005) Sommerthürlein , weil sie den Sommer verkünden, und daraus verderbt (Schk. I, 2(> u. A.) Sommerthier chen; in der Schweiz (Dur Ii. 45) auch Hutblume, Tolscheblümli und Stammnägeli. Waruni die Pflanze bei Koch und Kittel eigentlich Knotenblume heisst, kann ich nicht wohl errathen, jedenfalls ist aber damit der Knoten der hier angeführten Verwechselungen durchhauen. Artennamen. Leucojum aestivuru. F. Sommer- Knotenblume (Kitt. 159), späte Schneetröpfehen, lioll. zommersche tydeloos, engl, the summier snow-drop. Leucojum vernum. L. Frühlings-Knotenblume, tiötl. voorjaarse tydeloos, engl, the great spring snow-drop. v. Galanthus nivalis, f. Schneeglöckchen, theils wegen der Schneewcisse der glockenförmigen Flöthe, theils weil sich diese schon entfaltet, wenn noch der Schnee liegt. Aus demselben Grunde finden sich auch folgende Be- nennungen: Schneetröpfchen, Schneeflocke, Schneeblume, Schneeviolen, Schneegallen, Schneegacken und Schneekather In, engl, the snow-trop. Von der Weisse der Blume heisst sie auch) wie das griech. Galanthus: Milchblume, holl. wlttertje, dann bei Grimm (Altd. W'ald. I, 151) Jungfern im Semd, holl. jufferties in'themd, engl, the fair maids of february , im Holl, auch naakte wijfjes. — Von der frühen Blüthezeit stammen die Namen Hornungsblume (Brfls. Ausg. v. 1531, [>. 52), hei Stalder (II, 199) Märzenglöckli, bei .Hoch h. (Aa. Sagen 1, 201) Amselblümli, weil es blüht, wenn die Amsel zu singen beginnt. Andere Nebennamen sind: boll. zornersoti/es, dän. giaeklilje und giaekurt. Die Pflanze theilte, wie schon oben erwähnt, alle ihre Benennungen mit dem ihr sehr ähnlichen Leucojum. XIII. Asparageen. Juss. l. Asparagus. F. Spargel. (Theophr. Dioskor. ob-djicr^;. Pliniue.) Dieser letztere erzählt, dass auf den Berg- halden Germaniens von den Germanen Asparagus gebaut werde, indessen ist dieses noch nicht so ganz ausgemacht und vermutblich war der germanische Spargel des Plinius eine andere Gemüsepflanze, denn wie hätten sich die allen Germanen mit der mühsamen Zurich- tung von Spargelbeeten abgeben sollen , und dass er ohne besondere Pflege auf den deutschen Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 6 I Berghalden wuchs, lässt sich bei dem wälderreichen, rauhen Klima des damaligen Germanien kaum annehmen. Vielleicht hörten die Römer das Wort sperk oder speik, das jenem Gemüse galt, und modelten es nach ihrer Weise in ihr Asparagus um. Dies scheint sich dadurch noch mehr zu bestätigen, dass Karl der Grosse weder in seinem Breviarium noch in seinem Gap. de villis des Spargels erwähnt, was doch gewiss geschehen wäre, wenn er denselben gekannt hätte; auch II ildegardis spricht nichts von dieser Pflanze, der man doch so viele harntrei- bende Kraft zuschreibt, und der Erste, bei dem ich sie auffinden konnte ist Otto v. Brunfels, der zugleich (fol. 65, b) nach Sttetonius erzählt, dass Octavianus Augustus, wenn er etwas schnell haben wollte, auszurufen pflegte „Citius quam asparagi coquantuut !•■ Nach Brunfels haben Fuchs, Fischart, Tabernaemontanus u. A. sp argen. -spar agus und sparsen, holl. aspergie, spergesie, schwed. sparis, dän. aspargis und asparris, engl, the sperage und the spar- rowgrass , skan. asparris, in der Schweiz (Durh. 13) Spars, Sparsach und Sparsich, persisch asfaradsch. Nebennamen sind: bei Fischart (Gnom. "210) vermuthlicb von der Rothe der Beeren: Korallenkraut, holl. koralkruid. In Lithauen kränzen die Bauern ihre, Heiligenbilder mit Spargelkraut, daher die Pflanze auch Heiligenkraut und Gotteskraut genannt wird. In der Schweiz (Durh. 13) Schwammwürz. Artennamen. Asparagus acutifolius. L. Spitzblättriger Spargel. Asparagus officinalis. L. Gewöhnlicher Spargel {Kitt. 139). Asparagus scaber. Brignioli. Rauher Spargel. Asparagus tenuifoliv.s. L am. Zartblättriger Spargel. 1 1 Streptopus amplexifolius. D. C. Knotenfuss. (Koc h, K i 1 1. 1 39.) In der Schweiz (Durh. 81) Bruchkraut. in. Paris quadrifolia. L Einbeer. Mhd. (Ziem. G5) einbeer, Tabern. (1095) Einbeer, Einbeerkraut, „weil es mitten auf dem Stengel ein rundes beerlein bringt". Dodon. (788 5) one berrie, engl, the one berry, in der Schweiz (Durh. öS) Eibeeri. Nebennamen. a) von den Blättern: Nachtschatten mit vier Blättern, dän* föreblad, in der Schweiz (Durh. 58) Blattern- blatt. bj von den acht abstellenden Porigonzipfcln : bei Belwig (144) Sternkraut, bei Dodon. (728) Spinne- coppen „nae de gedaente van de spinnecoppen, die de bezie van dit gewas wat schynt te geleijken mits- gaders heur cleyrie omgebogen bladehens oft knopschelücens daer, sy op rust als sy rijp is. u c) von der Heere : bei Tabern. (1095) Wolfsbeere, 1) o do n. (728) wolfsbezie, diin. ulvsbaer, Schweiz (Du rh. 58) Schlangenbeeri, sonst auch von ihrer schädlichen Wirkung: Giftbeere, norw. bjöndbaer, lusebaer, raevbaer, svinebaer, skand. biönbaer, dän. itbaer. d) von dem Gebrauch von Kraut und Frucht zu Zaubertränken, Liebeselixiren u. s. w. norw. troldbaer, schwed. trollbaer, engl, the herb truelove, the true lovers knot; dann weil man es besonders wohlthätig gegen Wahnsinn und Raserei hielt: Gutblätterkraut, Gutenheere, im Zillorthale (Moll. II. 336) die gute Beere. 02 A. IL v. Per r/ er. Andere Nebennamen sind: bei Tabern. Steinkraut, dän. halsbgldegraes, norw. tuffegras und viutersto, skan. amonlouv, isl. ßögralaufa-smaere. iv. Convallaria. L. Maiblume. 8 c h önsp. meyenplummen, Cuba (279) meyblnmen , BrfTs. (IG 5) meyenblümlin, Fuchs (hol! A. 88) meijbloemcn, Toxitcs: meyenblume, meyencj 'locken, Tabern. mäyblumen , niodl. maybloumkens , dän. maymaancäsblomster , mayblomater , engl, the may-Uly , Sti.il d. (II, 193) Mayenrysli, I>u r'b. (25) Majariseli und Maienreidi ■ — von der Blüthezeit der Pflanze im Mai. Nebennamen: a) nach dem lat. GonvaU.: Thalkraut, boll. dalkruid, in d. Flor. Franc. Thallilien, nach Knipb. (17) weil sie gern in Thälcrn wachsen, Holl, lelietjes van den dale, engl, the Vdy of the volley, auch Marienthalblume ; dann Einstengelblatt, boll. eenstengelkenblaad; ferner bei Toxit. Zauken, in der FL bra ue, tfpringauf, Grimm. (Frauennamen aus Blumen) Springavf, und da die Blätter als Niesmittel gebraucht werden können: Niesekraut. Artennamen. Convallaria latifolia. Jacq. Breitblättrige Maiblume. Convallaria majalis. L. Gewöhnliche Maiblume. [hr kommen alle oben angeführten Namen zu. In Österreich wird sie von den Hauern auch Faltrian genannt, eine Übertragung des Wortes Baldrian auf diese Pflanze. Ich ergreife Iiier die Gelegenheit zu bemerken, dass bestimmte Pflanzenbenennungen in den österreichischen Alpen im Ganzen nur sehr spärlich vorkommen, man hat da überall seine Speike, den blauen, den weissen, den gelben Spcik, die in botanischer Beziehung einander oft ganz fern stehen, indem sie zu den verschiedensten Ordnungen gehören, man hat da. seine verschiedenen G ichtkräuteln , ein llhevmatiaclikraut für Männer (Stachys rectaj, ein lihenmatisch- kraut für Weiber (Qalium verum) und dann einige Pflanzen, die man dem kranken Vieh eingibt oder die vor Hexerei behüten. Der Bauer betrachtet Uberhaupt alles was keinen Ertrag abwirft als unnütz und nennt dabei' kurzweg alle Pflanzen, die er nicht gebrauchen kann und die er nicht als Zierde in seinen Garten setzt „Unkraut" ; die eigentlich nationalen und loealen Pflanzennamen sind daher sehr selten und der wandernde Botaniker darf sich nicht täuschen lassen, wenn er von seinem Führer allenfalls Pflanzennamen hört, die er, wenn auch oft verunstaltet, mit Verwunderung als solche erkennt, die in seinen Büchern vorkommen, denn diese Namen sind fast durchgängig nur aufgeschnapptes Zeug, das sich die Führer merkten, wenn sie schon früher Botanikern als W egweiser dienten und diese Uber die Pflanzen sprechen hörten. Als einzige Quelle in dieser Beziehung sind die Kräutersucherinncn und Wurzelgräbcr zu betrachten, aber auch' von diesen Leuten ist nichts Tüchtiges zu erlernen, da, sie meist nur jene Kräuter kennen, die ihnen von den Apothekern abgekauft werden. — Andere Ncbcnnamen der Convallaria majalis sind: Marienschelle, Marienschelte, in der Schweiz (D u rh. 25) Stuchablümli und llerrenbiumli , sonst auch bei einigen Schriftstellern Katzeneier (?). Maiblumen durften nur vor Sonnenaufgang gepflückt werden, da sie der Göttin Ostara geweiht waren. Meh- rere hessische Ortschaften hatten jährlich einen Strauss von Maiblumen zu zinsen. (Wigand. Archiv. (5, BIS.) Convallaria multiflora. L. Vielbliithige Maiblume, bei Stald. (II, 324) Sc klang eubeere, bei Darb.. (25) Jungfcrnschön, nakte Jungfer oder blutte Jungfer. ( Jonvallaria Polygonatum. L. Weisswurzelige Maiblume. Dioskor. »raXvyovaTov.) Im Frkft. G loss. watwm, bei Fuchs (boll. A. 223) ivittewo ortet, Fischart (Onom. 341) weisicurs, Tabern. (1136) weissivurts, engl, the white-rood, dän. hvidrod, in Tirol (Rseh fls.) ebenfalls Weisswurz, von der Farbe der Wurzel. Nebennamen. Von dem Durchschnitt der Wurzel, welcher Formen zeigt die man mit einem Siegel verglich, bei Fuchs (a. a. 0.) Salomonssegel, bei Fischart Salomonssiegel, Mariensiegel, Stern des Herrn, engl, the Salomons-seal , dän. Salomous signet, norw. Salomonsseigel , schwed. Salomonssigill. — Von den Knoten Studien Uber die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 63 und Gelenken der Wurzel bei K'n pli. (182) und Hott. (41)5) Qelenkwurz, dann weil sie eine Schminke für das Angesicht gibt: Schminkwurz, Kniphof sagt: „mit in frt|id)fit Wurjcl ts'xt flinken flr|lrtd)«n, umritt |tc rotl)'' : dän. sminkerod. Da die Wurzel süss und etwas klebrig ist, heisst sie bei Stalder (I, 285) auch Dittiwurz (von Ditti— kleines Kind, xixSitoi *■ saugen), bei Fischart (Ononi. 341) vom kantigen Stengel: Triangel, bei Durh. (26) Erger, Stechwurz und Johanniswürz, dann bei A. von der vermeinten Zauberkraft, welche die Pflanze durch Salomons Siegel hat: Jageteufel. ■ — Dän. verkuri, svinerod, beenverkurt und bukkbaer, norw. gjetram», gjeskiöpp, skioppgraes, schwod. bdkblad, Convallaria vertieillata. L. Quirlige Maiblume, hol], gekrankt dalkruid, engl, the whorle-leaved Salomonsseal. Ncbennamen: schmale Weissiourz, Dreiocker, dßn. beengraes, norw. seentongsroed, sindopsgraes und smaiskiörp. v. Majanthemum bifolium. D. C. Schattenblume. (Koch, Kitt.) Früher Convallaria bif'olia, hol], tweebladig dalkruid, — Zweiblatt, Einblatt, dän. etblad, dann bei Nemn. (I, 11!)!)) und A. Katzeneier, Vogelwein, Parnassergras , norw. ekornsbaes, (ekorn = Eichhorn), smaae-skiörp , gjedde sjorpe,. schwed. ikornbur und hjertbaer, dän. jetters- jörpe und engl. tfAe Zea*£ nf the valley. vi. Smilax aspera. L. Stechwinde. (Theophr. Dioskor. ofxiXaf. Plin.) Tabern. (121);')) siechende Winde, — Dantz (138 l>) scharpffe Winde, holl. steekende Winde, engl. £Äe rough bindweed, von den stacheligen Stengeln. Nebennamen bei Gessn. (117) welschbonenbaum, welschärbs (?), bei Dan.!/. Schaffwinde. vii Ruscus. L. Mäusedorn. (Virgil. Dioskor. Plinius.) Bei Fischart (Onom.293) Mäusdom, Tabern. (1248) Mämsdorn, Hol (.(265), Knip h. (173) ebenso, „weil man die Mäuse damil vertreibt, man legt desshalb Zweige davon zum Käse, Obst u. s. w."; holl. muisdoorn. Nebennamen. Weil die Blüthen auf den Blättern sitzen, bei Fuchs (87) kauckblatt, auffenblatt, indem „auf jedem Blatt noch ein Blättchen gleich einer Zunge sitzt", bei Tabern. (813) und Kniph. (173) Zungenblatt. — Von den Blättern, welche den Myrten blättern ähneln, bei Fischart: Dornmyrten, Waldmyrten, holl. kleine gedoornte myrte, dän. myrtendorne, — von der Heilkraft der Pflanze für die Kehle und Brust bei Fuchs (78) Zäpf 'Unkraut , hei Hotton (518) Jiniskraut, Halswurzel, bei Kniph. (173) Keelkraut und Brustwurz. Dann hei Gessn. brüsch, bei Matth. (II, 554) bruosch, bei Thrlk. (II. V. Irish.) brusglagh, bei Nemn. Brüsken, Rusken, Brück, Beiseh, verniuthlieh Vorbildungen aus Ruscus. — Bei Skia n. butchers-broom, „ab irnpagibus ligneis quas ex eo lanii conficiunt" , — agls. cneovholen, (Grimm d. Myth. 617), engl, the knee- holly, ferner hei Fischart und HottOJQ Keerbesen, bei Nemn. Fleischerbeseti, weil aus den Zweigen Besen gebunden werden; endlich: Glöcklein mit Nesselblättern, braune Glocken und Braunfingerhütlein. Artennamen. Ruscus aculeatus. L. Stechender Mäusedorn. Ruscus Hypoglossum. L. Zungenmäusedorn (Kitt. 138), holl. getongde muisdoorn. 64 A. ß, ?'. Per gen XIV. Dioscoreen. R. Br. Tamus communis. L. Schmeerwurz. (Pliniu8.) Von der Wurzel (bei Reuss, Nemn., Koch, Kitt, und A.), von deren schwarzen Schale die Pflanze auch Schwarzwurz und schwarze Zaunrübe genannt wird. Tu der •Schweiz (Du r h. 82) Schmeerwürze und Schmutzwürze, holl. zw arte of wilde bryome und vrou- wenzegel; engl, the blaclc-briony. XV. Liliaceen. I). C. I. Tulipa. L. Tulpe. Konrad Gossner war der erste Botaniker, welcher (am 1. April 1659) zu Augsburg im Garten des Ilathsherrn Johann Heinrich Her wart eine Tulpe blühen sah; er gab auch die erste Beschreibung und Abbildung der Tulpe. Diese Blume, die ursprünglich weder in Arabien und Bersien noch in Griechenland heimisch ist, scheint aus der Krim zu stammen. Der österreichische Gesandte zu Constantinopel Busbek 1 ), der dort auch die berühmte Hand- schrift mit den Pflanzen des Dioskorides kaufte, welche sich in der k. k. Hofbibliothek befindet, brachte die erste Tulpe nach Holland und nannte sie, wie er es von seinem Doli- metsch zu Adrianopel gehört hatte Tidipan (dulbend ist im Persischen das Ncsseltuch, welches die Türken um ihre Mütze zu binden pflegen). Man nannte sie dann, ihre bauchige Form mit der Gestalt eines Turbans vergleichend: Tidipant und Tulipane und latinisirte den Namen endlich in Tulipa. Im Türkischen heisst die Tulpe Laie und von. den Städten, aus denen sie kommt (Kaffa, Karabt u. 8. w.), Kaffa-lale, Karabe-Lde. Der berühmteste orientalische Schrift- steller über den Tulpenbau ist Scheich Mu harne d Lalezari, der [Lalezari bedeutet Tul- pist) wegen seiner Kenntnisse den Namen SchukjiifS perweran (=• der Blumenkundige) erhielt. Hackluyt (in seiner Geschichte der Erfindungen) erwähnt von der Tulpe „the have been brought into England from Vienna in Austritt (um 1580 — 1590) divers kind of flow er* called Tulipcs«. Dass in Holland ein grosser Luxus mit den Tulpen getrieben wurde , ist bekannt*). Artennamen. Tulipa Dentis salix. St Amn. Sonnenaugen- Tulpe. Tulipa sylvestris. L. Ilain-Tulpe. 1 1 Fritillaria. Kibitzblume. Diese Pflanze soll aus Ungarn stammen und von da über Italien nach Frankreich gekommen sein, WO ihr der Apotheker Noel Gapperon zu Orleans wegen der -Flecken der >) Augier (Jhislen de Busbek, geboren UV22, gestorben 1Ü92. Er war Gesandter Kaiser Ferdinand'« I. -) DieserTulpenhandel artete endlich in eine vollkommene Börsenspeculation aus. Ein Edelmann ■/.. I!. versprach einem Kaufmann, diesem für eine gewisse Tulpenart hinnen sechs Monaten tausend Gulden bezahlen zu wollen. Überstieg diese Tulpe nach abge- laufener Frist jenen Preis, so musste der Kaufmann den Uberschuss nachzahlen, sank sie, so musste der Edelmann das Fehlende ersetzen und beide kannten in vielen Fällen die betreffende Wetttulpe nicht im mindesten. Auch setzte man, damit dieser Handel recht lebhaft wurde, sehr kurze Termine. (Vgl. P. Ricard. De Knophandel van Amsterdam. Ronen 1728, 8°.) Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 65 Blü'then den Namen Fritillaria (von Fritillus^ Bretspiel). Den deutschen Namen Kibüzblume erhielt sie durch Vergleichung mit den grün und schwarz gefleckten Eiern des Kibitzes, wess- halb sie auch (Flor. Franc, bei Ecuss u. A.) Kiwitzey, Kiebitzei genannt wird; holl. kievits- eijeren, kievitsbloem. Sonst heisst sie auch nach dein Lat. Schachblume, Bretspielblume, Dameu- bretblume, engl, the chequered Uly; Zinke (944) hat auch Marmorlilie, Skinn. the ginny- hetofhwer, schwed. vipa ägg, dän. vibe-aeg. Artennamen. Fritillaria Meleagris. L. Gewöhnliche Kibüzblume, fr oth gefleckte Kib itzb lume ) . Fritillaria montaua. Hoppe. Bergkibitzblume, (braun gefleckte Kibitzblume ). in. Lilium. l. Lilie. (Dio 8 kor. xptvov. Plini.us.) Das Wort Lilie wird gewöhnlich von dem lat. Lilium abge- leitet, was aber nicht besonders nö'thig zu sein scheint, da im Celtischen Gil ein Gewässer oder einen Bach bedeutet und man bei älteren Autoren häufig öilye (mhd. gelege [Ziem 221] obd. gilge) geschrieben findet, übrigens heisst die Blume im Gaelischen: liligh und lilith und im Bretonischen Uli (v gl. Milne Edwards p. 329), Benennungen, die ebenfalls nicht erst aus dem Lateinischen gemacht zu sein scheinen und vielleicht auf das Bleiche der Bltithe (Xetxov, Ikxos = bleich) hindeuten (vgl. Grimm altd. Wälder 1, 133 Anmkg.). Diese bleiche Blume galt immer als Gegensatz zur Eose, das Keusche gegenüber dem Sinnlichen , eine Anschauungsweise, die sich auch im Hebräischen: shushan = Lilie , das ist: die keusche Su- sanna, wieder findet. Schon Karl der Grosso empfiehlt sowohl im Cap. de vill. als im Brev. den Anbau der Lilien und Ilildegardis spricht von ihnen in IT, 77. — Agls. lilige, lilie, ahd. Mio, UUa, bei Ortolf (91 b) Ulig, bei Brfls. (102) gilgen, Gessn. (53) gilgen, Schmell. (I, 48) L/g, Ilgen (Durh. (45); Ilge, Jilge, Llle, Gilge, schwäb. Llgo, österr. Illign, Ülligen, holl. lelie, lely, dän. lilie, isl. lilia, schwed. lilja, engl, the Uly. Die Lilie gehört zu jenen wenigen Pflan zen, welche k eine Nebennamen haben. Artennamen. Lilium bulbiferum. L. Knollige Lilie, engl, the bulbearing Uly. — Nebcnnamen : Feuerlilie, Safranlilie, Goldlilie, goldgelbe Lilie, holl. roode lelie engl, the reed Uly, the orange Uly, schwed. brandgul lilja, dän. brandgunt lilie. Lilium carniolicum. Beruh. Krainer-Lilie (Kitt. 157). Lilium Martagon. L. Türkenbund- Lilie (Kitt. 150), Von den zurüekgobogenenBlüthcnblättern(Knph. 96), daher auch türkischer Bund, und bei Tabcrn. (1029) auch heydnische Lilien, bei Dodon (308) heidnische bloemcn, „weil die Heyden (Türken) solche Bünde tragen«. In der Schweiz (Durh. 45) Türkenbund. Nebennamen. aj Von der gelben Farbe der Wurzel: Brnfls. (Ausg. v. 1531 p. 107) Goltwurtz ,>mt i>u raurtj ist golt gelbe" und goldgilge?i, T ab ern. (1029) Goldwurtz, Stald. (I, 463) Goldere, Goldwurtz, Durh. (45) goldwürze, Moll. (II, 347) gold- äpfel. Denkschriften der mathcm.-naturw. CJ. XVIII. Bd. Abhandl. von Nichtmitgl. 66 A. //. v. Perger. b) Von der Form der Blüthe: Dodon. (308) Cymbalen und Singleu, bei Kniph. (96) krulllilie, krillllilie, schwed. krolllilja; sonst auch Kappenlilie und Kappen hü tiein. Andere Ncbennatnen sind: bei He hm eil. (III, 230) Sillichwurz, Sillingwurz, hei Kniph. (96) Junker- lilie , Waldlilie, Berglilie, Feldlilie, hei Anderen Lype, Braunlilie, breitblättrige Berglilie, und bei Dodon (a. a. 0.) Leliekens van Calvarien, bei Kniph. Sckedelstettlilien. Leider konnte ich nicht auffinden, wesshalb diese Blume mit der Sehädelstätto zusammengestellt wird, indessen erinnere ich mich, sie auf alten Holz- schnitten neben dem Gekreuzigten abgebildet gesehen zu haben, sie muss also doch im Mittelalter in einer Art von Beziehung zu dem Calvaricnberge gestanden sein. iv. Lloydia serotina. 8 alisb. Striemenlilie. In den österr. Alpen Streiml, von den Streifen der Blüthenhülle, in der Schweiz (Dur Ii. 46) Zaunblume, Graslilie, kleine Vogelmilch. v. Erythronium Dens canis. L. Hundezahn, von der Wurzel, die einige Ähnlichkeit mit einem Hundezahn habensoll, holl. hondstand, sehwed. und dän. hundetand, engl, the dog's tooth-violet. vi. Asphodelus. Goldwurz. (Theophr. Diosk. PLin.) Diese Pflanze, welche bei den Griechen den Todten geweiht und von welcher, wie Lucian erzählt, eine am Styx gelegene Wiese reichlich bedeckt war, führt den Namen Goldwurz von der gelben Farbe der Wurzel, so im A. ugsb. II er bar. (C. XX) goldwurz. bei Schönsp. goldiuurtz, bei Cuba (20) goltwort, bei Fuchs, Matth., Fischart und A. Goldwurz, sonst auch Goldzwiebel. Nebennamen. Bei Fischart (Onom. 204) Ochsenschwantz , Knoblauch (?) , Laichkraut (?) und Bernhardshödleiii, in der Flor. Franc. Drecklilie, bei Reusa Schweisslilie und heidnische Lilie, skand. beenbrud. Artennamen. Asphodelus albus. Mi 11. Weisse Goldwurz. Asphodelus fistulosus. L. llöhrige Goldwurz, röhrenblättrige oder lauchblättrige Goldwurz, holl. pypbladige affodie, engl, the onion-leaved asphodel. Asphodelus liburnicus. Scop. Rauhblättrige Goldwurz. Asphodelus luteus. L. Gelbe Goldwurz, Hierher gehören alle oben angeführten Namen. Die älteren Botaniker nannten diese Pflanze auch Affo- dillweibchen, zum Unterschiede von Asphod. rämosus, den sie Affodillmännchen tauften. Asphodelus ramosus. L. Astige Goldwurz, engl, the branchy Asphodel. Nebennamen : König seepter , engl, the hing's spear, wclhs. gwayyj'r brenin (Sccptcr des Königs), man verglich nämlich den Blüthenschaft mit einem Seepter; einer ähnlichen Anschauungsweise entstammtauch der Name Jakobsstab. Von den kahlen Stengeln ftihrl die Pflanze bei den Gärtnern den Namen: Peitsohen- stock. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland, heimischen Pflanzen. 67 vir. Anthericum. L. Zaunlilie. (Theophr. , Plinius.) Artennamen. Anthericum Liliago. L. Astlose Zaunlilie (Kitt. 153). Nebennamen: Sandlilie, dän. sandlilien, schwed. sandJ.iljan, holl. graslelie, engl the grass-lea.ved anthe- ricum. — Erdspinnenkraut , lioll. aardspinnencruid , dän. edderkopurt , schwed. spindelörten, agls. Otter cop- pan-bite, "weil dio Pflanze gegen die Hisse der Spinnen, die Stiche der Skorpione u. s. w. dienlich sein soll; ferner auch: St. Brunolilie, Kelchzaunblume und grosser weisser Wiederthon. Anthericum ramosum. L. Astige Zaunlilie, holl. takkig anthericum; ästiges Spinnenkraut , ästige Sandlilie, kiemer weisser Wiederthon. viii Paradisia Liliastrum. i \ e r t o l o n. Alpenlilie, von ihrer Heimath, sonst auch Trichterlilie. ix. Ornitliogalum. L. Vogelmilch. (Dioskor. Plinius.) Tabern. (1016) Jlünermikh, sonst immer (Fl. Franc, Eeuss und A.) Vogelmilch,, vlam. vogelmelk, dän. fuglemelh , schwed. fogelmjölk , alle nach dem griech. Ornithogalum gebildet. Nebennamen. Milchstern, von der Stornform und dorn Weiss der Blüthen; bei Dodon (342) veltayun, veltayuyn (Feldlauch), bei Tabern. (1016) Feldzwiebel, Erdtzwiebel , Errftnüsse, er sagt: . iWjcm anft J&inotr eflVn frtr Tfurjf [, me\l fit an Öwud) null ©«ffjjmath ntfijt tmüeblitj) t|i". In der Flora Franc. Erdnässlein, bei Keuss Haber- schmirgel, engl, the star of Betlehem oder «Hjero". — • Das Wort Harnisch (gael. airtieis, breton. harnese) bedeutet überhaupt Kleid (iquipement). Man verglich also diese Hülle der Wurzel wegen ihres netzartigen Ansehens mit einem Panzer und glaubte , nach den schon oft erwähnten mittelalterlichen Begriffen , dass jeder, der diese gepanzerte Wurzel bei sich trüge, seines Sieges .sicher wäre. Auch Hotton (8) erwähnt, dass wer diese Wurzel mit sich führe, nicht geschlagen werden könne, er setzt jedoch etwas zweifelnd hinzu „e* mäßen aber jratifjlid) ntdjt jar fjarte Slfylägt fein". — In der Flor. Franc, findet sich Oberharnisch und lange Siegwurz. Tabern. (875) nennt die Pflanze, um sie von Qladiolus zu unterscheiden (s. d.) Siegtcurtz- Männlein. Nach ihm heisst die Pflanze dcsshalb Siegwurz, weil sie die Bergknappen gebrauchen, um die Gespenster damit zu vertreiben, daher auch llülfswurz. Von den mehrfa- chen Häuten der Wurzel heisst die Pflanze auch Siebenhemdenwurz , Neunkemdenwurz , in der Flora Franc. Neunkämmerle, Siebenkämmerlein und Siebenkamkorn , in der Schweiz (Stald. II, 236) Neunkömmerle (HömmU=** Hemde), bei Durh. (7) Neunkemderwurz und verderbt Munkemmler. TTebennamen. Von der oft gleichartig gethcilten Wurzel, deren Aste dann gewissermassen Arme und Beine vorstellen, heisst die Pflanze auch Bergalraun, sie wurde oft anstatt der Mandragora als Galgcnmännlcin gebraucht und in der k.k. Hofbibliothek zu Wien werden noch zwei aus der Schatzkammer Kais er Rudol ph's II. herstam- mende, inSammtröckc gekleidete Alraune aufbewahrt, welche aus der Wurzel des Allium Vict. bereitet sind. Ein dritter Alraun in einer (Jlaskapsel und aus derselben Art Wurzel gemacht, befindet sich in der Antiqui- tätensammlung des Herrn Lehmann zu Gumpendorf. Andere Nebcnnamcn sind: Otterlauch, Schlangenlauch (verderbt Lanlauck), Boll, schlang look, adder- look, weil die Blätter gleich den Schlangen gelleckt sind, daher auch fleckiger Berglauch, holl. gevlakte look, ferner vom Standort: Alpenlauch, holl. alpische look, dän. alpish log, schwed. alpiska lohen, engl, the long- rooled garlik und the hneekollg, agls. cneövkolen. Allium vineale. L. Weingartenlauch. BeiFischart (Onom. 246) Rebeiilauch , holl. wgngaardslook , schwed. vingärdslük, weil er am besten in Weingärten wächst. Nebennamen. BeiFischart Windlauch, Hundszwiebel, Ilundsknoblauch , holl. hondsloo/c , dän. kondelök, schwed. hundelök, engl, the crow-garlik. xiii. Hemerocallis. l, Taglilie. (Dioskor. Plinius.) Holl, dag-lelie, dagschoon, engl, the day-lily , dän. eendagsblomster und dagshiönne, weil sie nur einen Tag- lang dauert. Nebennamen: bei Tabern. (1004) Meerlilie, Henisch (428) heidnische Blume, heidnische Lilie und wie IM. Mar tag. : Goldwurz. Artennamen. Hemerocallis flava. L. Gelbe Taglilie. Hemerocallis fulva. L. Braune Taglilie, gelbrothe Taglilie, holl. rood dagschoon, engl, the copper coloured day-lily. xiv. Enclymion nutans. i > u in. von den wie schläfrig überhängenden Blumen. Schlummerblume, Studien über die deutschen Kamen der in Deutschland, heimischen Pflanzen. 73 xv. Muscari. T o u r n e i . Traubenblume. Dodon. (338) druyfkens, in der Schweiz (D ur h. 40) Träubli, Trübli, im Zillerthale blawt träubbelar. Ncbennamen : Moschblume, Moschusblume und uneigentlich Muskathyazinthe, holl. muskee rende hyazinth, engl, the musk-hyacinih und the grape-ilower. Artennamen. Muscari botryoides. Mi II. Kugelige Traubenblume, in der Schweiz (Du r Ii. 40) Meierisli, engl, the blue grape-flower. Muscari comosum. Mi 11. Schorfige Traubenblume, Ackerhyaointhe , Fe/dhyacinthe , Korallhyacinth.e , holl. gekroonde hyacinth, engl, the purple grape hyacinth. Muscari racernosum. Mi 11. Engblühende Traubenblume, Traubenhyacinth«, Wein liyacinthe, engl, the clustered grape-hyacinth. xvi. Narthecium ossifragum. H u d s. Beinheil. (Kitt. 1 30. ) XVI. Colchicaceen. I). C. 1. Bulbocodium vernum. L. Frühling'szeitlose. Kackte Jungfer im Frühjahr, holl. voojaars klokbol, von der Blüthezeit im März und April: bei Ivo cli TJchtblume (vgl. Colchicum). 11. Colchicum. L. Zeitlose. (Di os kor. Plini us.) Diese Pflanze, die im Herbste in so ungewöhnlich grosser Zahl zu blühen pflegt und deren Blüthen vor den Blättern erscheinen, musste ganz besonders in die Augen fallen und bekam daher eine bedeutende Zahl von Benennungen. Der älteste derselben ist der oben angeführte „Zeitlose", welcher durch die Beobachtung entstand, dass bei dieser Pflanze Blüthen und Früchte ganz ausser die Zeit fallen, indem die Früchte im früh jähre, die Blüthen hingegen erst im Herbste, also umgekehrt wie bei anderen Pflanzen erscheinen. Cod. Vind. 10 citelosa, Cod. Vind. 2524 sub ermodaetyli : citelose , Ottaker. zeitlose, Fischart (Onom. 188) Zeitlos, Sytlos, Tabern. (1008) Zeitlosen, vlam. tydeloss,tybss, tyde- loozen, sehwed. tidlösa; ferner zusammengesetzt: Wiesenzeitlosen, Herbstzeitlosen. Wie weit man in einer gewissen Epoche von aller wahren Anschauung der Sprache entfernt war. geht aus Schelle r's Ableitung des Wortes Zeitlose (vgl. dessen Bücherkunde p. 58) hervor, der keine andere Abstammung als die von Sitten und lose, also die „Unsittliche Blume" finden konnte. Nebenn am e n. lioi Ottaker. Uchtelblume , Fisch. (Onom. 188) Vchtwurzel, Tabern. (1008) Vchtblume von der Farbe, die man mit dem Roth der Morgendämmerung verglich: (goth. uthwo , agls. uht, ahd. uchta = die Morgendämmerung); hierher gehört wohl auch das Schweiz. (Stahl. II, 101, Durh. 24) Kiltbtume, weil die Bursche in der Morgendämmerung von ihrem Kiltgang heimkehren. Denkschriften Aar mathem.-naturw. Cl. XVIII. Brt. Abliandl. von Mohtmltgl. 74 A. IL v. Per g er. Von der späten Bitithezeit heisst die Blume: bei G ossn. (24) Herbstblume, bei Fisch, (a. a. 0.) Herbsl- lilie, bei Schwenk Michelsblume, Michaels würz (von der Michaeliszeit), bei Oed. (66) und Reusa Svinnen- blume, Fadenkraut, Fädelkraut und Fichtwurz, weil wenn sie blüht das Spinnen anfängt und die langen Abende beginnen. — Davon, dass im Frühjahr die Frucht und im Herbst die Blüthe kommt, heisst die Pflanze der Sohn vor dem Vater. — Von der Ähnlichkeit der Blüthe mit der des Crocus heisst sie Wiesensafran, Mat- tensafran, wilder oder falscher Safran. Weil die Blumen nackl, d. h. ohne Blätterhülle aus dem Boden aufstei- gen, Werden sie nackte Jungfern, schwed. nakna jungfrmi , norw. nügne jumfruer, dün. nögnejumfrue, oder etwas derber bei Tabcrn. (1008) nahte Huren, norw. nogne horer genannt. Von der Zierlichkeit der BIü- then heissen sie bei Sc hmcl l. (I, 356) Docken (v. dockelen = zieren, putzen); von der Tütenform der Blüthe bei Stald. (II, 376) Skisein (Skarnitzeln) . Von den Samen trägt die Pflanze die Benennungen Laushatten (Schmoll. II, 498) und Bettlersläuse (Ncmn. I, 1101), weil man die Läuse damit vertreibt. — Von den Knollen: bei Gcssn. Hundthoden, Boll, hondskulletjes , Stald. (II, 220) Munihoden, Muniseckel (Muni» Stier), bei Schmoll. (II, 372) knödelblümlein, Dur Ii. (24) Hosenbunte und Hondslällerla. Andere Nebennamen sind: bei Höf. (II, 48) Hemettasche und Hemetbeutel, bei Hotton (519) Hunds- wüthe, (dän. hundedbd, franz. mort au chien oder chien rage") und Storkenbrod (Storchenbrod), bei Ottaker. kuwenlcraut, bei Grimm. (III, 372) s. hermodaetyl : heilhoubito, bei Fischart (Onom. 188) helhop, mosworzel und quelkworz, bei Kau s c h e nfcl s Schemmer , bei Durh. Kilntschi und Funderblume, bei Stald. (II, 101) Kalberschissen , bei Schmoll. (II, 24) Qutzergackel, Gutzegagel (von gaukeln «= umfallen, schott. to gagle, weil die Blüthcn nach dem Verblühen umfallen), bei A. auch Kuhdutten, Kuhschlotten, und weil sie ungenützt verblühen : faule Futen; dän. frydblombst und köstlök. Artennamen. Colchicum alpinum. D. C. Alfenzeitlose. Colchicum arenarium. W. K. Sandzeitlose. Colchicum autumnale. L. Herbstzeitlose, zu dieser gehören alle oben angeführten Namen). [Ii. Veratrum. L. Germer. (Dioskor. iXXeßopoc Xeuxoc. — Plin.) Präger Gloss. himera, Heinr. Summ. (C. 7) hemer, Höf. (48) Hemer, Hemerwurz, Gmelin (90) Hemerwurz, Äppzell. (Tob!. 218) Ger- müder (GürmarJ, tirol. (Rschfls.) Hämmerwurz, Moll. (II, 349) Hämern, Stahl. (1, 452) Gärwere, Gerberne und Germeck, bei Dur lt. 88 Germäder, Geerwere. Es ist Set wer zu erörtern woher der Name Hemer oder Germer stammt. Iji der Saem. Edda. (46 a) heisst der grösste Hund Garmr (verwandt mit xs'pßspo; ?) und dann wäre auf Hundswurz oder wegen des .starken Giftes der Pflanze auf Eundetod zu deuten. Die Pflanze wurde übrigens in früheren Zeiten sehr häufig mit der Nieswurz verwechselt, Artenname n. Veratrum album. L. Weisser Germer. Bei Gmol. (90) weisse Nieswurz, Chawpagnerwurz, bei Nemn. (II, 1550) Wendewurz, Doltocken, holl. witbloemige nieswortel, toit nieskruid, norw. hvüt nysegras, hvüt nyserod, schwed. hvit prustori. Bei Schmoll. (II, 498) Lauskraut, weil es gegen die Läu.se gebraucht wird, sonst auch: Krätzwurm, engl- the itch-veed. Veratrum nigrurn. L. llrauner Germer, holl. zu-artbloemige nieswortel, engl, the dark-flowered rtratrum, bei Dodon. (üül b) oxekele, in Nicdcrö'stcr- reieh von der Form der Blätter: Hirschzunge. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland, heimischen Pflanzen. 75 iv. Tofjeldia. Huds. Grasuchte (Gras-Uchtblume). Bei Ehrh. (X, 55) Beengrat,; (X, 58) Beinbrechgras, Artennamen. Tofjeldia borealis. Wahlb. Nordische Qrasuchte, Tofjeldia calyculata. Wahl b. Kelchblüthige Grasuchte. XV. Junaeeen. Bartl. i. Juncus. L. Binse. (Dioskor. tüfuopwvos. — Plinius.) Juncus wurde von den früheren Autoren fast immer mit Scirpus vermengt oder verwechselt; allein das Ausscheiden würde hier allzu weitläufig werden ohne zum Ziele zu fuhren, wesshalb wir uns treu an die Quellen halten, und so finden wir in Ni erup. Sym b. sub Juncus: bies, C.Vind. 10 s. Scirpus: biniz, O.Vind. 2400 s. Scirpus : binez, Summ. Eeinr. C. 7 btnizehe, M. binizahe, (im celt. binz = ein kleiner Bach), bei Grimm (III, 370) ebenfalls sub Juncus: ahd. pinuz, mhd. binez, nhd. binszo, irhs. (Thrlk. J. U.) beug, buigoun, gael. buignach (wieder verwandt mit Bach), welhs. brwynon, cornish. brunnen, bei Cuba (162) besze, bei Ortolf (55, b) pimssen, „aber im anberen tcittsd) rnn sdjmctt". Fischart (Qn. 242) binz, biese, holl. i/e*, becsen, ferner Bimsen, Binsen, Bimaisen, Bimezen, Bmaessen, Bimpsen, bei Höf. (II, 336) Pienisse und Pinewissen. Nebennamen. Affls. me und »"«'es engl, the ras//,, bei m, A. Arusch, Rusch, Rusk, liusschen, Bisch, Aurusch und Haurusch. Bei Fischart (a. a. 0.) Mit, bei Oed. (71) und Reusa Rutschen und Rutschken, ferner bei Fi. sc hart Falkenkraut, Papierkraut und Sandten, bei Tabern. (567) Sympren und Schmielen, bei Oed. und Ron ss pc. Luzula lutea. D. C. Luzula maxima. D. C. Luzula multiflora. Lcjeu ne. Luzula nirea. D. C. Luzula pilosa. W. Luzula spadicea. D. C. Luzula spicata. I ). ( '. aas e J * - Ha in s im s e, A I Iffäuer I iainsimse. Kahle Hainsimse. Gelbe Hainsimse. G rös s t e Ha in s im s e . Vielb liith ige Ha in s im s e. Schneeweis se Hainsimse. Haarige Hainsimse (dän. kaarfrytlc). Scheidige Hainsimse. Ahrige Hainsimse, XVI. Cyperaceen. J uss. (Die Cyperaceen und Gramineen, erst in neuester Zeil, gehörig beachtet und genauer bestimmt, sind, mit wenigen Ausnahmen, fast durchgängig arm an älteren deutschen Benen- nungen.) Studien über die deutschen Namen der in Deutschland- heimischen Pflanzen. 11 i. Cyperus. L. Cypergras. (Theopbr. Dioskor. PliniuSf.) Holl, cypergras. dän. cipergraes, sehwed. cypergras, engl, the cyperus. Bei Dantz (f. 3 (>) und Matthioli (24) wilder galgan, Artennamen. Cyperus badius. Dcsf. Braunes Cypergras. Cyperus eseidentus. L. Essbares Cypergras, (Erdmandelgras, Mandelgras, Mandelmilchgras, weil aus den Knollen, wie aus den Mandeln, eine Art Milch gezogen werden kann, welche für Bnistleiden wohlthätig sein soll). Cyperus ßavescens. L. Gelbliches Cypergras. Cyperus f iiscus. L. Dunkles Cypergras. Cyperus glomeratus. L. Geknäueltes Cypergras. Cyperus longus. L. Langes Cypergras, (engl, the s/reet cyperus, the english gala.ngal). Cyperus Monti. L. (Sohn.) Chinesisches Cypergras, (bei Laureiro chin. Cay-lao-tlon). II. Schoenus. L. Knopfgras. (0 e d. 81, Ko ch, Kit t. u. A.) (Thcophr. Dioskor.) Fischart (Onom. 149) sub Schoenus foenum Gamelorum: kamel- heu, Tu her n. (5G2) Cameelenhew, Cameelstroh, candisch hew , sonst auch Strickgras, ayoms = Seil, weil Stricke daraus geflochten wurden, (Seh r an k II, 167) Jiauchgras, holl. biesgras, dän. avnknippe, schwed. ag, agh, myrak, engl, the bog rush. Artennamen. Schoenus ferrugineus. L. Rostfarbiges Knopfgras (Kitt. 18), schwed. axag. Schoenus mucronatus. L. Spitziges Knopfgras. Schoenus nigricans. L. Schwärzliches Knopfgras. in. Cladium Mariscus, P a t. 1 1 r. Sumpfgras. (K o c h,) Bei Kitt. 19 deutsches Kopf gras , dän. hvaskjaene, tagskjaene, myrskjaene, skjaenkonge, schwed. tak iv. Khynchospora. Vahi. Schnabelried. (Kitt. 19.) Bei Koch Schnabelsame. Artennamen. llhynchospora alba. Vahl. Rhynchospora fusca. R. et o. Weis s es Sch nab e Iried. Braunes Schnabelried. v. Heleocharis. R. Br. Teichbinse. (Koch, Kitt. 20.) Artennamen. Heleocharis aeieuiaris. Ii. Br. Nadeiförmige Teichbinse. Heleocharis atropurpurea. Koch. Schwarzrothe Teichbinse. 78 A. R. v. Perger. Heleocharis carniolica. Koch. Heleocharis multicaulis. Sm. Heleocharis ovata. R. B r. Heleocharis palustris. R. B r. Heleocharis uniglumis. Link. Kra in er -Teich, b in s e . \ 'ielhalmige Teichbinse. Eiförmige Teichbinse. Gestreifte Teichbinse. Einhalgige 7 'eich b inse. Vi. Scirpus. Semde. (PI ini u s. 0 vi d. scirpea — Binsenkörbchen.) Bei älteren deutschen Autoren häufig mit Juncus verwechselt (v. Juncus), mhd. (Ziem. 374) sebede und semde, bei Bock sympsen, schles. sempsen, bei Schotte] (1257) Semden, bei Eeuss Sempsen und Senden, schwed. sae/", sav, dän. .sv>?, norw. sae« (bei Grimm. III, 370 steht sub Scirpus ahd. scüuf, mhd. schilf). Artenname n. Scirpus alpinus. S c Ii 1 c i c Ii. Alpensemde. Scirpus caespitosus. L. Torfsemde, Moorsemde, Torfbinse , Moorhirsegras , Rasenbinse, Wasserbinsgras , dicken Binsgras, Weiherbinse, lioll. veenige bies, diin. myresin, mosesiv, toesiv, koemoule, norw. biörneskaeg, findskaeg, tussaev, myrsaev, myrbust, biörnlaeg, bib'nnebaak, schwed. myrsav, skan. mossatuff , engl. deer's /nur. Scirpus compressus. Pcrs. Gedrückte Semde. Scirpus Duvaln. Hoppe. Stumpfkantige Semde. Scirpus fluitans. L. Fluthende Semde. Scirpus Jloloschoenus. L. Kagelsemde, von den kugeligen Ähren, bei Sc Ii kr. I, 27 rundähriges Binsengras, bei Kitt. 2;$ knopfgrasartige /linse. Scirpus lacustris. L. Teichsemde, Seebinse, Teichbinse, Pferdbinse, weil mit der jungen Pflanze die Pferde gefüttert werden , Seesemde, See- semsen, grosser Schilf, holl. mattenbies (weil Matten daraus geflochten werden). In der Schweiz (D'urh. 76) Schwumeln, Bumelen und Enteruthe, diin. paek, schwed. sjö'laf engl. ///<•- /"// clubb-rush, the bull-rush. Scirpus littoralis. Sclirad. Scirpus maritimus L. dän. harsir, norw. havsaer, schwed. hafsiif. Scirpus Michelianus. L. Scirpus mucronatus. L. Scirpus parnilus. R. et 8. Scirpus paueiflorus. L i g Ii t f. (in der Schweiz Durh. 76 5e*a, beh.sta). Scirpus radicans. Schk. Scirpus Jlothii. Hoppe. Scirpus ruf us. Sclirad. Scirpus setaceus. L. Strandsemde. Meersemde, Geknäuelte Semde. Spitzige Semde. Zwergsemde. A rmblüthige Semde, I Vurselude Semde. Sommersemde. Braune Semde. Borstige Semde, (Kitt. 23 Borstenbinse. S c h k r. 1, 27 kleine Spitzsemden). Scirpus supinus. L. Scirpus sylvaticus. L. Niedrige Semde. Waldsemde, Walds ems e , Waldschilf, WaldlSchel, holl. boschminnende bies, engl, the wood clobrush, Löchelbinsen, geschosster Lb'chel, Hirsegras, Hirschgras, Milits (vgl. Milium), holl. geersachtig cy pergras, engl. £Äe millet cypergras, schwed. myrstaer, s/cogsaev, skogsUf, am Lcchrain (Leoprechting 190) unseres Herrn Korn. Scirpus Tabernaemontani. Gmcl. Blaugrüne Semde, (von der Farbe der Halme). Scirpus triqueter. L. Dreikantige Semde. Studien Über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 79 vir. Fimbristylis. v a hl. Fransenbinse, (K o e h , K i 1 1.) Artennamen. Fimbristylis annua. R. et S. Jährige Fransenbinse. Fimbristylis dichotoma. Vahl. Gabelige Fransenbinse, bei Kitt. 20 gabelästige Fransenbinse. viii. Eriophorum. L. Wollgras. (Plinius.) Diese Pflanze, welche durch ihre Samenwolle auffällt , trägt eine bedeutende Zahl von Benennungen, welche last alle dieser Wolle ihre Entstehung verdanken. Merkwür- dig aber ist es, dass das Eriophorum trotz dieser auffallenden Wolle bei den ältesten deutschen Autoren nicht vorkommt, so dass es fast scheint als habe die Pflanze erst in neuerer Zeit ihre jetzige grössere Verbreitung gefunden und sei dazumal noch seltener vorhanden gewesen. Bei Oed. (68) Wiesenwolle, Flachsgras, Binsenheide, Federbinsen, Moorseide, Binsenwatte, Wiesewall, Quispelbiese, bei Reuse Judenfeder , alte Mägde, bei Neinn. (I, 1522) Bettgras, wilde Baumwolle, Baumwollengras, Greisbart, bei Seh kr. (I, 28) Kattunbinsen, wolltragend Jiinsengras, Zinke (895) Wiesenwellen, Auspelbinsen, Mattenflachs, sonst auch Binsenpfeife, in Niederösterreich Gemsbart, dann bei Schkr. (a. a. 0.) Dünngras, Flaumgras, bei A. Dunen- gras, Dunegras (v. Dunen, die feinen Federn), holl. ivolgras, veldvlas, zydebiezen, katoenbiezen, katoenbloem, vlokbiezen, kwispelbiezen (kwispel = Quasten), mattevlas, schwod. 'dngidl, ängdun, änguil, dalek. haredun, smal. modun, dän. engeduun, fisa, engidd, ageridd, norw. myridd, myr- flree, myrfuk, myrlop, mysdaun, engl, the cotton gross. Artennamen. Eriophorum alpinum. L. Alpenwollgras. Eriophorum angustifolium. Roth. Schmalblättriges Wollgras. Eriophorum gracile. Koch. Schlankes Wollgras. Eriophorum latifolium. Hoppe. II reitblättriges Wollgras, in der Schweiz (Dur Ii. 32) Oeisbärtli, Bäusseli, Büsseli. Eriophorum vaginatum. L. Scheidiges Wollgras, scheidiges Dungras, frühzeitiges Dungras, Sumpf dungraa , holl. scheedig wotgras, haazepootbies , engl, the hare's-tail rush, norw. haruld, schwed. harull, hadd, diin. haruld, harrauld. ix. Elyma spicata. 8 ehr ad. Riedhalm. ( Nacktried.) X. Kobresia caricina. w. Randhalm. XL Carex. L. Riet. Admont. Gloss. 8. carectum: rieth, C. Flor, ried, C. Zürich, s. aar ix: rieth, Prag. x. Gloss. riet. C. Vind. 2400 riet, Gloss. zu Maccr: riet, riethe, rietgrass, Oed. 65, Zinke IT, 634 u. v. A. Riedgras, holl. rietgras, von dem eelt. riet = Feld. 80 A. Tl. v. Per g er. Nebennamen. Im C. Florcnt. saer, Prag. Glos», saherah (Segge?), schwod. starr, dän. staergraes. In der Schweiz (Durh. 19) Messeritgras, Speltgras, Schmittgras , schwarze Streu, tische (Bochh. alem Kindl. 173) Spitzgras. Artennamen. Carex acuta. L. Spitziges Riet, scharfes Biet gras, Holl, spitse cyperbies, dän. spidsagtig sUiergraes. — Gelbrothes Bietgras, Borstgras, Berstgras, Berstrohr, Berstkraut, Plategras, Bruchsegge, Leuchel, Schelmengras, Schnöte, Uferschnöte, Wasserschnöte, Eisenpäten, Eisenpater, Eisenpäther, Märssegge, Minkschen, Spiessgras , Saugras, Plaggras, Nätsch, Nimbsch, Statsch, schneidendes Biet. In der Schweiz (Dur h. 19) Sauergras, Schleikgras, Spaltgras, Schnitt- gras, Schnydgras, schwed. beckstarr, blästarr, dän. lydgraes. Carex alba. Scop. Weisses Biet. Carex ampullacea. Good. Bläschen- Biet, (Seh kr. III, 429 und Kitt. 57 Flaschenriedgras von den kugelig aufgeblasenen Früchten). Carex arenaria. L. Sandriet, Seegras, Bandgras, Flugsandriet , Holl, saudige cyperbies und helmdrad, dän. sandskiaergra.es , senegraes, sener, schwed. sandstarr, bakrödda , bakkigraes , engl, the sea-carex. Sonst auch kalmusgerteu und kalmus- peden. Carex aterrima. II op ]>c. Kohlenriet, (bei Kitt. 43 rahenschwarze Segge von den schwarzen Bälgen). Carex atrata. Hopp e. Schwarzriet, hol!, zwartaatrige cyperbies, geschwärztes Bietgras von den schwarz violetten Bälgen, schwed. fiaUstarr. Carex axillaris. Good. Achselriet, (Sc Ii kr. [III, 351] Achselriedgras von den achselständigen Ahrehen). Carex baldensis. L. Tirolerriet, (von Monte Baldo am Gardasce). Carex bicolor. All. Zweifarbiges Biet. Carex binervis. S in. Zweinerviges Biet (vgl. K i 1 t. 91). Carex Bonninghausiana. W e i h e. Grünendes Biet, (Cor. virens. Lani.). Carex brizoides. L. Zittergras- Biet, (Seh kr. [III, 346] zittergrasartiges Riedgras). Carex canescens. L. Graues Biet, engl, the grey carex, schwed. grastarr, dän. graastar. Carex capitata. L. Kopfiges Biet, (Kitt. 30 kopfährige Segge). Carex capillaris. L. Haar-Biet, (von den dünnen fast fadenartigen Halmen, daher bei Kitt. 53 haarstielige Segge, schwed. harstarr.. Carex chondorrhiza. Ehrh. Fadenwurzliges Biet (vgl. Kitt. 32). Carex clavaeformis . H o p p o. Schlüsselriet, (von der Schlüsselform der weiblichen Ahrchen?). Carex curvula. A 1 1 . Krummblättriges hiet. Carex cyperoides. L. Gypergras-Riet. Carex Davalliana. Sm. Schief wurzeliges Biet. Carex depauperata. Good. ] strianer -Biet, (von der Heimath der Pflanze). Carex digitata. L. Gefingertes Biet, fingerförmiges Bietgras, Nägleingras, schwed. hvipstarr. Carex dioica. L. Zweihäusiges Biet, holl. tireehuizige cyperbies, 1 liedgras -mit getrennten Geschlechtern, schwed. sa ff starr, dän. fr yüe starr. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen, Pflanzen. 81 Carex distans. L. Entferntähriges Riet, Seh ki'. (III, 406) entferntes Riedgras, Kitt. 50 entfemtährige Segge, von den entferntstehenden Ähren. Carex disticha. lluds. Zweiähriges Riet. Carex divulsa. üood. Zerschlitztes Riet. Carex Brejeri. Lang. Punktirtfrüchtiges lliet. Carex elongata. L. Langähriges Riet (skand. beenstar). Carex ericetorum. Pol lieh. Fransen- Riet. Carex evoluta. Hart m. Aufgerolltes Riet. Carex extenso. C ood. Ausgedehntes Riet (vgl. Kitt. 46). Carex ferruginea. Sco p. Rostfarbenes Riet (Schkr. III, 396, Kitt. 52). Carex filiformes. L. Fadenförmiges Met. Carex firma. H o s t. Festes Riet. Carex flava, L. Gelbes Riet. Carex foetida. All. Stinkriet. Carex frigida. All. Kaltes Riet (Kitt. 52, kalte Segge). Carex fuliginosa. S c Ii k r. Jlussiges Riet, (russfarbiges lliet Seh kr. III, 395, Kitt. 43). Carex fulva. (Jood. Braungelbes Riet, (Schkr. III, 405 dunkelrothes Riedgras). Carex Gaudiniana. Guthn. Rauhschnabliges Riet, (von den rauhen Schnäbeln der Früchte). Carex glauoa. Scop. Graugrünes Riet (vgl. Kitt. 56). Carex guestphalica. Bonn g. Westphalisches Riet. Carex gynobasis. V i 1 1. Obermänniges Riet, (S c h k r. 1 1 1, 375 grundweibliches Riedgras, Kitt. 48 grundblüthige Segge). Carex Gynomare. V> e rtol. Strohgelbes Riet. Carex Heieonastes. Ehr h. Sumpf liebendes Riet (vgl. K i 1 1. 36, S c h k r. I II, 355) Carex hirta. L. Rauhes Riet, rauhe Segge, holl. ringe cyperbies. engl, the hairy Ines, Kitt. (55) kurzhaarige Segge, schwed. grustar. Carex hispidula. Gau d. Borstenriet. Carex hordeistichos. V i 1 1. Gerstenähriges Riet. Carex Ilornschuhiana. H o p p c. Rothscheidiges Riet, (von den Blüthenscheiden, die am Grunde purpurfarb sind). Carex humilis. Leys. Niedriges Riet (Kitt, sichelblättrige Segge). Carex ineurva. Li g Iis. Eingebogenes Riet, (Schkr. III, 332) Kitt. (31) hrummhalmige Segge. Carex irrigua. 8m. Raukspitziges Riet (v. d. rauhen Blätterspitzen). Carex laevigata. Sm. Glattes Riet. Carex lagopina. Wh 1 b g. Breiähriges lliet. Carex leporina. L. Hasennet, (von der Ähnlichkeit der Ähre mit einem llasenschwänzchen, holl. haazenstaartige cyperbies, dän. harestaer schwed. harstare). Carex limosa. L. Lehmriet, (Schk. III, 409 Schlammriedgras, dän. dyatar, dystart). Carex loliacea. L. Lolch-Riet. Carex niaxima. Scop. Grösstes Riet. Carex Michelii. Host. Schnabel- Riet, (schnabeliges Riedgras von den schnabeligen Scheiden). Carex microglochin. Ehrh. Kleinspitziges Riet (vgl. Kitt. 41). Carex microstaehya. Ehrh. Kleina hriges Riet. Carex microstyla. G ay. Kurzstieliges Riet. Denkschriften der mathem.-naturw. Ol. XVIII. Bd. Abhandl, v. Nkhtmitgl. 1 82 A. IL v. Perger. Berg-liiet (skand. biergstarr). Steif spitziges Riet, Carex montana. L. Carex mucronata. All. (Schkr. III, 360, Kitt. 39 zugespitzte Segge). Carex muricata. L. Stachel-Biet, (Sch kr. III, 325 sackiges Riedgras, Kitt. 33 steckende Segge , - - zac/cenried , zacke nseqq e , Buschgras, holl. gedoornte cyperbies, schwed. piggstare, engl. tf/«e «»w// priekly carex). \ Valdgr Carex nigra. A l L Carex nitida. Host. Carex mutans. Host. Carex obtusata. Liljob. Carex Oeder i. Ehr h. (von dem geraden Sohnabel der Früchte). Carex Ohmülleriana. Lang, (von den oberwärts fast zweizeiligen Ähren). Carex ornithopoda. W. Carex pallescens. L. Carex paludosa. L. Carex panicea. L. Carex paniculata,. L Carex paradoxa. W. Schwarzbliithiges Biet. Glänzendes Riet (Kitt. 47, glänzende Segge). Nickendes Riet (K i 1 1. 55, krumm ha, Im ige Segge), i {^gestumpftes Riet. Q eradschnabliges Riet, Halbzweizeiliges Biet, Vogelfuss- Riet. Bleiches Biet (Kitt. 49, bleiche Segge). Moor-Biet (Kitt. 56, Morastsegge'). Fenn ich- Rie t. Bisp eiförmiges Riet. Sonderliches Biet, Pillen-Biet (Kitt. 44 Pillensegge), yie lw urzlige s Biet, /■ 'rüh lings-Biet, (Sehkr. III, 336 lounderliches Riedgras, Kitt. 34 seltsame Segge). Carex paueiflora. L i g h t. Armblüthiges Biet. Carex Personii. S u b. Alpen- Riet. Carex pilosa. Scop. Haariges Riet, (Schk. III, 397 — Kitt. 52 gewimpertblättrige Carex pillul/fera. L. Carex polyrrhiza. Wall. Carex praecox. J a c Q. (in der Schweiz [Dur h. 2üJ Kaminfeg er Iii) Carex J'seudo-Cyperus. L. falsches Cypergras, Cypersegge, holl. bastaard galigaan, schwed. slockstarr, en<. Carex pulicaris. L Floh-Riet, von der Form und Farbe der Früchte, holl. idoozaadige cyperbies, engl, the flea-carex, sehwod. loppstarr, dän. loppestaer. Carex punctata. G aud. Punktirtes Riet. Carex remota. L. Zurückgebogenes Riet. Carex rigida. ü o o d. Starres Riet, (Schk. III, 361 steifes Riedgras, Kit). 39, steife Segge). Bastard- Biet, •■[. the bastard oyperus carex. Carex riparia. Gurt. Carex rupestris. All. Carex Schreberi. Schrak. Carex sempervirens. Vi 11. Carex stellulata. Good. Carex stenophytta. W hl b g. Carex stricta. Good. Carex strigosa,. II u d 8. (Sch kr. III, 398 —-Kitt. 54 schlankährige Segge). Carex supina. Wahlb. Carex sylvatica. Huds. Carex tenuis. Host. Carex tertiuscula. Good. (Schk. III, 334 rundlichtes Biedgfas). Ufer-Riet. Felsen-Biet. Dreikantiges Riet (von den dreikantigen Halmen). Immergrünes Riet. Sternförmiges Riet. Steif blättriges Biet. Aiifrechtes Riet. Mageres Jliet, Zurückgebogenes Biet. Wald- Biet (Kitt. 53 Eichwalds- Segge). Dünnes Biet. Bundhalmiges Riet, Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 83 Carex tomentosa. L. J'urpurscheidiges Biet. Carex ustidata. Whlbg. Angebranntes Biet (Kitt. 51, angebrannte Segge). Carex va.ginata. Tausch. Scheidiges Riet (Kitt. 49, scheidenblättrige Segge). Carex Vahlii. Schkr. Eiähriges Riet (Eirundähriges Riedgras). Carex vesicaria. L. Blasen-hiet, (von den blasenartig aufgetriebenen Samenkapseln, engl, the bladder-carex, schwed; bläae-etarr). Carex vulgaris. Fries. G eioöhnliches Riet. Carex vulpina. L. Fuchs Riet, we »cn der Ähnlichkeit der Ähre mit einem Fuchsschwanz, holl. ?>ossenstaartige cgperbies , engl, the fax carex, schwed. räfstarr, diin. ravestaer, digerstaer. XVII. Gramineen. Juss. I. Zea Mays. L. Mais. (Die Wörter £sras bei Iheophr. und zea bei Plin. galten wahrscheinlich für Dinkel oder Holms sorghum.) Der Mais stammt übrigens wie bekannt aus Amerika, wo er schon vor der Ankunft der Spanier gebaut worden sein dürfte, doch soll er einigen Angaben zufolge, zu Theoph r. Erc s. Zeiten von Indien aus bekannt gewesen sein; auch Sehl ei den (Pfl. u. iln Leben 3. Aull. p. 341) meint, dass der Name türkisch Korn, dem im Griech. die Benennung arabisch Korn substituirt wird, auf orientalischen Ursprung deute. So viel dürfte aber gewiss sein dass der Anbau des Mais in Deutschland von Amerika herüber geschah. Er heisst in Mejico: maizio und daher: Mays, Mais, engl, the maize. — Sonst auch: Indischkorn, Welsch- korn, türkischer Weizen, bei Seh melier (1,456) Türkei und Tür, in Steiermark Türken, holl. turksch koorn, schwed. turkisk hvete, engl, the indian-com, in Osten-. Kukurutz oder Gugrutz. \ i . Erianthus Ravennae. P a 1. d e B. Wollzucker. (K 0 . C. Calamagrostis lanceolata. Hot Ii. Calamagrostis littorea. D. C. Calamagrostis montana. Host. Calamagrostis stricta. Sjir. Calamagrostis sylvatica. D. C. Calamagrostis tenella. Hont. Erdriethalm (Kitt. 64 Landreithgras). Seh lanker Riethalm, Lanzettiger Riethalm. Ufer- Rietha Im. Berg -Riethalm. Sic ifi ■ isp ig er Rietha Im. Wald- liiethalm. Zarter liiethalm. xxvi. Psamma. Psamma arenaria . 1!. cl S. Psamma baltica. I!. ct. S. a 1. de Ii. Sandried. (Koch.) Artennamen. R undr isp igen Sa ndried. Spi 't, zt isp ig e s Sandried. xxvii. Gastridium lendigerum. Gau Missengras. (Koch.) xxviii. Milium effusum. L. Hirsegras. (Koch, Kitt. ,.. a.) Schkr. (I, 34.) Waldhirsegras, holl. hirsgras, dän. hirsegraes, engl, the millet-grass. Nebennamen. Schkr, Fladdergras, holl. geerstgras, zaadgras, dän. vildhirse, norw. higthirs, schwed. amur, haslebrodd. Studien übe?' die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 89 xxix. Pipatherum. B e a u v. Grannenhirse. (K o c h .) Artennamen Pipatherum multiflorum. Bcauv. VielblUthige Grannenhirse. Pipatherum paradoxa. Bcauv. Sonderliche Grannenhirse. xxx. Stipa. L. Pfriemengras, von den pfriemenförmigen Spitzen der Blüthcnscheiden , desshalb auch: Nadelhafer, Nadelwalch, Nadelwacht, — R euss Spartegras, Schkr. (II, 1371) Ilafertwalch, holl. kwis- pelgras. Artennamen. Stipa Aristella. L. Geradegranniges Pfriemengras. Stipa capillata. L. Geknietgranniges Pfriemengras, Eaar-Pf riemengras, Holl, gehaird kwispelgras, Schk. (I, 49) zartes Pfriemengras , Kitt. (70) haargranniges Pfriemengras. Stipa pennata. L. Feder grannig es Pfriemengras, Federpf-iemengras, gefedertes Pfriemengras , bei Rcuss lleihergras, von den mit Reiherfedern verglichenen wolligen Ährchen, desshalb auch Straussgras (wie Agrostis), Sandfeder, Stei/feder, hüll, gevedert kwispel- gras, engl, the soft feather-grass. xxxi. Lasiagrostis Calamagrostis. Link. Rauhgras. (Koch.) (Silb et färb enes Bauhgras .) xxxii. Phragmites communis. Fries. Rohr. (Stand früher unter Arundo phragmites.) Emm. Gloss. ror, M. rar, Nyerup. Symb. rore C. Flor, ror-, Summ. Heinr. UI rör, M. röra, goth.ram, ahd. rtr t hriot , altn. reyr, agls. hreöd (vgl. Grimm III, 370), engl, the reed, dän. rör, isl. re/r, schwed. rör von dem hoh- len Schaft (Röhre). Nebennamen: Schilf, plconast. Bohrschilf, dann (wie Calamagrostis) Biet, Beit, irish. (Thrlk. A. R.) birrah, schwed. hvass. — Ferner von dem Gebrauch desselben zu Dächern: Dachschilf, Deckschilf, Deckried, Deckrohr, holl. dehnet; des weiteren vom Standort: Weiher- ried, Wasserrohr, Teichrohr, ferner Büschelrohr, Pfeifenrohr, Zaunrohr (von d. Yerzäunungen zu denen es gebraucht wird). In der Schweiz (Durh. 13) Spule, Spülirohr, Böhrli, Bietrohr. Als Sammelname : Böhrig, Geröhr. XXXIII. Arundo. L. Schilf. (Diosk. 8ova$. — Plinius.) Ahd. sciluf, mhd. schilf (Tristram. V. 3330). A rtennamen. Arundo Donax. L. Gewöhnliches Schilf zahmes Schilf (holl. tarn riet), Gartenschilf, angebautes Schilf, Schalmeischilf, Schalmeirohr, Angelrohr, (holl. hengelriet), grosser Schilf, diin. det dyrkede rör, haugeiies rör, schwed. trägärds rör, engl, the manured reedgras, bei Kitt. (89) Spazierrohr ('?). Denkschriften der matlicm.-naturw. Gl. XVIH. Vi. Auhancll. v. Nichtmitgl. 90 A. Ii. v. Per g er. Arundo Pliniana. Turra. Malerrohr, Pfahlrohr. Italisches Schilf, xxxiv. Ampelodesmos tenax. Link. Rebenband (Ko eh), weil es wegen seiner Zähe zum liebenbinden benützt wird. xxxv. Echinaria capitata. Des f. xxxvt. Sesleria. And. Sesleria caerulea. Ard. Sesleria disticha,. Pers. Sesleria elongata. Host. Sesleria microcepliala. D. C. Sesleria sphaerocephala. Ard. Sesleria tenuifolia. Sehr ad. Klettengras. (Koch.) Gilzgras. Artennamen. xxxvil. Koeleria. i 1 Koeleria cristata. Pers. Koeleria glauca. D. C. Koeleria hirsuta. Gaud. Koeleria phleoides. Pers. e r s. Blaues Gilzgras (schwed. elfexing). Zweizeiliges Gilzgras. Langähriges Gilzgras. Kle in k upfiges G ilzgra s . Ki ig e Iii h riges G ilzg ra s . Za rtlt lättriges Gilzgras . Kammschmiele. (Kitt. 101. Art ennamen. ( Gewöhnliche Kammschmiele. Graugrüne Kammschmiele. Steif 7/ aar ige Kammschmiele. L ies ch- Kamms c hmie le, (sonst auch Birdgras, falsches Lieschgras, Raupengras). Koeleria valesiaca. G aud. I i alliser- k ammschmiele. xxxviii. Lamarckia aurea. Mönch. Goldgras, von der gelb und grünen oder grün und röthlich glänzenden Rispe. xxxix. Aira. L. Schmiele. (Dioskor. detvu) [für Lolium].) Mhd. smelhe, Oed. Schmielen, Reuss, Hof. (III, 101) Schmielen, Schmiele , Schmetten Miliz, Milenz, bei Stald. (11, 334) Schmäle , Schmähle, bei Seh in eil. (III, 469) ist Schmelchen überhaupt ein langhalmiges dünnes Gras; auch in Tirol (vgl. Zingerle) heisst jeder Grashalm Schmeiß (vielleicht von schmal?); dän. sivegraes, isl. reyrgrese, schwed. tätelen, engl, the hair-grass. Artennamen. Aira caespitosa. L. Rasenschmiele. (Wurde oft mit Aira Spica venti verwechselt und theilte daher viele Benennungen derselben. Nebennamen: Hasevbildende Schmiele, hohe Schmele, Glanzschmehlen, Moorschmehlen , Rohrgras, Rabisgras, Rabis, Leethandel, Letharl, Ackerwindhalm, Acker straussgras , Ackerriedgras (vgl. Schrk., Ncmn., Sckkr. u. A. ) — holl. veenig rietgras, dän. froebunke (froe — Frosch), norw. fruebunke, fröeng , schwed. jaeger, tädel, tagt, engl, the bull 's faces, the bull's forehead, the hassok, the turfy hair-grass, the rough Caps. Stadien Uber die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen. 9 1 Aira flexuosa. L. Gebogene Schmiele, von den gebogenen Blüthenstielen, Kitt. (79) geschlängelte Schmiele, Schrank (IL, 170) gewundene Schmie- len, sonst auch gedrehte Schmiele und Drahtschmiele , holl, bogtig rietgras, schwed. krus-tädel, norw. mar- hebunhe, rövstrenq, dän. enghavre, engl, the heath hair-grass. Andere Nebennamen sind: Buschgras, Wald- gras, Weddegras lind Silberbocksbart. Aira uliginosa. Weihe. Moorschmiele, M orastschmiele. Aira Wibeliana. 8 0 Ii d. Auslaufende Schmiele, (von den Ausläufern der Wurzeln). XL. Corynephorus canescens. Beauv. Keulengras. (Koch.) Graue Schmiele, Silbergras, wahrer oder grauer Bocksbart, holl. fjriesachtig rietgras, engl. the gray hair-grass, dän. jlugsandbunke, hras, sioegraes, schwed. borst-tätel. XLI. HolcuS. L. Honiggras. (Reuss, Seh kr. u. A.) (PI i ni us.) Dän. honninggraes. In der Schweiz (Dur Ii. 40) Honig schmehlen. Nebenamen. Oed. (71) und Rouss .Darrgras, Pferdgras, Rossgras, weil es, da es süss schmeckt, von den Pferden besonders gern verzehrt wird, daher dän. auch: heste-fnjd und holl. paarde gras, — hei Schrank (II, 292) Dürrgras, schwed. majgräs und myskgräs. Artennamen. Holcus lanatus. Im Wolliges Honiggras, engl, the looohj holcus, the meadows soft gras s, dän. flogelsgra.es. Holcus mollis. L. Weiches Honiggras, kriechendes Eossgras, engl, the creeping soft-grass, the cock-tail, the feather-grass XLir. Arrhenaterum elatius. Beauv. Glatthafer. (Koch.) Nebennamen. Ehrb. Habergras, bei Nemn. (1,549) sub Avena elatior: Wiesenhafer, Knollhafer, Knollengras, französisches oder bretagnisches lieygras, holl. veldhaver, dän. havregraes, kundehavre, drophavre, schwed. kuglhafre, hafregräs, engl, the tall-cat-grass, bei Kitt. (85) Mannelgrannengras, in der Schweiz (Durh. 15) Knollengras, Bättlinger, Knöpfligras, Zehligras, Ohraliengras, Zehliperle, Zöttelischmalen. xi in Avena. i, Haber, Hafer. (Dioskor. hat ßpQ{iOC, der Windhafer heisst aif&0({>.) Die Griechen scheinen den Eafer als Ackerfrucht nicht gekannt zu haben, sie fütterten (vgl. Homer) die Pferde mit (■erste und Plinius meint der Safer wäre ein Felder des Getreides und die Gerste arte in ihn aus. Hei unseren Vorältern war der Hafer schon in den frühesten Zeiten bekannt. Das Fest der Pcratha (der Leuchtenden, Prächtigen) wurde (Grimm, d. Mythol. E, 251) mit Hafer und F